Beiträge von Cadda

    Das Forenteam
    14. Mai 2021 um 22:29

    Hallo Knagga,

    toll, dass Du Dich hier gemeldet hast!

    Ich würde das nicht als dumm bezeichnen, sondern die Sucht hat Dich wieder in ihre Fänge bekommen und es gilt herauszufinden, warum das überhaupt soweit kommen konnte.

    Hattest Du vorher schon öfter das Verlangen? Hast Du Dich genügend mit dem Thema beschäftigt oder Dich zu sicher geführt? Meistens kündigt sich ein Rückfall in Form von Gedanken an.

    Ich danke Dir jedenfalls für den detaillierten Bericht. Es zeigt, wie sehr der Kontrollverlust schnell wieder einsetzt.

    Wann hast Du zuletzt getrunken? Ein kalter Entzug kann lebensgefährlich sein.

    LG Cadda

    Geht mir auch so. Ich sehe es einfach, auch ohne groß darauf zu achten. Eben gerade stand ich an der Kasse. Die Frau vor mir war jung, schicke Figur, tolle Klamotten… aber ihr Gesicht! Hübsch ABER irgendwas sagte mir „die säuft“, leicht aufgedunsen und der Ausdruck.

    Ich konnte ihre Einkäufe nicht sehen, da sie schon am Bezahlen war und der Einkaufswagen quasi um die Ecke stand.

    Als sie dann ging, konnte ich in den Wagen schauen: Ein Karton Sekt und Waschmittel. Und ich dachte „Arme S….!!!“

    (Ja, das dachte ich wirklich, so abwertend und schäbig es sich abhört, aber ich hatte Mitleid).

    Und solche Dinge nehme ich als abschreckendes Beispiel.

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    ich würde gern einmal meine Gedanken loswerden zu dem Thema Alkoholabhängigkeit und Co-Abhängigkeit.

    Hier wird ja gern mal wieder festgestellt, dass der Alkoholiker hier im Forum nur schreiben "darf", wenn er eine Krankheitseinsicht hat und von seinem Suchtstoff dem Alkohol ablässt und dass der Co-Abhängige mitunter noch mittendrin hängt und nicht bei sich bleibt, sondern sozusagen noch voll auf seiner Droge (dem alkoholkranken Partner) ist.

    Meine Meinung dazu ist Folgende:

    Die Alkoholabhängigkeit kann man nicht mit der Co-Abhängigkeit vergleichen, genau so wenig, wie man Äpfel mit Birnen vergleichen kann.

    Wenn ich Alkoholiker bin, dann muss die vollständige Einsicht vorhanden sein und ich muss bereit sein, für immer abstinent zu leben und zwar ab jetzt.

    Das hat die Erfahrung der immer wieder hervorgerufenen "alten Hasen" ja gezeigt.

    Wenn ich Co-Abhängig bin, dann lande ich mitunter nur in diesem Forum, weil ich mich an dieses Forum gewendet habe, um mehr über die Krankheit meines Partners zu erfahren. Das ist der entscheidende Punkt. Melde ich mich hier als Alkoholiker an, dann will ich Hilfe für MICH.

    Melde ich mich hier als Co-Abhängige an, dann melde ich mich entweder für mich, weil ich bereits etwas über die Co-Abhängigkeit erfahren habe oder ich melde mich hier wegen meines alkoholkranken Partners. DAS ist ja gerade das typische Merkmal der Co-Abhängigkeit, dass ich HELFEN will und denke, der Weg zum Ziel geht über den alkoholkranken Menschen.

    Das dies ein Irrglaube ist, das erfahren viele Co-Abhängige erst HIER. Sie hängen mit ihrem Wissen also deutlich hinterher und müssen meiner Meinung nach die Möglichkeit haben, das durch die Erfahrungen der "alten Hasen aus dem Co-Abhängigkeit" zu erfahren. Diese alten Hasen haben übrigens auch teilweise genau dort angefangen, nämlich hier zu landen mit dem Gedanken, dem Partner helfen zu können. Sie konnten sich dann aufgrund der Geschichten hier im Forum finden und haben gelernt aus ihrer Abhängigkeit herauszukommen.

    Da gab es auch Menschen, denen ihre eigene Zeit eben nicht zu schade war und sie haben diese Zeit investiert und damit geholfen.

    Ja, es gibt hier User, denen man sofort anmerkt "Das wird nichts. Der oder die wird nicht erkennen, dass es um SIE SELBST geht." In dem Fall kann man dann ja darauf hinweisen und wenn man merkt "Wird halt nichts", dann ziehe ich mich aus dem Thread zurück und fertig!!

    Ich halte es für absolut richtig, wie wir es hier handhaben. Es sind unterschiedliche Krankheiten, deshalb auch unterschiedliche Bereiche.

    Es ist kaum möglich, da eine Grenze zu ziehen und zu erkennen, wer es über die Zeit packen wird und wer nicht. Deshalb ist es auch nicht anders möglich, als so, wie es jetzt gehandhabt wird.

    Und mal ehrlich: Diejenigen, wo vorprogrammiert ist, dass es nur um ihren Partner geht und die gar nicht bereit sind, umzudenken, die sind doch eh schneller wieder weg, als man schauen kann, weil ihnen irgendwann zum Hals raushängt, zu lesen, dass sie nur etwas für SICH tun können.

    Ich bin trockene Alkoholikerin und war Jahre lang co-abhängig. Ich weiß sehr genau, dass es sich absolut nicht miteinander vergleichen lässt.

    Deshalb kann ich auch zu 100 Prozent dahinter stehen, wie es hier im Forum gehandhabt wird.

    Nochmal der Tip: Wem das zu anstrengend ist, soll doch seine Zeit nicht investieren. Das ist nichts Schlimmes, sogar verständlich...

    Wozu ich mich aber um Dinge kümmere, die mich im Prinzip überhaupt nicht betreffen, bleibt mir ein Rätsel.

    Es wird doch dem Co-Abhängigen so oft gesagt, dass man bei SICH bleiben soll. Das trifft doch auf die Alkoholiker genau so zu!

    Deshalb bitte zukünftig einfach bei SICH schauen: Tut mir das Thema gut oder möchte ich das lieber den "alten Hasen" bzw. neuen co-abhängigen Usern, die bereits die Erkenntnis, dass es um sie geht, überlassen?

    Nochmal: Ich finde es gut und richtig, wie es hier läuft.

    LG Cadda

    Würdest du dich den haifischen gleich opfern?

    Ich würde mich den Haifischen nicht opfern. Ich würde aber auch gar nicht erst ins Becken steigen, um den Kampf mit den Haifischen zu führen und das Risiko in Kauf zu nehmen, zu verlieren.

    Oder, was auch sein kann: Zwar lebend wieder herauskommen aber vielleicht eine Verletzung davon getragen zu haben, die sich in Form von starkem Suchtdruck ein paar Tage später erst bemerkbar macht und ich dann am Ende doch den Kampf (zwar nicht direkt im Haifischbecken, aber später) verliere.

    LG Cadda

    Es heißt der säufer braucht seinen persönlichen tiefpunkt

    Zu bedenken ist jedoch:

    Nur der Säufer, der aus der Sucht raus will, kann seinen persönlichen Tiefpunkt erreichen.

    Es gibt etliche Säufer, die ihren persönlichen Tiefpunkt niemals erreichen und sich irgendwann, vielleicht erst Jahrzehnte später, zu Tode saufen oder zufällig vorher an etwas Anderem sterben.

    Traurig, aber die Realität.

    Was ich damit sagen will:

    Man sollte niemals darauf warten bzw. darauf hoffen, dass der Säufer seinen Tiefpunkt erreicht.

    Das Warten/Hoffen kann völlig vergeblich sein.

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    nun ist mein Tagebuch im offenen Bereich schon auf die 3. Seite gerutscht, das zeigt mir, wie wenig ich hier noch schreibe. Dabei hatte ich mir fest vorgenommen, nicht nur im geschützten Bereich zu schreiben, sondern auch hier, weil ich es wichtig finde, dass vielleicht einige Menschen, die hier nur lesen und sich gar nicht anmelden, die Wege weiter verfolgen können.

    Ich habe ja damals, bevor ich mich hier angemeldet habe, JAHRE lang mitgelesen und so einige Wege "verfolgt" und war dann immer neidisch, wenn es zu berichten gab, wie gut es den Menschen geht, die ohne Alkohol leben. Der Wunsch, dieses Gefühl auch zu bekommen, wurde dann auch dadurch immer und immer größer. Ich nahm beim Lesen schon das Wort FREI wahr. Ich habe förmlich herausgelesen, wie FREI sich die User fühlten, die sich für den Weg ohne Alkohol entschieden hatten. Ich selbst hingegen fühlte mich wie eine Marionette dieses Teufelszeugs und das war ich auch.

    Nun bin ich froh, dass ich zu den Menschen gehöre, die sich FREI fühlen. Inzwischen sind es fast 5 Jahre und ich habe noch nicht einen kleinen Tick weniger das Gefühl von Freiheit. Obwohl es inzwischen doch zum Alltag geworden ist, ohne Alkohol durchs Leben zu gehen, habe ich immer noch sehr, sehr oft dieses Gefühl von Glück, Erleichterung und Zufriedenheit, allein durch die Tatsache, dass ich nun trocken bin.

    Klar gibt es trotzdem Sorgen und Probleme, aber die Bewältigung ist eine völlig andere. Gerade in letzter Zeit sind Dinge passiert, die mich traurig gemacht haben und auch immer noch machen und dennoch ist mein Grundgefühl eine Zufriedenheit. Diese konnte tatsächlich nur entstehen, weil ich dem Alkohol den Rücken gekehrt habe. Immer wieder habe ich versucht, das Gefühl der Zufriedenheit auch mit Alkohol zu erreichen, aber es gelang mir niemals und wäre mir auch niemals gelungen.

    Nüchtern sein, das war tatsächlich die oberste Priorität um ALLES andere in den Griff zu bekommen. Die depressiven Verstimmungen, die zwischenzeitlich immer größer wurden. Meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und vor allem schwirrt auch immer wieder in meinem Kopf:

    Ich kann endlich wieder so sein, wie ich wirklich BIN. Ich weiß, dass viele sagen, man ist ja kein anderer Mensch, wenn man trinkt. Aber ich finde schon. Bzw. nein, man ist kein anderer Mensch, aber man kann seine Grundeinstellungen, die man im Leben hat und seine Charaktereinstellungen, die man hat, einfach nicht ausführen!

    Klar wusste ich in meinen Kopf oftmals, was jetzt richtig wäre. Für die Kinder da zu sein in bestimmten Situationen. Sie an erste Stelle zu stellen. Das war alles in meinem Gefühl und in meinen Kopf, denn ich war auch schon als Alkoholikerin der Mensch, der ich jetzt bin. Aber was brachte mir das, diese Grundeinstellungen und Wünsche im Kopf zu haben, wenn ich sie nicht erfüllen konnte, weil ich entweder saufen "musste" oder mich von meinem Kater erholen musste? Nichts. All die guten Eigenschaften brachten meinen Kindern in dem Moment einfach NICHTS, weil es nur Gedanken und Charakterzüge waren, es jedoch an der Ausführung scheiterte.

    Das ist heute anders. Ich bin nicht perfekt. Ich fahre immer noch viel zu schnell aus der Haut, bin leider zu schnell bei Kleinigkeiten aggressiv. Schon seit Jahren schreibe ich: Aber es ist schon besser geworden. Ist es auch, aber so ganz wird das wohl nicht vergehen, man ist ja auch, wie man ist. Aber solange die Selbstreflektion da ist und man an sich arbeitet, kann es ja nur besser werden oder zumindest nicht schlimmer :)

    Jedenfalls habe ich aber das Gefühl, wieder ICH sein zu können. Ich mache viele Dinge richtig. Das hört sich jetzt eingebildet an und normalerweise ist übertriebene Bescheidenheit bei mir ganz groß geschrieben. Bekomme ich ein Lob füge ich oft selbst das ABER hinzu. Wie blöd ist das eigentlich? War aber schon immer so und das ist tatsächlich besser geworden, denn inzwischen find ich mich selbst auch wieder ganz gut, deshalb kann ich das auch besser annehmen, wenn jemand anderes mir das sagt :)

    Ich freue mich, dass ich mich selbst endlich auch so wahrnehmen kann, wie ich es immer sein wollte. Ich bin Alleinerziehend und wollte immer eine gute Mutter sein, die alles im Griff hat, sowohl auf der Arbeit, als auch zu Hause. Das hatte ich damals überhaupt nicht.

    Jetzt, wo ich nichts mehr trinke, habe ich alles im Griff. Mal mehr und mal weniger, aber so grundsätzlich auf jeden Fall. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Söhnen, die inzwischen schon 15 und fast 14 sind, ich bin unendlich stolz auf die Beiden, weil sie wirklich gut gelungen sind. Sie sind keine Überflieger in der Schule, sind auch mal frech, genervt und so weiter (wie es im Teenageralter nun mal ist), aber so grundsätzlich haben sie einfach so gute Einstellungen bekommen und ihr Herz am rechten Fleck.

    Mir war es schon immer wichtiger, Kinder zu haben, die mitfühlend sind, die ihren Mund auf machen, wenn ihnen etwas nicht gefällt (jedoch im angemessenen Ton), die freundlich sind und sich manchmal eben so bescheuert verhalten, wie Teenager es eben manchmal so machen,

    als dass sie zu Hause in ihrem Kämmerlein über den Büchern hängen, um möglichst viele gute Noten zu schreiben.

    Keine Frage, manchmal beneide ich die Familien, wo es genau so abläuft, denn es soll ja auch "Kinder" geben, die beides können, also die oben beschriebenen Eigenschaften haben, PLUS super in der Schule sind, das wäre für meine Jungs aber zu viel des Guten und deshalb bin ich eben froh über deren Eigenschaften und sehe ganz dezent darüber hinweg, dass die Schule ihnen sozusagen am Allerwertesten vorbeigeht und sie nur das machen, was wirklich nötig ist (immerhin das geschieht, meistens jedenfalls) :mrgreen:

    Ich selbst bin auf meiner Arbeit seit Jahren angekommen. Ich habe nach dem ich aufhörte zu saufen, den Betrieb gewechselt und ich glaube, wenn mein alter Arbeitgeber sehen könnte, wie ich jetzt arbeite, würde er sich fragen, ob ich derselbe Mensch bin. Ja, ich habe auch damals schon gern gearbeitet und war freundlich mit Allen. Aber ich war so fertig. Ich musste mich ab und zu krank melden, irgendeinen Grund vorschieben, weil ich einfach nicht konnte. Ich hab meine Arbeit gemacht, aber bloß nicht mehr als nötig (so wie meine Kinder jetzt die Schule ^^).

    Ich hab einfach keinen Elan gehabt. Ich mochte alle Kolleginnen und sie mochten mich, aber ich glaube, wenn es darum ging, jemanden wirklich eine Aufgabe zu übertragen, die Verantwortung bedeutet, dann war ich nicht die erste Wahl bzw. habe ich auch sofort durchblicken lassen, dass ich das nicht möchte.

    Heute ist das anders. Ich habe so viele Aufgabengebiete übertragen bekommen, die ich auch gern als Herausforderung angenommen habe und hinbekomme. Das ist nur möglich, weil ich nicht mehr saufe, da muss ich mir nichts vormachen.

    Was ich schon öfter erwähnt habe und mir einfach auch wichtig ist, FALLS denn hier irgendjemand still mitliest, der sich noch nicht überwinden kann, die Entscheidung gegen den Alkohol zu fällen, weil einfach der Gedanke an das "NIE WIEDER trinken" so schrecklich ist, denn so ging es mir damals.

    Das verändert sich im Laufe der Zeit von selbst!!!

    Ich habe hier Jahre lang schon in der Theorie die Entscheidung getroffen gehabt, dass ich Alkoholikerin bin und irgendwann der Tag X sein wird, ab dem ich NIE WIEDER trinke. Weil ich die Vorstellung für einen so unglaublichen Verzicht hielt, dauerte es noch JAHRE bis ich es endlich durchzog. Aber ich habe hier mal in einem Tagebuch gelesen, dass man davor keine Angst haben sollte, dass das Gefühl bleibt. Es würde sich von selbst verändern und genau so ist es auch. An das Geschriebene denke ich wirklich oft zurück.

    Zuerst kommt es einem wie ein Verzicht vor und später, wenn man zufrieden trocken ist, dann ändert sich dieser Gedanke. Die Vorstellung nie wieder trinken zu "dürfen" wandelt sich um in die dankbare Erkenntnis nie wieder trinken zu "müssen".

    Der Verzicht wird zu einem Gewinn. Das ist für mich der springende Punkt.

    Es könnte übrigens sein, dass ich in meinem Tagebuch einige zu persönlichen Dinge herausnehme, also dann bitte nicht wundern. Ich habe hier eine Zeit lang wirklich sehr offen über alles geschrieben, weil ich ja auch in meinem echten Leben wirklich offen mit Allem umgehe. Deshalb hat es mich auch hier nie gestört. Inzwischen gibt es aber in meinem privaten Umfeld aber Menschen, die sich entweder ebenfalls entschieden haben, nichts mehr zu trinken bzw. noch mit dem Gedanken ringen. Ich möchte nicht, dass diese Menschen sich in meinem Geschriebenen wiederfinden. Ich muss mich allerdings erstmal selbst durch mein eigenes Tagebuch lesen, um zu schauen, ob das vertretbar ist oder nicht, hab da selbst ein wenig den Überblick verloren, da ich ja in zwei Tagebüchern schreibe und werde schauen, was davon hier gelandet ist :S

    Grundsätzlich werde ich das Tagebuch hier im offenen Bereich aber erhalten, weil ich hoffe, dass es doch mehr stille Mitleser gibt, die irgendwie durch die Berichte schneller an den Punkt gelangen, es jetzt anzugehen. Bei mir war es damals jedenfalls so. Mir hat das Lesen hier so unglaublich viel geholfen. Dafür bin ich immer noch total dankbar.

    So, genug geschrieben. Nun werde ich mir einen Kaffee machen und mich nach draussen in die Sonne setzen 8)

    LG Cadda

    Guten Morgen Sylvinchen,

    erstmal herzlich Willkommen hier :)

    Den richtigen Zeitpunkt für sowas wird es wohl kaum geben da

    Doch den gibt es zumindest für beteiligte Kinder und der wäre: Je früher, desto besser.

    Ich habe selbst zwei (inzwischen Teenager-Kinder) und ich rede sehr offen mit ihnen über das Thema. Sie haben mir schon oft erzählt, wie viel sie eigentlich mitbekommen haben und wie sehr sie gelitten haben.

    Meine eigene persönliche Schmerzgrenze war viel später erreicht und man handelt ja meistens erst DANN. Die Grenze der Kinder war jedoch längst überschritten, wie ich im Nachhinein feststellen konnte.

    LG Cadda

    Hallo Fabienne,

    es hinterher so aussehen zu lassen, als gehe es jetzt alles besser, weil sozusagen der Grund weg ist, weshalb man(n) ja so viel saufen „musste“…. kenne ich!

    Lass Dir gesagt sein, „in der Ruhe liegt die Kraft“, die Fassade bröckelt meistens schneller, als man gucken kann und dann zählen plötzlich alle Anderen 1+1 zusammen.

    Ja, ich weiß…. Was Andere denken, kann eh egal sein. Mich hat es aber auch genervt. Ich hab mir aber immer wieder gesagt, dass das Wichtigste ist, dass ICH weiß, wie es ist/war.

    Es freut mich, dass es Dir soweit gut geht und Du den Schritt gemacht hast!

    LG Cadda

    Hallo Smarty,

    oft ist das leider so, dass das Sachen packen die einzige (sinnvolle) Option ist.

    Die andere Option wäre Hoffen und Warten, was bei Süchtigen jedoch sinnlos ist.

    Wie ist denn der Stand der Dinge, weiß er von Deinen Gedanken auszuziehen?

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    ich drück Dir die Daumen, dass Du Dich bald eingewöhnst. Ich kann das verstehen, mir fallen Veränderungen auch immer schwer.

    Der Rat an Deine Freundin war richtig. Ich hab in meinem Bekanntenkreis auch einige Leute, die meiner Meinung nach längst eine Grenze überschritten haben. Ich sag nichts. Wenn mich jemand anspricht, bin ich da. Gibt es auch und Derjenige tauscht sich regelmäßig mit mir aus, er trinkt nichts mehr. Aber ER hat das Thema angeleiert. Ich selbst gehe auf niemanden zu, bringt eh nichts. Kenn ich ja noch von mir …

    Schön, dass Deine Kollegen sich so nett von Dir verabschiedet haben, sowas zeigt einem Dich die Wichtigkeit!

    LG Cadda

    Hallo Hera,

    meinst Du, es gibt da wirklich Voraussetzungen, außer nüchtern zu sein und etwas verändern zu wollen?

    Ich kenne mich wirklich nicht aus, aber ich glaub, das wird bestimmt alles klappen.

    Ich drück Dir die Daumen für das Gespräch morgen.

    Berichte danach mal, wie es Dir dort gefallen hat. Das ist ja das Wichtigste, dass Du Dich gut aufgehoben fühlst.

    LG Cadda

    Guten Morgen Angi,

    super, dass sich Deine Werte so schnell normalisiert haben!

    Dein Job liest sich „gefährlich“, ehrlich gesagt. Direkt an der Quelle arbeiten ist schon wirklich schwierig. Könntest Du Dir vorstellen über kurz oder lang in einen anderen „Laden“ im Service zu wechseln, wo der Alkohol eher nebensächlich ist, wie z. B. in eine Café?

    LG Cadda

    Guten Morgen Veru,

    ja, der Alkohol kann schon ziemlich viel Schlechtes anrichten.

    Mir geht es manchmal allerdings auch so, wie Hartmut beschreibt: Ich stelle leichte „Beschwerden“ fest, die mit Sicherheit vorher schon da waren, mir aber nicht aufgefallen sind, weil ich mit einem schrecklichen Kater vorrangig damit beschäftigt war, nicht zu sterben ;)

    Jedenfalls glaub ich Dir, dass diese Diagnose Deine Trockenheit erst Recht stabil hält.

    LG Cadda

    Noch etwas:

    Ich halte es übrigens für total gefährlich, jemanden zu "verbieten" seinen Hobbys nachzugehen, weil es ja schließlich unfair wäre, wenn er nicht ständig mit bei der Familie ist. Als ich neulich Deinen langen Beitrag dazu las, war ich erst geneigt dazu etwas zu schreiben und dachte dann "nee, lass lieber, das kommt nicht so an, wie Du es sagen willst". Nun mache ich es doch :)

    Also ich versetze mich in die Lage des Mannes. Wenn ich damals dem Vater meiner Kinder gesagt hätte: "Du, ich möchte, dass Du keine Alleingänge mehr machst", dann wäre sein nächster Alleingang vermutlich der Weg zum Scheidungsanwalt gewesen (um es mal so richtig überspitzt darzustellen) :saint:

    Im umgekehrten Fall übrigens genau so. Hätte mein Mann mir gesagt "Pass mal auf Cadda, ich sitze hier viel zu oft mit den Kindern allein, während Du mit Deinen Mädels um die Häuser ziehst oder Deine Abende beim Sport verbringst", das möchte ich zukünftig nicht mehr", dann hätte ich nie im Leben gesagt "Alles klar Schatz, dann bleib ich zukünftig hier".

    ABER: Das ist natürlich alles Ansichtssache und jede Familie muss das für sich so handhaben, wie dann beide damit zurecht kommen. Ich kenne auch Paare, die finden es ganz großartig beide wirklich nichts anderes, außer das Familienleben zu haben.

    Das scheint bei Deinem Mann aber nicht so zu sein, sonst hätte er den obigen Satz aus meinem Beitrag von eben nicht gesagt.

    Was ich wiederum beruhigend von Dir nun eben gelesen habe ist, dass es offensichtlich so geplant ist, dass er weiterhin seinen Aktivitäten nachgehen kann (nur eben mit Dir gemeinsam, ist das ok für ihn oder braucht er eigentlich gerade diese Zeit für sich??).

    So ganz allgemein kann ich zu dem Thema sagen, dass ich verstehen kann, wenn die Frau (oder der Mann), der ständig zu Hause bei den Kindern ist irgendwann die Nase voll von den Aktivitäten des Partners hat.

    Aber anstatt diese dann komplett zu unterlassen würde ich eben versuchen, da ein Gleichgewicht reinzubringen.

    Die Aktivitäten können weiterhin stattfinden (gern auch allein, wenn das mal gebraucht wird) und im Gegenzug muss es eben Tage geben, wo der Mann zu Hause ist, damit die Frau ihren Hobbys nachgehen kann.

    Dann ist es gerecht. Verzicht ist an der Stelle nicht angebracht finde ich, sondern eher ein Kompromiss, dass beide etwas für sich tun können.

    Aber Achtung: Wenn die Frau das Bedürfnis NICHT hat, etwas allein mal für sich zu machen und lieber zu Hause ist, dann kann das meiner Meinung nach nicht zu Lasten des Partners gehen. Denn es ist ja nicht sein Problem, dass die Frau nicht das Bedürfnis nach eigenen Hobbys hat. Das sollte kein Grund sein, das eigene Hobby in den Boden zu stampfen.

    Aber um nochmal auf den Anfang zurückzukommen:

    Ich finde es jedenfalls ganz großartig, wie Dein Mann reagiert hat. Dass er sich auf diesen Kompromiss einlässt, aber ganz klar mitteilt, dass er schauen muss, ob das funktioniert, weil seine Trockenheit offensichtlich wichtig für ihn ist.

    Wenn er seine Zeit für sich benötigt, um zufrieden zu sein (und somit auch zufrieden trocken zu sein), dann sollte er sich die auch tatsächlich nehmen können.

    Das waren mal so meine Gedanken dazu :)

    LG Cadda

    Guten Morgen,

    Er wird sich danach richten und keine alleinigen Outdoor-Unternehmungen mehr starten. Ob er damit zurecht kommt, muss er sehen. Falls ja - alles super, falls nein und er damit seine Trockenheit gefährdet, dann müssen wir uns trennen.

    Das hier ist der wohl großartigste Satz aus dem Ganzen. Denn auch wenn er vielleicht für Dich zunächst negativ aussieht, wegen des Halbsatzes, dass ihr Euch dann trennen müsstet... so zeigt dieser Satz doch, welche Priorität seine Trockenheit hat. Was Dich wiederum sehr freuen dürfte :)

    LG Cadda

    Guten Morgen Thor,

    Du schreibst, dass Deine Partnerin den Entzug gemach hast und "natürlich" auch einige Rückfälle danach hatte. Und genau DAS zeigt im Grunde genommen schon, dass sie noch gar nicht soweit ist aufzuhören (wenn sie es denn überhaupt irgendwann sein wird). Denn Rückfälle gehören NICHT "natürlich dazu".

    Dass sie Dich inzwischen soweit hat, dass Du überlegst, ob DU Schuld an allem bist (Vorwurf, Du seist ein Narzist) ist - wie Morgenrot schon schrieb - völlig typisches Verhalten.

    Deine Freundin hat einen Entzug gemacht und "wollte" aufhören. Es hat nicht geklappt. Das ist sehr niederschmetternd und deprimierend und kaum auszuhalten, sich da selbst einzugestehen, dass es an einem SELBST liegt. Also ist es einfacher, Gründe zu suchen, weshalb man eigentlich trinken MUSS. Da kommen die tollsten Sachen bei raus:

    Der Partner hat die Schuld, die Eltern haben die Schuld, Freunde haben Schuld, Mietrückstände haben Schuld, Steuerbescheide haben Schuld, Verhalten von Freunden ist Schuld, das dauerhaft schlechte Wetter ist Schuld, die Gesellschaft ist Schuld, Corona, der Krieg oder was weiß ich noch alles.

    Lass Dir eines gesagt sein: Es gibt Menschen, die das oben genannte an Gründen jeden Tag mit sich tragen. Es gibt hier sogar etliche, die WIRKLICH einen Partner an der Seite haben, der bösartig ist und trotzdem saufen diese Menschen nicht.

    Was auch immer gern als Grund genommen wird: Es wird getrunken, weil Depressionen im Spiel sind.

    Kann man auch nicht gelten lassen, denn Depressionen lassen sich nur behandeln, wenn die Alkoholsucht bekämpft ist.

    Was ich Dir sagen will: Du kannst nichts tun. Du könntest der Vorzeigepartner sein, der jedem Streit aus dem Weg geht (das ist wiederum ein Verhalten eines Co-Abhängigen, welches dann irgendwann zum Spießrutenlauf wird) und sie würde trotzdem trinken.

    Wenn Du Dir selbst einen großen Gefallen tun willst, dann versuch die Verantwortung für ihre Süchte abzulegen und Dich davon abzugrenzen, damit Du nicht mit unter gehst.

    LG Cadda