Beiträge von Twizzler

    Ich kann nur von mir reden. Bin jetzt seit über 3 1/2 Jahren trocken und mein Kurzzeitgedächtnis ist manchmal richtig hinüber. Da vergesse ich Dinge innerhalb von wenigen Sekunden. Ich möchte z.B. was aufschreiben was ich noch einkaufen möchte was mir gerade eingefallen ist, zücke sofort das handy und weiss schon nicht mehr was ich machen wollte. Ich glaube, dass das aber auch viel mit meinem Allgemeinzustand zu tun hat. Je gestressten ich innerlich bin, desto weniger kann ich mir merken.

    Mein Langzeitgedächtnis funktioniert besser.

    Alles nach und nach.
    Erstmal dort raus und etwas zur Ruhe kommen. Von dort kannst du dann alles ganz in Ruhe planen, suchen, mit Ämtern sprechen etc.
    Nicht direkt den ganzen Berg anschauen sondern jede einzelne Stufe die weiter nach oben führt. Sonst überforderst dich mit deinen Sorgen und das raubt dir unnötig Kraft.

    Hallo MamamitKind,

    herzlich Willkommen hier im Forum. Hier bist du richtig und ich wünsche dir, dass du viel für dich mitnehmen kannst.

    Ich muss ehrlich sagen, dass mich Themen wie deine immer etwas triggern. Ich habe selbst in solch einer Beziehung gesteckt und leider habe ich ab und an zwangsläufig immer noch Kontakt zu diesem Mann und sehe wie es weiterhin steil bergab mit ihm geht. Er ist auch sehr aggressiv, wenn er getrunken hat und es wird immer schlimmer. Inzwischen hat er Ärger mit jedem Vermieter gehabt, alle Ex-Freundinnen haben Angst vor ihm, die Familie hat sich komplett abgeschottet und Freunde haben sich alle abgewandt. Anzeigen hat er ebenfalls mehrere noch offen.

    Bei körperlicher Gewalt hört es einfach auf. Du und dein Kind ihr seid dort in Gefahr. Ich würde sogar behaupten, dass ihr in LEBENSgefahr seid. Denn ein Betrunkener hat weder Kontrolle über seine Handlungen noch über seine Kräfte. Wenn auch von ihm ungewollt, kann es durchaus passieren, dass er euch beide mal die Treppe runterschlägt. Und dann?

    Ihr solltet dort so schnell wie möglich raus. Die Grenze der körperlichen Unversehrtheit gibt es bei euch nicht mehr. Und ist diese Grenze einmal überschritten, gibt es von alleine auch kein zurück mehr. Es wird eher schlimmer, aber nicht mehr besser.

    Auch wenn er dir gerne die Schuld einreden möchte, du bist nicht schuld! Das höre ich von so vielen Alkoholikern, die einfach nicht bei sich selber hinschauen möchten. Dann sind alle anderen Schuld, dass man trinken muss. Das arme Opfer Alkoholiker kann gar nichts dafür und muss darum weiter trinken. Mich selber schließe ich da zu 100% mit ein. Ich war genauso.

    Bitte lass dich weder erpressen noch niedermachen. Das wird dich nach und nach immer mehr zermürben. Denk an deine Tochter. Sie sollte nicht mit Gewalt und Alkohol aufwachsen. Sie ist diejenige, die sich nicht wehren kann. Dafür braucht sie ihre Mama, die in der Lage ist etwas zu verändern.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

    Hallo Tobias und herzlich Willkommen hier.

    Es ist toll, dass du so gut reflektieren kannst, was dir gut tut und was nicht und entsprechend handelst. Ich wünsche dir, dass du dabei bleiben kannst.

    Der Austausch hier wird dir bestimmt gut tun.

    Wäre es denn eine Option, deine Mutter z.B. nicht zu Hause sondern außerhalb zu treffen. Ein schöner Tag beim Einkaufsbummel, einen Tag wandern gehen oder ähnliches.

    Hier hast du eine SHG in der du dich dann weiterhin mitteilen und austauschen kannst.

    Ich habe damals den Fehler gemacht, mir keine SHG zu suchen und bin in der Nachsorge der Tagesklinik wieder rückfällig geworden.

    Wichtig ist, dass Alkoholismus eine lebenslange Krankheit ist, also muss ich auch lebenslang dafür sorgen, dass ich nicht rückfällig werde.

    Hallo Beebee,

    soweit ich weiss, musst du für eine teilstationäre Therapie aber ebenfalls entgiftet sein. Ich kenne es als Tagesklinik. Dort gehst du morgens hin, musst auch pusten und nimmst dann an verschiedenen Therapien teil. Eben fast wie eine stationäre Therapie, nur dass du nachmittags nach Hause fährst. Das bedeutet also auch, dass du eine gewisse Festigkeit in deiner Nüchternheit brauchst.

    Denn abends bist du mit dir und deinen Gedanken alleine.

    Ich persönlich habe so eine Therapie auch mal gemacht. War vorher aber bereits einige Wochen vom Alkohol weg.

    Wie sieht es denn in puncto Entgiftung bei dir aus? Wann hast du zuletzt getrunken? Hast du mal mit einem Arzt gesprochen? Dich mal durchchecken lassen?

    Mal ganz davon abgesehen was das Problem ist, frage ich mich eher: Hast du ein Problem?

    Hast du ein Problem mit dem Umgang dir gegenüber? Hast du ein Problem damit, dass er dich beleidigt und nicht wirklich berechenbar ist von der Stimmung her? Hast du ein Problem wie er manchmal mit eurem Kind umgeht? Hast du ein Problem damit, ständig an deiner Wahrnehmung und deinem Verstand zu zweifeln?

    Falls nicht, sollte zumindest für dich alles ok sein. Da du hier aber geschrieben hast, gehe ich davon aus, dass für dich nicht alles ok ist.
    Warum braucht es dann den Alkohol als Grund das zu benennen?
    Du darfst auch einfach sagen, dass du dich so wie es jetzt ist, nicht wohl fühlst und das nicht ewig so weitermachen möchtest. Blicke doch mal in die Zukunft. Stand jetzt, soll der gleiche Stand in 10 Jahren sein?

    Geburtstage deiner Kinder können bei dir zu Hause stattfinden. Und zu Hause bei dir gibt es halt keinen Alkohol. Wenn die anderen kein Problem haben, sollte ihnen das wenig ausmachen.

    Vielleicht kannst du diverse Feiern nicht komplett streichen, aber überlege mal, wie du sie für dich bestmöglich gestalten kannst ohne dass Gefahr lauert.

    Als ich mit dem Teinken aufgehört habe, habe ich gedacht: „was für ein schreckliches Leben liegt jetzt vor mir. Ich werde nie wieder lachen, nie wieder fröhlich sein.“


    Ja, meine Gedanken waren wirklich so dramatisch. Heute kann ich lachen, ich kann traurig sein, aber ich kann eben auch fröhlich sein.

    Gerade habe ich ein ähnliches Gefühl dem Nikotin gegenüber. Ich reduziere gerade und bei jedem weiteren Schritt kommt diese leise Stimme.

    Das ist meine Suchtstimme, die mich davon überzeugen möchte, doch bitte abhängig zu bleiben. Die mag Unabhängigkeit nicht. ;)

    Nach diesen 6 Monaten geht die Arbeit für ihn erst richtig los. Da wäre es für euch beide am besten, wenn jeder seinen Rückzugsort hat. Er muss dann erst einmal seine Trockenheit festigen und das ist wirklich mit Arbeit an sich selbst verbunden.

    Und was wäre, wenn er nach diesen sechs Monaten wieder direkt rückfällig wird und du noch in der gemeinsamen Wohnung bist? Möchtest du wieder in dieser Angst leben?

    Dein Freund ist auch nicht rückfällig. Er war nie richtig trocken, hat immer nur saufpausen gemacht. Warte erst einmal einige Monate oder ein bis zwei Jahre ab, ob es ihm mit der Trockenheit wirklich ernst ist. Dann könnt ihr immer noch wieder zusammen ziehen.

    Zitat

    Trotzdem habe ich wie keine direkte Angriffsfläche mehr, da er ja nix trinkt. Macht es auch nicht einfacher

    Das hole ich mal zu dir rüber.

    Seit wann braucht Frau denn eine Angriffsfläche, um ihren Mann verlassen zu dürfen? Diese Zeiten sind ja schon lange vorbei.
    „Ich bin einfach nicht mehr glücklich und habe auch keine Hoffnung mehr, dass sich das ändert.“ würde mir völlig ausreichen.

    Ist das nicht eher wieder ein vorgeschobener Grund, um nicht ins Handeln kommen zu müssen?

    Hallo Sanni,

    Das ist emotionale Erpressung. Du springst nicht wie er möchte, also versucht er es jetzt mit Liebesentzug um dich wieder auf Spur zu bringen. Das gleiche habe ich mit einem Ex auch durch.
    Da kamen Sinnes- und Stimmungswandel im Stundentakt.
    Lass dich bitte auf diese Spielchen nicht ein. Er merkt, dass du unabhängig wirst. Und das mögen die meisten alkoholiker an ihren Co‘s gar nicht.
    Es sollte dir aber zeigen, dass du auf dem richtigen Weg bist. Solche Spilechen haben in einer Beziehung nichts verloren und sind und machen krank.

    Es ist toll, dass du das machen möchtest. Vor allem, dass du es richtig machen möchtest. Ein kalter entzug kann tödlich enden. Und gerade jetzt hast du dich ja entschieden zu leben.

    Für morgen wünsche ich dir ein gutes und vertrauensvolles Gespräch mit deiner Ärztin. Nach der Entgiftung kannst du hier viel Unterstützung erfahren. Für mich war es, gerade am Anfang, wichtig zu wissen, dass ich nicht alleine mit meiner Krankheit bin.

    Hallo Sumi, herzlich Willkommen.

    Vielleicht magst du etwas mehr über dich erzählen? Wie lange trinkst du schon? Siehst du dich als Alkoholikerin?

    Hast du vielleicht schon mir einem Arzt über deine Krankheit gesprochen?

    Ich weiss, viele Fragen.

    Viele Grüße

    Hallo Waldelfe, herzlich willkommen hier.

    Eine Frage habe ich an dich. Warum forderst du das von deinem Partner? Geht es in die Richtung Kontrolle? Wenn er nur vielen Menschen erzählt, dass er abhängig ist, ist es unwahrscheinlicher, dass er wieder heimlich trinkt?

    Für die Angehörigen ist das immer schwer zu begreifen, aber er darf zrinken wenn er möchte. Das ist seine alleinige Entscheidung. Ebenso darf er auch trocken werden. Das ist allerdings etwas, was ganz alleine von ohm kommen muss.

    Du schreibst, dass "du ihn soweit hattest". Ich muss dir sagen, dass das nicht viel bringt. Wenn er nicht für sich alleine auf Alkohol verzichten möchte, dann wird ihn auch kein anderer dazu bringen.

    Das einzige was du tun kannst, ist dich selber im Blick zu behalten und dafür zu sorgen, dass es dir gut geht. Auch wenn dein Partner vielleicht wieder anfängt zu trinken.