Jump! aus dem Hamsterrad

  • Mein Mann trinkt und trinkt, jede Einsicht ist verschwunden

    Welche Einsicht? Die du in ihm hinein gehofft hast? Seine war es ja nicht ;)

    Ich warte darauf, dass ich endlich ausziehen kann.

    Auch das geht rum. Du schaffst das schon.

    Gruß Hartmut

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    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hi du, da haben sich wohl unsere Beiträge überschritten..

    Mein Mann verreckt vor meinen Augen.

    Ja, wir sind machtlos. Wir gingen durch die Hölle neben Ihnen. Ich glaube für meinen Partner war mein Einsatz und Gerede nur ein Hintergrundrauschen. Du kannst ihn auf diesen Weg nicht mehr begleiten..

    Drück dich ganz fest <3

  • Ich würde gerne etwas nettes, aufmunterndes schreiben, aber gerade hilft wohl eh nicht viel.

    Halte durch, bleib standhaft bis zum Auszug und ernsthaft… lass dieses rum eiern um die. Urlaub. Du fährst alleine und fertig.

    Liebe Grüße, Lea

  • Für einen Urlaub einen kalten Entzug machen ist lebensgefährlicher Irrsinn.

    Und zu hoffen, daß nach drei Tagen nichts mehr passieren kann, das ist genauso irrsinnig.

    Fahre in Urlaub oder nicht. Aber ermutige deinen Mann nicht zu einem kalten Entzug, mit der „Belohnung“, daß du ihn dann „mitnehmen“ würdest.

    Oder hoffst du mit deinem Angebot, daß er bis zum Wochenende extra für dich und den Urlaub eine ärztlich begleitete Entgiftung macht?

    You can't wait until life isn't hard anymore before you decide to be happy.

    - Nightbirde

  • Das Risiko eines Krampfanfalls ist doch nach 3 Tagen weder weg noch minimiert. Ich habe Leute gesehen, welche es nach vielen Wochen mitten in der Langzeit-Therapie erwischt hat.

    Er sollte zusehen, das er auf eine "richtige" Entgiftungsstation kommt, mit angeschlossener Psychiatrie. Und nicht 4 Tage in einem normalen Krankenhaus auf der Inneren als " Bettendieb " . Ein paar Medis in Kopf und ab dafür.

    Das das nicht klappt war irgendwie absehbar. So zumindest meine Erfahrung, obwohl das natürlich schon lange zurück liegt. Aber die Belegungs-Situation ist ja seitdem nicht besser geworden.

    Willst Du in Deinem Urlaub 24/7 auf Ihn aufpassen? Denn das wäre ja wohl nötig wenn Du einigermaßen ruhig schlafen willst.

    lG WW

    m. , Bj. 67 :wink: , abstinent seit 2005

    Wir gehen unseren Weg, weil wir nur den Einen haben. Hätten wir mehrere zur Auswahl, wären wir total zerrissen und unglücklich. Einzig die Gestaltung unterliegt uns in gewissen natürlichen Grenzen.

  • Liebe Jump.

    Mal unabhängig von der Gefährlichkeit des Entzuges geht mir was ganz Anderes durch den Kopf:


    Mal angenommen, er ist bis zu dem Urlaub nüchtern und ihr fahrt gemeinsam in den Urlaub…. Damit machst Du es Dir doch emotional viel, viel schwerer, als es eh schon ist. Findest Du nicht auch?

    Kurz gesagt: Ich würde so oder so allein fahren. Oder gar nicht. Aber auf keinen Fall gemeinsam.

    Entscheiden musst Du natürlich selbst, aber das sind so meine Gedanken dazu.

    LG Cadda

  • Du ziehst gerade aus, richtest dir dein neues Jump-Paradies ein und planst dein neues Leben.
    Dein Mann komm besoffen heim, denkt nicht daran, mit Saufen aufzuhören.
    Du willst weg von ihm ….das hat ja seinen Grund.

    Da stelle ich mir auch die Frage: Warum denkst du über einen gemeinsamen Urlaub nach? 🤔

    Viele Grüße

    Stern

    ⭐️

    Wenn du heute aufgibst, wirst du nie wissen, ob du es morgen geschafft hättest.

  • Hallo Jump,

    ich bin Urlaubsprofi, ich bin damals einfach alleine gefahren und zwar schon sehr kurz nach der Entgiftung und ( auch vorher war ich viel alleine im Urlaub ) Ich war mir erst auch sehr unsicher, aber ich habe mit Sozialarbeiterin der Klinik gesprochen und diese hat mich dazu ermutigt. Sie hat ermöglicht, dass er an 3 Tagen in der Woche noch ambulant zu seiner AIkoholikergruppe in die Klinik gehen konnte. So hatte er eine gewisse Grundstruktur.

    Ich war 14 Tage unterwegs, und es war gut so. Ich habe einiges vorgeplant, damit ich etwas zu tun hatte. Vieles davon hab ich gar nicht gebraucht.

    Du kannst und du schaffst das.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Jump, mir fiel dazu ein: mach Dich doch nicht ABHÄNGIG von Deinem Mann, was den Urlaub betrifft. Mache vielleicht DEINEN Urlaub daraus!!! Selbstbestimmt und selbstgenießend! Du hast es Dir verdient!!!

    Alles andere dazu ist ja schon geschrieben worden.

  • Hallo Jump,

    Am Wochenende fahre ich in den Urlaub. Wohl alleine. Ich hasse mich dafür, dass ich immer noch diese bekloppte Hoffnung habe, er würde aufhören und mitkommen. Er weiß, dass ich ihn nur mit nehme, wenn er drei Tage vorher durchgehend nüchtern bleibt. Ich habe zu viel Angst vor einem Entzugsanfall. Er will unbedingt mit.

    Diese Art bekloppten Hoffnung kenne ich nur zu gut. leider. Und wenn ich hier die Beiträge bei den Cos lese dann steht sowas auch sehr oft dort.

    Ich habe oft überlegt, woraus diese Hoffnung besteht. Ich konnte es lange einfach nicht verstehen warum ich die hatte. Ich wusste doch, dass sie für umsonst war und nichts verändern konnte.

    Heute glaube ich, dass sie bei mir einfach Angst vor Veränderung war. Angst vor Konfrontation, davor, dass ich selbst handeln musste. Und es war auch Scham. Ich habe damals unseren letzten gemeinsamen Urlaub auch storniert. Ich bin selbst auch nicht gefahren. Das war mir unglaublich peinlich da anzurufen.

    Obwohl ich denen nicht mal einen Grund genannt habe. Musste ich nicht und es war auch ohne Stornogebühren oder so. Nur 1 Anruf. Danach wurde es komischerweise alles immer einfacher. Als ob mir diese Absage einen Stoß gegeben hatte und mir gezeigt hatte, dass ich trotz meiner Handlung gegen ihn, er heulte dabei in betrunkener Zustand wie ein Schlosshund, noch lebte und die Welt sich weiterdrehte.

    Ich gehe davon aus dass dir bewusst ist, dass 3 Tage Nüchternheit bei einem Alkoholiker kalter Entzug bedeutet. Etwas, was mir damals nicht bewusst war. Ich wusste es einfach nicht.

    Das habe ich erst hier im Forum wirklich erfahren. Ich war, trotzdem ich so lange mit einem Alkoholiker zusammen lebte, nicht informiert, dass es sich um eine Krankheit handelt. Und was das bedeutet. Ich hatte zwar schon das eine und andere im www gelesen aber war eher mit meinem eigenen Leid beschäftigt. Auch bei dem Gespräch bei der Suchtberatung und auch bei einer Selbsthilfegruppe ging es ja um mich.

    Ich hoffe, dass du deinen Urlaub entspannt für dich alleine genießen kannst. Zur Ruhe kommen kannst und dich auf dein neues Leben einstimmen kannst.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • So, ich habe den Flug meines Mannes storniert und fahre alleine.

    Ich habe keine Angst alleine zu fahren. Das ist es nicht, ich bin früher alleine durch die halbe Welt gereist.

    Aber es fühlt sich sehr schlimm an nun wirklich zu spüren wie es ist und wie es bleiben wird - die Distanz zwischen uns, das Verlorene. Es ist jetzt greifbar.

    Wohnung mieten, Möbel kaufen, Logistik planen - das kommt mir alles noch vor wie ein Planspiel. Unwirklich.

    Aber jetzt wird es ernst. Und DAS macht mir wahnsinnig Angst.

  • Hi Jump , mir gehts genauso, bei mir ist ja erstmal nur ne räumliche Trennung, aber ich gebe ja mein zu Hause und auch viele Gewohnheiten auf. Ein Teil von mir ist erleichtert, das ich mich abgrenzen kann, der andere Teil ist sehr skeptisch, ob es mir dann wirklich so gut gefällt, wie ich es mir erhoffe. Aber diese Notbremse war nötig . Für mich in erster Linie aber auch für meinen Partner .
    Wir schaffen das 💪

    LG

    Zabou

  • Liebe Jump! Ich fühle so sehr mit Dir. Ich kenne dieses Gefühl so sehr. Dieses Gefühl, wenn der Boden unter den Füssen verschwindet und alles Bisherige, Eigene, Geborgene, das bisherige Nest langsam aber sicher sich immer mehr entfernt.

    Aber ich kann Dir auch versichern: es wird wieder besser! Viel besser!!! Viel, viel besser als vorher!!!!!!

    Es wird sicherlich eine ganze Weile dauern, bis Du wieder das Licht am Ende des Tunnel sehen kannst aber Du kannst mir glauben: es ist da. Und es wird immer heller werden.

    Du machst das richtige. Für Dich UND für Deinen Mann. Ich spreche da aus Erfahrung wenn ich sage, daß man niemals einem nassen Alkoholiker helfen kann. Er hat eine Chance, seinen Tiefpunkt zu erleben wenn Du ganz weg bist. Das könnte ihm sein Leben retten. Alleine seine Entscheidung. Du machst das richtige für Dich und für ihn.

    Danke das Du auch hier weiter schreibst.

  • Liebe Jump,

    na klar macht das Angst. Aber trotzdem machst du weiter und hast auch seinen Reiseteil storniert. Das finde ich echt klasse. Denn so ist es ehrlich dir gegenüber. Und ihm gegenüber ja auch.

    Liebe Grüße Aurora

    Glücklichsein ist eine Entscheidung

  • Hallo Ihr,

    vielen Dank für eure tollen, hilfreichen, aufrüttelnden, motivierenden und auch tröstlichen Beiträge! 🙏

    Das war genau die richtige Mischung für mich.

    Ich war innerlich zu aufgewühlt, um direkt zu antworten. Musste mich erst wieder etwas sortieren. Jetzt will ich aber noch auf manches eingehen.

    ich wünschte mir für mich ich könnte endlich mal richtig wütend werden

    Ja, Alexa, wütend zu sein hat für mich so etwas befreiendes, gibt mir die Kraft zu handeln. Aber mein Verständnis dafür, dass es eine Krankheit ist, lässt die Wut schnell verpuffen. Und dann identifiziere ich mich zu sehr mit seinem Leid, anstatt dennoch bei mir selbst zu bleiben.

    Ich glaube für meinen Partner war mein Einsatz und Gerede nur ein Hintergrundrauschen

    Das Wort "Hintergrundrauschen" finde ich so richtig passend und gut! Das hat sich jetzt bei mir verankert. Und hilft mir sehr dabei es weiterhin zu lassen.

    lass dieses rum eiern um die. Urlaub. Du fährst alleine und fertig.

    Lea, ich liebe deine klaren Ansagen!

    Er sollte zusehen, das er auf eine "richtige" Entgiftungsstation kommt, mit angeschlossener Psychiatrie

    Du hast natürlich absolut Recht Whitewolf. Auf einer "richtigen" Station dran zu kommen ist halt mit sehr langer Wartezeit verbunden. Daher der Griff nach dem Strohhalm. Aber diese halben Sachen nutzen gar nichts. Schaden eher sogar.

    Du ziehst gerade aus, richtest dir dein neues Jump-Paradies ein

    Das Wort "Jump-Paradies" ist soo schön! ❤️ Das hat echt was in mir ausgelöst und ich musste lächeln - trotz allem.

    Diese Art bekloppten Hoffnung kenne ich nur zu gut.

    Liebe, liebe Aurora, durch deine so ehrlichen und offenen Beiträge traue ich mich hier auch Sachen zuzugeben, von denen ich weiß, dass sie eigentlich "bekloppt" sind. Danke dafür!

    Du machst das richtige. Für Dich UND für Deinen Mann. Ich spreche da aus Erfahrung wenn ich sage, daß man niemals einem nassen Alkoholiker helfen kann. Er hat eine Chance, seinen Tiefpunkt zu erleben wenn Du ganz weg bist. Das könnte ihm sein Leben retten. Alleine seine Entscheidung.

    Stromer, das was du geschrieben hast hat mich sehr berührt! Und mir unglaublich gut getan. So warm.

    Aber wenn betont wird, dass es auch für den Alkoholiker das Beste ist, ihn zu verlassen - dann weiß ich manchmal nicht, ob das so ein Gehirn-Trick für Cos ist 😜.

    In dem Zustand in dem mein Mann ist, gehe ich davon aus, dass er sich tot saufen wird. Niemand wird ihn finden oder nach ihm sehen. Ich kämpfe noch mit mir, ob ich seinen Geschwistern Bescheid sagen soll. Weniger, weil ich erwarte die schauen nach ihm, sondern eher weil ich nicht will, dass die mir nachher vorwerfen, weshalb ich mich nicht gemeldet habe. Sind ja zwei trockene Alkoholiker dabei. Nur, es ist so, dass mein Mann das nicht will. Er wäre sehr sauer, glaube ich.

    Stromer, du musst aber unbedingt mal aufhören dich zu bedanken, dass ich im offenen Bereich schreibe. Ich mache das doch für mich selbst. Hier sind einfach viele, die sich gerade in einer ähnlichen Situation befinden wie ich. Da passt es einfach gut hier her. Wenn ich mich mehr mit meiner eigenen Geschichte auseinandersetze, persönlicher über mich schreibe oder die Wiedererkennung zu groß ist, dann schreibe ich lieber im geschützten Bereich. Ich bedanke mich bei DIR für deine warmherzigen Antworten!

    Hi Jump , mir gehts genauso

    Das hilft mir einfach sehr, weil ich dann denke, okay, wenn du das schaffst, dann schaff ich das auch.

    Denn so ist es ehrlich dir gegenüber. Und ihm gegenüber ja auch

    Und das war auch so ein Schlüsselsatz. Mit dem Urlaub hätten wir was vorgespielt, was nicht stimmt. Eine Woche heile Welt. Das geht nicht mehr. Die Katze ist jetzt aus dem Sack.

    Ich kann jetzt nicht auf jeden einzelnen Beitrag eingehen, aber ich habe alle sehr geschätzt!! 🙏

    Am Schluss will ich aber noch auf ein heikles Thema eingehen, das ich bisher absichtlich umschifft habe.

    Du hast geschrieben dass dein Mann dich gehen läßt und ich wollte fragen ob ein Auszug gleich eine Trennung bei euch bedeutet?

    Nein, bedeutet es nicht. Erst Mal bedeutet es "nur", dass ich ausziehe. Von da aus schaue ich weiter. Mehr ist für mich aktuell zu viel. Das heißt jetzt auch nicht, dass ich eine Beziehung führen werde, ich werde durchaus Abstand wahren. Es ist einfach nicht definiert was es dann ist.

    Im September beginnt ja seine Langzeit-Reha. Dann ist er sowieso drei Monate weg. Aber es würde mich nicht wundern, wenn er die absagt.

    Mir geht es jetzt erst Mal darum wieder zu mir selbst zu kommen. In mein eigenes Jump-Paradies 🏵️

  • Guten Morgen Jump,

    Nein, bedeutet es nicht. Erst Mal bedeutet es "nur", dass ich ausziehe. Von da aus schaue ich weiter. Mehr ist für mich aktuell zu viel. Das heißt jetzt auch nicht, dass ich eine Beziehung führen werde, ich werde durchaus Abstand wahren. Es ist einfach nicht definiert was es dann ist.

    Ich habe es damals genau so gemacht. Ich habe zum Zeitpunkt meines Auszuges noch selbst gesoffen. Mein Ex-Partner ebenfalls. Ich hatte schon vor, aufzuhören. Realisieren konnte ich das erst, als ich dann in meiner eigenen Wohnung war. Jedenfalls haben wir nur die räumliche Trennung geplant. Im Grunde genommen, war mir zu dem Zeitpunkt meines Auszuges schon klar, dass es sicherlich auch auf eine endgültige Trennung hinauslaufen wird. Es fiel mir dennoch leichter, auszuziehen. Ich bin dann in meinem neuen Zuhause ohne den ganz großen Liebeskummer eingezogen, denn es war ja noch offen, ob es trotzdem weiter geht (offiziell zumindest). So konnte ich mich besser abnabeln.

    Als ich dann in meinem neuen Zuhause angekommen war, fühlte ich mich durch den Abstand immer wohler und freier und so ist es mir dann irgendwann, als es zur endgültigen Trennung kam (als ich aufhörte zu trinken und er nicht) leichter, den kompletten Schlussstrich zu ziehen.

    Anders herum ist es schwieriger finde ich. Es gibt ja so viele, die sagen, dass sie sich getrennt haben, aber noch zusammen wohnen. Das vermischt sich zu sehr. Abstand kann man nicht innerhalb eines Zuhauses bekommen, finde ich persönlich.

    Aber die räumliche Trennung wird schon für Abstand sorgen und der Rest findet sich dann von selbst. Der größte Schritt ist gemacht mit Deinem Auszug, um für Dich besser sorgen zu können.

    Du machst das schon!

    LG Cadda

  • sehen. Ich kämpfe noch mit mir, ob ich seinen Geschwistern Bescheid sagen soll. Weniger, weil ich erwarte die schauen nach ihm, sondern eher weil ich nicht will, dass die mir nachher vorwerfen, weshalb ich mich nicht gemeldet habe. Sind ja zwei trockene Alkoholiker dabei. Nur, es ist so, dass mein Mann das nicht will. Er wäre sehr sauer, glaube ich.

    Was will dein Mann nicht?

    Willst du verheimlichen, dass du ausziehst?

  • Cadda du sprichst mir aus dem Herzen! Genau so empfinde ich es.

    Panama, nein, natürlich werde ich meinen Auszug nicht verheimlichen, das geht ja auch gar nicht. Ich meinte im Gegenteil, ob ich die Geschwister über seinen Zustand informiere und darüber dass ich weg bin - jetzt weg im Urlaub und dann weg ausgezogen. Die gehen ja davon aus, dass alles in bester Ordnung ist. Aber dann denke ich es ist ja die Entscheidung von meinem Mann ob er das möchte, dass die wissen, dass er komplett abgestürzt ist.

    Wenn mich jemand von denen fragt, sage ich natürlich auch was Sache ist - aber jetzt von mir aus auf die zuzugehen ist was anderes finde ich.


    So, Rucksack ist gepackt 😅. Ich reise ja immer nur mit Handgepäck und da muss alles sehr gut überlegt sein, dass stresst mich immer. Dann habe ich mich online eingecheckt und hatte einen Schock: die haben mir nur ein Standby-Ticket ausgestellt 😡. Das wird normalerweise bei Überbuchung gemacht und es ist fraglich ob man mitkommt. Gleichzeitig verkaufen sie aber auch fleißig weiter Tickets für denselben Flug.

    Ich direkt hin geschrieben, Frist gesetzt, wenn ich in zwei Stunden keinen Sitzplatz habe, dann Anwalt. Halbe Stunde später hatte ich meinen Platz und ein richtiges Ticket. Menno! Ich hasse es, wenn ich erst böse werden muss, damit was passiert. Als ob ich noch Energie für so einen Sch... übrig hätte.

    Langsam werde ich auch innerlich ruhiger. Es wird aber eine große Umstellung sein alleine zu Reisen. Ich krieg dann so Gedanken wie: Mist, was mach' ich, mit meinem Rucksack, wenn ich aufs Klo muss (sobald ich unterwegs bin muss ich andauernd aufs Klo 👻), ich will den nicht auf den schmutzigen Boden stellen. - Hoffentlich krieg ich die Tür der Unterkünfte auf 🤦🏼‍♀️, ich komme nämlich meist mit den Schlössern nicht klar. - Und überhaupt hoffe ich wieder zurück zu finden, denn meine Orientierung ist wirklich ohne Worte.

    Es sind drei verschiedene Unterkünfte in acht Tagen 😅. Immer schön in Bewegung bleiben. Obwohl mir im Moment eher nach einfach-nichts-machen-müssen zumute ist. Aber ich bin mir sicher, dass ich dort dann sehr schnell in den Urlaubs-Gelassenheits-Modus finde.

    Ich bin auch sehr gerne allein. Hatte früher eher oft das Problem, dass andere immer denken ich müsste doch Gesellschaft wollen 🙄. Aber damals war ich ja auch noch jung und knackig und jetzt bin ich eine olle Früggenlüd oder wie das hieß 😂. Da habe ich dann hoffentlich meine Ruhe.

  • Aber dann denke ich es ist ja die Entscheidung von meinem Mann ob er das möchte, dass die wissen, dass er komplett abgestürzt ist.

    Liebe Jump, ich finde immer, das ist so ein ganz schwieriger sehr zwei schneidiger Bereich.

    Rum zu rennen und aus Wut/Verzweiflung/Rache/was auch immer, wild und wahllos in der Gegend zu verbreiten das der Säufer nun endgültig abgestürzt ist - geht für mich gar nicht.

    ABER ihr seit beide auf eure Weise krank und solange niemand außer dir über das wahre Ausmaß von seinem Zustand informiert ist, hängst du emotional immer ein Stück weit mehr drin in der „Verantwortung“.

    Für mich selbst hätte ich mir gewünscht, ich hätte damals aufgehört die Klappe zu halten, denn vertuschen und schweigen ist ja Teil des kranken Systems.

    Es geht ja nicht darum übergriffig ins Detail zu gehen. Aber was würde dagegen sprechen zum Beispiel jemandem aus seiner Familie mit zu teilen: ich ziehe aus, weil die Sucht meinen Mann so sehr in Griff hat, dass es für mich unerträglich geworden ist. Ab (Datum) ist er im Haus auf sich alleine gestellt und darüber wollte ich euch als Familie gerne informiere.

    Was sie daraus machen wollen, ist ihnen überlassen und du schlägst dich nicht mehr mit dem Gedanken rum, sie könnten dir vorwerfen das du nichts gesagt hast. Und dabei denke ich weniger daran das die Familie dir das vorwirft, sondern du selbst 😉

    Die Frage für mich ist immer, aus welcher Perspektive willst du drauf gucken. Daraus wie es ihm damit geht oder damit wie es dir damit geht.

    Und ja… ich würde wohl auch eine solche Entscheidung treffen, wenn jemand bald stirbt und das für sich behalten will. Für mich selbst, aus Schutz für meine psychische Gesundheit.

    Liebe Grüße, Lea

  • Ich finde das gar nicht schwierig. Ist doch komplett deine Sache, seine Geschwistern über deinen Auszug zu informieren. Dann aber ohne den Zusatz, dass er jetzt auf sich gestellt und alleine im Haus ist.
    Was die Geschwister dann mit der Info anfangen, ist deren Sache.

    Ich wünsche dir einen tollen Urlaub und hoffe, du kannst es genießen!!

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