Beiträge von Jens64

    Hallo zusammen,
    ich wollte einfach nur mal über mich "auf dem Weg" berichten.
    Bin jetzt seit 7 Monaten trocken und habe auf dieser Etappe einiges gelernt, erlebt und auch neu gelernt.
    Durch das klare durch die Welt gehen, habe ich mir über viele Dinge wie Familie, mehr bewusstes Kümmern um Familie und Kindern Gedanken gemacht. Dies hat dazu geführt das ich eine Zeit lang in wirklich tiefe Depressionen verfallen bin. Jetzt kam der Gedanke auf, ja prima, nun bist du weg vom Alkohol und nun reißt dich dein Seelenleben in ein anderes Loch das noch unheimlicher ist der Alk. Habe mir dann hierzu auch ärztliche Hilfe geholt mit Gesprächen und Antidepressiva. Damit kam ich überhaupt nicht klar und habe diese dann auch sehr schnell wieder abgesetzt.
    Seit ca. 3Wochen hat sich aber nun wieder ein ganz toller Lebensmut eingestellt, als ob irgendwie eine Blase geplatzt wäre die mir meinen ganzen Lebensmut wieder zurück gegeben hat und alles wieder hell und lebenswert erscheinen lässt.
    Dem Alkohol bin ich, überall wo es möglich war, aus dem Weg gegangen. In Freundeskreis ist dies auch komplett toleriert und bereitet keinerlei Probleme. Ich bin auch jedes Mal wenn dieses Thema aufkam offen damit umgegangen und habe meine Einstellung und die damit verbunden Probleme recht deutlich kundgetan.
    Bei Leuten die mir nichts bedeuten und mit den ich selten oder gar keinen Kontakt habe ist dieses Thema recht schnell, und auch nicht ausführlich vom Tisch. Hier habe ich einen, ich will es mal "gesunden Egoismus" nennen, entwickelt.
    An dieser Stelle auch liebe Grüße an alle Mitglieder im geschlossen Bereich mit denen ich kommuniziert habe. Und natürlich an alle die den Weg begonnen haben, die ihn konsequent gehen und die, die sich noch nicht schlüssig sind.
    Aus meiner Sicht kann ich sagen es lohnt sich, schaut nach vorne (auch wenn nicht immer leicht ist) vertreibt alle Zweifel und Ängste und beginnt lieber heute als morgen.
    Liebe Grüße und ein gutes neues Jahr 2009
    Jens

    Hallo Koko,

    ich bin wie Du auch am Anfang, bei mir ist heute der Tag 17 angebrochen.
    Das mit den 24h Intervallen kann ich gut nachvollziehen, aber glaube mir, das legt sich relativ schnell. Ich habe gemerkt dass nach diesen wenigen Tagen alles wieder "sortierter" im Kopf erscheint und ich mich mit dem Alkohol auseinandersetze.
    Man lernt doch wieder etwas vorauszuschauender zu denken, ich habe für mich bemerkt das jeder Anlass damit verbunden ist Bier zu trinken, egal ob der Geburtstag der Familie, das Sportfest der Kinder(ach schau mal, das ist ja eine tolle Bewirtung... und wieder ein Alibi gefunden) etc etc..
    Ich bin gerade dabei diese Situationen zu erkennen und damit umzugehen bzw. dagegen anzusteuern.
    Ich vermeide derzeit diese Situationen und beschäftige mich anderweitig, habe wieder angefangen Sport zu treiben, bin in ärztlicher Behandlung und habe einen Termin zur Suchtberatung. Ich gehe offen mit meiner Frau damit um und suche offene Gespräche und den Austausch zu Thema "Ich habe ein Alkoholproblem".
    Ich sehe auch das Forum als Weg zu einem trockenen Leben.
    Also Koko, schau doch so oft es geht hier rein und lass und diesen Weg gemeinsam gehen um unsere Erfahrungen, Ängste, Fragen und auch Sorgen zu teilen.

    Viele liebe Grüße
    Jens

    Hallo Dibo,

    diese Zeilen verstärken meinen Willen aufzuhören und geben einem Mut dies auch zielstrebig und ehrgeizig durchzuziehen.
    Bei mir sind es jetzt 7 Tage "ohne", das heißt es liegt noch ein weiter Weg vor mir.
    Doch auch jetzt spüre ich wie sich einiges so lichtet und ich das eine oder andere aus einem anderen Blickwinkel sehe, einen Blickwinkel der mir meinem eigenes Ich wieder so darstellt wie ich ohne diese „Sauferei“ auch bin

    Gruß Jens

    Hallo Anika,

    habe jetzt seit vergangenen Montag nichts getrunken. Habe keine, ich nenne es mal extremen Entzugserscheinungen, wie Zittern oder Schweißausbrüche. Kann aber so gut wie gar nicht schlafen, bin extrem gereitzt, aggresiv und habe das Gefühl neben mir zu stehen. Termin zur Untersuchung(Blut, Sonografie und Gespräch) hat sich auf 26.02.07 verschoben da der Arzt im Urlaub ist. Wer kann mir einen Ratschlag geben was ich tun kann um dies irgendwie zu überstehen. Fühle mich gerade sehr depressiv.

    Hallo Whitewolf, ich glaube die Beschreibung "es macht Spaß" ist auch einer dieser Alibilügen um das vorhandene Problem zu kaschieren. Ich war soeben beim Arzt und habe offen geredet. Am Freitag Termin um alle Blutwerte zu prüfen ob körperlich schon Schäden da sind. Anschließend besprechen was zu tun ist. Arzt hat klipp und klar gesagt das die Abhängigkeit laut meinen Schilderungen da ist und er mit mir die notwendigen Schritte einleiten wird,

    Hallo Schorni, ich will weg vom Bier und will Spaß ohne das Bier haben. Wahrscheinlich habe ich uin meinem Beitrag das Problem wieder "verschönigt". Der Alkohol hat eine zu große Rolle in meinem Leben eingenommen und ich will wieder alles klar sehen

    Hallo, ich war schon hier im Forum und hab nur so gestrotzt voller guter Vorsätze. Aber leider wieder alles über den Haufen geworfen.
    Ich bin 43 Jahre alt verheiratet und habe 2 Kinder (10 u 13 Jahre) Ich lebe in festen Verhältnissen, berufstätig und kann eigentlich über nichts klagen. Leider hat sich mein Bierkonsum mittlerweile auf 4-6 Flaschen täglich gesteigert. Das Trinken macht, so blöd es auch klingt, einfach Spaß. Abends einen Kumpel besuchen, in der Werkstatt ein paar Bier trinken und man fühlt sich einfach gut. Tagsüber im Beruf ist der Alkohol kein Thema, aber man freut sich schon darauf im Imbiss noch ein Feierabendbier(meistens sind es 3.4) zu trinken. Mittlerweile plant man schon das nächste Ereigniss wo es reichlich Bier zu trinken geben könnte. Gibt es im Haus was zu repariern oder renovieren ist auch hier die Freude auf die Trinkerei recht groß. Nachts wach ich dann auf mit schlechtem Gewissen gegenüber meiner Familie, beobachte zunehmende Aggresivität und zeilweise heftige Gedächtnisslücken. Jetzt weiß ich nicht wie ich es angehen soll. Bin kein Typ für Selbsthilfe bzw Gesprächsguppen. Wo und wie soll ich anfangen.

    Stimmt, es ist Selbstbetrug! Ich werde heute zu meinem Arzt gehen zu dem ich ein sehr großes Vertrauen habe.
    Über was ich laufend nachdenke ist folgendes: In 2 Wochen großes Familienfest bei dem ja auch immer gerne was getrunken wird und auf das man sich ja dann auch riesig freut. Oder nächste Woche Verabredung mit einem Freund um etwas wegen der Hausrenovierung zu besprechen, auch hier werden gerne ein paar Bier getrunken. Generell ist schon fast jeder Unternehmung abseits des Berufalltags mit dem Alkohol verbunden. Ausflüge, Wanderungen etc. mit Freunden, immer schon die Freude hier etwas zu trinken. Es scheint so als dies dann ohne Alkohol keine Freude mehr machen wird. Wie kann man damit umgehen.
    Noch scheint mein Hang zum Alkohol noch nicht offenkundig zu sein(meine ich jedenfalls).

    Ich werde jetzt versuchen 3 Tage ohne Alkohol zu sein und dann meinen Körper (und Geist) beobachten um einzuschätzen wie sehr ich den Alkohol brauche. Haltet ihr das für sinnvoll?
    Ich halte euch auf dem laufenden.

    Erstmal vielen Dank für eure schnelle Antworten. Zum Thema Entgiftung muss ich fragen; Ich kann auch mal ein paar Tage ohne Alkohol, braucht mein Körper dann diese Entgiftung?
    Am schlimmsten ist für mich derzeit immer die morgendliche Selbstlüge "Heute schaffe ich es mal ohne". Und dann abends wieder die gleiche Routine, Tankstelle oder Kumpels besuchen und ein paar Bier trinken. Tagsüber habe ich keine Problem mit dem Verlangen nach dem Alkohol.

    Hallo,

    ich bin neu im Forum und würde gerne einen Rat bekommen wie ich anfangen soll gegen den Alkohol zu kämpfen. Ich bin 40 Jahre alt glücklich verheiratet und habe 2 super Kinder. Leider hat der Alkohol einen zu großen PArt in meinem Leben genommen. Die Gründe sind, einfach mal abschalten, das Bier schmecht einfach super, sich mit den Kumpels treffen und einen heben. Mittlerweile sind die Mengen sehr groß geworden und in der Regel fehlt mir am nächsten Tag meistens der Inhalt des Vorabends.Äusserlich merke man mir nichts an. Wie soll ich anfangen? Ich stecke schon in einer Abhängigkeit aus der ich raus will!!