Beiträge von Waldhaus

    Nun ist schon wieder einige Zeit vergangen und ich habe kein Tagebuch geschrieben. :(
    Ich denke oft, nein, so will ich mein Leben nicht. Dann kommen mir wieder Zweifel, und ich bin nicht bereit etwas zu ändern.

    Warum lasse ich mich beschimpfen? Warum finde ich Entschuldigungen für ein Verhalten, das mich schwer kränkt?

    Weil ich denke, ein Kranker kann mich nicht kränken? Weil es auch gute Zeiten gibt? :(

    Es ist ja kein Alkohol im Spiel. Wenn, dann würde ich mich umdrehen und gehen (denke ich jetzt, wäre es wirklich so? doch, mit meinem Mann hat es so funktioniert)

    Mir wäre es lieber, wenn Alkohol im Spiel wäre. Aber wie soll ich mit einem Menschen, der offensichtlich kein Suchtverhalten hat und trotzdem sein Verhalten in manchen Situationen nicht kontrolliert, oder mir die Schuld an seinen verbalen Ausrastern gibt, umgehen?


    Muss ich mich als "Du dumme Sau" anbrüllen lassen, so wie vorgestern?


    Wird es sich ändern? Nein!! Ich muss viel Kritik einstecken und werde genauso oft aufgemuntert.
    Ich muss da raus und weiß nicht wie. Ich hätte so gern ein friedliches ausgeglichenes Leben, und habe Angst vor meinen Ängsten. Ich habe Angst, nicht konsequent zu sein.


    Mit darüber reden, ist keine Lösung. Es passiert, dass mir dann genau das Gegenteil behauptet wird. Also, mit anderen Worten, es wird nicht ernst genommen, was ich von mir, meinen Wahrnehmungen und Empfindungen mitteile und führt sofort zu Streit, den ich meide.

    Am Besten funktioniert es, wenn ich still bin. Das habe ich mein ganzes Leben lang gelernt. Das Gefährliche daran ist, ich vergesse diese Vorfälle und erst, wenn es wieder passiert, erinnere ich mich daran.

    Dazu kommt, dass ich dass Gefühl habe, er klammert.

    (Habe ich eigentlich schon geschrieben, dass es mein neuer Lebensgefährten ist? Im ersten Jahr des Kennenlernens, vor 10 Jahren, habe ich mal Schluss gemacht und wurde von seinen Freunden angerufen, ob ich weiß, wie schlecht es ihm ohne mich geht. Nicht er hat angerufen!! Trotzdem bin ich voller Hilfsbereitschaft hingefahren und bis jetzt geblieben.)

    Nun sitze ich hier vor dem PC und bin einfach ratlos.
    Ich bin die Süchtige, die nicht loslassen kann, die denkt, es wird sicher besser, wenn die Situation vorbei ist.

    Doch halt, ich habe mir Notizen gemacht, mit Datum und Anlass von solchen Ausrastern, nach denen ich mich schlecht fühle. Fast jeden Monat 1x :P Ich muss nur wissen, wo es steht.


    HILFE, ich will da raus!!!!!!!!

    Liebe Aiko,
    ich bin hier auf diese Seiten gestoßen, weil ich genau das bemerkte, wie fest ich doch in erlernten Strukturen hänge. Auch wenn ich dachte, mir wird es nicht mehr passieren, ich werde mich nicht mehr gefühlsmäßig abhängig von einem nassen Alkoholkranken machen, es gibt soviel andere psychische Auffälligkeiten, die im Ergebnis bei mir die gleichen Verhaltensmuster auslösen...

    Zitat

    ,... ich bin auf einem guten Weg und dennoch merke ich wie sehr ich in diesen Strukturen fest hänge bzw. mich immer wieder reinziehen lasse. Es kostet so viel Kraft...
    Ich verstehe auch erst jetzt so langsam, wie tief diese Suchtstrukturen gehen


    Eigentlich dürften wir keine Beziehung mehr eingehen, so wie Suchtmittelkranke kein Suchtmittel mehr nehmen dürfen, ist für uns ein bestimmter Schlag von Menschen nicht gut.

    Was mir schwer fällt, ist zu unterscheiden, wer ist gut für mich und wer nicht.

    Vielleicht gibt es für mich eine Entschuldigung. Die sucht man im Nachhinein immer für sich :roll:

    10 Jahre habe ich mit meinem Mann in Trockenheit zusammengelebt. Wir waren immer noch auf dem Weg zu einem guten Leben, doch dann musste er plötzlich einfach gehen :cry: und ich hatte meine Lektion noch nicht zu Ende gelernt.

    Zitat

    Ich darf es mir erlauben neue Wege zu gehen. Es darf mir gut gehen. Das sind meine Mantren.

    Ich wünsche Dir, dass Du dieses Motto beibehältst. Es gefällt mir.

    Du hast es verdient, dass es Dir gut geht. Wir alle haben es verdient, wenn wir erwachsen sind, müssen wir für uns selbst sorgen. Das kann Niemand anderes.

    Viel Kraft auf Deinem Weg, Du bist eine starke Frau.

    Hallo ihr zwei, danke für den Austausch.

    Ich glaube, das ist das Schwerste an der Co-Abhängigkeit. Eine eigentlich wertvolle soziale Eigenschaft kann mit den Symptomen der Sucht so negative Auswirkungen für beide Seiten haben.


    Bis man merkt, dass helfen auch negativ sein kann, ist es meistens schon zu spät.

    Eine teuflische Kombination. Ich hätte damals bei meinem Mann nicht still zusehen können. Er brauchte doch nur den Alkohol weglassen. Wenn er es nicht alleine kann, ich helfe ihm dabei. Wie z. B., wenn ich was finde, schütte ich es weg, wenn Feiern sind, versuche ich mehr zu trinken, dann bleibt nicht so viel für ihn übrig. ( so unbedarft war ich :roll: )

    Als mir klar wurde, dass ist eine Krankheit, habe ich es sehr ungerecht empfunden, den Rat zu bekommen, nicht zu helfen.

    Wer einen Beinbruch hat, einen Herzinfarkt, Masern oder sonst eine Krankheit, dem würde Niemand sagen, sieh zu, wie du dir selber hilfst.

    Bis ich verstanden hatte, das helfen auch sehr egoistisch sein kann, war es fast schon zu spät.
    Wir mussten beide kapitulieren, erst dann war der Weg frei für seine Genesung.

    Den ersten Schritt in eine Selbsthilfegruppe habe ich gemacht. Ich habe ununterbrochen geheult, geweint, war verzweifelt und wurde dort aufgefangen. Ich bin vom Karussell gesprungen.

    Mein Mann hat die Langzeittherapie genutzt. Doch danach mussten wir beide lernen. Er, mit einem trockenen Leben und ich mit einem trockenen Mann, der zwar ohne Alkohol lebte, aber noch nicht gelernt hatte, wie es sich anfühlt, ohne Alkohol jede Situation zu meistern. Ging es mir anders? Nein.

    Ohne den Austausch mit anderen hätte ich gar nix verstanden. Wir haben es 10 Jahre geschafft.

    Jetzt muss ich immer noch lernen, was meine Co-Abhängigkeit sein kann, wie ich auf Hilfebedürftigkeit, die eigentlich gar keine ist, reagiere. Es muss gar kein Alkohol im Spiel sein, nur ein Mensch der mit seiner Situation überfordert ist und hilflos wirkt. Ich spucke in die Hände und sage, das schaffen WIR schon.

    Was ist, wenn der andere dafür keine Kraft, keine Lust, keine Möglichkeit hat? :?

    So ein Mist.

    Liebe Aurora, Danke für Deine Rückmeldung.
    Ich bin so froh, hier gelandet zu sein. Hier fühle ich mich verstanden und hier kann ich reflektieren ohne, dass jemand die Augen verdreht.

    Hier lese ich, wie es anderen Menschen geht und bin nicht alleine mit dieser verqueren Weltsicht.
    Hier kann ich von anderen Menschen lernen und muss nicht verurteilen oder selbst verurteilt werden.

    Das es ein schwerer Weg ist, wusste ich, doch dass mein Mann so früh gehen musste und ich mit meinem Halbwissen und meinem halb geheilt sein, wieder am Anfang stehe, macht mich traurig.

    Ich habe mich auf Alkoholiker eingestellt und gedacht, dass lasse ich nicht wieder zu, dass mich der Alkohol und ein Mensch, der damit angeblich gut zurecht kommt, so abhängig macht.

    Nein, es sind nicht nur Menschen, die mit Alkohol nicht zurecht kommen, es gibt viele Menschen, die andere psychische Defizite haben und sich den dazu passenden Partner aussuchen.

    Ich beginne vielleicht jetzt erst zu verstehen, das es egal ist, unter welchen ...... ein Mensch leidet und nicht die Verantwortung für sich selbst übernehmen kann, ICH muss keine Verantwortung für erwachsene Menschen übernehmen.
    Ich bin nicht allmächtig und zu allererst für mich und meine Gesundheit zuständig.
    Fürsorge für einen kranken Menschen auszuüben hat nichts mit Verantwortung für die Krankheit und Ihre Heilung zu tun.

    (..... mir fällt zu den Punkten kein Wort ein, Krankheit, Störung... alles nicht genau das, was mir dazu einfällt...)

    Wie schwer muss es einem Arzt, einer Krankenschwester, einer Pflegekraft fallen, sich gegen das Leid eines Patienten abzugrenzen. Da muss man professionell mit umgehen können.
    Ich war 20 Jahre Erzieherin und glaube, dass ich den Abstand zu meinen Schutzbefohlenen hatte. Ich wusste, verantwortlich außerhalb der Arbeitszeit, sind die Eltern.

    Wie schnell übernimmt man für hilflose Menschen die Verantwortung.
    Wichtig wird für mich die Frage sein, wo überlasse ich die Verantwortung zum Handeln, dem Gegenüber.

    Beobachten und nicht sofort handeln, wenn ich gefragt werde.

    Eine Situation einschätzen zu lernen....

    Ich lese hier weiter und werde meine Gedanken aufschreiben.

    Eine gute Idee wird es sein, wieder mein Tagebuch zu führen. Vor 14 Jahren, als mein Mann starb, habe ich es beiseite gelegt. Hier habe ich beim Lesen der Beiträge wieder die Idee dazu gefunden.

    Guten Abend und allen hier ein gutes neues Jahr.

    In den letzten Tagen habe ich viel über mich nachgedacht.
    Ehrlich mir selbst gegenüber zu sein, fällt mir schwer. Solange alles läuft und ich mich nicht überfordert fühle, verdränge ich für mich Unangenehmes, nehme viel zu viel ohne Widerspruch hin, weil ich Konflikten aus dem Weg gehe. Weil ich nicht angemessen reagieren kann, ich habe es nicht gelernt.

    Auch im Alter muss es doch möglich sein, bessere Verhaltensweisen und ordentliches Durchsetzungsvermögen zu erlernen.


    Heute habe ich mal angefangen und sogar einen kleinen Erfolg
    bemerkt. Ich habe über mich, und dass was ich denke gesprochen. es ist nix aufregendes geschehen, kein Weltuntergang, kein Zusammenbruch.


    Mir wurde zugehört. :oops:

    Lieber Martin, danke für Deine Antwort.

    Es sind nicht die "Alkis" vor denen ich mich in acht nehme muss.
    Da weiß ich, worauf ich mich einlassen würde, und bin vorsichtig.
    Schlimmer sind die psychischen Krankheiten und Störungen, mit denen ich bisher keine Erfahrungen hatte.

    Das scheint wie mit Bier, Wein oder Schnaps zu sein. Alkohol ist immer drin, mal mehr, mal weniger.

    Psychische Störung und Krankheit ähneln der Alkoholkrankheit im Wesen? Nur ich habe es jetzt erst verstanden.

    Wichtig ist, wie ich darauf reagiere; helfen wollen, da sein, wenn man gebraucht wird, das Gefühl zu haben, ich habe die Kraft, jemanden zu ändern, dafür zu sorgen, dass es diesem Menschen gut geht.

    Wie bescheuert ist das denn. Jeder ist für sich verantwortlich und ich bin nicht Mutter Theresa.

    Niemand ist es bisher besser gegangen, nur weil ich mich für einen erwachsenen Menschen verantwortlich fühle.

    Ich glaube am gefährlichsten ist es, wenn man eigentlich weiß, worum es geht und man sich selbst belügt. Bei mir ist doch alles anders, derjenige ist einmalig und ganz anders ...... und dann sitzt man schon mittendrin.


    Da scheint mein jetziger Stand zu sein. Ich habe noch mehr entdeckt. Aber jetzt bin ich müde.

    Langsam verlässt mich meine Grippe.

    Ich habe hier viel gelesen und nicht immer ging es mir dabei gut.
    Zu sehen, dass ich immer noch mit dazu gehöre, tut weh.
    So wollte ich nicht mehr leben. Man kann auch Co ohne einen alkoholkranken Menschen sein.

    Sich selbst nicht wichtig genug nehmen, sich von anderen verunsichern zu lassen, die Unzufriedenheit des Partners auf sich zu beziehen, alles Dinge, die ich dachte, sie sind bewältigt, doch in den letzten drei Jahren lebe ich damit.
    Es ist nie zu spät, doch wenn etwas eingefahren ist, fällt der andere, bessere Weg schwerer.

    Leider bin ich selbst auch nicht mehr so voller Elan, wie vor 10 Jahren. Meine Kraft lässt sichtbar nach und die Kraftreserven werden von der Beziehung arg in Anspruch genommen.

    Liebe Dafina, ich bin erst seit kurzer Zeit hier und lese mich durch die Beiträge die Angehörigen.

    Es tut mir leid, dass Du so eine schwere Zeit durchmachst.

    Zitat

    Bitte pass gut auf dich auf, dass du gerade in solch einer Lage nicht an einen neuen "Hilfebedürftigen" kommst, sonst geht das alles von vorne los! Das ist nämlich leider meistens der Fall, wenn Cos sich ihrer Muster nicht bewusst sind. Sie suchen sich dann einen neuen Partner, bei dem sie ihr Muster wieder ausleben können und fühlen sich dann wieder wertvoll. Und der neue Partner geht nach dem selben Muster vor und somit ziehen sich solche Beziehungen gegenseitig an.

    In dieser Antwort finde ich mich wieder.
    Wir müssen ein Leben lang auf uns und unser Gefühl, helfen zu wollen, wichtig für andere zu sein, aufpassen.
    Warum das so ist?
    Warum zu fragen ist bestimmt nicht verkehrt. Damit müssten wir uns mit uns selbst beschäftigen und hätten erst mal keine Zeit für die, die uns ein schlechtes Gewissen machen wollen.

    Es ist ein verdammt harter Weg. Wir müssen lernen, Dinge auszuhalten, die uns Bauchschmerzen machen. Wir müssen lernen, dass die Welt nicht untergeht, wen es uns gefühlsmäßig nicht gut geht.

    Wir haben die Macht, uns selbst von diesen Gedanken abzulenken.

    Und dann... fängt alles wieder von vorne an.... die Lebenssituation ändert sich, Routine schleicht sich ein..., die Aufmerksamkeit für einen selbst nimmt ab, und schon sitzt man wieder mittendrin.
    Unser Stoff ist ein Mensch, der Hilfe braucht, der die Verantwortung für sich selbst genauso abgibt, wie wir sie für uns nicht wahrnehmen wollen.

    Dazu kommt unser schlechtes Gedächtnis:

    Zitat

    ..... die schlechten Zeiten verschwimmen immer mehr in meinem Gedächtnis und ich male mir ständig aus wie schön wir es haben könnten


    Liebe Dafina, ich will Dir damit sagen, Du bist nicht allein mit Deinen Zweifeln und Gedanken.

    Ich bin dabei, mich wieder mit mir selbst zu beschäftigen. Wohin dieser Weg führt weiß ich nicht. Froh bin ich, dieses Forum entdeckt zu haben.

    Froh bin ich, Deine Beiträge lesen zu dürfen. Viele Deiner Gedanken habe ich auch. Vielleicht helfen sie mir, meinen Weg zu finden. Gemeinsam kann man stark sein.

    Liebe Grüße
    Charlotte

    Liebe Gotti,

    wie recht Du hast. Ich wollte keine abhängige Beziehung mehr. Ich war so was von Naiv. Mein Mann war der erste Mann und eine große Liebe.

    Ich wusste, ich will keinen Mann mit Alkoholproblemen mehr. Hat funktioniert.

    Nur ich bin anscheinend immer noch die Co. Trotz vieler Erfahrungen. :roll:

    ...und Alkohol spielt in meinem jetzigen Leben überhaupt keine Rolle mehr...

    Guten Morgen liebe MitstreiterInnen.
    Danke für die lieben aufmunternden Antworten.

    Erst einmal werde ich noch das Bett hüten, auch wenn morgen Weihnachten ist, die Wohnung nicht glänzt (ein wenig unangenehm ist es mir doch) und auch mein Partner das Bett hüten muss. Ich habe ihn angesteckt.

    Ich wünsche allen schöne, friedliche und gesunde Feiertage.

    LG Charlotte

    Zitat von Morgenrot

    hallo Waldhaus,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.


    Für mich war es sehr wichtig, erst einmal zu lernen meinen Gefühlen zu vertrauen, oder anfangen es zu lernen, bin ja noch dabei.
    Dazu gehört es auch, das ich mir meine Gefühle nicht mehr "ausreden" lasse, sie quasi als meine verteidige.
    Denn es sind meine Gefühle, und die sind für mich erst einmal richtig und wichtig. [/quote]


    Liebe Morgenrot, das werde ich lernen müssen.

    Meine Zweifel sind manchmal groß :(

    Danke liebe Morgenrot für die schnelle und nette Antwort.

    Deine Frage, ob ich meine Gefühle ernst nehme, ist berechtigt.
    Das wird in der nächsten Zeit meine selbst gestellte Aufgabe sein. Na gut; meine Gefühle ernst nehmen; bestimmt mache ich das.

    ...

    Wichtiger wird es sein, mich auch zu äußern. Niemand kann erraten, wie es mir geht.

    Hier beim Schreiben wird mir bewusst, dass ich mich fürchte, etwas über mich zu äußern. Am Besten bin ich bisher durchs Leben gekommen, wenn ich Niemandem von meinem Innersten erzählt habe.

    Der Einzige, bei dem ich Urvertrauen hatte und aufbauen konnte, war mein Mann, bevor er exzessiv getrunken hat und nachdem er trocken war. Das ist jetzt 14 Jahre her, seit er mich verlassen musste.

    Mein neuer Partner hat selbst kein Urvertrauen und wurde oft enttäuscht.
    Im Alter haben wir alle Schrammen und Narben. :?

    Ich habe Furcht vor Kritik, mit der ich schon als Kind unwahrscheinlich verletzt wurde.

    Es wurde nie ernst genommen und ich war immer in Verteidigungshaltung.
    "Was Du da wieder siehst und hörst, es war doch gar nicht so gemeint"

    Wer mich ernst nimmt, hört mir auch zu und fragt auch mal nach, wie ich es meine. Das werde ich jetzt bei meinem neuen Partner üben müssen.
    Leider hat er depressive Phasen, die er aber leugnet. Vor sich selbst und vor anderen.
    Dabei hat er vor Jahren sogar eine Therapie gemacht. Das ist für Ihn aber kein Thema mehr. :roll:
    Gar nicht so leicht. Leichte Ansätze habe ich schon gemacht.

    Wegrennen ist zu spät. :roll:
    Das hört sich alles so abgeklärt an, wenn aber eine Situation da ist, dann könnte für mich eine Welt zusammenbrechen. :(

    Ich glaube, ich habe den richtigen Ort gefunden, wo ich mich so äußern kann.

    Ich dachte, das wird mir nie wieder passieren, und nun holt mich die Vergangenheit wieder ein.

    Also, noch einmal danke für die nette Aufnahme in diesem Forum.

    Charlotte

    Liebe Gotti,
    wie bekannt Deine Geschichte ist und wie bekannt die Verhaltensweisen Deines Mannes, die Du hier geschildert hast.

    Nachdem mein Mann abstinent leben konnte, habe ich Situationen mit ihm erlebt, die gar nicht so verschieden von Deiner Geschilderten waren.

    Ich dachte, ich könnte damit umgehen und habe mich nicht kränken lassen. Wir konnten darüber im Anschluss reden und haben es mit Humor gemeistert.

    In den akuten Situationen habe ich versucht nicht gekränkt zu reagieren und habe meist etwas sehr Entgegengesetztes für gemacht (im konkreten Fall mit der Verkäuferin gelächelt und mich nicht beschämt gefühlt, er hatte sich doch laut geäußert und nicht ich). Ich habe ihn in Ruhe gelassen und es nicht auf mich bezogen. Das war es auch nie, wie er im Nachhinein bestätigte. Es war immer seine Unzufriedenheit mit einer Situation.

    Jetzt habe ich aber einen depressiven Partner, der keine Selbsthilfegruppe zur Selbstreflexion besucht und auch er kränkt mit Verhalten und Bemerkungen.

    Da ist es wieder, mein Problem, das ich doch bewältigt glaubte....

    Hallo, nun noch einmal an der richtigen Stelle:

    "Hallo, weil ich ratlos bin, habe ich mich hier angemeldet.

    Ich bin verwitwet. Mein Mann war trockener Alkoholiker.
    Ich lebe in einer neuen Partnerschaft und werde den Verdacht nicht los, dass ich die Verhaltensweisen einer Co-abhängigen Partnerin weiterhin habe.

    Mein neuer Partner trinkt keinen Alkohol. Er zeigt aber Verhaltensweisen, die ich versuche zu ignorieren, es könnte ja sein, nur ich sehe sie als auffällig an.

    Mir fällt es schwer zu beschreiben, was mich kränkt.
    Ich schlafe sehr wenig, wenn ich gekränkt wurde. Ich esse über meinen Hunger.
    Ich wehre mich selten und wenn, dann bin ich schuld, es ist ja nicht so schlimm.

    Ich habe Angst, vor Entscheidungen, wenn ich wieder zu stark zurechtgewiesen wurde.
    Er ist ja nicht immer schlecht drauf und dann ein guter Partner.
    Ich glaube er ist depressiv.

    Ich brauche jemanden, der meine Wahrnehmungen bestätigt, der meine Gefühle in diesen Situationen ernst nimmt.

    Ich bin im Moment müde, weil ich die halbe Nacht wach war und kann jetzt nicht mehr weiterschreiben.

    Sicher habe ich jetzt kein vollständiges Bild von meiner Situation geschildert.

    Es ist ein Anfang, um Klarheit für mich zu bekommen."

    Ich war 35 Jahre verheiratet. Die letzten 10 Jahre hat mein Mann mit Hilfe von Therapie und Selbsthilfegruppen ein zufriedenes abstinentes Leben geführt.
    Durch ihn habe ich viel über das Leben mit Alkohol gelernt.

    Auch ich habe Selbsthilfegruppen besucht und gedacht, ich habe etwas über Co-Abhängigkeit verstanden. Hat sicher auch gestimmt, im Zusammenleben mit meinem Mann.

    Nach seinem plötzlichen Tod war für mich alles anders. Ich habe mehrere Kuren im Laufe der Zeit bekommen, weil mein Leben nicht mehr in seiner bekannten Form funktionierte.

    ... und ich habe gemerkt, es war alles anders, als ich es verstanden hatte....


    Nun habe ich einen Partner, der nicht trinkt und auch nie getrunken hat.

    Mein Helfersyndrom besteht immer noch.
    Das Motto des kleinen Prinzen ist super geeignet für Co-Abhängige.

    "Du bist für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ ... Verantwortung bedeutet immer das Beste für die zu wollen, die man sich vertraut gemacht hat, egal ob es Familie oder Freunde oder Tiere sind. ... ,

    ....das war und ist mein Lebensmotto geblieben.


    Ist es wirklich das Beste für mich?