Beiträge von Api

    Hallo Api,

    darf ich fragen wie lange du das noch ertragen kannst, aushalten willst?

    Klar darfst du...und hast natürlich allzu recht mit der Frage. Das irre ist nur: ich weiß es nicht. Eigentlich keinen Tag länger. Aber dieses "eigentlich " ist das schwierige ! Weil ich eben immernoch hoffnung habe, dass er aufhört. Weil ich ihn wohl liebe. Weil sohnnihn auch liebt.

    Trotzdem:

    Ich habe mir grade erstmals alles am Stück durchgelesen, was ich hier so geschrieben habe und komme mir sowas von naiv vor!

    ja, die Beraterin meinte auch, ich solle meinem Gefühl trauen bzw es ernst nehmen.

    Und ja, er hat sicher eine riesige Toleranz ggü dem Alkohol.

    Und was hier schon öfter geschrieben wurde, dass ihm wohl sein Trinkvergnügen schlichtweg wichtiger ist als Sohns oder mein Wohlbefinden, das stimmt ja augenscheinlich auch. Und ist keine gute Basis für ein Weiter-So.

    Ich habe bei der Beraterin noch nach einem Buchtip gefragt, derbuhm vielleicht die Augen öffnen könnte. Kennt hier jemand die Bücher: "die Suchtfibel" oder "besser schlau als blau" oder "wenn Eltern zu viel trinken"?

    Lg

    hallo Anekan,

    Diese Frage ist schnell beantwortet: mein größter Wunsch (direkt nach Weltfrieden ;) ) ist dass unser Sohn ein glückliches und zufriedenes Leben hat. Und genau das gab mir ja vor einigen Wochen den Anstoß, plötzlich alles nicht mehr nur als gegeben hinzunehmen. Sondern zu kapieren, dass ich etwas ändern kann.

    Das kapier ich zwar jetzt, bin aber noch immer ratlos, da ich nicht weiß, wie schlimm es ist. Wie gesagt: er trinkt nur abends und nachts er wird nicht aggressiv, lässt sich nicht "gehen", kommt morgens aus den Federn, wirkt ja nicht mal richtig betrunken. Trotzdem: es ist Scheiße und ich will nicht, dass unser Sohn diese Mengen an Leergut und diese ständigen Einkäufe (selbst falls er nicht viel von der Trinkerei mitbekommen sollte) und das spät ins Bett kommen und den Gestank als normal ansieht!

    Meine Schwester meinte als ich ihr mal die Trinkmengen und die Regelmäßigkeit erzählt habe "wie hältst du das denn jeden Abend aus"? Weil sie natürlich dachte, er sei jeden abend betrunken. Aber er verhält sich ja wie jemand der Tee, Saft oder Wasser trinkt!

    Manchmal wünschte ich, er würde sich öfters voll daneben benehmen oder mal öfzers von ner Streife kontrolliert oder was weiß ich, damit es klarer ist. Aber das ist ja auch Quatsch.

    Hmmm, woher weißt Du das, Api?

    Weil ich viele Kollegen kenne. Und weil er kürzlich eine Leitungsfunktion angeboten bekommen hat und ihn recht viele Kollegen ermuntern, diese anzunehmen, weil sie viel von ihm halten (er wird fachlich und sozial sehr geschätzt).

    Ich fürchte, wenn die Kollegen mich hören oder hier lesen würden, würden sie mir kaum glauben.

    Riecht man Weinkonsum denn auch am nächsten Tag? ich glaube, ich rieche nur Bier und so...

    on einiges...v.a. dass er noch so funktioniert. Aber das kann - wenn - schnell kippen. Denk ich!

    die Beraterin gestern sagte, dass manche Menschen erstaunlich viel vertragen und dies wohl genetisch sehr unterschiedlich ist. Was nicht heißt, dass sie weniger abhängig sind.

    ja, er trinkt ja JEDEN Tag einen Liter Wein oder (am Wochenende) 6 Flaschen Bier. + am Wochenende noch Schnaps. Die Beraterin fand das auch viel und hakt auch diese Regelmäßigkeit... dabei auf Arbeit 120% verlässlich, souverän und stark. Zuhause auch nicht aggressiv oder so. Aber halt IMMER diese gleichen Mengen... und IMMER bis spät in die Nacht. Sie meinte, das zählt auch wie wenn jemand immer früher anfängt. Er hört halt immer später auf. Er will nicht groß was trinken, wenn Sohn noch auf ist.

    hallo

    Wollte nur kurz berichten, dass ich bei der Beratung war. Eigentlich hat man mir dort aber nichts anderes gesagt als Ihr hier. Ich bin ein bisschen ernüchtert, obwohl ich eigentlich gar nicht weiß, was ich anderes erwartet habe! Vielleicht heimlich eine zauberformel, mit der alles gut wird. Oder etwas, dass ich meinem Lebensgefährten nur sagen muss, er sich darauf die Hand an die Stirn schlägt und zu sofortiger Einsicht kommt ?! Keine Ahnung.

    Er hat jetzt drei mal in den letzten 3 Wochen nichts getrunken, ist dann aber immer entweder direkt auf dem Sofa eingeschlafen oder früh ins Bett gegangen. Ich glaube wegen der vorösterlichen Fastenzeit. Da hat er früher mal mehrere Wochen nichts getrunken.

    liebe Feli

    Ich habe nächste Woche einen ertsen Termin bei einer suchtberatungsstelle und werde dann mal berichten, wie das so war. Vielleicht ist das ja auch was für dich? Habe am Telefon erwähnt, dass ich klarer sehennwill obbich übertreibe oder nicht, weiß aber wenn ich ehrlich bin, dass meine Wahrnehmung stimmt!

    hallo

    Habe nun nach so vielen Absagen von Therapeuten (oder bis zu 15 Monate Wartezeit) das Naheliegendste gefunden, nach dem ich vorher vergeblich gesucht hatte: hab nun nächste Woche einen Beratungstermin bei einer Suchtberatung, die auch Angehörige berät! Keine Ahnung, warum ich die vorher nicht gefunden habe, ist eigentlich super leicht zu finden.

    War erst ein bisschen unangenehm, zu sagen worum es geht, fühlt sich jetzt aber gut und richtig an, nachdem mein Lebensgefährte wieder ein paar mal meine Sorgen abgetan hat und einfach 0 merkt, wie dringend ernst es mir ist.

    Klar - hab ja auch mehr als lange genug mitgemacht. Wieso soll er jetzt plötzlich merken, dass es anders ist als sonst, wenn das Thema auf den Tisch gekommen ist. Aber es IST anders. Ich werde handeln, wie auch immer das aussehen mag.

    danke euch allen schonmal für eure Antworten!

    Ich habe jetzt nochmal einpaar Therapeuten/Berater*innen angerufen und -geschrieben und hoffe jemanden zu finden, mit dem ich das alles gut reflektieren kann.

    Lg

    Ich glaube, unser Sohn wird mich hassen, wenn ich mich trenne. Er ist nicht unser leiblicher Sohn und hat sowieso schon so schreckliche Beziehungsabbrüche hinter sich. Wie sollte er das denn verkraften!? Er liebt doch den Papa. Und oft ist es ja auch so schön. Aber ich habe Angst, dass er dann später auch so viel trinkt, wenn er das jetzt als normal kennenlernt und alles immer so weiter geht. Ich kann nicht mehr klar denken. Es gibt keine gute Lösung.

    Wir leben hier in Frieden und Wohlstand, während anderswo Krieg und Hunger herrschen und wir kriegen es dennoch nicht gebacken, gut zu leben! Das gibts doch gar nicht!

    danke an alle für eure Antworten . Das hilft mir sehr! Und noch eine Frage habe ich, um mich zu sortieren und Euch besser einschätzen zu können: ich weiß ja nicht, wie sehr mein Lebensgefährte abhängig ist. Er hat ja vor vielen Jahren auch mit seiner starken Raucherei aus freiem Willen aufgehört. Kann man das vergleichen? Er trinkt ja regelmäß immer die gleiche Menge, aber nur abends, ist auf der Arbeit extrem leistungsstark und zuverlässig, Zuhause eher zurückgezogen aber nie aggressiv oder so.

    Und was unseren Sohn angeht: ich möchte nicht, dass er das Trinkverhalten als normal ansieht, aber ich möchte ja auch nicht, dass er unter einer Trennung leidet! Er liebt ja den papa und man kann ja nicht sagen, dass wir einen schrecklichen Alltag haben oder so. Ich habe Angst, dass ich alles nur noch schlimmer mache. Ich weiß, ich bin feige.

    Ich kapier einfach nicht, dass mein LG es nicht wahrhaben will, wie sehr mich sein Konsum stört. Und wie sch... ich es für unseren Sohn finde! Sonst würde er doch etwas ändern oder sich Hilfe holen.

    heute morgen um 6:30 habich ihm seine Bettdecke ins Wohnzimmer gebracht und verboten, ins Schlafzimmer zu kommen (Sohn schläft zurzeit wieder bei uns im Bett). Aber es bricht mir das Herz. So geht man do h nicht miteinander um! Sein Vater ist doch jetzt verstorben und es geht ihm dreckig (sehe zwar keine Trauer, aber auf seine Art eben). Andererseits geht dieses Trinkverhalten ja schon ewig so und schon ein paar Wochen bevor sein Vater so lebensbedrohlich krank wurde habbich ja angefangen klarer zu sehen, vor allem wegen unserem Sohn!

    Lea : Ja, ich suche Erklärungen. Denn er ist sonst doch so extrem Willensstark. Irgendwas passt da nicht!?!

    hallo zusammen,

    Ich habe eine Frage: genau wie mit dem Alkoholkonsum meines Partners bin ich oft auch der Meinung, dass er (große) psychische Probleme hat, bin mir dann aber auch wieder nicht sicher. Was den Alk angeht lese ich hier oft, dass man klar sein, nach sich selbst gucken, sich trennen etc soll. Ich möchte auf jeden Fall nach unserem Sohn an erster Stelle gucken, das ist klar. Beim Alk verstehe ich mittlerweile auch, dass es nichts bringt, nach dem Partner statt nach sich selbst zuerst zu gucken. Aber wenn das Hauptproblem evtl ein psychisches ist und der Alkohol nur eine Folge davon: da kann man seinen Partner doch nicht hängen lassen, denn das wäre es doch dann!?! Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine? Man kann sagen: entscheide dich für die Familie oder den Alkohol Aber man kann ja nicht sagen: entscheide Dich für die Familie oder psychische Gesundheit!

    Lg

    es ist so gut, hier all dies zu lesen. Ich schreibe jetzt nicht viel dazu, da mein Schwiegervater nun heute verstorben ist und in der Ukraine ein Krieg tobt.

    Aber ich fühle mich verstanden und sage mal Danke.

    Hallo Pusteblume22

    Wie geht es denn deiner Tochter mit diesem Auf und Ab? Kann Sie das begreifen? Weiß sie von der Alkoholsucht?

    Ich bin selbst erst seit ein paar Tagen hier und voller Fragen, habe aber auch einen fast 10jährigen Sohn, um den ich mir mehr und mehr Sorgen diesbezüglich mache, zumal er im vergangenen Jahr (die Vorpubertät lässt grüßen) anfängt, so vieles im Leben und in der Schule nicht mehr als selbstverständlich hinzunehmen sondern zu hinterfragen. Was ja gut ist! Nur: jetzt braucht er auch Antworten auf ungefragte Fragen! Die möchte ich ihm geben, bin nur noch etwas unbeholfen, wie...

    Lg

    Api

    Wann war bei euch der Punkt da, dass es genug war.

    hallo SIE38

    Ich bin (auch) neu hier und auch schon über 20 Jahre mit meinem Partner zusammen. Und auch bei uns ist das Thema Alkohol schon lange ein Thema. Und auch mei Partner ist gar nicht aggressiv oder so zu uns. Aber er macht SEIN DING und ignoriert völlig was das mit uns macht. Es ist ihm lästig, wenn ich das Thema auf den Tisch bringe, er verdreht die Augen so nach dem Motto "warten bis das Donnerwetter vorbei ist" und dann nicht mehr dran denken.

    Die Frage kann ich Dir also nicht beantworten, aber vielleicht können wir gemeinsam auf gute Hinweise und Tips hoffen: ich habe in den wenigen Tagen hier im Forum schon vieles gelernt, wie mir scheint!

    Alles Gute

    Api

    hallo!

    Schwesterherz_81 : Wie hast Du / habt ihr das alles denn mit eurem Sohn besprochen? Das würde mich SEHR interessieren! Mir gehen grade langsam die Augen auf, in was für eine schreckliche Situation wir ihn bringen und ich möchte das auf jeden Fall verändern! Mein Partner trinkt zwar erst abends wenn der Kleine ins Bett geht, aber wie gesagt oft bis sehr spät nachts oder am Wochenende früh morgens. Dann der Gestank, die vielen Flaschen und tagsüber manchmal so cool drauf, oft aber auch diese Gereiztheit, Launen, Erschöpfung...das kommt sicher alles nicht nur vom Alk, er hat auch so vieles in Beruf und Gesellschaft, was ihn sehr mitnimmt...Aber wie kann ich unterscheiden, woran es liegt, wenn er nie nicht trinkt...

    Ich möchte jedenfalls ab sofort und für immer verhindern, dass unser Sohn das als normal und gesund ansieht, auch wenn es sich zb seltsam, ungerecht und ungesund anfühlt!

    Und was genau meinst Du mit "endlich wieder auf mich zu vertrauen": Deinem Gefühl, dass er nicht nur aus Genuss trinkt, zu vertrauen?

    Ich bin so unsicher. Mein Freund findet ja, ich übertreibe völlig. Es sei Quatsch, er habe kein Alkoholproblem. Er war zb mal starker Raucher und hat damit von einer auf die nächste Woche aufgehört - andere machen Rauchentwöhnungskurse etcpp. Er konnte das ohne Probleme einfach so lassen.

    Aber er tut es beim Alkohol ja nicht. Und ich bin mir sicher: umgekehrt würde ICH doch versuchen, eine Verhaltensweise von mir zu ändern, wenn diese ihn SO stören würde bzw wenn er diese SO ätzend für unseren Sohn finden würde. Aber bei ihm: keine Bereitschaft!

    Ich denke, ich werde versuchen, den Spagat hinzubekommen: Sohn vermitteln, dass mit seiner Wahrnehmung alles gut ist, mir professionelle Unterstützung / Beratung holen, meinem Partner sagen, was in mir vorgeht und gleichzeitig ihn durch die schwere Zeit der Krankheit (evtl. Tod) des Vaters begleiten, denn das wird hart, da die beiden ein sehr verkorkstes Verhältnis mit viel Unausgesprochenem haben... vielleicht wird das auch eine Krise, durch der er bereit ist, etwas zu ändern oder / und Hilfe in Anspruch zu nehmen.

    Viele Grüße

    Api