Beiträge von annali

    Hallo Marie,

    wir haben auch, so lange er ausgezogen war, jeden Tag auf die Nachricht gewartet, dass er tot in seiner Wohnung liegt, aber der is irgendwie unkaputtbar......

    Denke nicht, dass er noch alleine leben kann, da ist zu viel kaputt...... von dem Mensch der mal mein Papa war ist nichts mehr übrig, gar nix.

    Heute Nacht hab ich geträumt von ihm, dass er wieder da war und so aussah, wie als wo noch alles ok war.

    Betreutes Wohnen wäre wahrs für ihn am Besten...

    Mal sehen, wie lange das noch alles läuft und was noch auf uns zu kommt.....

    Liebe Grüße, Anna

    Ach Anna, manchmal ist einfach alles nur sehr traurig 😞

    Gut, wenn ihr eine Freundin habt die euch ein wenig abnehmen kann. Wobei… müsst ihr diese Informationen überhaupt haben? Was macht es mit dir, wenn du solche Aussagen hörst? Wäre weniger Informationen nicht besser, für weniger Kopfkino?

    Was mir allerdings sofort alle Alarmglocken schrillen… Heißt das sie sind noch verheiratet, gemeinsam haftbar, das Haus könnte pfändbar sein? Dann ist das ein Bereich wo ihr sofort ran müsst.

    Ganz liebe und mitfühlende Grüße, Lea

    Hi liebe Lea,

    nein - eigentlich müssen wir diese Information nicht haben. Aber irgendwie bin ich noch nicht an dem Punkt, an dem ich ihm ganz seinem Schicksal überlassen kann, ich denke mir immer, dass er halt doch mein Papa ist. Ich mag ihn zwar nicht sehen und auch nicht mit ihm sprechen, aber wissen mag ich trotzdem wie der Stand der Dinge ist. Allein weil sonst immer auf Mama alles einfällt....

    Und die eben eine lange lange Ehe hinter sich haben......

    Zum anderen Punkt: ja NOCH sind die verheiratetet, er ist zu sämtlichen Anwaltsterminen nicht erschienen, aber man kann, lt. Anwalt, nach 2 oder 3 Jahren des Aussitzen eine Scheidung durchführen, wenn nur eine Seite da ist.

    Mama ist grad im Urlaub, die soll mal abschalten und versuchen irgendwie auf andere Gedanken zu kommen, aber danach müssen wir da ran. Unbedingt.

    Aber wie das halt so ist, schiebt man die unangenehmen Dinge weg. Aber da müssen wir wohl mal durch.

    Mein Stand ist auch, dass man, so lange man verheiratet ist, auch eine Unterhaltspflicht hat... Könnte uns also alles ganz schön um die Ohren fliegen........

    Da wird noch ganz schön viel Scheiss kommen, aber dann ist, hoffe ich, endlich irgendwann mal alles gut.....

    ...habe gerade mit einer Freundin von meiner Mama telefoniert, die im KH arbeitet in welchem ER ist.

    ER war heute bei dieser Freundin und ist der felsenfesten Überzeugung, dass Mama und ER seit April'21 geschieden sind, Mama das Haus jetzt alleine gehört und ER noch ausgezahlt wird.

    Joa....im April wäre der Termin beim Anwalt gewesen... wie dieser ablief?

    Am Ostermontag stand ER um 6 Uhr morgens vor Mamas Türe und hat Sturm geklingelt, mit dem Auto ist ER gekommen! Mit dem Auto!!!!!!

    Mama sagt warum er da ist, ja weil sie morgen doch den Termin beim Anwalt haben und er ist lieber schon etwas früher losgefahren, nicht dass er in den Osterverkehr kommt.....................................

    Mama hatte ihn dann so weit, dass er ins KH geht... was macht er in einer unbemerkten Sekunde??? Schnappt sich den Schlüssel und haut ab....

    Was sollten wir tun .... außer die Polizei rufen und sagen, dass da ein wahrscheinlich alkoholisierter Mann unterwegs ist... die ham ihn angehalten, Auto beschlagnahmt, ihn ins KH.... mein Gott.......

    Der Mann kann nicht mehr unterscheiden, was wirklich war und/oder passiert ist und was nicht. Das ist so krank.

    Die Freundin meiner Mama meinte auch, da er kein Arbeitslosengeld mehr bezieht, weil er sich ja nicht drum gekümmert hat, ist er nicht mehr kranknversichert....... also bekommt er nur eine "Notfall"behandlung... die is halt auch iwann vorbei....

    Bin sehr froh um diese Freundin.... sie spricht dort mit den Sozialarbeitern und Leitern und auch mit IHM....

    Hallo ihr Lieben,

    tut mir Leid, dass ich mich noch nicht auf Eure Beiträge gemeldet habe.

    Soll nicht rüber kommen, als wäre es mir egal was ihr schreibt - ganz im Gegenteil, es hilft.

    Fühle mich aktuell nur irgendwie wie gelähmt, so leer und hab nicht das Gefühl das ich antworten kann.

    Wird aber kommen.

    Danke Euch allen!

    Liebe Annali,

    Das klingt was ein wenig nach posttraumatischen Belastung, was du schreibst. Vermutlich werden all die schrecklichen Bilder in deinem Kopf mit all den negativen Emotionen aus den Begegnungen mit deinem Vater und beängstigenden Situationen aus deiner Kindheit verknüpft und ergeben so einen toxischen Gedankencocktail. Ich denke, das ist so heftig, dass wir das im Forum kaum Lösen können, da wäre vielleicht ein Gang zum Therapeuten hilfreich. Die können dir sicherlich gute Strategien an die Hand geben, wie du diese Sachen auseinandernehmen und sortieren kannst.

    Es gibt noch die Vaterfigur, die dich liebt und die du lieben kannst, aber sie ist nicht identisch mit dem alkoholkranken Menschen, der in seiner Wohnung verlottert.

    Solche Bilder kennt sicher jeder, der Mal bei den Rettungssanitätern gearbeitet hat und zu den Leuten heim geht. Ich war mal mit meinen Kindern meine Oma besuchen, als sie sich nicht mehr gut selbst versorgen konnte, aber nicht ins Heim wollte und ich kriege v.a. Die Gerüche davon nicht aus der Nase...

    Als erste Schutzmassnahme würde ich sagen, begegne ihm und der Situation nicht mehr allein, sondern schlepp da immer deinen Freund mit, wenn es geht, dann bist du so etwas nicht so ausgeliefert und hast danach jemanden, mit dem du dich darüber austauschen kannst.

    Liebe Merlyn, danke für Deinen Beitrag - bin gerade noch auf der Arbeit, melde mich aber später noch dazu!

    LG, Anna

    Lieber Hanseat,

    bin gerade auf der Arbeit, werde mich aber noch auf deine Nachricht melden.

    Vielen Dank schon mal vorab!

    Liebe Grüße, Anna

    Liebe Lea, ich antworte hier auf beide Deiner Beiträge.

    Wies mir geht - mal so mal so. Wenn ich abgelenkt bin, bei der Arbeit oder daheim was zu tun habe, dann geht es, aber sobald ich ins Bett gehe, aufs Sofa liege oder nichts zu tun habe, schießen die Bilder wieder in meinen Kopf, versuch sie dann wegzuschieben, aber geht irgendwie leider nicht.

    Mein Papa ist inzwischen im Entzug - wir, mein Bruder und ich, haben ihn am Sonntag da hingefahren, mein Bruder ist da "härter", der hat ihn reingebracht und kam wieder raus, nach ca. 15 Minuten. Am Sonntag hat Papa dann nochmal angerufen, dass er jetzt auf Station kam, auf Station 43 - das ist die Entgiftung. Mama geht heut hin und bringt ihm noch ein paar Sachen.

    Die Wohnungsschlüssel seiner alten Wohnung haben wir in den Briefkasten geschmissen, als wir ihn abgeholt haben. Keine Ahnung ob das richtig war. Was da Wohnungstechnisch jetzt noch kommt, macht mir auch Angst. Er hat keine Cent mehr, nicht einen.

    Er möchte lt. ihm nach der Entgiftung direkt in eine Reha. Das wollte er aber schon so oft.... Man weiss ja grundsätzlich nicht mehr was stimmt, wenn er den Mund aufmacht.

    Das was Du sagst, dass das nicht mehr mein Papa ist, das stimmt - das sagt mein Bruder auch so oft, er sagt so oft das da von dem Mann der mal unser Papa war nichts mehr übrig ist, kein Fatzen - Null. Auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite unfassbar schlimm.

    Ich muss lernen zu akzeptieren, dass er wollen muss. Ich hab genug getan, mehr als genug, nicht nur einmal.

    Mein Verstand weiss das zu 80% - mein Herz aber leider nicht. :(

    Danke für Deine Rückmeldung, Lea. Das tut gut!

    Liebe Grüße, Anna

    Hi zusammen,

    ich weiss nicht mehr weiter....

    Am Donnerstag rief mich meine Mutter an und meinte, dass mein Papa sich gemeldet hat (trinkt seit Jahren, Jan. 2020 hat Mama ihn rausgeschmissen, Okt. 2020 hab ich ihn in den Entzug gebracht und er sich wieder selber entlassen) er ist fristlos aus der Wohnung geflogen, man müsse ihn abholen. Wir haben Rücksprache gehalten, Mama, mein Bruder und ich. Wir haben beschlossen, ihn abzuholen, er darf eine Nacht bei Mama bleiben, kann sich waschen, wir seine Klamotten und am nächsten Tag gehts in den Entzug. Er war einverstanden. Am Samstag bin ich mit meinem Freund hingefahren, er war schon unten, ich musste aber so dringend aufs Klo, dass ich den Schlüssel von ihm bekommen habe und hoch bin - was soll ich sagen, das war der schlimmste Fehler meines Lebens, ich hab schon einige Sachen gesehen, aber das hat alles übertroffen was ich jemals gesehen habe..... Locker 200 leere Wodkaflaschen, der Müll lag dort rum und stand mir bis zu den Knie!!!! Von der Toilette will ich gar nicht erst anfangen...... Ich bekommen diese Bilder nicht aus meinem Kopf..... es war mehr als unmenschlich, man kann es sich nicht vorstellen, nicht im Ansatz. Ich bin seither wie betäubt und fühl mich so leer und einfach nur traurig, weil am Ende ist der doch immer noch mein Papa?!?!?

    Aber wäre er bei normalen Verstand gewesen, hätte er mir nie nie niemals seinen Wohnungsschlüssel gegeben....

    Ich hab keine Ahnung wie ich das verarbeiten soll.

    War jemand in einer ähnlichen Situation? Kann mir jemand helfen?

    Anna