Beiträge von Maskottchen

    Liebes Sunshinele😊,
    mit streng meinte ich die in dem Forum angelesene harte und klare Kante gegenüber all Jenen, die Alkohol konsumieren.
    Klar, darüber müssen wir nicht diskutieren, mit freiem Kopf ist man immer freier.
    Mir fällt halt auf, dass es wohl für einen Ex- Alkoholiker besser ist, sich komplett auszuklinken und jedweden Alkohol,schlecht zunreden. Ist das der Ansatz?

    Danke euch Beiden🤗
    Nein, meine Mutter wurde nicht zu einer Entziehung gezwungen. Das war ihr eigenster Wunsch. Ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, waren es 3Kuren.ich hatte immer den Eindruck wenn sie von der Kur kam, dass sie sich so stark und toll fühlte, dass sie dem Alkohol glaubte grundsätzlich entsagen zu können. So zumindest handelte sie und der Schuss ging immer nach hinten los.

    Warum ich keine Alkoholikerin bin?
    Durch meine Eltern habe ich das große Glück zu sehen, was Alkoholismus bewirken kann und mich wahrscheinlich unterbewusst dagegen schütze. Aber ich trinke Alkohol. Ich mache mir nur halt keine Gedanken darüber, weil es keine Obzession ist.
    Übrigens ist das auch eine weitere Frage, die mich beschäftigt:
    Warum müssen alle Ex-Alkoholiker so streng mit all den anderen Wein/Bier/Sekt usw. Trinkenden umgehen?
    Ihr seid ja schlimmer als ehemalige überzeugte Raucher.
    Kann die Alkoholsucht nur überwunden werden, indem jeder Alkoholkonsument schlecht geredet wird?

    Und mich interessiert noch was:
    Meine Mutter hat mehrere Entziehungskuren gemacht und sich manchmal, gerade heimgekommen damit belohnt, jetzt ein Glässchen Wein trinken zu können.
    Warum wurde sie danach gleich wieder so rückfällig? Ist das Glas Wein so schlimm? Was passiert da? Ist es der Körper, der mehr verlangt oder das Emotionale?

    Ich habe leider erst nach meinem Post🤔Deinen ersten Thread gelesen und möchte dazu noch etwas anmerken.
    Deine Geschwster gehen damit unterschiedlich um. Verständlich, denn wir sind nun mal individuell. ABER:
    Bei mir war es z.B. so, dass mein Bruder weniger Last tragen musste und vor allem von mir lernen konnte - ich bin die Erstgeborene.
    Das macht einen Unterschied!
    Hinzu kommt auch, auf wen sich deine Mutter eingeschossen hat...

    Ach Leute,
    Wenn ich mir diesen Thread durchlese passieren zwei Dinge:
    Ich fühle mich nicht mehr so alleine.
    Und
    Ich bekomme eine Gänsehaut.

    Grünes Kistchen,
    Ich kann dich so gut verstehen. Skye schrieb 2007?, dass ihre Mama nüchtern eine liebenswerte Person war. So war es bei mir auch und genau dieser Umstand hat es mir immer erschwert sauer auf sie zu sein und mich abzunabeln.
    Ich habe sie zu den AA's gefahren, in die Entzugsklinik, ihr immer wieder verziehen und trotzdem war ich ihr nie genug.
    Das schmerzt einfach sehr, denn es fehlt irgendwann massiv an Liebe und Respekt und Vertrauen.
    Ich war irgendwann emotional so dicht, dass ich ungesteuert auf fiese Bemerkungen meiner Mutter sofort die Jacke überwarf und ging. Natürlich begleitend mit schlechtem Gewissen. Ich fühle mich heute noch schuldig. Andererseits weiß ich aber endlich, dass ich nicht schuldig bin.
    Jetzt muss der Kopf mit dem Herzen noch die Verbindung finden.
    Was mir hilft ist im Wald zu spazieren und wenn es sein muss auch Tränen zu vergießen. Die Vögel zu sehen und ihnen zuzuhören. Die Tierwelt zu beobachten und festzustellen, wie einfach es bei Ihnen zugeht. Tiere leben ausschließlich im jetzt. Mich können derartige Gedanken trösten.
    Liebe Grüße

    Hallo an Euch Alle,
    Ich muss gerade grinsen, denn irgendwie beschleicht mich gerade das Gefühl, als würde ich öffentlich mein Tagebuch schreiben😉 und das stimmt auch irgendwie...aber ich möchte euch an meinem Prozess gerne teilhaben lassen.

    Also nachdem es mir gestern Abend wirklich schlecht ging, selbstverschuldet, erzählte mir mein Mann ( er war mit dem besagten Freund auf dem Konzert), dass mein Bruder und seine Frau ihn komplett ignoriert hatten. Nun ist er wirklich der Letzte, der für den Konflikt zwischen meinem Bruder und mir verantwortlich ist, geschweige denn abgestraft werden sollte.
    Eben haben wir uns das Konzert über YouTube gemeinsam angeschaut und mir liefen die Tränen und in meiner Magengrube spannte sich die Faust.
    Glaubt mir, diese Lektion habe ich gelernt.
    Warum soll ich wegen Anderer verzichten?
    Ich bin ,glaube ich ,viel zu lieb. Schade, dass ich mit meiner Haltung alleine da stehe. Ich hasse das Ellenbogenhauen.
    Aber nun werde ich mich bewaffnen😎
    Mir ist auch klar geworden, dass der Konflikt zu meinem Bruder wohl noch andauern wird. Sehr sehr schade, aber auch hier bin ich zum ersten Mal bereit, das durchzustehen.
    Ach das Leben ist wirklich nicht einfach.
    Ich dachte immer: bist du erst mal älter, wird alles leichter...
    🤣🤣🤣🤣🤣🤣🙃🤣

    Aurora,
    Ja. Du hast recht. Aber heute blutet mein Herz trotzdem.
    Meinem Bruder stand diese Band nie so nahe wie mir.😰
    Er hat jetzt seine Spaß.Ich heule.
    Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich verzichte...
    Aber ja!
    Ich habe den Fehler wieder einmal gemacht. Ich Idiot.
    Du hast Recht. In meinen Worten: was dich nicht umbringt, macht dich hart.
    Mein Fehler, wieder einmal einem Konflikt aus dem Weg zu gehen und dabei den eigenen Spaß zu vergeben.

    Ich fühle mich gerade so schwach.
    Ich würde so gerne mal meine Faust ballen und in die Fre......hauen
    Sorry

    Aurora,
    Eine tolle Erklärung. Danke dir!
    Ich hatte die Tage anderes um die Ohren, deswegen leider jetzt erst meine Antwort.
    Es ist doch wie immer im Leben, alles wesentlich komplexer und ineinander verwoben-
    Gut so!
    ( und manchmal auch weniger gut😊)
    Ganz liebe Grüße

    Da bin ich wieder.
    Mir ging es besser, aber heute habe ich einen Tiefpunkt.
    Ich hatte mich vor Wochen mit meinem Bruder gestritten. Es ging um die Familie, die Vergangenheit mit der Familie, denn wir sind ja die einzig übrig gebliebenen...
    heute wären wir zusammen auf einem Konzert, hätte ich mein Ticket nicht an einen guten Freund vergeben.
    Ich bin jetzt nicht traurig, weil ich meinen Bruder nicht sehe, sondern selber das Konzert nicht miterleben kann.
    Wieder einmal verzichte ich auf meinen Spaß, weil ich einem Konflikt aus dem Weg gehen möchte.
    Ich wette, dass mein Bruder nicht eine Sekunde darüber nachgedacht hat.
    Ich gucke wieder in die Röhre und weiß, es ist meine Schuld😢
    Chance verpasst.
    Es ist wie immer.

    Oh, ich bin Neuling und rufe jetzt einen älteren Thread wieder auf. Ich gebe zu, dass ich nach den ersten Seiten alle weiteren überflogen habe.
    Verzeiht es mir bitte, sollte ich Wichtiges übersehen haben.
    Also ein EKA unterscheidet sich vom Co-Alkoholiker darin, dass er zu einer anderen Zeit seine Erfahrungen machte.
    Der EKA war das Kind. Da gibt es Präge- und Sozialisierungsphasen u.s.w., die es beeinflussten..
    Der Co-Alkoholiker lernt einen Suchtabhängingen außerhalb der Familie kennen?
    Ein EKA kann sich seiner Situation nicht entziehen, da es ein Kind ist, auch wenn es irgendwann mal älter ist. Ein Co-Alkoholiker ist meist erwachsener und es passiert im ausserfamiliären Umfeld?

    Hallo Morgenrot,
    Danke für deine Anteilnahme.
    Über eine Therapie habe ich nachgedacht und der Gedanke daran schreckt mich ab. Die Vorstellung viele Szenarien noch einmal zu 'durchleben' möchte ich gerade nicht. Ich verspreche mir gerade mehr davon im Austausch mit anderen Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe zu bekommen. Vielleicht geht da ja was...
    Einiges habe ich durch das Durchforsten dieses Forums schon begreifen können. So habe ich zum ersten Mal kapiert, dass ich lernen muss mich mehr abzugrenzen. Mehr auf meine Bedürfnisse einzugehen, zu mir zu stehen, auch wenn es bedeutet, dass ich deswegen schon mal anecke. Ich habe halt immer versucht lieb zu sein, zu kuschen, damit es harmonisch ist und ich geliebt werde. Alleine diese Erkenntnis gewonnen zu haben bringt mich gerade etwas weiter und ich arbeite daran.
    Ganz liebe Grüße

    Martin
    Danke für die Freischaltung


    Hallo Zusammen.
    Ich bin neu hier und möchte gerne Austausch haben mit Co-Alkholikern.
    Ich bin 51 Jahre, glücklich verheiratet, kinderlos. Ich bin nicht alkoholabhängig. Seit einigen Monaten kreisen meine Gedanken vermehrt um meine Mutter. Ich habe Schuldgefühle. Ich bin traurig. Ich drehe mich im Kreis.
    Ich merke wie schwer es mir fällt darüber zu schreiben, meine Gedanken zu sammeln, aber ich hoffe es gelingt mir ein wenig.

    Meine Eltern sind tot. Mein Vater verstarb 1998 mit 57 Jahren und meine Mutter 2000 mit 54 Jahren.
    Meine Mutter ist letzten Endes durch ihre Alkoholkrankheit umgekommen. Sie wurde tot in ihrer Wohnung gefunden mit einer Glasscherbe im Kopf. Alles deutete darauf hin, dass sie betrunken gestürzt sein muss...
    Sie hat ca. 1 Woche so dagelegen, mittlerweile frage ich mich nicht mehr, was ich während dieser Zeit alles gemacht habe...zu schmerzhaft und sinnlos. Aber lange habe ich mich deswegen sehr schlecht gefühlt.
    Mama war stark Tabletten und Alkoholabhängig. Wenn ich aus der Schule kam hatte sie oft eine Fahne und das Weinglas stand rum. Aber betrunken war sie um diese Tageszeit noch nicht. Meist drückte sie mir sofort einen Einkaufszettel in die Hand und ich konnte gleich einkaufen. Auch Alkohol... Ich weiß nicht wann meine Mutter zur Alkoholikerin wurde, aber bewusst mit und abbekommen habe ich es zwischen 11-13 Jahren. Manches liegt für mich zeitlich im Nebel...Sie hat mich so viel angeschrien, versucht einzusperren, mich aufs schlimmste beleidigt. Ich wußte nie wo ich bei ihr dran war. Zuckerbrot und Peitsche.
    Es gab zum Beispiel im Alter von 13?14?eine Situation, wo sie meinen 3 Jahre jüngeren Bruder bat mich auf dem Stuhl festzuhalten ( weil ich versuchte aufzustehen)), während sie wahllos meine Haare kürzte. Einfach weil sie meine langen Haare nicht mehr mochte.
    Als ich 15 war schnitt sie sich in der Badewanne beide Arme auf. Mein Bruder und ich fanden sie Nachts. Ich habe ihr die Arme abgebunden und den Notarzt gerufen, während mein Bruder heulte und mein Vater fassungslos daneben stand. Ich war sauer auf sie , aber das hat Niemanden interessiert. Im Gegenteil. Ich sollte jetzt besonders lieb sein.
    Als ich meinen ersten festen Freund, mit 14/15 hatte, beschimpfte sie mich als Flittchen und Schlimmeres. Bis zu meinem 18 Jahr durfte ich mich nur von 16-19 h mit Anderen treffen. Und wehe ich kam zu spät. Freunde bei uns waren nicht erwünscht. In all den Jugendjahren hatte ich vielleicht eine Handvoll Freunde zu Besuch.
    Meine Eltern stritten sich sehr oft, viel und laut. Manchmal holte mich meine Mutter aus dem Bett, damit ich entscheiden sollte, wer von Beiden recht hat. Ich tat gut dran, mich für meine Mutter zu entscheiden, denn schließlich musste ich den Tag mit ihr verbringen und sie ließ es mich spüren, wenn ich nicht Ihrer Meinung war.
    Ich denke, auch mein Vater war Alkoholiker. Bei ihm war es nur so, dass er 5 Tage die Woche arbeitete und sich dann seine 3 Feierabendbierchen trank. Er blieb immer friedlich. An den Wochenenden kamen dann aber durchaus mehr Bier und schon mal Schnaps hinzu. Nur hat er mich nie so verletzt und gedemütigt und blieb immer noch friedlich. Manchmal kam er zu mir um mich zu trösten, von wegen deine Mutter meint es nicht so. Aber geholfen hat er mir leider nicht.Er war immer passiv.
    Meine Eltern , besonders mein Vater, wollten dass ich Abi mache und studiere. Aber wenn ich dann gute Noten hatte, oder als ich mich einschrieb, kam nie ein Lob. Auf die Zeugnisse als ich älter war, wurde kaum noch ein Blick geworfen. Das Studium habe ich nach einem halben Jahr abgebrochen. Mit 27 habe ich dann noch eine Ausbildung gemacht, aber nur wenige Jahre darin gearbeitet. Überhaupt habe ich immer nur ein paar Jahre hier und dort gearbeitet. Ich bin schnell gelangweilt, fühle mich schnell unterfordert. Aber vielleicht habe ich nur nie den Job gefunden, der zu mir passt. Meine Eltern haben mich nicht gefördert, eher meine Fähigkeiten belächelt und mir ihre Vorstellungen aufgedrückt. Oder mich als dumm beschimpft.
    Mit 19 bin ich ausgezogen und es ging anfangs besser, denn jetzt sahen wir uns nur noch an den Wochenenden und da freuten sie sich dann sogar mich zu sehen und nach 3-4 Stunden war ich wieder weg.
    Später dann, als mein Vater in ein Heim musste und meine Mutter alleine war, ging der Terror wieder los. Leider gab es zu der Zeit schon die ABs und sie hat mich so viele Male darauf übelst beschimpft . Einfach nur, weil ich nicht da war. Ich hatte mit 32 einmal Nachts über 40 Fieber. Später stellte sich heraus, dass ich eine Lungenentzündung hatte. Jedenfalls rief ich nach der Nacht meine Mutter an, wir waren Nachmittags verabredet, um abzusagen. Sie wäre am liebsten durch den Hörer gekrochen, so wütend war sie. Sie beschimpfte mich wieder einmal. Ich würde das mit Absicht machen und dass sie mir wohl egal wäre.
    Ach ich könnte noch so viele Dinge erzählen... doch eigentlich möchte ich so gerne einfach mal abschließen. Nichts mehr dazu erzählen. Meine Ruhe haben.
    Mein Mann kennt meine Erfahrungen mit meinen Eltern und sagt gerne, dass ich heute ein erwachsener Mensch bin und mein Leben selber in der Hand habe, es selber lenken kann und es keinen Sinn macht zu sagen, ich bin so, weil meine Eltern so zu mir waren. Ich verstehe ihn auch, aber leider kann ich meine Vergangenheit nicht einfach so abstreifen. Ich habe es versucht. Ich habe selber keine Lust mehr auf Selbstmitleid oder was es auch ist, was mich so ausbremst. Ich würde mich sooo freuen, wenn ihr konkrete Ratschläge oder Ideenfür mich hättet.
    Was ich zu allererst gerne lernen möchte:
    -Kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, meine Mutter auf Millenium alleine gelassen zu haben. 1,5 Monate später starb sie ja.

    Ich würde gerne, insbesondere wenn ich an meine Mutter denke, nicht immer erst die schmerzhaften Gefühle und schlechte Gedanken haben, sondern Gute.

    Wie anfangs erwähnt. Es gab für mich Zuckerbrot und Peitsche. Letzteres leider öfter, aber dennoch gab es auch schöne Momente. Ich habe von meiner Mutter die Kreativität und den Respekt gegenüber der Natur gelernt.

    Um mein Bild zu vervollständigen möchte ich noch sagen, dass ich bis zu meinem 14/15 Lebensjahr an den Wochenenden fast immer, unter der Woche gelegentlich bei meiner Oma war. Sie hat mich geliebt, verwöhnt, war stabil, mein Rettungsanker :)

    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Fragt ruhig, wenn etwas unklar ist.

    Liebe Grüße