Danke für euren Input und eure eigenen Erfahrungen. Gestern Nacht hat es mir geholfen das ganze als Beitrag zu verfassen, auch wenn es mir immer noch nicht gut geht.
An solchen Tagen empfinde ich es auch als gefährlich und wahrscheinlich, wieder in Selbstmitleid zu versinken.
Ich werde mir meinen Tag morgen auf jeden Fall vollpacken. Erst habe ich überlegt, ob ich einfach arbeiten gehe, da ich Urlaub habe. Da die Stimmung momentan aber schlecht ist und das Arbeitsklima darunter leidet, halte ich es aber für eine schlechte Lösung. Es würde meine Laune nur noch mehr verschlechtern und mir kein gutes Gefühl geben.
Ich wäre morgen so oder so in ein AA- Meeting gehen und werde das auf jeden Fall umsetzen.
Zum Sport werde ich gehen, denn ich habe gerade einen guten Lauf. Das wird auch meine neue Routine nach der Arbeit (je nach Schicht), denn ich habe sonst pünktlich zum Feierabend schon im Auto die Flasche angesetzt. Der Kreislauf muss gebrochen werden. Sport war schon immer ein Teil von mir und auch während der Trinkerzeit habe ich versucht es unter einen Hut zu bringen. Natürlich völliger Schwachsinn, sich zu bemühen sportliche Leistung zu erbringen und sich gleichzeitig pures Gift einzuschütten. Aber auch das gehörte zu meiner Fassade dazu. Ich wollte trotzdem gut aussehen.
Desweiteren werde ich das schöne Wetter morgen genießen und meine Oma im Friedwald besuchen, ich bringe ihr rote Rosen mit, denn die hat sie über alles geliebt.
Ich hoffe, dass ich den Weg bis zu ihrem Baum noch im Kopf habe. Man kann beim Spaziergang dorthin fantastisch die Seele baumeln lassen.
Meine Oma war mit einer der wenigen Personen, auf die ich mich an meinen Geburtstagen gefreut habe. Sie stopfte mich mit Kuchen voll, die sie mit Liebe gebacken hat und brachte mir neues auf dem Klavier bei als Geschenk an mich. Das war mir so viel mehr wert als alles andere was man mit Geld erhält. Meine Eltern empfanden es als Beleidigung, dass ich ihr mehr Aufmerksamkeit schenkte und ich solle ja bloß keinen Zucker zu mir nehmen.
Man sagte mir auch oft, dass ich doch Mal lächeln solle. Dabei saß ich dort, geschniegelt und gestriegelt, und hätte am liebsten geheult. Auch heute noch reagiere ich auf den Satz sehr gereizt.
Im Gegensatz zu damals, kann ich heute entgegenwirken und kann selbst entscheiden, ob ich mich in diese Situation begebe. Und ich entscheide mich dagegen.