Beiträge von Maritha

    Hallo Bluegreendreams.

    Ja,es war richtig,NEIN zu sagen.

    Deine Verzweiflung und Zerrissenheit kann ich gut verstehen,als Mutter will man das Beste für sein Kind,auch wenn es längst erwachsen ist.

    Aber solange es bei deinem Sohn keine Einsicht gibt,ist die einzige Hilfe,die du ihm geben kannst,ihm nicht zu helfen und ihn in seiner Sucht nicht weiter zu unterstützen.

    Warum sollte er etwas ändern,er findet Unterkunft bei dir und kann in Ruhe weitertrinken.

    Ich selbst bin auch Mutter eines alkoholkranken , längst erwachsenen Sohnes.

    Er lebte auch viele Jahre weit entfernt von mir und konnte wohl lange Zeit seine Sucht gut verdecken. Vor etwa 2 Jahren kamen seine verzweifelten Hilferufe,es gab Probleme in der Partnerschaft,im Beruf und schuld waren alle anderen.Ich dachte,ich könnte ihm helfen,nahm ihn wieder bei mir auf.

    Was ich nicht wußte,daß ich nicht helfen konnte,weil er gar nicht daran dachte,an seinem Trinkverhalten etwas zu ändern,selbst nicht nach mehreren Entgiftungen-Entwöhnungen und einer Langzeit-Therapie.

    Mein eigenes Leben stand plötzlich Kopf,es drehte sich alles nur noch um ihn und mir ging es dabei immer schlechter,physisch sowie psychisch.

    Vor einem halben Jahr zog es ihn wieder zu seinem früheren Partner.Der aktuelle Stand ist,daß dieser ihn vor 3 Wochen vor die Tür setzte,er wieder ohne Job ist und bei mir wieder ein Hilferuf ankam. Ich soll ihn doch dort abholen (650 km) und wieder aufnehmen.

    Daraufhin blockierte ich mein Telefon für ihn.

    Es kann sein,daß er seitdem in seinem Auto lebt,falls er es noch besitzt,ich weiß es nicht.

    Ich hätte niemals gedacht,einmal diesen Schritt zu gehen und sehr oft blutet mir auch das Herz.

    Mithilfe dieses Forums aber habe ich erkannt,daß es nur diesen Weg für mich gibt. Ich habe lange genug gehofft und wurde viel zu oft enttäuscht und ab jetzt geht nur noch Selbstschutz.

    Vielleicht ist es für ihn der Tiefpunkt,den er braucht,um endlich aufzuwachen.Vielleicht geht es ab jetzt auch ganz bergab.

    Wie auch immer,Mütter können das nicht beeinflußen,auch wenn sie das so gerne möchten.

    Liebe Grüße,Maritha

    Hallo Achiella,

    so wie du habe auch ich einen alkoholkranken,längst erwachsenen Sohn.

    An deinen Reaktionen sehe ich,daß du meine Beiträge gelesen hast.

    Ich habe mehrere Monate nichts mehr hier im Forum geschrieben,war aber fast täglich hier,um zu lesen.

    Sehr oft geht es hier um Partnerschaften und seltener sind es Eltern,die sich hier melden.

    Da ich selbst vor vielen Jahren auch eine Trennung von einem Alkoholiker hinter mir habe,kann ich im Nachhinein sagen,daß diese Zeit längst nicht so schwer für mich war wie diese letzte Zeit,die ich mit meinem Sohn erlebte.

    Nach seiner Langzeittherapie im Sommer zog es ihn wieder zu seinem 650 km entfernten,früheren Lebensgefährten und leider gibt es auch dort wieder Rückfälle so wie aktuell.

    Durch all das,was ich in diesem Forum gelesen habe,ist mir sehr vieles klar geworden. ICH kann nichts dagegen tun außer mich von ihm auch innerlich abzugrenzen. Es hilft mir auch sehr,daß zwischen uns wieder eine große örtliche Entfernung liegt,das hätte ich mir in früheren Zeiten nie vorstellen können.

    Ich habe den Traum losgelassen von der heilen Familie,mit einem Alkoholiker ist das nicht möglich.

    Stattdessen versuche ich,mir Gutes zu tun auch wenn es nur ein paar kleine Dinge täglich sind.

    Aber ich tue diese Dinge bewußt und nur für mich.

    Du nennst es "Perlen suchen". DANKE ❤

    Hallo Ruth,

    deine Sorgen und Ängste verstehe ich nur zu gut.

    Wenn du meine Beiträge liest , siehst du,wie ähnlich sich unsere Geschichten sind.

    Ich dachte auch vor einem Jahr,meinen Sohn retten zu können und nahm ihn bei mir auf.

    Es war der größte Fehler überhaupt,was ich im Nachhinein erst bemerkte,als mir nämlich klar wurde,wie weit die Alkoholsucht schon fortgeschritten war.

    Selbst die 2x dreiwöchigen Entgiftungen und eine 16wöchige Langzeit-Therapie waren erfolglos wie sich jetzt nur wenige Tage nach deren Entlassung zeigte.

    Die Trinkerei geht weiter und die Abwärtsspirale dreht sich. Es war nie der wirkliche Wunsch und die Einsicht zur Abstinenz vorhanden.

    Der Alkoholkonsum hat aus ihm einen völlig anderen Menschen gemacht und wir als Elternteil können nur eins tun: UNS schützen und auf Distanz gehen.

    Was ich in diesem letzten Jahr gelernt habe?

    Das Herz aus - und den Kopf einzuschalten,auch wenn das als Mutter so schwer ist. Wir sind nicht mehr verantwortlich für unsere längst erwachsenen Söhne ,die unsere Hilfe als so selbstverständlich hinnehmen und dann auch noch ausrasten.

    Ich versuche auch,mich von diesem Heileweltfamilienbild zu trennen,weil es das mit einem Alkoholiker nicht gibt.

    Vielleicht fällt es dir leichter,wenn du dich selbst einmal fragst,was dein Sohn für dich tun würde wenn es dir nicht gut geht ( auch wenn Kinder dazu nicht verpflichtet sind)

    Verzichte auf jede finanzielle Unterstützung für ihn,laß sein Auto dort stehen,wo er es vor seiner Trinkerei hingeschafft hat und mach ihm klar,daß dein Haus für ihn im betrunkenen Zustand tabu ist.

    Solange er weiß,daß er Hilfe bekommt,von dir oder seiner Freundin,wird sich gar nichts ändern.

    Ich habe hier im Forum viel gelesen und vieles dazugelernt.

    Wünsche dir ganz viel Kraft und achte bitte auf DICH.

    Liebe Grüße,Maritha

    Hallo Kolja,

    schön zu lesen,daß es euch soweit gut geht und daß der Übergang in die LZ-Therapie so reibungslos klappt.

    Sicherlich ist es sehr wichtig,daß Patient und Therapeuten zusammen passen ,aber für einen Therapieerfolg ist in erster Linie die Bereitschaft eures Sohnes gefragt,ob er wirklich und auf Dauer etwas ändern will.

    Mein Sohn befindet sich derzeit im letzten Drittel seiner Langzeit-Therapie und gerade wurde nochmal eine dreiwöchige Verlängerung beantragt auf seinen Wunsch hin.

    Ich hatte mich die Zeit über sehr zurück gehalten in meinem Kontakt zu ihm,weil ich nichts beeinflussen wollte und nun merke ich,wie er wieder offener wird,auch mir gegenüber. Er wirkt irgendwie "geerdet" und auch äußerlich sehr zum Positiven verändert.In der Klinik hat er sehr viel Freiraum und Freizeit auch außerhalb des Hauses,was natürlich auch eine Herausforderung darstellt,aber die scheint er gut zu meistern.

    Nach all dem Negativen des letzten Jahres tut diese Veränderung gerade so gut ,aber es wird auch eine Zeit danach geben und die Heimtücke dieser Krankheit sollten wir nicht unterschätzen.

    Das Leben danach wird anders sein.

    Alles Gute auf eurem Weg und daß ihr bald

    wieder zur Ruhe kommt .

    Lg,Maritha

    Hallo Kolja,

    auch ich habe einen erwachsenen,alkoholkranken Sohn (42).Wenn du die Geschichte liest,mit der ich mich hier vorgestellt habe,wirst du viel gemeinsames erkennen.

    Seit damals ist nun fast ein Jahr vergangen und aus der heutigen Sicht würde ich einiges anders machen.

    Es war für mich so selbstverständlich,meine Hilfe anzubieten,ja fast aufzudrängen.Ich dachte,wenn ich ihn aus dieser schlimmen Situation heraus hole,wird alles gut.Leider hat das nicht geklappt,weil er es nicht wirklich wollte.

    Nach dem ersten Klinikaufenthalt (Entgiftung-und Entwöhnung) ,zudem ich ihn "überredet" hatte,folgte der nächste, noch größere wochenlange Absturz.

    Danach habe ich mich zurück gezogen,auch wenn das nicht einfach war.Es bestand zwar weiterhin Kontakt,aber mir war klar,daß ich nicht helfen konnte.

    Mittlerweile hatte er seinen Arbeitsplatz verloren und war nur noch ein Wrack,da organisierte er für sich erneut einen Klinikplatz zur Entgiftung und stellte von dort einen Antrag für eine Langzeittherapie. Genau dann funkte auch noch Corona dazwischen und alles drohte wieder zu kippen.

    Mittlerweile befindet er sich in der LZ -Therapie,

    was danach kommt,das liegt alleine in seiner Hand. Ich werde die Tür nicht zumachen zwischen uns aber ich werde nichts mehr für ihn organisieren oder übernehmen.

    Für mich kann ich nur sagen,dieses vergangene Jahr war das bisher schlimmste in meinem Leben und ich werde sicher noch einige Zeit brauchen,bis ich mich wiedergefunden habe.

    Es gibt auch keine Garantie,daß er danach ein trockenes Leben führt und ich habe hier auch mittlerweise zuviel gelesen,um mich Illusionen hinzugeben.

    Auch wenn man denkt,als Elternteil ist man automatisch im Helfermodus,unsere Söhne sind längst erwachsen und tragen für sich selbst die Verantwortung,wir können sie nicht überwachen.Sie können nur selbst etwas tun gegen ihre Sucht und sie werden nicht mit dem Trinken aufhören,weil wir es uns wünschen.

    LG,Maritha

    Hallo Claudi,

    ihn nicht zu kontaktieren,ist für dich das Beste.

    Es wird dir eh schwer fallen,zur Ruhe zu kommen

    und das Gedankenkarussell abzuschalten.

    Du weißt,daß er trinkt und brauchst keine telefonische Bestätigung.

    Auch er wird froh sein,nichts von dir zu hören,denn dich braucht er jetzt am wenigsten,du wärst sogar der Störenfried.

    Wir können unsere Söhne nicht vom Trinken abhalten,das habe auch ich längst begriffen.

    Sie leben ihre Sucht aus und wissen,daß im alleräußersten Notfall noch immer jemand da ist ,der sie auffängt und ihnen eine Bleibe gibt.

    Aber müssen wir das wirklich? Nein!

    Aber da ist dieses verdammte Band,diese Mutterliebe.Auf die wir immer so stolz waren und die jetzt so weh tut.

    Ich denke,mein Sohn ist schon um einiges weiter in der Sucht als deiner. In dem letzten Dreivierteljahr gab es für ihn eigentlich nur die wenigen nüchternen Wochen während den beiden Entzügen.

    Ich bin ein völlig anderer Mensch geworden.

    Habe Angst,daß er hilfesuchend vor meiner Tür steht,wenn sein neuer Freund ihn rausschmeißt,was ich mir als sehr bald vorstellen kann. Ja,ich hatte ihm damals von mir aus angeboten,nach seinem Umzug erst mal hier unterzukommen und in Ruhe eine Wohnung zu finden.Ich hätte ihm ein Ultimatum,besser noch mit festem Datum ,stellen müssen.Dann wäre jetzt vieles einfacher,aus meiner heutigen Sicht.

    Vielleicht hilft dir meine Geschichte weiter,auch wenn ich dir sonst leider keine guten Ratschläge geben kann.

    Und denk an dich.

    Liebe Grüße,Maritha

    Kann es sein, das er nie richtig erwachsen geworden ist?

    Hallo Sunshine,hallo Claudi

    So,wie ich ihn jetzt unter Alkoholeinfluß kennenlerne,habe ich ihn nie vorher erlebt.

    In seinen alkoholfreien Phasen sagt er selbst,daß er sich nicht wieder erkennt und entschuldigt sich.

    Er ist vor 20 Jahren bei mir ausgezogen,hat selbstständig und ohne meine Hilfe sein Ding gemacht.Er lebte 600 km entfernt ,wir hatten telefonischen Kontakt und alle paar Monate war ein Besuch fällig,er war immer nett,höflich und respektvoll.

    Mir ist niemals ein Alkoholproblem aufgefallen bis vor einem Dreivierteljahr,als es zu der Trennung von seinem Partner kam,seitdem ist er vollkommen von der Rolle. Der mit dem Partner geplante gemeinsame Umzug fand nun alleine für ihn statt und er schafft den Neuanfang nicht.Wenn er wirklich erwachsen wäre,würde er es schaffen,da hast du recht.

    Ich hätte niemals mit solch einer Veränderung gerechnet und daß er jemals in solch einen Sumpf geraten würde.

    Solange ich merke ,daß er trinkt,werde ich auf keine Diskussionen mehr mit ihm eingehen,sondern das Gespräch beenden,wenn es mir zu bunt wird oder gar nicht erst annehmen. In der Nacht ist mein Handy grundsätzlich schon lange aus.

    Wenn das nichts bringt,wird WA geblockt .So habe ich das für mich entschieden.

    Distanz halte ich weitgehend,nur muß ich damit rechnen,daß er hier auftaucht,weil sein gesamter Hausstand ja bei mir lagert und seine Post hier landet.

    Den Kontakt vollständig abbrechen,werde ich als Mutter nicht schaffen.Könntest du das,Claudi?

    Liebe Grüße,Maritha

    Hallo Cadda,,

    als ich gestern abend den Hörer auflegt,war mein erster Gedanke:warum hast du dich wieder auf ein solches Gespräch eingelassen?

    Die Nacht war so gut wie schlaflos und ich weiß,daß du recht hast.Irgendwie war bei dem Gespräch so sehr der Gedanke im Hinterkopf,ihm klarzumachen,welche Chance die LZ-Therapie ihm bringen könnte.

    Tatsache ist,er will es nicht ,findet für wirklich alles Gegengründe und ich kann es nicht ändern .

    Dann ist da natürlich noch die Angst,daß er den gleichen Ausweg nimmt wie sein Vater es getan hat Aber auch könnte ich nicht ändern,mit nichts in der Welt.

    Ja,ich werde mich nicht mehr auf diese Art Gespräche einlassen,das werde ich ihm bei seinem nächsten Anruf mitteilen.

    Ich weiß,daß dann eine Menge Sprach -und Textnachrichten folgen werden,eine schlimmer als die andere.Da muß ich durch.

    Es ist die einzige Art,mich zu schützen,bevor ich daran zugrunde gehe.

    Liebe Grüße,Maritha

    Hallo liebes Forum ,

    ich hätte eine Frage bezüglich meiner Beiträge.

    Sie erscheinen von Anfang in dem Bereich EKA. Bin Mutter eines Alkoholikers gehöre ich damit nicht eher in den Bereich Angehörige und Co von Alkoholikern? Ändert zwar nichts an all dem,was grade bei mir vorgeht,aber es verwirrt mich immer etwas.Vielleicht ist ein Verschieben dorthin möglich? Vielen Dank.

    Lieber Peter,

    ich danke dir erstmal für die lieben Worte,die du mir heute schon früh morgens nach meinem Beitrag geschrieben hast.

    Ich wünsche dir ganz viel Glück und Kraft in deiner neuen alten Heimat.Du tust das Richtige für dich und hoffentlich kannst du bald diese schlimmen Bilder aus deinem Kopf lassen .

    Das Leben geht weiter,bleib weiterhin so stark wie bisher.

    Alles Gute für dich,ich freue mich sehr für dich für deinen Neuanfang.

    Liebe Grüße,Maritha

    Hallo zusammen,

    nach seinem letzten Absturz hatte mein Sohn sich selbst um einen dreiwöchigen Entgiftung- und Entwöhnungplatz gekümmert,danach sollte eine 12wöchige Langzeittherapie starten.

    In den 3 Wochen ging es ihm gut und ich hatte das Gefühl,daß er wirklich hinter der Sache stand. Ganz zum Schluss erhielt er dann leider einen positiven Coronabefund,so daß die Aufnahme in die Langzeittherapieklinik um einige Tage verschoben werden mußte.

    Er verbrachte die Quarantäne in der Wohnung seines Freundes (sie ist alles andere als alkoholfrei und das Kiosk direkt vor der Haustür) und morgen wäre die Aufnahme gewesen.

    Leider hat er diese 2 Wochen nicht geschafft,seit einer Woche trinkt er wieder und die Aufnahme ist somit hinfällig.

    Gestern abend rief er mich an,dabei zerfloß er in Selbstmitleid und völliger Hoffnungslosigkeit.

    Er habe seinen Freund gebeten,die Wohnung alkoholfri zu halten,aber dieser trinkt wohl selbst und da fehlt jede Rücksicht und er schleppt täglich Alkohol an.Es gibt wohl auch Streitereien und so wird es jetzt wieder wochenlang weitergehen bis er wieder ein völliges Wrack ist.

    Ohne eigene Wohnung,der Job ist weg und im Herz immer noch der Trennungsschmerz von seinem früheren Freund,der längst wieder eine neue Beziehung hat.

    Die ganze Situation wird immer hoffnungsloser und ihm fehlt jede Einsicht,daß es nur besser wird,wenn die Trinkerei ein Ende nimmt.

    Während diesem Telefonat gab er auch mir die Mitschuld,weil ich ihm ganz am Anfang beim Packen der Umzugskisten geholfen habe und ihn somit aus seinem Leben gerissen hätte.

    Puh,ja hätte ich das damals alles mal gewußt,ich hätte gar nichts unternommen.

    Aber jetzt ist es so und da ich quasi seine einzige Bezugsperson bin,wird er mich in seinem Suff weiter mit Anrufen und Nachrichten dieser Art zuschütten.

    Ja,und dann bringt er Dinge aus seiner Kindheit zum Vorschein,für ihn schlimme Situationen mit seinem Alkoholikervater,über die er mehr als 20 Jahre nicht geredet hat und die ihn jetzt so sehr belasten.

    Er wird weiterhin trinken,er wird für all das keine Lösung finden. Die Langzeittherapie wäre vielleicht eine Chance gewesen,aber auch die ist jetzt erstmal vorbei .

    Es ist alles so traurig.

    Ich kann ihm nicht helfen,muß auf mich achten,daß es mir gut geht,aber das ist grade gar nicht so einfach.

    Liebe Grüße,Maritha

    Hallo Claudi,

    ja,du hast recht,unsere Geschichten ähneln sich wirklich sehr.Mit dem Unterschied,daß mein Sohn nochmal um einiges älter ist und bis dahin ein gutes Leben und einen guten Job hatte,jedenfalls war das immer meine Überzeugung.

    Dann passierte diese Trennung und dann ging es nur noch bergab.Alkoholsucht und Depressionen,wobei ich denke,daß die Depressionen stark von der Sucht begünstigt werden. Es gab bisher so viele Chancen für einen Neustart,die er nicht wahrgenommen hat.

    Sein letzter Absturz war der bisher schlimmste,jedoch nach 6 Wochen organisierte er für sich eine dreiwöchige Entgiftung -und Entwöhnung (zum 2x) und es soll nun tatsächlich im Anschluss eine vorgezogene 12wöchige Langzeittherapie folgen. Zu allem Übel kommt genau jetzt noch eine Coronainfektion dazu,so daß sich die Aufnahme in die Rehaklinik verzögert.

    Er hält sich derzeit bei seinem neuen Freund auf und ich kann nur hoffen,daß er diese Zeit durchsteht und er die LZ-Therapie als Chance nutzt.

    Was auch passiert,ich kann es nicht beeinflussen und ich halte mich da auch total zurück.

    Ich versuche,auf mich zu achten,aber es ist wirklich nicht einfach,den Kopf und die Gedanken abzuschalten.Du weißt es,als Mutter ist die Situation eine ganz andere,es ist wirklich verdammt schwer.

    Deinen eigenen Sohn sturzbesoffen vor sich zu sehen,ich kann verstehen,daß du ihn da nicht vor der Tür stehen läßt.Bei einer akuten Alkoholvergiftung den Notarzt zu rufen ,ist sicher richtig. Aber wenn er während oder nach der Entgiftung nicht im Krankenhaus bleibt,kann ihn niemand daran hindern,zu gehen. Aber wenn es darum geht,bei dir zu hause keinen Alkohol zu trinken,solltest du konsequent bleiben.

    Ich hoffe sehr für dich,daß dein Sohn die Prüfung durchzieht und schafft und wünsche dir ganz viel Kraft.

    Liebe Grüße,

    Maritha

    Lieber Peter,

    ich danke dir und ich denke oft an das,was du mir kurz nach meiner Anmeldung hier geschrieben hast.Deine Geschichte macht mir immer noch Mut und Hoffnung und gibt mir Kraft,auch wenn es irgendwie immer schwieriger wird,noch an etwas Positives zu glauben. Abstand zu finden und zu halten ist wichtig auch wenn die Gedanken im Kopf oft anderer Meinung sind.Ich werde nichts beeinflussen können,kann nur abwarten und mich dabei nicht verlieren.

    Du kannst stolz sein auf dich,du hast eine schlimme Zeit im Tal überstanden (es ist ganz in meiner Nähe) und du hast die Kraft für einen Neuanfang.Das gibt mir Hoffnung auf das ,was alles möglich sein kann.

    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

    Liebe Grüße,

    Maritha

    hallo mexico,

    Danke dir.

    ja ich weiß,daß er den Weg finden und gehen muß.Bei mir Hilfe zu suchen und sich darauf zu verlassen,scheint für ihn erstmal der einfachere Weg zu sein.Vielleicht oder ganz sicher sogar auch zum großen Teil meine eigene Schuld,weil ich ihm anfangs soviel geholfen habe,aber da war mir noch gar nicht bewusst,wie weit er in seiner Sucht schon drin war.

    Mein Angebot,daß ich ihm helfe,wenn er sich selbst Hilfe geholt hat und etwas für sich tut,das hat er.

    Er hält sich ja in den Trinkphasen bei seinem Freund auf (Kiosk vor der Haustür) und wenn er bei mir wäre,hätte er kilometerweit alkoholfreie Zone.Das heißt,er ist eigentlich so gut wie nie hier,weil er es hier nicht lange aushält.Offiziell ist hier bei mir seine Meldeadresse,seine Postadresse usw. und viele wichtige Dinge bleiben einfach liegen,weil er sie verdrängt.

    Es ist alles so schwierig und so verfahren,leider.

    Hallo zusammen ,

    bin in den letzten Wochen sehr oft hiergewesen zum Lesen,heute muß ich mir wieder mir ein bisschen von der Seele schreiben.

    Die Situation meines Sohnes hat sich nicht gebessert,im Gegenteil.Nach seiner Probezeit wurde er nicht übernommen,hat alle Chancen vertan,die man ihm gab.Nach jedem Entzug ein neuer Absturz.Seit nunmehr wieder drei Wochen trinkt er und hält sich in der Wohnung seines Freundes auf,der tagsüber arbeitet.

    Die ganze Zeit über hatten wir keinen telefonischen Kontakt bis er sich gestern wieder meldete. Wieder Vorwürfe und Schuldzuweisungen an mich,daß ich ihn aus seinem alten Leben gezogen habe,dabei war es seine Idee,hier neu zu starten und erst einmal bei mir unterzukommen.In der Nacht dann kam ein schriftliches"Es tut mir leid" und" ich will ,aber schaffe es nicht,da alleine rauszukommen".

    Ich schrieb zurück,daß er diesen Weg nur ganz alleine gehen kann.

    Nach jeder seiner Touren sieht er aus wie ein menschliches Wrack,und nach jedem mal wird es schlimmer.Ob er es noch überhaupt bis zu einem Arzt schaffen würde,ich weiß es nicht.Aber er hat ein Handy und kennt die Nummer 112.

    Ich weiß,er würde wieder eine Entgiftung machen,wenn ich ihn dorthin bringen würde,

    es würde klappen bis zum nächsten Rückfall.

    Aber er ist längst ein erwachsener Mann,hatte über 20 Jahre weit weg von mir ein selbständiges Leben und ich hätte nie gedacht,daß so etwas passieren könnte.

    Ich werde weiter Abstand halten,aber es ist so schwer,wenn es der eigene Sohn ist. Einen Partner kann man ,auch wenn es schwer ist, verlassen .Einen Sohn trägt man im Herzen,für immer.

    Er muß es alleine schaffen.

    Danke euch fürs Lesen.

    Die Frage wird eh sein,wie lange sein neuer Freund diesen Zustand ( in dessen Wohnung ja schon zum 2.Mal) mitmacht oder ihm einen Schlußstrich zieht.

    Dann bleiben noch Rückkehr zu mir in den 80km entfernten offiziellen Wohnsitz (allerdings alkoholfreie Zone)

    oder das freie Leben auf der Straße,woran ich jetzt nicht denken möchte.

    hallo Hanseat,

    ich selbst habe von dieser Abhängigkeit meines Sohnes erst in diesem Sommer erfahren.Wir wohnten bis dahin viele Jahre über 600km entfernt,bei den wenigen WE-Besuchen im Jahr und dazwischenliegenden Telefonaten schien alles so wunderbar normal.Was sich wirklich abspielte,vermag ich nicht zu sagen.

    Erst bei seinem Umzug vor 5 Monaten (es sollte hier bei mir in der Nähe zusammen mit seinem damaligen Freund ein Neustart sein,der Freund machte wenige Wochen davor einen Absprung,ein "wirkliches" Ende fand die Beziehung bis heute nicht)

    wurde für mich die ganze Sachlage klar.

    Der jetzige Entzug und Entwöhnung war ja bisher die einzige Maßnahme,die er überhaupt zugelassen hat und darüber war ich schon froh.Heute bezweifle ich stark,ob es sein überzeugter Wille war und er das Thema Abstinenz überhaupt für sich angenommen hat.

    Mir ist schon klar,daß ER den Weg angehen muß und daß ich das gar nicht beeinflussen kann.

    Er ist ein erwachsener Mann mit voller Verantwortung über sein Leben und er wird nicht aufhören,weil ich als seine Mutter oder einer von seinen Freunden das so möchten.

    Ihn wieder zu seinem Arzt oder zu der Suchthilfe zu bringen,wäre doch wieder nur eine überstülpende Maßnahme,oder sehe ich das falsch?

    hallo Hanseat,

    ja so war der Plan.Er war ja die dritte Woche wieder zur Arbeit,hatte positive Rückmeldung von seinem Chef.Dann kam der Morgen ,an dem er sich "schlecht"fühlte und zu hause blieb und sein Freund ihn am Abend mit leeren Flaschen vorfand und nun alles weitergeht wie vorher.

    Wie tief will und muß er noch sinken?

    Hallo zusammen,

    nach längerer Zeit möchte ich mich auch wieder melden,ich war in der Zwischenzeit oft hier zum Lesen.Es ist einiges passiert,Positives,was mich hoffen ließ und leider leider auch wieder Negatives.

    Nach 5 Wochen im Dauerrausch und völliger körperlicher Entkräftung landete mein Sohn zu einer Entgiftung in einem psyschiatrischen KH.

    Vorausgegangen war der Hilferuf seines Freundes,daß er diesen Zustand in seiner Wohnung einfach nicht mehr ertragen könne und etwas passieren müsse.Er könne ihn aber auch nicht auf die Strasse setzen.Mein Sohn zeigte sich bereit für eine Entgiftung und er schien irgendwie erleichtert,als er die Einweisung dafür erhielt.

    Er war bereit für eine darauffolgende Entwöhnung und wurde nach 3 Wochen in einem zumindest äußerlich guten Zustand entlassen,nahm im Anschluss auch mehrmals an einer SH-Gruppe teil.Obwohl er mehrere Wochen unentschuldigt bei der Arbeit gefehlt hatte,gab es auch hier ein Gespräch über Wiedereingliederung und die Chancen standen gut.

    Es folgten ein paar wirklich gute Wochen ,er ging zur Arbeit und er und sein Freund ,beidem er seitdem wieder wohnt , gingen sogar eine weitergehende Beziehung ein.

    Er war ein paarmal bei mir zuhause,liegengebliebene Dinge wurden geregelt und es wirkte alles so positiv.

    Vor 5 Tagen kam der Rückfall,unentschuldigtes Wegbleiben von der Arbeit und stattdessen wieder Suff rund um die Uhr. Alle paar Stunden zum Kiosk und nachts sogar bis zum Bahnhof ,um Stoff nachzuholen.

    Es ist alles so traurig,ich hatte so gehofft, und bin so enttäuscht.

    Ich weiß,daß ich ausser Zusehen nichts tun kann.

    Er will und kann es einfach nicht ändern.

    Hallo zusammen,

    Danke euch für eure Reaktion und auch Danke

    an Dante für deine Kritik.

    Dieses Angebot zur Begleitung war nicht als Übernahme von Verantwortung oder als Bedrängung gedacht ,habe eine Tour quer durch die Großstadt nach 3 Wochen im Vollrausch einfach als Sicherheitsrisiko für Leib und Leben gesehen. Wurde ja auch nicht angenommen und ist somit für mich Bestätigung,

    daß es allein seine Sache ist.

    Brauche ich wohl manchmal auch als Lektion in meinem Lernprozess.

    LG,Maritha