Hallo Mitlesende,
ich sitze seit 5 Minuten vor dem Rechner und weiß nicht was ich schreiben soll. Es könnte irgendetwas philosophisches oder irgendetwas pseudo-kluges aus dem Leben sein - aber - hm - ich will nicht schwafeln. Was würde Dostojewski, der selbst spielsüchtig war, schreiben? Wahrscheinlich würde er es so schreiben wie es ist und war.
Nun denn, ich trinke nichts. Lebe das Leben, so wie ich es möchte. Habe Tiefen und Höhen. Habe die nichtvernebelte Möglichkeit mir tausende Gedanken über die Gesellschaft, den Menschen, meine Familie und mich selbst zu machen. Ich wäge in einem ständigen Prozess meine Gedanken ab. Manchmal ausdauernd im Kreis, manchmal unheimlich zielstrebig. Manche würden sagen, ich wäre verkopft. Ja, vielleicht etwas. Ich sage dazu, ja zumTeil aber nicht immer. Über etwas zu Grübeln ist meine Natur. Das auch für sich selbst anzunehmen, ist einer der Konsequenzen meines Suffs. Oh - Stop - ich schwafel. Das will ich nicht, also lass ichs. Dies ist eine Konsequenz nach dem Suff. Ich versuche, sofern es mir möglich ist, persönlich Unangenehmes zu vermeiden.
Ein bestimmter Satz kreiselt mir aktuell durch Kopf: "Es beginnt im Kopf und endet im Kopf" (Der Gedanke ans Trinken). In den letzten Wochen wollte mich die Dunkle Seite der Macht manchmal gedanklich auf ihre Seite ziehen. Wie: "Hey, dir gehts ja gut, ein Glas wird ja nicht schaden. Kannst danach wieder aufhören." Oder "Später, wenn Sommer ist, das Meer warm und die Frauen schön, ja dann wäre sicher so ein Gläschen Wein der I-Punkt auf dem Szenario". Tjo - zauberhafte Versuche des Suchtgedächtnisses. Ich glaube, wenn man die Gedanken zu sehr zulässt, rückt der Rückfall immer näher. Ich versuche die Gedanken einzuordnen und genügend Ablenkung zu schaffen. Bis der Gedanke verschwunden ist. Das funktioniert.
Grüße
Karamasow