Beiträge von JUF2015

    Hallo Leergebrannt,

    dein Name drückt ganz gut aus, wie man sich als Co fühlt, wenn man in diesem Rädchen drinsteckt und das Gefühl hat man muss immer machen und tun und organisieren und grübeln und denken um vielleicht doch eine Lösung zu finden.

    Ich kenne noch dieses Gefühl irgendwie völlig verloren zu sein.
    Ich wußte nicht mehr wie sich ein normales Leben anfühlt.
    Ich hatte völlig verlernt, was es heißt eigene Bedürfnisse zu haben.
    Meine Gedanken haben sich nur um ihn und die Situation und wie ich dafür eine Lösung finden kann gedreht.
    Da ist man tatsächlich irgendwann einfach leer, weil das zu viel von allem ist.

    Mir war das lange nicht bewusst und ich habe das auch nicht alleine geschafft, sondern MIR Hilfe geholt.
    Denn darum geht es ja hier. Was kannst du tun um DIR zu helfen!
    Ich habe regelmäßig mit einer Therapeutin gesprochen und mir selbst in diesen Gesprächen wieder bewusst gemacht was ich vom Leben will und was nicht.
    Vielleicht kannst du das auch alleine.
    Oder mithilfe dieses Forums. Oder Freunden oder, oder, oder...
    Jeder hat da seinen eigenen Weg.
    Mir hat diese professionelle Begleitung in diesem Abnabelungsprozess sehr gut getan.
    Denn nichts anderes ist es ja. Egal ob die Beziehung gut oder schlecht ist.
    Man muss trotzdem Abschied nehmen - und das ist schwer.
    Denn du verabschiedest dich ja auch von einer Illusion oder einem Wunsch.
    Ich habe dafür einfach meine Zeit gebraucht. Nimm dir diese Zeit.
    Trauer um das was du gerne gehabt hättest.
    Auch um den Menschen, der er hätte sein können.
    Das ist ja auch traurig.

    Aber dann mach dir trotzdem bewusst, dass er das für sein Leben so entschieden hat.
    Und entscheide dich, wie du in Zukunft dein Leben leben willst.
    Das ist das einzige was du beeinflussen kannst.
    Bis dahin ist es ein steiniger Weg, aber du wirst mit einem neuen Leben belohnt :)

    Ich wünsche dir, dass du dich entscheiden kannst diesen Weg zu gehen.
    Und dafür wünsche ich dir Kraft.
    Es lohnt sich.

    Liebe Grüße JUF

    Hallo Cielo,

    wir wissen alle, wie das ist schwach zu werden.
    Und wir wissen alle, dass es besser gewesen wäre früher stark zu bleiben und zu gehen.
    Und trotzdem musst auch du an einen Punkt kommen, an dem du dir sicher bist, dass du diese Entscheidung treffen kannst und willst.

    Mach dich deshalb nicht selbst fertig....das ist schwer!
    Aber lass dich nicht einlullen und achte weiter auf dich und deine Kinder.
    Und bleib auf dem Weg, den du eingeschlagen hattest.
    Schau weiter hin und nicht weg....

    Wir können dir dazu den Rücken stärken, wenn du hier vorbei schaust.
    Und wir können dich ein bißchen anstupsen.
    Zwingen wird dich hier niemand, du hast also nur zu befürchten, dass du die Wahrheit nicht verleugnen kannst, wenn du hier schreibst.
    Und dass wir dir auch sagen was wir denken.
    Aber entscheiden kannst und SOLLST du immer selbst.

    Aber drüber reden und hinschauen kann ja schon helfen....

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Verzweifelt,

    das kenne ich noch. Die Hoffnung trägt man sooo lange mit sich rum.
    Ich wollte es damals auch einfach nicht hören, wenn mir jemand gesagt hat, dass es vielleicht keine Hoffnung mehr gibt.
    Deshalb sag ich dir das hier auch nicht.

    Ich wünsche dir sehr, dass es Hoffnung gibt.
    Sei dir nur bitte sehr bewusst, dass DU nichts beitragen kannst.
    Entweder ER kommt mit sich klar und geht diesen Schritt oder eben nicht.

    Das hört sich im Moment bestimmt unmöglich und nicht machbar an, aber du solltest DEIN Leben im Blick behalten.
    Wir COs hören irgendwann auf UNSER Leben zu führen und legen alles on hold für die zeit wenn es wieder besser wird.

    In dem Moment wo du anfängst dir DEIN Leben wieder zurück zu holen wird es sich für DICH wieder besser anfühlen.
    Deshalb wünsche ich dir, dass du die Kraft dafür findest das zu tun.
    Das kostet Kraft am Anfang.
    Auch Kraft, die man häufig glaubt nicht mehr zu haben.
    Aber wieder ein EIGENES Leben zu haben gibt einem so viel Kraft zurück!
    Und Freude...und Sonnenschein....und Freunde....und Chancen....

    Aber die ersten Schritte in diese Richtung sind schwer.
    Denn häufig muss man den Partner stehen lassen.....

    Schreib mal wie es dir geht, hol dir hier Kraft ab
    :D

    Dafür sind wir AUCH da :)

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Simple Mind,

    ich kann mich an diese Gedanken und Gefühle noch gut erinnern.
    Wir COs müssen erst wieder lernen die Welt so zu sehen wie sie ist.
    Und wieder lernen was "normal" ist.

    Du musst dich nicht schäbig und wie ein Verräter fühlen.
    Jeder darf über sein Leben und seine Gefühle sprechen.
    Das ist kein Petzen oder Verleumden oder Schlechtreden.

    Und du kriegst doch gerade sogar etwas sehr schweres hin....dich um dich selbst zu kümmern.
    Mach dich selbst nicht so klein!
    Du darfst eine eigene Meinung haben und sie auch sagen.
    Und du darfst dir selbst aussuchen wie du dein Leben leben willst.
    Es ist DEINS!!!

    LG und viel Kraft - du machst das schon.
    JUF

    Hallo Simple Mind,

    willkommen hier, sich hier zu öffnen und sich zu erlauben die eigenen Gedanken aufzuschreiben und so irgendwie "real" werden zu lassen ist immer ein guter - wenn auch schwerer - Schritt!

    Für mich liest es sich so, als ob du schon einen Schritt gegangen bist, nämlich den festzustellen, dass du das was gerade passiert nicht willst.
    Vertraue diesem Gefühl, du hast ein Recht darauf das nicht zu wollen!

    In jeder normalen Beziehung kann jeder Partner sagen wo die Grenze ist und der andere Partner bemüht sich dann wenigstens das zu respektieren.
    Zu diesem Respekt sind Alkoholiker aufgrund der Krankheit in aller Regel nicht mehr fähig - auch wenn sie vielleicht wirklich wollen.

    Und wir können ihnen da leider einfach nicht helfen.

    Wohin eine solche Situation führt kann man finde ich nicht pauschal sagen.
    Neben den Trennungsgeschichten gibt es ja auch andere Beispiele.
    Allerdings ist allen anderen Beispielen in der Regel gemeinsam, dass der Alkoholiker selbst die Einsicht in die Krankheit hatte und entsprechende Taten hat folgen lassen.

    Was deine Gefühle zum "kontrollierten Trinken" angeht kann ich das vollkommen nachvollziehen.
    Sobald es um Rotwein zum Kochen (der Klassiker) oder einen Sekt (nur zum Anstoßen...) ging, hab ich innerlich auf Notfall geschaltet und konnte selbst an nichts anderes mehr denken.

    Meine eigenen Gedanken haben sich nur noch um den Alkoholkonsum gedreht.
    Und das hat mein ganzes eigenes Leben beeinflusst und irgendwie "angehalten".

    Dass du dir darüber Gedanken machst ist gut!
    Und wie du weiter machst - und auch OB du weitermachst - kannst du ja selbst entscheiden.
    Sollst du sogar, denn es ist ja dein Leben :D

    Aber hier schreiben und die eigenen Gedanke und Gefühle ordnen hilft dabei.
    Würde mich freuen weiter von dir zu lesen.

    LG JUF

    Hallo Syrinx,

    schön zu lesen, dass du an dem Punkt bist wo du abschließen kannst!
    Für mich kann ich sagen, dass ich erstaunt war wie lange es tatsächlich dauert bis man dafür "innerlich" bereit ist.
    Ich hatte mir das einfacher vorgestellt, ausziehen, Schlussstrich und gut.

    Dass das emotional aber noch eine Weile "nachschwingt" und einen in den unmöglichsten Augenblicken auch wieder einholen kann fand - und finde - ich herausfordernd.
    Ich bin aber froh, dass ich das jetzt sehen kann und empfinde es selbst seit ein paar Wochen für mich als abgeschlossen.

    Das ist ein wirklich gutes Gefühl.
    Innerlich so eine Distanz zu haben und die auch behalten zu können.
    Ging dann irgendwann von einem Tag auf den andern - habs erst so nach und nach bemerkt, dass der emotionale "Beigeschmack" weg war.

    Ich wünsche dir viele bunte Farben, ruhige und friedliche Stunden, gesunden Egoismus, Mut, Mut und Mut :D und dass du es aus vollem Herzen genießen kannst.

    Liebe Grüße
    JUF

    Hi Syrinx,

    ich bin noch dabei mich neu zu sortieren.
    Da ist aktuell noch nicht wirklich Raum für jemand anders.
    Und ich merke auch, dass es mir wichtig ist, erst mal meine "alte" Beziehung (zu mir selbst) zu klären :)
    Ich komme aber auch schon immer auch gut ohne Partner klar.

    Aber ich vertraue fest darauf, dass der Tag kommt, an dem ich feststelle, dass ich wieder Interesse an einer Partnerschaft habe.
    Dann werde ichs einfach ausprobieren.

    Anders geht's ja auch nicht :-).
    Lass es dir weiter gut gehen!

    LG JUF

    Hey zusammen,

    wollte mich mal wieder "bei mir" melden :-).
    Mir geht es weiterhin richtig gut.

    Natürlich gibt es noch das gemeinsame Haus und damit auch noch eine Verbindung, die (noch) nicht gekappt werden kann.
    Aber im Alltag belastet mich das gar nicht mehr.
    Ich merke, dass das in meinen Gedanken gar keine Rolle mehr spielt und ich wirklich losgelassen habe.

    Vielleicht nutze ich das doch irgendwann noch und schau mal, ob ein Anwalt mich jetzt auch noch vom gemeinsamen Haus befreien kann.

    Was mich am meisten freut ist, dass ich mittlerweile das Gute wieder sehen kann.
    Das Gute an meinem Leben, daran, dass es so gelaufen ist wie es nun mal war.
    Dass ich eine Menge über mich - und meine "Bedürftigkeit" - gelernt habe.
    Dass ich das akzeptieren konnte und mir Achtsamkeit zulegen konnte.
    Und dass ich mich so auch von anderen ungesunden Gedanken und Gefühlen befreien konnte.

    Erst dadurch kommt jetzt gerade die richtige Freiheit zurück.
    Und das ist irgendwie auch ein Geschenk. Zumindest jetzt im Nachhinein :-).

    Deshalb gebt nicht auf! Auch wenn sich das alles ganz unmöglich anfühlt und es so scheint, als wäre das nie zu schaffen.
    Macht euch auf den Weg zu euch selbst!
    Klingt vielleicht jetzt pathetischer als es gemeint ist.
    Aber das ist eine Reise die sich wirklich lohnt :-).

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Tautropfen,

    ich kann deinen Gedanken teilen, dass man Menschen nicht einfach fallen lassen sollte.
    Erst recht keine Menschen, die eigentlich Bindungen brauchen.

    Allerdings mache ich die Einschränkung, dass ich bei erwachsenen Menschen nicht mehr bereit bin als Einzige für diese Bindung zu investieren.
    Ich kenne aus eigener Erfahrung (mein Patenkind) die Schwierigkeiten, die entstehen, wenn ein Kind in den ersten Lebensjahren keine gesunden Bindungen aufbauen kann.
    Es ist erschreckend, was das anrichtet und das obwohl relativ schnell dann gute Bindungen entstanden sind und auch anhalten.

    ABER

    Bindungen und freundschaftliche Beziehungen leben nur durch die Gegenseitigkeit.
    Wenn das nicht da ist (vielleicht auch aktuell nicht da sein kann...) dann muss man sehr genau hinschauen, ob das für einen selbst noch gesund ist.
    Ich bin immer dafür das Angebot von Hilfe aufrecht zu erhalten.
    Aber aktives Investieren ist ab einem gewissen Punkt aus meiner Sicht weder für den Abhängigen, noch für den Co-Abhängigen gut.

    Nicht falsch verstehen, ich finde die Türen sollten trotzdem offen sein für diejenigen, die selbst durchgehen wollen :-).

    LG JUF

    Hallo Chuck,

    bleib stark - du fühlst ja schon dass es sich richtig anfühlt.

    Das Heulen und Versprechen dass sich alles bessert und das Beteuern der Liebe wird immer wieder kommen.
    Aber Worte sind nur Worte.
    Die sind einfach gesagt und schnell wieder vergessen.

    Viel Kraft weiterhin!

    LG
    JUF

    Hallo Cielo,

    ich weiß auch noch wie sich das anfühlt. Ich dachte ganz lange, dass er irgendwann doch merken muss dass es mir ernst ist und sich dann ändert.
    Leider war das bei mir nicht der Fall.

    Ich hatte aber lange daran zu knabbern, dass meine Wahrnehmung der Realität durch die ständigen Unterstellungen und Manipulationen so verschoben war, dass ich gar nicht mehr gemerkt habe, wie verkehrt das alles war.

    Wie du sagst habe ich immer gedacht, ICH müsste etwas anders machen, damit er es schafft.
    Das ist falsch.

    Der erste Schritt ist, sich wieder eine gesunde und realistische Wahrnehmung zu erarbeiten.
    Dein Verhalten und sein Verhalten wieder mit dem gleichen Maß zu messen.
    Wieder zu merken welche An(-Sprüche) völlig verschoben dem Alkoholiker-Hirn entspringen und mit gesunder Beziehung nix zu tun haben.
    Dir selber wieder Wert zuzumessen.
    Deine Ansprüche nicht mehr zu unterdrücken sondern sie gleichberechtigt neben seine zu stellen.
    Dir die Kontrolle über dein Leben zurückzuholen.

    Das schreibt sich im Nachhinein einfach, das ist aber am Anfang echt eine Herausforderung.
    Und ich persönlich brauchte dazu Hilfe von außen.
    Oder vielleicht hätte ich das ohne auch geschafft.
    Aber mit Hilfe einer Therapeutin, die mich jede Woche wieder gefragt hat, was ICH denn will und ob das so wie es im Moment läuft das ist was ICH will und mit mir Vorschläge besprochen hat wie ich mit Situationen umgehen könnte, wäre ich vielleicht nicht so schnell da raus gekommen.

    Jeder ist da anders, deshalb gibt es aus meiner Sicht nicht DEN Weg.
    Aber ich bin fest davon überzeugt, dass man jede Hilfe braucht die man kriegen kann.
    Deshalb hol dir Unterstützung. Schau ob es SHGs für Angehörige gibt (neben dieser hier ;) ) und ob es Beratungsstellen gibt, die du ansprechen kannst.
    Manchmal braucht man diesen Anstoß von außen um aus dem Karussel rauszukommen und loslaufen zu können.
    Das schaffst du schon. Sieht nur am Anfang so unüberwindbar aus.
    Fang mit kleinen Schritten an. Hier zu schreiben ist doch schon mal ein guter Schritt gewesen :-).
    Und wir begleiten dich. Wir wissen nämlich alle wovon du sprichst.
    Manchmal sagen wir dir vielleicht auch unangenehme Wahrheiten.
    Aber wir stärken dir auch den Rücken.

    Dein Tempo bestimmst du.

    LG
    JUF

    Hallo Cielo,

    wie bei jeder Abhängigkeit muss man vor sich selbst zugeben, dass man abhängig ist und bereit sein einen Schlussstrich zu ziehen.
    Der Weg hin zu dieser Erkenntnis ist sicher für jeden unterschiedlich lang und steinig.
    Das kommt - gerade bei uns COs - sicher auch auf die Begleitumstände an.
    Gemeinsame Kinder oder ein gemeinsam finanziertes Haus machen das sicherlich auf verschiedene Arten schwieriger.

    Aber allem gemeinsam ist, dass es nur voran geht, wenn man selbst bereit ist voran zu gehen.
    Solange man sich in seinem eigenen Gedankenkarussel dreht, ist ein Weiter und voran kommen schwierig.

    Deshalb schau dir dein Leben an. Jetzt.
    Und schau genau hin.
    Das tut wahrscheinlich weh.
    Und das macht Angst.
    Und das erscheint unmöglich.

    Aber wenn du dein Leben so wie es jetzt ist nicht magst, dann hast du nur zwei Möglichkeiten.
    Entweder finde dich damit ab und akzeptiere, dass das dein Leben ist.
    Oder ändere etwas, damit es besser wird.

    Eine dritte Alternative gibt es nicht!

    Dazu braucht es Mut und manchmal auch ein bißchen Anlauf.
    Und manchmal muss man sich auch noch ein bißchen Zeit geben.
    Aber es führt kein Weg daran vorbei, dass man etwas ändern muss, wenn man will dass sich was ändert.

    Das macht niemand anders für dich.
    Deshalb trau dich.
    Das geht.

    LG Juliane

    Hallo Syrinx,

    ich denke, dass diese Phase "Wütend auf sich selbst" ein ganz normaler Abschnitt auf dem Weg in ein normales Leben ist.
    Ich kann mich zumindest auch dran erinnern, dass ich sauer war, dass ich nicht früher gecheckt habe was ich da mit mir machen lasse.
    Aber ich habe für mich akzeptiert, dass ich offensichtlich diese Zeit gebraucht habe um das wirklich, wirklich, wirklich zu verstehen und zu akzeptieren.
    Vielleicht wäre das anders einfach gar nicht möglich gewesen an diesen Punkt zu kommen.
    Wahrscheinlich brauchte ich diese Lektion um das über mich zu lernen.
    Blöd, aber ich kanns ja nicht mehr ändern.
    Und besser ich habs jetzt dann tatsächlich gelernt, als ich habs nur halb begriffen und muss den Fehler nochmal machen. Oder?
    :D

    Mir ging es schlagartig besser als ich meine eigene Wohnung hatte und dadurch mittlerweile einfach keinen Gedanken mehr an ihn verschwenden muss.
    Vielleicht wäre es gut, wenn du das Zimmer wieder "in Besitz" nehmen würdest und seine Sachen entfernen könntest?
    Lass sie doch an seine Verwandten liefern...
    Oder an die Adresse wo er sich jetzt aufhält...
    Dann ist der letzte "Gedankenaufhänger" aus deiner Wohnung verschwunden.

    Ich denke, dass man sich dann die Zeit nehmen muss zur Ruhe zu kommen.
    Und sich selbst zu verzeihen.
    Wir sind nicht perfekt und dürfen Fehler machen.
    Und manche Fehler sind leider blöder und nachhaltiger als andere...
    Aber das Leben geht ja weiter und wird wieder schön :)

    Ich habe gerade meinen Balkon mit Blumen bestückt und neue Schränke aufgebaut.
    Und freu mich, dass ich es endlich wieder schön habe.
    Das ist doch toll, oder?

    Verzeih dir selbst :-).
    Ist gar nicht so schwer.
    Und dann geh voran und schau nicht zurück!

    LG JUF

    Hallo Amethysta,

    ja das ist furchtbar, wenn man da sitzt und den Traum von einem schönen Leben im Kopf hat und sieht dass nur noch man selbst diesen Traum am Leben erhält.

    Der Traum funktioniert leider nur, wenn beide daran interessiert sind, dass er Wirklichkeit wird.
    Und egal wie sehr man sich anstrengt, man kann nicht zusätzlich zu dem eigenen Anteil auch noch den des Partners übernehmen.
    Und leider ist das der Ausweg, den wir als Cos versuchen zu gehen.

    Den Part unseres trinkenden Partners übernehmen.
    Niemand kann sagen wie das bei euch ausgeht.

    Aber es gibt zwei Möglichkeiten:

    Der trinkende Partner hat Einsicht darein, dass er Alkohol nicht kontrollieren kann, holt sich Hilfe und arbeitet aktiv daran sein Leben zu ändern.

    oder

    Der trinkende Partner tut das nicht und es geht so weiter und wird immer schlimmer.

    Leider muss man als Partner hier verstehen, dass es überhaupt nichts gibt was wir tun können, damit der trinkende Partner diese Entscheidung "richtig" trifft.
    Und damit meine ich wirklich überhaupt gar nichts.

    Du kannst nur dein eigenes Tun und Lassen kontrollieren.

    Lies hier mal ein bisschen im Forum. Du wirst merken, dass wir alle dachten, DEN Partner fürs Leben gefunden zu haben.
    Und dass wir auch alle dachten mit besonders viel Liebe und besonders viel Unterstützung den Partner "retten" zu können.

    Retten kann sich jeder nur selbst.

    LG JUF

    Hallo Cielo,

    ich denke, wir wissen alle wie es ist, wenn man einfach noch nicht bereit ist diesen Schritt zu machen.
    Ich finde es ist vollkommen ok, sich auch die Zeit zu nehmen die man braucht.
    Wichtig finde ich nur, dass wir unsere Bedürfnisse ernst nehmen und zu unseren - manchmal auch widersprüchlichen - Gefühlen stehen.
    Und je mehr ich mir das damals zugestanden habe, desto mehr kleine Schritte bin ich gegangen.

    Und es ist dein Leben, daher kann auch von uns niemand dir vorschreiben, was du tun sollst.
    Du darfst das selbst entscheiden.
    Aber wir sind da um dir den Rücken zu stärken.

    Dass du darüber nachdenkst was du willst und wahrnimmst, dass du diesbezüglich verschiedene Gefühle hast und dich damit auseinandersetzt ist doch schon ein toller Schritt.
    Auch dass du die Dinge für dich in die Hand nimmst und die Reha für dich und deine Kinde planst finde ich prima.

    Wahrnehmen was deine Bedürfnisse sind und umsetzen was du brauchst und willst.
    Das sind die wichtigen Schritte.
    Alles andere ergibt sich daraus.

    Einfach dran bleiben und einen Schritt nach dem anderen gehen.
    Du bist ja schon dabei :):):)

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Cielo,

    solche eingebrannten Verhaltensweisen brauchen auch Zeit um "überschrieben" zu werden.
    Ich erwische mich auch alle naslang bei Gedanken die ich nicht mehr denken will.
    Vielleicht kriegt man das auch nicht ganz weg.

    Aber das Wichtige ist doch, dass man sich dessen bewußt ist.
    Und sich daher immer wieder selbst hinterfragt :-).

    LG JUF

    Hallo Maggy,

    ehrlich gesagt habe ich eine Weile hin und her überlegt, ob ich dir nochmal was schreibe.
    Irgendwie fallen mir nämlich keine Antworten mehr ein.
    Aber ich habe tatsächlich selbst eine Frage an dich.
    Eine die man aus meiner Sicht auch mit ja oder nein beantworten kann.

    Willst du an DEINEM Leben etwas ändern?

    Liebe Grüße
    JUF

    Hallo Marielou,

    das Durcheinander im Kopf ist normal. Ging mir auch lange so.
    Aber versuch doch mal in deinem Denken ein bißchen Ordnung zu schaffen.

    Zum Beispiel indem du überlegst was du gerne hättest wie dein Leben sein soll.
    Im positiven Sinne. Also was du dir für die Zukunft wünscht. DU.

    Und dann überlegst du dir was du auf keinen Fall willst.
    Nicht nur "nicht so gerne" sondern wirklich überhaupt gar nicht.

    Und diese Dinge - positive wie negative - trägst du dann ein bißchen mit dir rum bis du jederzeit sicher sagen kannst "Das will ich" und "Das will ich nicht".

    Und dann - wenn du dir sicher bist was DU willst - dann schaust du dir deinen Mann an und überlegst dir ganz schonungslos ehrlich ob das, was DU willst mit ihm realisierbar ist.

    Dann hast du für dich ganz klare Verhältnisse.
    Und dann musst du - vielleicht - eine Entscheidung treffen.
    Dafür oder dagegen.

    Und egal wie du dich entscheidest, du hast dann bewusst entschieden.
    Und hast dich nicht irgendwie von den Ereignissen treiben lassen.
    Mir hat es sehr geholfen mir das klar zu machen.
    Dass ich dieses hilflose "den Ereignissen ausgesetzt sein" beenden kann.
    Indem ich mir bewusst gemacht habe, dass ICH entscheiden kann welchen Weg ich gehe.
    So oder so. Dafür oder dagegen.
    Und dass es ganz alleine meine Entscheidung ist ob ich das dann auch tue oder nicht.

    Mit diesem Ordnen der Gedanken gibst du dir das Recht zurück selbst über dein Leben zu entscheiden.
    Allerdings eben auch die Pflicht diese Verantwortung auch zu übernehmen.
    Es gibt dann auch kein "die Welt ist so böse zu mir und ich kann gar nichts tun" Versteck mehr.

    Das erfordert Mut dir selbst ins Gesicht zu schauen.
    Und die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen.
    Ich will nicht so klingen als ob das so einfach ist.
    Das ist es nicht. Und ich bin auch lange rumgeeiert bis ich so klar hingesehen habe.
    Aber als ich das für mich so klar benannt hatte, was ich will und was ich gar nicht mehr will, da war der Weg irgendwie sehr klar und deutlich zu erkennen.
    Und da habe ich auch gemerkt wie mir die Last der Entscheidung ganz leicht wurde.
    Eben weil ich so klar für mich benannt hatte wo ich hin will und wo nicht.

    Das hat mir den Rücken gestärkt für den Weg den ich dann gegangen bin.
    Und hat mich immer wieder zurück geführt zu MEINEM Weg, wenn ich mal nen "Schlenker" eingebaut habe ;-). Und nach und nach wurde der Weg klarer und gerader und die Schlenker weniger. Und dann wird auch das Chaos im Denken und Fühlen weniger. Und das Vertrauen in dein Gefühl für DICH selbst und das was du willst größer.

    Trau dich. Auch wenn das Mut und Kraft fordert.
    Am Ende wartest DU auf dich :-).

    Liebe Grüße,
    JUF

    Hallo Cielo,

    weisst du was ich gerade beim Lesen gedacht habe?
    JA. Du bist egoistisch.
    UND DAS IST GUT!!!

    Seit ich gelernt habe auch mal egoistisch zu sein und damit auch mal Dinge zu machen, die für mich gut sind aber vielleicht für andere unbequem geht es mir viel besser.

    Hab deshalb keine Schuldgefühle.
    Das ist dein Leben! Er darf über sein Leben bestimmen und du über deins.
    Gleiches Recht für alle.

    Du DARFST so denken. Und du darfst auch so handeln.
    Er macht das doch auch, oder?

    Für mich war ein entscheidender Moment der, in dem ich mir das Recht rausgenommen habe wieder an mein und sein Leben die gleichen Maßstäbe anzulegen. Und nicht mehr mein Verhalten mit völlig anderem Maß gemessen habe.

    Nimm dir das selbe Recht heraus wie er.
    Dein Leben so zu leben wie DU das willst.
    Ohne dass er dir vorschreibt wie du zu sein, zu denken und zu fühlen hast.
    Das darfst du nämlich selbst entscheiden.
    Gut oder?

    :D

    Liebe Grüße
    JUF