Weg aus dem Jammertal

  • Hey aiko

    das find ich ja super, dass du feministin bist :)
    Ich kenn mich da viel zu wenig aus, um mich als eine zu bezeichnen. Finde es aber interessant und habe gar nichts dagegen!

    Na dann passt das Buch ja um so besser zu dir ;)

    Meine ausgabe ist von 2012, erschienen ist es ja 1991... ich nehme an, die kernaussage ist zeitlos und wird sich nicht sehr verändert haben.

    lg
    girasole

  • Hallo!

    Ich bereite gedanklich meine neue Situation vor, plane die Wohnung neu, das macht mir richtig Spaß. Dennoch quälen mich in den letzten Tagen altbekannte Angstgefühle, – ist eben doch ein großer Umbruch gerade.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe aiko,

    das ist wirklich wahr. Ein großer Umbruch! Und das geht meist mit einigen Emotionen einher. Die sind auch völlig am platze! Angst, Trauer, Unsicherheit, Wut, aber auch Aufregung, Freude, stolz... all das und noch viel mehr kann kommen und darf auch sein.
    Lass sie zu, nur versinke nicht darin.

    ich wünsche dir ganz viel kraft und mut!!
    Du weißt, dass es sich lohnt.

    Ganz liebe grüße girasole

  • Hallo,

    hier mal wieder eine Meldung aus der Versenkung (dem geschlossenen Bereich ;) ).

    XY ist ausgezogen und mittlerweile habe ich mich getrennt weil es einfach nichts mehr bringt – außer Schäden für alle Beteiligten.

    Er eiert weiterhin rum, trinkt wieder (wie er meint) "kontrolliert" und suhlt sich in Selbstmitleid.

    Ich richte mir und unserer Tochter ein neues Leben ein, bastele an den Veränderungen in unserer Wohnung rum (ich habe teilweise renoviert, – brauchte dringend frischen Wind) und versuche meinen Weg zu finden.

    Die Trennung ist noch recht frisch, war und ist sehr schmerzhaft für mich, aber doch eindeutig die bessere Wahl um nicht zu sagen: Die einzige Wahl. Kapitulation ist Hingabe an das Leben.

    Wir haben natürlich wegen des Kindes stetig Kontakt, das macht es nicht einfacher. Auf der anderen Seite werden dadurch auch aufkommende Zweifel von mir wieder verwischt, da ich die Realität auch immer wieder zu sehen bekomme.

    Er hat sich für seine große Liebe den Alkohol entschieden, ich habe mich für das Leben entschieden. Das passt halt nicht zusammen.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hachja, das liest sich ja schön.

    Tadaa! Hier bin ich wieder! Nicht so schön.

    Der Einfachheit und der Vollständigkeit halber kopiere ich mal etwas hier hinein, dass ich in portugalbabys Fädchen schrieb:

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • So. Und nun steh ich hier wieder.

    Und versuche nun den Fokus auf mich und mein Kind zu richten. Wir waren zwar nicht wieder offiziell zusammen, aber irgendwie waren wir es ja doch. Und nun trenne ich mich erneut. Abe rnicht, weil er was Schlimmes gemacht hat. Sondern weil ich mich nicht an einen Menschen verschenken möchte, der mich immer wieder belügt, sich ohne Worte zurückzieht, den Weg der Selbsterkenntnis nur sehr, sehr zögerlich beschreitet. Und weil ich lernen will loszulassen. Mich ins Unbekannte fallen zu lassen. Aufrichtig zu sein. Weil ich lernen möchte zu lieben ohne kontrollieren zu wollen. Ich habe die Macht mich zu verändern, ansonsten habe ich keine Macht. Nicht über einen XY, nicht über den Lauf des Lebens.

    Es ist nicht die Sonne die untergeht, es ist die Erde die sich dreht.

    Ich spüre das jetzt. Das ist ein Anfang.

    Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo, es ist viel Zeit vergangen. Viel Zeit, in der sich viel getan hat und auch wenig. Ganz wie man es nimmt.
    2015 begann mein XY zum ersten Mal so richtig ernsthaft den Versuch eines trockenen Lebens. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem ich bereit war, wirklich loszulassen weil auch noch das letzte Fünkchen Hoffnung geschwunden war.

    Ich sah es mir an, mit Abstand, aber mit der Zeit unternahmen wir wieder häufiger etwas zu Dritt. Alles rein platonisch, aber es gab auch keinen anderen Mann in meinem Leben und ich wollte dem ganzen noch – sehr vorsichtig – eine Chance geben. 2016 dann der Rückfall, ich war darauf gefasst. Dennoch waren die damit einhergehenden Lügen und der schauerliche Umgang mit unserem gemeinsamen Kind sehr schlimm und enttäuschend für mich. Ich ließ mich in der Zeit auch 2x beim Jugendamt beraten, weil ich Sorge um das Kindeswohl hatte.
    Seitdem aber ist XY trocken, 19 Monate nun schon. Ich hatte es ihm nicht mehr zugetraut.
    Aber außer der Trockenheit hat sich für mich nicht viel geändert. Mir fehlte nach wie vor das Gefühl, dass er Verantwortung übernimmt. Finanziell war ich weiterhin z.B. alleine für unser Kind zuständig. Ich gab ihm Zeit, verfolgte es mit Abstand, neben der Elternschaft verband uns Freundschaft, allerdings hab ich auch die immer wieder in Frage gestellt aufgrund der Vorkommnisse.

    Für ihn fühlte es sich wohl anders an. Er meint, alles getan zu haben, um die Beziehung zu retten und dass wir wieder eine richtige Familie werden können. Sicherlich hat er für sich riesige Schritte gemacht. Aber er war z.B. auch gar nicht koninuierlich in Therapie, den Entzug hat er beide Mal kalt gemacht, für sich allein.
    Irgendwann gab es eine Situation in deren Verlauf ich deutlich sagte, dass ich keine Chance mehr für uns sehe.Aber er hatte es scheinbar „nicht gehört“ oder „anders aufgefasst“, eine zweites Gespräch dazu gabe es auch noch, an das er sich angeblich gar nicht mehr erinnern kann.
    Auf seine Initiative haben wir dann einen Beratungstermin in Anspruch genommen und erst da hat er verstanden, dass wir getrennt sind (wir führen seit 2,5 Jahren keine erotische oder Liebes-Beziehung mehr) und ist seitdem psychisch völlig fertig.

    Ich muss schon sagen, Coabhängigkeit kann ein harter Brocken sein. Wir Co’s verhalten uns auch nicht besser als unsere alkoholkranken Partner.
    Die letzten Wochen haben mich gleich richtig mit durchgewirbelt. Ängste, Panik, viel zu viel MitLEID, und – ja, auch Zweifel an der Entscheidung, aber nur ganz kurz.

    Ich versuche neue Wege zu gehen.

    Ich darf es mir erlauben neue Wege zu gehen. Es darf mir gut gehen. Das sind meine Mantren.

    Ich habe sogar versucht mich auf einen anderen Mann einzulassen. Nur um fest zu stellen, dass ich nach wie vor Probleme habe, meine Gefühle wahrzunehmen und vor allem einzuordnen und zu definieren.

    So, und nun denke ich, es könnte hilfreich sein hier wieder öfter mal rein zu schauen.

    Viele Grüße an Euch, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe Aiko,

    schön wieder von Dir zu lesen und deine Worte machen Hoffnung auf neue Wege.

    Du hattest Dich oft in meinem Tagebuch eingebracht, daher freue ich mich, dass Du wieder "zurück" bist.

    Liebe Grüße

    Christine

  • Liebe Aiko,

    ich freue mich auch sehr, wieder was von dir zu lesen :D .
    Ja, Coabhängigkeit ist ein harter Brocken, da gebe ich dir recht.

    Aber hiermit

    Zitat

    Ich darf es mir erlauben neue Wege zu gehen. Es darf mir gut gehen. Das sind meine Mantren.

    bist du auf einem echt guten Weg!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

  • Liebe Cielo72, liebe Aurora,

    ich freue mich sehr über Eure Grüße! :) Schön, dass ihr noch hier unterwegs seid. <3

    Ja, ich bin auf einem guten Weg und dennoch merke ich wie sehr ich in diesen Strukturen fest hänge bzw. mich immer wieder reinziehen lasse. Es kostet so viel Kraft noch mich dagegen zu entscheiden.
    Ich verstehe auch erst jetzt so langsam, wie tief diese Suchtstrukturen gehen – bei ihm und auch bei mir. Es ist eben wirklich überhaupt nicht damit getan, dass der Alkohol weg gelassen wird.

    Neulich habe ich in einem Blog gelesen, dass Süchtige „dazu neigen, schnelle Kicks vor langfristige Gewinne zu stellen“ und zwar in allen Lebensbereichen. Und das trifft wie die Faust aufs Auge auf XY zu. Nichts wird langfistig gedacht, alles versandet schnell wieder. Leider auch in Bezug auf unser gemeinsames Kind.

    Jetzt, wo er sich in einer psychischen Ausnahmesituation befindet zeigt sich das nochmal ganz deutlich. Er hatte mehrere Nervenzusammenbrüche, ist von Angst und Panik geplagt, weint extrem viel.

    Er hat unser Kind total mit reingezogen. Dinge erzählt die nicht für ihre Ohren bestimmt sind und sie vor allem auch emotional völlig überfordert. Sie ist total ducheinander, nässt nachts ein, gerät ultraschnell in Zorn, ist sehr unausgeglichen und hat eine Trennungsangst entwickelt – sprich: Sie mag nicht mehr in die Schule gehen. Sie war drei Tage bei ihm und ich erlebe hier nun mit ihr gerade diese ganze Palette. Ich bin froh, dass sie sich auf diese Weise äußern kann, aber es tut mir natürlich weh zu sehen, wei schlecht es ihr geht. Und es ist wahnsinnig anstrengend für mich.

    Er will sie weiterhin im normalen Rhythmus zu sich nehmen – ich kapiere gar nicht, warum er nicht verstehen kann, dass das gerade überhaupt nicht gut ist. Aber er kann halt auch einfach nicht allein sein.
    An mir ist es, standhaft zu bleiben, für das Wohl unseres Kindes Entscheidungen zu treffen und für diese Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen. Und natürlich auch für mein eigenes Wohl zu sorgen. Ich lerne gerade beides über das seinige zu stellen. Uff!

    Ganz liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe Aiko,
    ich bin hier auf diese Seiten gestoßen, weil ich genau das bemerkte, wie fest ich doch in erlernten Strukturen hänge. Auch wenn ich dachte, mir wird es nicht mehr passieren, ich werde mich nicht mehr gefühlsmäßig abhängig von einem nassen Alkoholkranken machen, es gibt soviel andere psychische Auffälligkeiten, die im Ergebnis bei mir die gleichen Verhaltensmuster auslösen...

    Zitat

    ,... ich bin auf einem guten Weg und dennoch merke ich wie sehr ich in diesen Strukturen fest hänge bzw. mich immer wieder reinziehen lasse. Es kostet so viel Kraft...
    Ich verstehe auch erst jetzt so langsam, wie tief diese Suchtstrukturen gehen


    Eigentlich dürften wir keine Beziehung mehr eingehen, so wie Suchtmittelkranke kein Suchtmittel mehr nehmen dürfen, ist für uns ein bestimmter Schlag von Menschen nicht gut.

    Was mir schwer fällt, ist zu unterscheiden, wer ist gut für mich und wer nicht.

    Vielleicht gibt es für mich eine Entschuldigung. Die sucht man im Nachhinein immer für sich :roll:

    10 Jahre habe ich mit meinem Mann in Trockenheit zusammengelebt. Wir waren immer noch auf dem Weg zu einem guten Leben, doch dann musste er plötzlich einfach gehen :cry: und ich hatte meine Lektion noch nicht zu Ende gelernt.

    Zitat

    Ich darf es mir erlauben neue Wege zu gehen. Es darf mir gut gehen. Das sind meine Mantren.

    Ich wünsche Dir, dass Du dieses Motto beibehältst. Es gefällt mir.

    Du hast es verdient, dass es Dir gut geht. Wir alle haben es verdient, wenn wir erwachsen sind, müssen wir für uns selbst sorgen. Das kann Niemand anderes.

    Viel Kraft auf Deinem Weg, Du bist eine starke Frau.

  • Liebe Waldhaus,

    vielen Dank für Deine Worte. Ich habe auch bei Dir gelesen und denke, wir sidn auf einem ähnlichen Weg. Ja, es ist nicht nur der Alkoholismus vor dem wir uns in Acht nehmen müssen. Hilflose Helfer finden sich in vielen Konstellationen.

    Ich bin selbst psychisch sehr angeschlagen mit einer starken und einschränkenden Angststörung seit der Kindheit … und habe den Eindruck, dass ich mich mit Menschen, die auch eine „Macke“ haben auf tieferer Ebene verstehe. Jedenfalls lerne ich eigentlich nur solche kennen. Das macht mich manchmal diesbezüglich recht hoffnungslos. Ich kann auch ganz gut ohne eine Beziehung leben und bin auch gern viel allein mit mir das kann ich mittlerweile gut und weiß es zu schätzen. Dennoch sehne ich mich schon auch nach Zweisamkeit. Nach einem Begleiter im Alltag. Und nach Familienleben für mein Kind.
    Aber momentan ist es schwer vorstellbar, dass ich mich nochmal traue etwas tiefergehendes einzugehen. Ich vermute überall Fallstricke, Haken und habe große Angst davor wieder in Abhängigkeit zu geraten. :(

    XY ist jetzt in der Psychatrie, das ist gut und entlastend für mich. Aber es fühlt sich doch auch ein Stück weit beängstigend an.

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Wow!

    Heute habe ich erfahren, dass XY sehr wohl noch „ab und zu ein Bierchen“ trinkt. Natürlich hab ich das nicht von ihm erfahren.

    Wow. Erstaunlich eigentlich, dass mich das noch schockiert. Aber das ganze Drumherum. Er täuscht mir knapp zwei Jahre Abstinenz vor um mich wieder an seine Seite zu kriegen, einschließlich Kind, ist dann gekränkt und verletzt, dass ich nicht wieder komme, wo er doch nur wegen mir sooo hart durchgehalten hat. Wieviel Selbstbetrug ist das denn? Vom Betrug ganz abgesehen. Im Grunde ist er angeblich wegen mir in der Psychatrie gelandet. Da gehört er wohl auch hin. Ich ärgere mich über noch so kleinsten Minizweifel den ich hatte, über jedes Fünkchen schlechtes Gewissen.

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Liebe Aiko, ich möchte Dir einen ganz lieben Gruß senden !
    Schön, das Du mal wieder hier bist.

    Unschön allerdings, das sich noch immer so viel um "ihn" dreht und es immer noch kein Ende damit hat.
    Gerade wenn ich Dein letztes Post lesen, sehe ich, wie wenig sich im Grunde geändert hat.
    Lügen, Trinken und die ganze Nummer... und Du immer noch involviert dabei :?
    Wann steigst Du ganz aus und lebst Dein Leben?
    Wie lange willst Du dich noch belügen lassen?

    Eigentlich wollte ich Dir wirklich nur einen lieben Gruß senden, schon seit Tagen.
    Aber zu Deinem letzten Post kann ich dann leider doch mal wieder den Mund nicht halten, kennst mich ja :wink:

    Ich wünsche Dir die Kraft, irgendwann doch mal komplett loszulassen.
    LG Sunshine

  • Liebe Sunshine,

    schön, dass Du in mein Tagebuch gefunden hast. Ich wollte gerade noch einen Beitrag schreiben. Das war jetzt eben ein Kurz-Eindruck, ich hatte diese Gespräch vor ca. drei Stunden und musste das erst ein bisschen verdauen. Und mir ist schon selbst aufgefallen, dass das wieder eine altbekannte Reaktion war. Aber nur kurz. :D :roll::oops: Es ist irgendwie gut für mich, es nochmal zu sehen, es bestätigt mich in meinem Handeln so sehr. Ein Mensch, der aus Verzweiflung in der Psychatrie landet ... und ich habe null Lust ihm zu helfen. Da kamen schon kurze Zweifel an mir und meiner Menschenliebe auf. Vor ein paar Monaten war ein Freund von mir in einer Psych. Reha und ich habe ihm ganz liebevoll ein Starter-Survival-Päckchen gepackt. Aber bei XY fehlt jeglicher Elan für etwas in diese Richtung, obwohl er der Papa meiner Tochter ist.

    Ich bin sehr froh, dass XY jetzt erstmal weg ist und ich mir vorerst keinerlei Gedanken darüber machen muss wieviel Umgang mit unserem Kind ich verantworten kann und wie ich damit umgehe. Habe innerhalb der nächsten Woche diesbezüglich zwei Beratungstermine und suche auch etwas für das Kind, sie braucht auch professionelle Gesprächspartner – natürlich nicht nur, aber auch, weil mich das sicher etwas entlasten kann.

    Liebe Grüße

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Dann nutze die Zeit gut für Dich und Dein Kind, Aiko.
    Gerade das mit dem Umgang ist ja keine einfach Sache.
    Wieviel geht und ab wann schadet es und richtig, hole Dir auch da Hilfe.

    Zitat

    Ein Mensch, der aus Verzweiflung in der Psychatrie landet ... und ich habe null Lust ihm zu helfen.


    Natürlich hört sich das hart an.
    Aber das ganze hat ja nu auch eine laaange Vorgeschichte.
    Das darf man ja auch nicht vergessen !
    Du hast genug gelitten, investiere Deinen (hoffentlich noch vorhandenen) Elan nun besser in Dich und Dein Kind.

    Liebe Grüße und schön, das Du hier wieder schreibst.
    Sunshine

  • Gleich habe ich einen Termin bei der Sozialberaterin der Schule. Die Kleine ist zum Glück schon wieder viel vertrauensvoller unterwegs die letzten Tage. Kinder sind solche Überlebenskünstler!

    Was ich bei allen Hilfen, die ich mir im Lauf der Zeit schon geholt habe, bemerkt habe, ist, das doch recht viele Berater nicht so einen tiefen Einblick in Suchtproblematiken haben. Selbst in unserer damaligen Paarberatung hatte ich imemr wieder das Gefühl mit meinen Wahrnehmungen nicht so recht ernst genommen zu werden und das die Beraterin sich immer wieder von XY Reden hat Einlullen lassen.
    Das gleiche zum Thema Gewalt: Ich habe es als sehr schwerwiegend empfunden, wie extrem laut XY manchmal rumgebrüllt hat (auch das Kind angebrüllt) und dass er in Rage im Lauf der Zeit auch ein paar Dinge von mir kaputt gemacht hat (Schränkchen zertreten, defekten Drucker zerschlagen, Beule in Metallschränkchen, Trethocker zerstört ...). Aber selbst im Jugendamt hieß es immer: So lange keine körperliche Gewalt gegen Personen angewandt wird, ist es noch akzeptierbar (keine direkte Kindeswohlgefährung). Das fand und finde ich sehr erschreckend! Man beginnt dann selbst schnell wieder das zu relativieren. :(

    Liebe Grüße, Aiko

    *** Verliebe dich in deine Würde ***

  • Hallo Aiko,

    das was Du beschreibst, habe ich leider auch vom Jugendamt, der begleitenden Gespräche der Familienhilfe erfahren.

    Erst als sich mein Ex-Ehemann "vor Wut schreiend,.." bei der Familienhilfe geäußert hatte, konnte diese reagieren bzw. endlich wahrnehmen wie er tatsächlich ist.

    Auch bei dem Umgang mit meiner großen Tochter hatte ich unendlich viele Probleme, bzw. es wurde alles schön geredet und sogar dahingehend geäußert, dass ich dem Kind seinen Papa wegnehmen wollte.
    Zum Glück ging die ganze Sache dann vor Gericht und die kompetente Dame, welcher meiner Tochter zur Seite gestellt wurde, durschaute die Persönlichkeit von meinem Ex-Ehemann genau.

    Du machst es gut, suchst Dir überall Hilfe und ich kann deine Erleichterung nur zu gut verstehen.

    Viel Glück bei deinem Gespräch und alles Liebe für Dich

  • Zitat

    Aber selbst im Jugendamt hieß es immer: So lange keine körperliche Gewalt gegen Personen angewandt wird, ist es noch akzeptierbar (keine direkte Kindeswohlgefährung). Das fand und finde ich sehr erschreckend! Man beginnt dann selbst schnell wieder das zu relativieren.

    So ist es leider Aiko, diese Erfahrung mußten leider schon viele machen.
    Das Jugendamt kann und wird nicht eher vorgehen, ehe eine direkte Kindeswohlgefährdung vorliegt.
    Sprich, der Gewalttäter muss wohl erst das Kind windelweich hauen :evil:
    Von daher kann man sich leider vom Jugendamt nicht allzu viel erwarten, ich finde das sehe bedauerlich.
    Ich kenne leider einige Menschen, denen genau das passiert ist, was ihr beide beschreibt, Aiko und cielo.

    Zitat

    Die Kleine ist zum Glück schon wieder viel vertrauensvoller unterwegs die letzten Tage. Kinder sind solche Überlebenskünstler!


    Ja, das sind sie. Ich kann es kaum anders sagen.
    Aber nur zu Überleben, das kann es ja auch nicht sein.
    Jedem Kind sollte auch eine SCHÖNE KINDHEIT ermöglicht werden.
    Und das ist nun mal mit einem aktiven Trinker an der Seite nicht möglich.

    Zitat

    Ich habe es als sehr schwerwiegend empfunden, wie extrem laut XY manchmal rumgebrüllt hat (auch das Kind angebrüllt) und dass er in Rage im Lauf der Zeit auch ein paar Dinge von mir kaputt gemacht hat (Schränkchen zertreten, defekten Drucker zerschlagen, Beule in Metallschränkchen, Trethocker zerstört ...)

    Das hätte ich sein können :oops:
    Die einzige Ausnahme ist, das ich nie mein Kind angebrüllt habe.
    Körperlich gewalttätig bin ich allerdings auch nicht geworden.
    Aber ich habe Türen kaputt getreten, Sachen zerschmissen und meinen Partner angebrüllt und beschimpft und mit Vorhaltungen gequält, die so nicht stimmten.
    Habe alles so gedreht, wie ich das haben und sehen wollte und wenn das nicht lief, bin ich verbal aggressiv geworden.
    Gewollt habe ich das alles nicht, es ist immer unter Alkoholeinfluss geschehen.
    Der Alk hatte mich sozusagen wirklich fest im Griff, nicht nur körperlich. :?
    Trocken ist mir sowas nie wieder passiert.
    Da musste ich nie wieder so aggressiv sein, oder gar was kaputtschmeissen.
    Und ich habe in den letzten 15 Jahren niemanden mehr angebrüllt, oder ich habe es vergessen...
    Nee Quatsch :wink: , hab ich wirklich nicht.

    LG Sunshine

  • Liebe Aiko,

    was ist denn bei dem Termin bei der Sozialberatung heraus gekommen?

    Konntest du zur Ruhe kommen?

    Heute ist, wenn ich mich nicht irre, Fasching. Vorhin habe ich ein Foto meiner drei Enkel geschickt bekommen, alle drei in bester Verkleidung :lol: . Ich hoffe, deine Kleine hat eben solchen Spaß.

    Liebe Grüße
    Aurora

    Willst du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten.


    chinesische Weisheit

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