Beiträge von Laure

    Guten Morgen!

    Bei uns in der Familie ist das Thema Schuld ziemlich Dominant.

    An vielen Dingen, die nicht klappen/passen ist lt. Meinem Mann nicht er, sondern jemand anderes schuld (ich am Sexualleben, die Mutter an der finanziellen Situation usw., lässt sich ewig weiterführen). Das geht soweit, dass er seinen Tee nicht trinkt, weil ich die Kanne vergessen habe abzuspülen. Ich bin schuld, die Tee Blätter eines Tages verdorben sind.

    Ich ziehe mir den Schuh natürlich nicht an.

    Was mich interessiert: Sind diese Schuldzuweisungen typisch für Suchtkranke? Meine alkoholkranke Mutter neigt nämlich auch zu ähnlichem Verhalten.

    Ich habe als Kind vieeeeel mehr mitbekommen, als die Erwachsene

    Das Buch habe ich auch hier im Regal, es ist wirklich gut.

    Bzgl. Der Kinder hast du natürlich recht. Erst gestern Abend war wieder so eine groteske Situation: Mein Mann grillt, betrinken sich bei her, sitzt dann am Esstisch und hält meinem Sohn mathematische Monologe (fand der ok, sie lieben beide Mathe).. Als ich dann aufstehen wollte, weil es mir 1. Zu langweilig war und 2. Die Kleine hundemüde war, war er total perplex, weil es ja gerade so ein toller Familienabend sei. Da merkt man, wie unterschiedlich wir auch diese Abende wahrnehmen.

    Ich habe ihn eben nochmal angesprochen,dass mir 5 Flaschen Wein in 8 Tagen echt Angst machen. Antwort:" Dann darfst du aber auch nix mehr trinken." Na von mir aus, wieder Geld gespart, hab ich gedacht. Später reden wir nochmal konkreter, jetzt ist er noch "zu müde".

    Ich habe jetzt nochmal einpaar Therapeuten/Berater*innen angerufen und -geschrieben und hoffe jemanden zu finden, mit dem ich das alles gut reflektieren kann.

    Lg

    Ganz viel Glück! Ich habe ja 2 Jahre lang immer mal gesucht und nur Absagen bekommen und irgendwann hatte ich Glück und es hatte an dem Tag des Probegesprächs Jemand die Therapie abgebrochen und ich konnte anfangen.

    Danke, Morgenrot, für deine Antwort. Ich schau mal, wo es diese Beratung bei uns gibt. Vllt. Ist das ja eine Hilfw für uns.

    Nachdem ich meinem Mann am Dienstag Abend mal wieder klar gesagt habe, dass er in meinen Augen ein Suchtproblem hat, hat er mich bis heute mehr oder weniger ignoriert und da wäre es schon toll, wenn man sich irgendwo melden könnte...

    Ich bin so froh, dass ich meine Arbeit habe und so tolle Kolleginnen/Chefin/Patienten, das gibt mir viel Kraft in solchen Zeiten.

    Hej, mir geht es genauso. Ich bin zum bsp. Davon überzeugt, dass meine Chefin mich irgendwann Rauswurf, weil sie merkt, was ich alles nicht weiß/ kann. Oder vermute immer, dass mich mein Umfeld für unwissend hält. Mei Therapeut hat mir mal als Hausaufgabe gegeben genau sowas im Umfeld nachzufragen. Oder ich musste mal alle Freunde Fragen, ob sie auch so ungern ins Parkhaus fahren usw. . Das hat mir sehr geholfen weil weil merkte, dass vieles an mir gar nicht so anders ist. Vielleicht hilft dir diese Übung ja auch.

    Optimistisch bin ich auch und motiviere andere täglich... Wie eine Maske, die man trägt.

    Ach und bzgl. Der Gedanken: Stell dir deinen Kopf als Bahnhof vor und es gibt verschiedene Züge, in die du einsteigen kannst. Jeder Zug ist eine Sorge, was, das dich unruhig macht oä. Aber du kannst entscheiden nicht in den Zug einzusteigen. Du kannst stopp sagen und in einem anderen Zug zum Meer fahren, oder in die Berge usw. . Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig erklärt. Mir hat die Übung bei fedankenkarusselensuper geholfen.

    Mit meinem Sohn habe ich im Anschluss direkt gesprochen und ihn in seiner Wahrnehmung bestärkt. Und ihn auch gelobt, denn er weiß ja, wie emotional sein Vater auf jede Art von Kritik reagiert.

    An eine Suchtberatung habe ich noch nie gedacht. Was genau machen die?

    Wenn du dich im Forum einliest, dann liest du häufig "außer dem Alkohol passt alles". Ich würde es mal umdrehen, mit Alkohol passt gar nichts! Zumindest so lange mindestens einer ein Problem damit hat. Du hast ein Problem damit. Also was machst du jetzt?

    Ja , da hast du völlig recht. Durch den Alkohol ist unsere ganze Beziehung in Schieflage.

    Im Moment rede ich gegen die Wand, aber auf Dauer... manchmal denke ich, wenn die Kinder groß sind... aber neulich sagte mein Sohn:"Wenn du getrunken hast, bist du immer so wütend, Papa." Und ermeibte:"Das hat dir deine Mutter eingeredet."

    Das beschäftigt mich natürlich sehr.

    Natürlich kann ich von ihm verlangen, dass er alkoholisiert gar keinen Kobtakt zu uns aufnimmt. Aber das Problem ist damit nicht weg.

    Danke für eure deutlichen Worte!

    Gespräche diesbezüglich scheitern, ja. Er blockt komplett und geht aus dem Raum.

    Ich habe generell Angst ihm zu widersprechen, wenn er alkoholisiert ist, da er schlecht mit Kritik umgehen kann und in den Momenten immer laut wird, Türen knallt...

    Dank der Paartherapie hat er keine harten Sachen mehr getrunken (zumindest nicht regelmäßig, sondern wenige Male im Jahr auf Feiern) und geht seitdem meistens in sein Schlafzimmer, wenn er aggressiv wird anstatt mich verbal anzugreifen. Er hat mich körperlich nicht mehr angegriffen seitdem.

    Allerdings ging es in der Paartherapie wirklich nur um uns als Paar und um den Alkoholkonsum nur nebenbei als Störfaktor in der Beziehung.

    Verändert hat sich zudem, dass ich öfters mein Veto eingelegt habe und mich fegen Partys bei uns daheim ausgesprochen habe. Die gab es vor der Paartherapie oft und seitdem wirklich nur, wenn ich zugestimmt habe.

    Ja, da hast du recht.

    Die Vorfälle sind 13 bzw. 8 Jahre her, seitdem haben wir eine Paartherapie gemacht und er trinkt weniger häufig und auch keine harten Sachen mehr. Sobald er aggressiv wird, geht er ins andere Geschoss, um zu verhindern, dass er austickt.

    Aber ich habe keine Garantie, dass es nicht wieder passiert, also was hält mich...

    Die Stunden, die er nüchtern ist,vermutlich. :/

    Denn abgesehen davon passt alles bei uns...

    hej, was du schreibst, kommt mir so unglaublich bekannt vor. Ich habe sogar eine Therapie begonnen, weil mein Mann mir eingeredet hat, dass ich das Problem habe und nicht er (zum Glück hat mich mei Therapeut eines besseren belehrt.)

    Mein Mann nimmt auch sehr viel Rücksicht und das ist auch ei e Begründung, warum ich bzgl. Des Alkohols keine Rücksicht erwarten solle: denn er nimmt ja schon so viel Rücksicht und irgendwann müsse er auch mal Das Recht haben zu trinken (er trinkt nicht regelmäßig jeden Abend, aber mehrmals wöchentlich bis zum Einschlafen).

    Hej, ja klar, da hast du recht, es ist etwas durcheinander:

    Ich bin ursprünglich in Therapie, weil mein Mann der Meinung war, dass ich bzgl. Seines Alkoholkonsums überreagiere und durch ich meine Kindheit bei Alkoholikern aufarbeiten müsse, um seinen Konsum entspannt zu sehen.

    Beim Therapeuten wurde schnell klar, dass meine Ängste, die ich habe, sobald mein Mann Alkoholkoisiert ist, gerechtfertigt sind, da es mehrfach Handgreiflichkeiten in derEhe gab.

    Erfolgreich beendet sollte heißen, dass ich die Therapie nach Ablauf der genehmigten Stunden beendet habe und nicht vorzeitig abgebrochen (ich arbeite als Krankenschwester und da sagen wir Erfolgreich: abgeschlossen/nicht erfolgreich=abgebrochen).

    Wo der Schuh drückt, da kann ich gar nix spezielles sagen: Ich habe Angst vor den Abenden, weil mein Mann trinken könnte. Ich habe Angst, während er trinkt. Wobei eher Anspannung da ist als Angst. Ich bin also nur entspannt, wenn er nix trinkt abends oder auf Dienstreise ist. Das kostet mich momentan viel Energie.

    Hallo,

    Leider schaffe ich es aus mehreren Gründen aktuell nicht zu der Gruppe. Es sind 20km einfach zu fahren (nach einem langen Arbeitstag) und ich habe im Gegensatz zu damals keine Kinderbetreuung mehr am Abend (ausser meinen Mann - der dann ggf. Schon betrunken ist.) .

    Wünsche/Erwartungen: einfach ein offenes Ohr wäre toll, auch mal ein Tritt in den Po, wenn man zu sehr in die co-abhängigkeit rutscht .

    Denn hier im Umfeld habe ich niemandem, dem ich mich richtig anvertrauen kann.

    Guten Abend,

    Ich bin Alkikind und leider auch mit einem Alkoholiker verheiratet.

    Mein Therapeut hat mir zum Austausch mit anderen Betroffenen geraten. Vor einigen Jahren habe ich eine Selbsthilfegruppe besucht, die mir auch sehr weitergeholfen hat und hoffe auch hier ein bissl Unterstützung/Verständnis zu bekommen. Die Therapie habe ich letzte Woche erfolgreich beendet, viel gelernt und erreicht, aber nun bin ich mit dem Thema Alkoholismus wieder ganz alleine...

    Darum bin ich hier.

    Ganz liebe sonnige Grüße aus Bayern :)