Guten Morgen!
Mein Hausarzt weiß Bescheid, er hatte mir damals die Einweisung zur Entgiftung gegeben. Auch mein näheres Umfeld weiß Bescheid.
Die Grundbausteine hatte ich mir schon durchgelesen, unser Haus ist alkoholfrei, zu hause konsumiere ich gar nicht mehr. Während der letzten Wochen habe ich nur außerhalb "kontrolliert" getrunken. Aber glücklich bin ich damit wie schon gesagt nicht, da auch an den anderen Tagen meine Gedanken immer um den Alkohol kreisen ...
Am Sonntag habe ich mein letztes "geplantes" Glas Wein getrunken. Ich hoffe, das war das letzte. Ich möchte nichts mehr trinken. Ich wünsche mir so sehr, dass ein Leben ohne Alkohol bald für mich selbstverständlich sein wird, ohne ständig den Gedanken zu haben, dass man auf etwas verzichtet. So fühlt es sich momentan nämlich noch an.
Gestern war ich erneut bei der Suchtberatung. Ich habe mit einer anderen Suchberaterin gesprochen, da meine eigentliche Ansprechpartnerin Urlaub hat. Mit dem Gespräch war ich sehr zufrieden, es hat mir wesentlich besser geholfen, als die letzten x Gespräche. Ich hatte bei meiner eigentlichen Beraterin immer das Gefühl, dass wir nicht auf einer "Wellenlänge" sind, die Gespräche verliefen eher schleppend, sie wiederholte sich oft und hat mir kaum neue Ansätze geben können. Insgesamt war ich nicht zufrieden und fragte mich oft, warum ich überhaupt noch dorthin gehe.
Gestern lief es irgendwie besser. Ich habe erzählt, dass ich mit dem Trinktagebuch nicht zufrieden bin und dass meine Gedanken ständig um den Alkohol kreisen. Die Suchtberaterin meinte dann, dass ich zukünftig noch einiges aufarbeiten müsste, am besten mit therapeutischer Hilfe. Ich müsste die Auslöser für meinen Alkoholmissbrauch erkennen und dann verhaltenstherapeutische Maßnahmen dagegen entwickeln. Einige Auslöser kenne ich ja selber schon - Angst, Wut, Enttäuschung, Stress, aber auch Langeweile. Sie gab mir den Tipp, mir abends einen Plan für den nächten Tag zu erstellen, um so zumindest schon mal Stress und Langeweile vorzubeugen. Das habe ich für heute auch schon umgesetzt.
Heute nachmittag telefoniere ich noch mit einem Therapeuten. Hoffentlich finde ich da auch bald einen Platz.
Es tut sich also etwas, jeden Tag ein kleines bisschen mehr ...
LG, Kate