Beiträge von Rispinos


    Vertipper. :oops:
    Es sollte heißen: Und Du kannst die Krankheit Sucht auch NICHT mit dem Verstand erfassen...

    LG

    Liebe Sunshine,

    solche Statements helfen mir sehr weiter.

    Wenn ich sage "Betroffene", dann meine ich beide Seiten. Die, die mit der Krankheit leben und die, die Angehörige sind. Ich bin hier ja auch im Bereich der "Co-Abhängingen". Ich weiß nichts über diese Krankheit oder nur sehr wenig, ich lerne gerade darüber. Ich habe keine Alkoholiker in meiner nahen Familie, ich kenne das Krankheitsbild also nicht.


    Nein, ich wurde nicht abgeschossen - ich habe Schluss gemacht und er nimmt es einfach so hin. Mir geht es in Wirklichkeit nicht um "wer hat Schluss gemacht". Wir haben uns getrennt. Kränkend ist für mich, dass er es einfach so hinnimmt, wo - wenn er nüchtern war - diese Beziehung angeblich die große Liebe war.

    Nein, ich habe kein Problem wegen Stalking am Hals. Ich wurde selber mal gestalkt, deshalb bin ich was das Thema betrifft einfach sensibler und gehe sehr bewusst mit dem Thema um. Nein, ich stalke ihn nicht.

    Ich weiß, dass es sich um eine Krankheit handelt und ich schimpfe ja auch nicht über ihn. Ich bin eher verzweifelt.

    Liebe Sunshine,

    Du hast mir eh einige Fragen beantwortet und dafür danke ich Dir. Es steht ja auch jedem offen, was er preisgibt. Wenn Du mir nicht mehr dazu schreiben möchtest, verstehe und akzeptiere ich es.

    Menschen sind unterschiedlich. Damit ich in die Verarbeitung gehen kann, muss ich verstehen und brauche auch Antworten, deshalb recherchiere ich so genau und möchte wissen, was Betroffene erlebt haben.

    Für mich war es bis zum Schluss nicht wirklich klar, ob er wirklich ein Alkoholproblem hat und wenn ja, wie weit fortgeschritten es ist. Ich möchte wissen, ob es der Alkohol ist, der ihn zu diesem Menschen macht, oder ob er tatsächlich "so ein Idiot" ist und der Alkohol das nur verstärkt. Ich lenke das Problem nur vorerst auf ihn, aber ich brauche diese Phase, um dann in die eigene Verarbeitung zu gehen.

    Deshalb hier auch meine Fragen. Ich bin eh schon ein gutes Stück weitergekommen und weiß dann bald sehr genau, wo ich bei mir ansetzen muss. Es kränkt mich noch immer und ich möchte nur verstehen, warum ein Mensch sich so wie er verhält. Wenn er es mir nicht sagt, dann muss ich mir woanders Antworten holen...

    Alles Liebe,
    Heidi

    Der Preis für die paar Stunden "Glückseligkeit" wurde zu hoch. "Glückseligkeit" war es - wie aus den Erlebnissen zu entnehmen ist - natürlich schon ewig nicht mehr. Freitag, Samstag gesoffen, bis Dienstag verkatert, teilweise erst Mittwoch wieder voll einsatzfähig. Dazu gab die realistische Gefahr, durch Strafen der Justiz oder sonstige Unfälle das Leben ernstlich zu verbauen, den endgültigen Ausschlag, tatsächlich auch nie mehr trinken zu können, selbst wenn ich es wollte. Schuld, Reue, Depressionen, Angst, Selbstzweifel o.ä. habe ich in meinem Leben nie empfunden. Ich weiß, was es ist, kann es beschreiben, bei Anderen erkennen, es auch vorgeben, aber es bleibt ein abstraktes Gefühl. Für mich waren mehr der Erlebnishunger, der Kampf gegen die Monotonie, megalomane Ziele, daraus folgend der krankhafte Ehrgeiz und die Flucht aus dem Stumpfsinn des Alltags die Gründe, weshalb ich Alkohol missbraucht habe.

    Um wirklich nüchtern zu werden, muss aber zumindest die Nutzlosigkeit des Trinkens erkannt werden, so weit ist dein Partner lange nicht und deshalb sehen die meisten es hier so, als würde er scheitern.


    Danke, Hull, für Deine Beschreibung. Deine Erzählungen klingen sehr ähnlich, wie das, was ich in den letzten Monaten mitgemacht habe. Scheinbar ist er aber nicht so wortgewandt wie Du - so einen Text könnte er gar nicht schreiben. Das ist ja auch sein Problem: Verbalisierung. Er zeigt leichte Reue, er fasst sie aber nicht in Worte, auch nicht, wenn man ihn darauf anspricht - weil er es einfach nicht kann. Er empfindet Gefühl, hat aber keine Worte dafür. Sehr starke Gefühle kann er verbalisieren, vor allem natürlich Wut und Hass. Liebe und Freude nur sehr schwer bis gar nicht, man sieht es ihm aber an. Ich habe mich insgesamt 3 x wegen eines Vorfalls im Suff von ihm getrennt, jetzt bei Trennung 3 auch ganz konkret angesprochen, was meines Erachtens nach das Problem ist. Er hat zugemacht wie eine Auster, der Grund für die Trennung liegt seines Erachtens nach ganz woanders. Der Schalter geht um von einem Moment auf den anderen. Waren wir am Vortag noch vereint und scheinbar sehr sehr glücklich, herrscht am nächsten Tag der pure Hass. Etwas, womit ich nur sehr schwer umgehen kann, weil ich es nicht verstehe. Wenn ich jemanden sehr lieb habe, dann hasse ich ihn nicht im nächsten Moment. Das aber auch nur, wenn ich ihn auf Alkohol angesprochen habe. Er hat mich jetzt komplett geblockt, ich müsste ihm einen Brief schreiben, um nochmal an ihn heranzukommen. Er hat mich komplett aus seinem Leben geworfen, für ihn funktioniert das. Und das alles "nur", weil ich eine Entschuldigung für sein Verhalten wollte, überhaupt wissen wollte, warum er mich beschimpft hat und ihm gesagt habe, dass er meines Erachtens nach ein Problem hat. Ich habe mich wirklich bemüht, es nicht als Vorwurf ankommen zu lassen, sondern meine Sorge zum Ausdruck gebracht, weil er mir wichtig ist. Keine Kritik-, Konflikt- und Reflektionsfähigkeit von ihm, leider.

    Abgesehen von der Zukunft mit ihm, die er mir nicht bieten kann (seine Ausrede), will ich ihm ja nur sein Bier verbieten. Sein Onkel und seine Tante, die auch sehr viel trinken, die haben das leider komplett ins Lächerliche gezogen... dabei ist der Onkel Psychologe und sollte es besser wissen. Weil dieser Onkel 2 akademische Grade hat und auch so eine Art Mentor (er war der Lehrherr meines Ex-Freundes), ist scheinbar das, was er sagt, die absolute Wahrheit. Dem Onkel (der selber zu viel trinkt) ist das scheinbar nicht wirklich bewusst, dass mein Ex-Freund mehr oder weniger seine Worte als die eigenen übernimmt. Ich habs immer wieder bemerkt und auch im Zuge der Trennung jetzt, weil Aussagen kamen, die unmöglich von meinem Ex-Freund selber kommen konnten (schon gar nicht seine Wortwahl), sondern die er sehr sicher 1:1 übernommen hatte.

    Jedenfalls ist das Umfeld natürlich auch nicht gerade förderlich - ich bin also leider komplett machtlos, ganz abgesehen davon, dass ich die Grenzen des Kontakts nicht überschreiten darf. Heutzutage ist man schneller ein Stalker, als man will. Ich muss ihn also in Ruhe lassen und akzeptieren, dass er mich komplett blockt.

    Ich hoffe für ihn, dass er irgendwann das Bewusstsein bekommt, was er sich und seinem Umfeld mit seinem Verhalten und dem Alkohol eigentlich antut. Seine Frau hat ihn nach 15 Jahren Ehe verlassen, er weiß weder warum, noch hat er für sie gekämpft. Ich bin gegangen und statt sich zu fragen warum und darüber zu reden (das wäre Beziehungsarbeit), zieht er sich in Hass zurück und nimmt es einfach so hin. Es wäre gar nicht so weit gekommen, wenn er gleich am nächsten Tag von Suff 15 Minuten mit mir darüber geredet hätte. Wir wären jetzt noch miteinander. Will er nicht. Das tut weh, aber wenn es ihm nicht wichtig ist, was soll ich dann noch?

    Vielleicht kann ich dir mit einem Einblick in meine Erlebnisse einen möglichen Ausblick für die Zukunft mit deinem Partner geben. Wenn ich das erste Bier öffnete, war klar, dass mindestens 10 weitere folgen mussten, dafür hätte ich jeden Widerstand aus dem Weg geräumt. Ich habe betrunken Autounfälle - zuletzt ohne Führerschein (wozu braucht man diesen überhaupt?) - (mit)verursacht, Menschen körperlich verletzt (verbal sowieso), unzählige Hausverbote erhalten, Zechen geprellt, Beamten beleidigt, bin in fremden Wohnungen aufgewacht, hatte S** Verkehr mit Frauen, die ich niemals anfassen würde, Freundschaften zerstört usw. Die Liste ist lang, im Prinzip bin ich auch heil aus diesen gut 20 Jahren herausgekommen, obgleich es in einer konsequenten Gesellschaft im Prinzip nichts anders als eine Strafanstalt o.ä. infrage käme. Ich kann dir dennoch heute versichern, dass ich für keine einzige Tat Reue verspüre, ich würde es nicht noch Mal so machen - sonst würde ich es schließlich immer noch so machen -, aber dies eher aus gesundheitlichen Gründen und aus der Erkenntnis, dass ich meine Zeit sinnlos verschwendet habe. Freunde oder der Partner hatten niemals einen Einfluss. Es ist natürlich nicht gesagt, dass dein Partner auch so extrem veranlagt ist, aber gewisse - für Außenstehende kaum verständliche - Verhaltensweisen sind keine Besonderheit.

    Grüße

    Nein, so extrem ist er nicht unterwegs, aber es geht in die Richtung. Er hat sie nicht dafür entschuldigt, Reue nie ausgesprochen, gezeigt in einer gewissen Form aber schon. Für mich halt zu wenig, aber das ist eine andere Sache. Warum hast Du niemals Reue gezeigt? Hat es Dir nie leid getan? Ich kann das nicht verstehen...

    ... im Gegenteil.. wir haben nie gestritten. Sondern der Auslöser für unsere Probleme war sein Alkoholkonsum und nicht umgekehrt. Und immer bin ICH zurückgekommen, denn er wäre nicht gekommen. Keine Reue, nichts. Fast könnte man meinen, ich sei ihm egal gewesen... aber das war/ist es auch nicht. Denn er hat sich mir gegenüber wenn er nüchtern war sehr lieb verhalten.

    Ok, dann habe ich das falsch verstanden, sorry - klar ist es erlaubt, zu schmunzeln. Ich fühle mich derzeit sowieso leicht angreifbar.. zu dünne Haut derzeit.

    Es wäre leichter ihn zu hassen... ihn in Liebe und Freundschaft loslassen, so weit bin ich noch nicht. Dafür wäre ich zu gerne noch an seiner Seite.

    "Ich will Dir nur sagen, das Liebe niemanden vom Saufen abhält. Die Sucht ist stärker als die Liebe, darum ist Liebe bei einem Säufer auch kein "Argument".
    Wer nie abhängig gesoffen hat, der kann sich nicht vorstellen, wie das ist.
    Der Körper ist irgendwann so süchtig nach Stoff, das ALLES andere EGAL ist, auch der Partner.
    Man nimmt sogar in Kauf, das der geht, und manchmal sogar, das der ENDLICH geht, damit man in Ruhe saufen kann.
    So läuft die Nummer"


    Mit Suchtdruck meine ich beides... als Du noch gesoffen hast und als Du dann trocken wurdest.

    Ich möchte einfach nur ansatzweise verstehen, was in ihm vorgeht. Nach außen wirkt er gar nicht, als hätte er ein Problem. Ich habe es für mich erst festgestellt, als ich quasi täglich mit ihm zusammen war. Es sind so täglich 2-3 Bier. Manchmal auch gar keines. Anfang des Jahres hatte er die Grippe, da war es 2 Wochen vollkommene Nüchternheit. Dann irgendwann mal, wollte er was trinken - ich aber nicht. Da hat er auch nichts getrunken, ich konnte aber deutlich sehen, dass ihm das nicht ins Konzept gepasst hat. Dann hat er immer wieder gefragt, ob ich was trinken möchte und ich hab abgelehnt. Er hat dann nur gemeint, er würde alleine nichts trinken. Manchmal hat er sich dann aber doch ein Bier aufgemacht. Wenn er trinkt, dann trinkt er. Er kann nicht stop sagen oder ablehnen. Ab dem 3. Bier erhöht sich die Schluckgeschwindigkeit, das 4. Bier wird sehr schnell gelehrt. Und dann... ist es ein Fass ohne Boden. Ich hab sehr oft nicht mehr mitgezählt. In diesem Zustand passieren auch die haarsträubendsten Sachen. Nicht immer hat er mich grob beschimpft, aber manchmal. Immer aber zumindest leicht: Hat mir erklärt, ich soll verschwinden bzw. mir vielleicht sogar den Finger gezeigt. Und meistens kann er sich am nächsten Tag daran nicht mehr erinnern.

    Wenn da nicht schon ein Problem besteht, dann würde ich sagen, dass er in absehbarer Zeit eines haben wird. Er war beim jährlichen Check-Up beim Arzt, organisch ist da noch nichts zu bemerken. Vor diesem Check-up hatte er merklich Angst.

    Ich habe ihn vor zwei Wochen zu einem letzten Telefonat gezwungen.

    Seine Worte: "Ich habe seitdem Du weg bist, überhaupt nicht mehr getrunken, immer wenn Du irgendwie auftauchst, oder eine Nachricht von Dir, will ich trinken. Ich bin jetzt schon wieder auf der Suche nach der nächsten Tankstelle. Ja klar wäre ich sehr beleidigt, wenn man mich so beschimpfen würde... Dann entschuldige ich mich halt - Entschuldigung. Geht es Dir jetzt besser, ändert das jetzt was? Lass es bleiben... lass es gut sein... das wird wieder vorkommen, dass ich Dich beschimpfe."

    Wohlgemerkt hat er NIE wegen mir getrunken, ganz sicher nicht. Der Auslöser für sein Trinken war nie ein Streit zwischen uns, sondern viel eher soziales Gefüge oder die Tatsache, dass einfach Wochenende war. Das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe, da war er vormittags beim Fischen und dann beim Public Viewing in der Stadt. Ich war den ganzen Tag in Italien und bin am Abend zurückgekommen und habe ihn komplett betrunken in der Stadt aufgelesen.

    Ich hätte das mit der Astrologin nicht erwähnen sollen. Jetzt hängt man sich daran auf und macht sich lustig. Ist das nicht egal? Ich erkenne es ja eh als Krankheit an. Die Astrologin ist auf dem Weg nur ein zusätzlicher Aspekt. Ich bin sehr dankbar für Erfahrungswerte, denn es geht mir tatsächlich schlecht damit. Ganz einfach. Es liegt mir was an dem Menschen und er stößt mich weg, weil ich sein Verhalten - die Krankheit - nicht akzeptieren will und kann. Ich würde ihn gern hassen können. Kann ich nicht. Und so hilft es mir, zu verstehen, was der Alkohol mit einem macht.


    War kostenlos - und sie hat mir ja nicht nur das erzählt.

    Und: Ob Mond im Fisch oder nicht - Danke für die Worte. Vielleicht will ich - weil er sonst so "normal" ist - einfach nicht wahrhaben, dass er definitiv ein Problem mit dem Alkohol hat. Für mich ist Alkoholismus noch immer so schwer greifbar... Aber, "endlich gehen, damit er in Ruhe saufen kann, wann er will", das wird es auch treffen.

    Wie war das bei Dir, wie war das mit dem Suchtdruck bei Dir?

    Aber was hilft das alles? Der eine geht in Therapie, der andere zum Kinesiologen, ich war halt jetzt bei einer Astrologin. Und was ändert es? Gar nichts. Gerade in den letzten Tagen geht es mir richtig schlecht, ich bin sehr antriebslos und mache mir Vorwürfe. Überlege, ob ich zu hart gehandelt habe und ihm unrecht tue (!!!???).

    Ich bin müde bis zu den Knochen, obwohl ich genug geschlafen habe. Das ist so wie im Winter, da ist mir manchmal kalt bis zu den Knochen, obwohl ich warme Hände habe. Ich merke, dass ich total erschöpft bin und aus dem Strudel gerade eben nicht rauskomme....

    Darum geht es hier in diesem Forum doch gar nicht, oder? Ich hab eine Beratung bekommen, unter anderem was ihn betrifft und sie hat mir gesagt, ich soll die Finger von ihm lassen. Und wen es interessiert: Der Grund, warum er wohl so viel trinkt könnte unter anderem daran liegen, dass er den Mond in den Fischen hat - soll heißen, dass er eine unglaublich intensive Gefühlswelt hat, die er nicht lebt und daher ertränkt. Aber es ging ehrlich gesagt nicht nur um ihn, sondern vor allem um mich. Ich finds als Hinweis ganz interessant.

    Ich weiß nicht, was ich mir schön rede... Wenn Du nochmal genau liest, was ich geschrieben habe, dann wirst Du sehen, dass ich genau das Gegenteil geschrieben habe.

    Und die Astrologin hat mir auch genau erklärt (ohne, dass sie irgendwas der Geschichte wusste und nur anhand seines Horoskops) warum es mit ihm sehr schwer ist und auch die Gründe für sein trinken und im Endeffekt sein gesamtes Verhalten. Waren sehr interessante Aspekte dabei. Da ich seine Geburtszeit nicht kenne, konnte sie mir das Horoskop auch nicht zu 100 % deuten. Es hat aber schon gereicht, dass ich sein Geburtsdatum und den Aszendenten kenne.

    Und in Anbetracht der Tatsache, dass ich seit 5 Jahren allein bin, außer ein paar kurzen Geschichten. Diese Astrologin ist über 60 Jahre alt und macht das seit 30 Jahren. Sie schreibt für Zeitungen, arbeitet fürs lokale Radio und fürs Fernsehen. Sie hat insgesamt 3 Stunden mein gesamtes aktuelles Horoskop und die Vorausschau für ein Jahr besprochen :) war sehr spannend.

    Ich lege mein Leben nicht darauf aus, aber nachdem ich vor 1 1/2 Jahren schon mal bei ihr war und es sich wirklich so entwickelt hat, wie sie es mir gesagt hat, bin ich jetzt nochmal zu ihr.

    Alles Liebe,
    Heidi


    Liebe Heidi,

    ich glaub ich spinne...
    Mein Mann war auch schon 2 mal verheiratet. Einmal 12 und nochmal 9 Jahre...mit mir zweieinhalb...insgesamt 6 Jahre zusammen. Er hat mir genau das Gleiche erzählt: er wollte gar nicht heiraten (mich übrigens auch nicht)...er wurde gezwungen :)
    Und auch er ist stets kampflos abgerückt...hatte allerdings stets schon die Neue im Schlepptau. Ich war ja auch die Ablösung seiner zweiten Ehefrau. Auch unsere Trennung jetzt...er ist ohne irgendwas , bis auf zwei Mülltüten mit Klamotten und Werkkzeug abgehauen...haust irgendwo ohne Geld . DAS ist sein Neuanfang nach der Terapie.
    Ich denke tatsächlich, daß Alkoholiker beziehungsunfähig sind und es bestimmt nicht selten schaffen, uns Co-Abhängige auch dazu zu machen...aber das möchte ich nicht zulassen und du solltest das auch nicht!!!

    LG Yvonne

    Liebe Yvonne,

    deshalb bin ich so froh über dieses Forum, denn, obwohl es mir sehr weh tut, bekomme ich immer mehr bestätigt, dass es ganz einfach nicht an mir liegt. Die Frau vor mir hatte ihn eine Woche, bevor wir uns getroffen haben, hinausgeschmissen. Ob er jetzt eine Neue hat - ich weiß es nicht. Vielleicht hat er eine Affäre, obwohl er sagt, dass er das nicht mag (und das glaube ich ihm auch). Er hat mich tatsächlich gern gehabt, sein Verhalten jetzt zeigt es. Er hasst mich und er ist enttäuscht. Schade aber, dass er es nicht versucht, auszureden, aber das kann er einfach nicht. Sein FB-Status, den ich schon stalken kann mit einem neuen Profil (ja, richtig stolz bin ich darauf nicht) zeigt immer noch "Single" an. Normalerweise ist er da recht schnell, wenn es wirklich eine neue Frau geben sollte, dann würde da zumindest nichts stehen (er würde Single deaktivieren), weil er sich immer nur auf eine Frau konzentriert. Keine Ahnung... So schnell lernt man dann ja auch wieder niemanden kennen, mit dem es passt - schon gar nicht, wenn man um die 40 ist. Obwohl ich davor natürlich Angst habe, versuche ich mich damit zu beruhigen. Ich bin heute bei einer Astrologin, bei der ich schon mal war und damals tatsächlich (auch leider) alles eingetroffen ist. Ich werde heute mit ihr über ihn reden. Sie hat mir vor 1 1/2 Jahren schon gesagt, dass einer kommen wird, bevor DER Richtige kommt. Und von dem werde ich mich trennen, weil es einfach nicht passt. Ich schätze mal, dass das der jetzt war. Ab 2019 kommt angeblich Mr. Right. Mal sehen.

    Alles Liebe,
    Heidi

    PS: Es ist das altbekannte Lied; er sieht sich ja nicht als Alkoholiker. In der Zeit, in der wir zusammen waren - 9 Monate - hat er mehr Vollräusche gehabt, als ich in den letzten 5 Jahren wahrscheinlich. Ich hab es eine zeitlang mitgeschrieben, weil es mich interessiert hat. Eine Woche war es mal nur am Wochenende, dann die Woche drauf mit 1-2 Tagen Pause am Abend 2-3 Bier. Er ist nicht dauerbetrunken, aber er trinkt tendenziell einfach zu viel UND vor allem in Rekordzeit. Wo ich es aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis kenne, dass man über den Abend verteilt vielleicht 2 Bier trinkt bzw. als junge Erwachsene über die gesamte Nacht 4-5 Bier, trinkt er viel viel mehr. Und vor allem aber passiert es immer öfter, dass er komplett die Kontrolle verliert nach dem 3-4 Bier und dann komplett besoffen ist und nicht mehr weiß, was er tut oder sagt. Und das passiert eindeutig zu oft. Er ist Handwerker und in seinem Bekanntenkreis ist dieses Trinkverhalten relativ normal. Seine Familie bekommt das nicht so mit, weil der Kontakt nicht sehr intensiv ist, wenn aber auch ein gutes Verhältnis herrscht. Zu 90 % ist es so, dass er trinkt, wenn er mal trinkt. Einfach mal so auf eins gehen oder höchstens 2, das hat es in unserer gemeinsamen Zeit kaum gegeben. Auch wenn er nie betrunken in der Arbeit ist, der Alkohol ist ein ganz zentraler Bestandteil seines Lebens. Wohingegen er das bei mir ganz und gar nicht ist - zumindest nicht aktiv. Ich trinke mal was mit Freunden, vielleicht bin ich auch mal betrunken. Aber das ist so selten. Das letzte Mal wirklich betrunken war ich vor einem Jahr (5.8.2017 - ich weiß das sogar noch). Bei jedem verläuft die Krankheit ja anders und ich würde sagen, er ist bereits in der Sucht, wenn auch nicht körperlich. Deshalb nimmt er es auch nicht ernst.

    Eule   Aurora

    Vielen Dank für Eure lieben und einfühlsamen Worte. Ja, es ist sehr kränkend, dass er es nicht für Wert befindet, nochmal darüber nachzudenken und einfach mit mir ein Gespräch zu führen. Ich habe Schluss gemacht (wohlgemerkt zum 3. Mal) bin gegangen und er versteht gar nicht, woran es liegt - er will es einfach nicht sehen. Ja, es tut weh, dass es ihm scheinbar so egal ist (auch wenn ich es nicht glaube), aber er weiß genau, dass er mich wieder kränken wird und das Trinken (und damit das Risiko, dass er mich beschimpft), ist ihm wichtiger, als mit mir zusammen zu sein. Und das macht traurig.

    Nein, er wird nicht kommen. Das letzte Mal haben wir uns am 16.6. gesehen, seither habe ich versucht, mit ihm in Kontakt zu treten, das hat funktioniert, aber sehr schlecht. Zuletzt hat er mich überall blockiert, das heißt, ich kann ihn gar nicht mehr kontaktieren und wenn ich es versuche, dann mache ich mich bereits strafbar. Ich bin aber keine Stalkerin, also lasse ich es bleiben. Er ist noch keiner Frau nachgelaufen (wie er selber sagt), wenn eine Frau geht, dass geht sie und er lässt sie "kampflos" ziehen. Er wird also nicht kommen.

    Wie gesagt, er ist Nr. 3 der süchtigen Partner in meinem Leben. Nr. 2 vor ihm, der war extrem... der ist wieder gekommen. Und hat mich jahrelang belagert. Ich weiß also, was stalken bedeutet.

    Es geht mir schon bedeutend besser... dieses Forum aber auch die Beschäftigung mit der Krankheit helfen mir enorm weil ich merke, dass es nicht an mir liegt und ich aber auch nichts tun kann. Ich bin ihm nicht mal böse... mittlerweile bin ich nur noch traurig - für ihn, weil er sein Leben zerstört. Meines geht auch ohne ihn recht erfolgreich weiter. Ich habe in meiner Wohnung viel erneuert und mich selber mal wieder auf Diät gesetzt. Das tut mir gut und ich bin beschäftigt.

    Danke Euch für Eure Worte!!!


    Also ich habe meinem Mann klipp und klar gesagt,daß, sollte sich auch nur der geringste Verdacht einschleichen, daß er wieder trinkt, er sein Kind nicht mehr sehen darf. Da kenne ich keine Gnade mehr...zu oft ist er mit meinen Kindern unter Alkohol Auto gefahren. Und selbst wenn er was einklagen will, dann soll er es tun...allerdings weiß ich eins: er hat noch nie um etwas gekämpft...ausser um seine Flasche

    Das finde ich eine sehr gute und mutige Entscheidung! Das kommt mir alles bekannt vor :(