Beiträge von Lea

    Oh Siri, wie gut ich mich erinnere, an solche Anrufe, an die vielen Gefühle und daran, wie viel Kraft es zieht.


    Ich hab an dich gedacht und Daumen gedrückt, sofort schreiben konnte ich leider nicht.


    Hoffentlich hältst du dich einigermaßen und kommst so heile wie möglich durch diese Tage jetzt und auch durch die Zeit danach.


    Wir sind hier, Berichte gerne und wenn dir nicht danach ist, dann sind wir trotzdem da und denken an dich.


    Lea

    Ist es verwerflich, wenn ich einfach keine Lust mehr habe? Wie viel schuldet man seinen Eltern? Ist man verpflichtet, ihnen zu helfen und sich um alles zu kümmern?

    Liebe anderswo, ich krame nochmal diese Fragen von dir heraus.


    Durch deinen Bruder bleibst du auf dem Laufenden, selbst wenn du eigentlich ganz dringen Abstand benötigst. Das stelle ich mir schwierig vor, auch weil ich es selbst nie erlebt habe.


    Für mich war total Abgrenzung der Schlüssel um selbst überhaupt ansatzweise heilen zu können. Die wenigen Male, die Nachbarn Kontakt zu mir gesucht haben, habe ich mich sehr klar distanziert. Meine Eltern sind erwachsen und treffen ihre eigenen Entscheidungen und ich bin erwachsen. Damit ich aber auch nur ansatzweise ein glückliches unabhängiges Leben führen kann, brauche ich Abstand.


    Ich bin der Meinung, man schuldet seinen Eltern absolut gar nichts und es gibt auch keine Verpflichtung Kontakt zu halten oder sich zu kümmern. Liebe sollte freiwillig gegeben werden, genauso wie der Wunsch sich um Jemanden zu kümmern, der selbst gut zu einem war und ist.


    Du bist ja nicht verantwortlich für die Sucht und den Verfall deiner Mutter.


    Wofür du verantwortlich bin, ist dein eigenes Kind und jedem Kind geht es besser mit einer ausgeglichenen zufriedenen Mutter. Vielleicht schaust du dich doch mal bei der Suchtberatung deiner Stadt um, was es für Angebote für Angehörige gibt.


    Mir geht es besser, seit dem ich meine Eltern aus meinem Leben verbannt habe. Meinen Kindern geht es gut damit. Für diese kleinen schutzlosen Wesen bin ich verantwortlich, ihnen gehört meine Liebe und sie haben es verdient, dass ich mich mit voller Aufmerksamkeit um sie kümmere.


    Du darfst loslassen und dich auf dein Leben konzentrieren!


    Liebe Grüße, Lea

    Liebe Siri, aus ganzem Herzen willkommen!


    Wie schön, dass du hier her gefunden und dich nun sogar geöffnet hast.


    Was für eine schwierige Situation. Es tut mir sehr leid, was da alles auf dich eingeschmettert ist.


    Mir scheint es manchmal sehr typisch zu sein, die eigene EKA Geschichte unter vielfältigen anderen Problemen zu vergraben. Ich selbst bin durch ganz andere Fragen und Sorgen hier gelandet, obwohl ich aus einer Familie mit vielfältigen „Suchtkarrieren“ stamme, habe ich das Ausmaß dahinter erst hier und bis heute nicht in Gänze erfasst.


    Seit Jahren ruht der Kontakt zu meinen Eltern und ich hoffe so sehr, stark genug zu sein, ihn nie wieder auf zu nehmen. Deine Erzählungen gehen mir unter die Haut und eine Stimme in mir ruft: „Lauf Siri, so lange du noch kannst“ Aber natürlich spüre ich auch dein Dilemma zwischen ganz altem Pflichtbewusstsein und der vielleicht nie endenden Sehnsucht nach einem friedlichen Weg oder Abschluss mit deiner Mutter.


    Schön das du hier bist!


    Viele Grüße, Lea

    Und "friedlich weiter trinken lassen" - soll das ein Witz sein? Sie gibt sich die Kante und ich soll sie "friedlich weiter trinken" lassen??

    Das wollte ich nicht. Sie war voll genug. Und ja, diese Entscheidung habe ich mir angemaßt.

    Guten Morgen Schratte, vielleicht hast du Recht und ich suche bei dir nach der Bestätigung von einem unguten Gefühl. Wenn ich mich dabei in Details verloren haben, so tut es mir leid. Niemand kann wirklich rein gucken, in eure Situation.


    Du bist aber ja zur Selbsthilfe hier, also schildern wir dir auch unsere Beobachtungen. Es kommt mir so vor, als wärst du komplett auf sie und ihr unerwünschtes Verhalten fixiert. Warum glaubst du das Recht zu haben zu entscheiden, wann sie genug hat? Wie kommst du auf die Idee nur sie wäre Alkoholkrank und du automatisch der Gesunde, obwohl du ja in diesem kranken System lebst und handelst.


    Ich erinnere mich gut daran, was es bedeutet auf die Sucht einer geliebten Person fixiert zu sein. Und es war ein langer und harter Weg zu begreifen, dass ich nichts entscheiden kann, was mein Gegenüber für sein Leben beschließt.


    Es hat mich schockiert, mit welcher Selbstverständlichkeit du über deine Frau bestimmen möchtest. Ich würde mir wohl einfach für euch wünschen, dass du auch für dich weitere Hilfe suchst und ihr nicht in einen Strudel der Gewalt geratet.


    Viele Grüße, Lea

    Ist das so… ist in dieser Konstellation wirklich einer krank und der andere gesund?


    Weiß nur einer was gut für euch beide ist? Oder kann niemals eine Person wirklich wissen, was für jemand anderen passend ist?


    Ich dachte sie hatte die Bratpfanne noch gar nicht in der Hand, sie hat sie anvisiert, aber nicht geschwungen oder habe ich das falsch verstanden? Gab es wirklich nur die Option sie fest zu halten oder hättest du auch gehen und sie friedlich weiter trinken lassen können?


    Ihr habt euch fest gefahren und Gewalt ist zu eine Option geworden. Vielleicht ist es ja an der Zeit, dass auch du dir Hilfe für dich selbst suchst?


    Meine Kinder sind richtig temperamentvolle Wutknochen, ich habe schon oft Handgelenke festhalten müssen, damit nichts zu Bruch oder auf eine andere Person geht. Blaue Flecke gab es dabei nie.


    Ich finde es unfair, sich in der beschrieben Situation so sehr auf die Selbstverteidigung zu stürzen und damit moralisch über deine Frau zu stellen. Ihr steckt alle beide in deiner Dynamik fest, in der es inzwischen bereits zu Gewalt gekommen ist, die blauen Flecke hatte allerdings sie.

    Ja genau, es geht mir um euch beide und das was da zwischen euch passiert ist und nun nie mehr weg zu argumentieren ist.


    Ich wollte wissen wie ihr damit umgeht, wir es dir damit geht, wie es ihr damit geht.


    Du hast ja beschrieben, wie empört sie anfangs war. Bei dir selbst scheint am wichtigsten zu sein, dass du dein Handeln als notwendig rechtfertigen kannst.


    Aus meiner Sicht wurde eine Grenze überschritten und das scheint dich überhaupt nicht zu berühren. Es geht einfach nahtlos weiter, um ihre Verfehlungen 🤷🏻‍♀️


    Aber wo steht ihr als Paar und wie geht es weiter?

    Wie ist es denn weiter gegangen zwischen euch beiden? Immerhin wurde mit der körperlichen Gewalt eine Grenze überschritten, die in keiner Beziehung überschritten werden sollte.


    Ist das jetzt schon vergeben und vergessen?


    Viele Grüße, Lea

    Hm…

    Sie ist nämlich momentan stark versucht, sich eine Legende von "häuslicher Gewalt" zurechtzustricken. Natürlich weiß sie ganz genau, dass häusliche Gewalt etwas ganz anderes ist als das, was ich da gestern gemacht habe: sie einfach nur an den Armen festgehalten.

    sie wollte etwas, du wolltest es nicht. Du hast sie so fest gehalten das es blaue Flecke gab. Wo fängt körperliche Gewalt denn dann an?


    Es ist ein schmaler Grad und egal wie gut nachvollziehbar deine Gründe auch sein mögen… ihr habt eine wichtige Grenze überschritten, die der körperlichen Unversehrtheit.


    Wo soll das irgendwann enden?


    Liebe Grüße, Lea

    In 30 Jahren hat sich viel verändert, du bist nicht mehr wie damals, stationäre Therapie muss nicht mehr wie damals sein.


    Als Angehörige kann ich seinen Wunsch absolut nachvollziehen. Als Betroffene musst du deinen eigenen Weg finden.


    Wie wäre es, wenn du nach einem Angebot suchst, dass dir für dich gut und richtig erscheint? Wünscht dein Mann sich nicht vor allem, dass du sichtbar und für ihn fühlbar etwas veränderst, damit er sich daran festhalten kann? Das du dich bewegst und aktiv an deiner Trockenheit arbeitest?


    Das du nicht trinkst und wie du dir das auf Dauer erhältst, liegt natürlich in deiner Verantwortung. Für mich entbindet das den Alkoholiker aber nicht davon seine Angehörigen ab zu holen, damit sie an seiner Seite bleiben. Jeder Rückfall macht etwas mit dem Vertrauen des Gegenüber und mit euer Beziehung. Was also spricht dagegen einen Weg zu finden deinem Mann entgegen zu kommen? Was könnte für euch beide passend sein?


    Viele Grüße, Lea

    Hm… und wenn eine Trennung, jetzt sofort, ihn dazu bringen würde auf zu wachen und trocken zu werden?


    Was, wenn du es drauf ankommen lässt?


    Dich trennst und für deine Kinder und dich ein stabiles glückliches Leben aufbaust?


    Wenn du ihm nur so überhaupt eine Chance für einen persönlichen Tiefpunkt geben würdest und er an deiner Seite nie aufwachen wird?


    Nur mal so ein Gedankenspiel…

    Guten Morgen liebe Iwona, deinen Frust kann ich so gut nachvollziehen 😔


    Um so mehr freue ich mich auf/über deinen Urlaub und das du ein so gutes Verhältnis zu deiner Verwandtschaft hast. Das ist Gold wert und nur möglich, weil du trocken bist.


    Du bist inspirierend 😊


    Fröhliche Grüße, Lea

    Liebe Violet, mir ist klar wie schwer es ist solche Worte zu lesen und sie dann auch wirklich an sich ran zu lassen. Mein Respekt, dass du es tust!


    Niemand bekommt ja Kinder mit dem Wunsch: „Denen will ich mal so richtig schön das Leben versauen“ Aber genau da läuft leider alles drauf hinaus, wenn sie mit einem uneinsichtigen Alkoholiker aufwachsen müssen. Sie verlieren erst den einen Elternteil an den Alkohol und nach und nach ist auch der andere Elternteil so sehr in dem kranken System gefangen, dass die Kinder immer mehr auf der Strecke bleiben.


    Aber weißt du was tröstlich ist…


    Du hast die Macht deine Kinder vor diesem traurigen Schicksal zu bewahren 😊

    Für mich hat das schon lange nichts mehr mit der Vorstellung einer funktionierenden Partnerschaft zu tun. Nur das Rauskommen ist schwierig.

    Ja, es ist schwierig, niemand hier wird behaupten es würde leicht werden. Und trotzdem wird ein Leben ohne den Alkohol, ohne seine Sucht, ohne Beleidigungen und das Gefühl der Ohnmacht um so vieles leichter werden als alles was du aktuell erlebst und die Spirale geht ja weiter runter, wenn du es nicht stoppen kannst.

    Ich habe das Gefühl, es fehlt nicht mehr viel, dann schaffe ich es. Ich hoffe es. Und hoffe, dass meine Kinder damit fertig werden.

    Du bist nicht allein! Es gibt Familie und Freunde, die dir zur Seite stehen und hier im Forum findest du immer ein offenes Ohr und jemanden, der bereits ähnliches erfolgreich gemeistert hat.


    Kinder verkraften so viel und mit all der Kraft, Energie und Liebe die du durch eine Trennung frei setzen kannst, wirst du ihnen zur Seite stehen können und sie in ein glücklicheres Leben begleiten!


    Es liegt in deiner Hand, ich wünsche euch von Herzen eine freie und glückliche Zukunft.

    Ich weiß immer gar nicht so recht wie man das möglichst schonend sagen soll 😔


    Aber… wie könnte es unter den gegebenen Umständen und mit dem ständigen gedankliches Fokus auf den Alkoholiker überhaupt möglich sein eine wirklich gute Mutter zu sein.


    Du bist bestenfalls ein trauriger Abklatsch der Mutter die du ohne das alles sein könntest. Haben deine Kinder denn nicht mehr verdient? Ist die Ehe die du gerade führst wirklich die Art von Paarbeziehung, die deine Kinder später erleben sollen? Kinder saugen alles auf, bewusst und unbewusst und die Muster die ihr in ihnen gerade anlegt, die werden sie später selbst leben. Ist es wirklich das, was du deinen Kindern wünschst? Ist es das, was eine gute Mutter ihren Kindern für ihr späteres Leben mitgeben will?


    Ich glaube du hast es verdient deinen Kindern die Mutter zu sein, die eigentlich in dir steckt!