ich konnte mich ja schon lange darauf vorbereiten was passiert wenn sie nicht mit dem trinken aufhört
da war eine lange Vergangenheit....22 Jahre
das ist was, was man, allen Querelen zum trotz, nicht einfach so wegschieben kann...
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da war eine lange Vergangenheit....22 Jahre
das ist was, was man, allen Querelen zum trotz, nicht einfach so wegschieben kann...
tja, nach (gefühlt) einer Ewigkeit komme ich mal wieder zum schreiben.
ich habe ja zuletzt geschrieben, dass ich mich von meiner Frau habe scheiden lassen, dass es mir gut geht damit...
das war alles wahr. aber der weg war noch nicht zu ende....
was leider auch wahr ist - Mitte Juni ist sie an den Folgen ihrer Alkoholsucht gestorben. Multiorganversagen...
bedingt dadurch dass sie noch Sachen abholen wollte habe ich es mitbekommen, dass sie ein paar tage nach der Scheidung wieder ins Krankenhaus musste. ab da ging es rapide bergab, das war erschreckend es mit zu bekommen, in welchem Tempo das ging.
es ist richtig sch... mit ansehen zu müssen, wie es der alk einen menschen in den Tod treibt.
war gestern und auch heute den vormittag schon in Sachen nur für mich unterwegs.
ohne Rechtfertigung, ohne vorwürfe wenn es mal länger dauert...
das ist schon eine ganze ecke für mein eigenes Wohlempfinden
vor allem ist es wieder gut, etwas für sich selbst zu tun ohne schlechtes gewissen zu haben.
demnächst stehen noch ein paar umbauten an, noch ein paar Möbel tauschen...
ja, die haus sind echt erschreckend.
vor allem weil es für den anderen in dem. Moment so echt ist...
Danke, ja, ich zweifle auch nicht so sehr daran, dass ich mich trennen möchte, die Umsetzung macht mir eher Angst. Und ich mache mir Sorgen um ihn als Mensch. Aber letztlich muss er allein klar kommen.
Er ist jetzt noch für ein paar Wochen in der Rehaklinik. Er hat zum Glück keinen Haustürschlüssel dabei, kann also auch nicht ins Haus. Aber irgendwann müssen ja seine Sachen weg. Und ich muss mit ihm persönlich sprechen. Am besten, wenn er jetzt noch in der Klinik ist… dann hat er wenigstens Unterstützung.
ich kann dir hier so gut nachempfinden. die Umsatzung zur Trennung habe ich auch ewig vor mir hergeschoben, wo wird es mit ihr hingehen, wie wird sie dann leben, wie stark wird sie dann vielleicht noch abstürzen...
sie ist tiefer abgestürzt, sie lebt mittlerweile in einer (kleinen) Wohnung im selbst verursachten Chaos...aber auch hier musste ich erkennen, dass es nicht in meiner Hand liegt, wie sie ihr leben weiter meistert.
böse ausgedrückt, Trennungen passieren...und für (mindestens) einen ist es immer schlimm. und Zeitpunkte dafür sind immer scheisse!
ich war im März selbst in reha, um von der hohen innerlichen Anspannung runter zu kommen. es war eine Klinik, die sich vor allem auf Depressionen und Burn-out Behandlung spezialisiert hat. ein Mitpatient hatte nach gut drei Wochen Aufenthalt von seiner Frau mitgeteilt bekommen, dass sie sich trennen möchte. Es war hart für ihn, aber dein Gedankengang ist nicht verkehrt - auch dieser Patient hatte, trotz seiner Depressionserkrankung, das richtige Umfeld und die entsprechende Betreuung vor Ort, die ihn auffangen konnten. und wie oben schon gemeint - Zeitpunkt ist immer shit.
Aber ich finde es lobenswert dass du mit ihm persönlich reden willst. das finde ich aufrichtiger als über Telefon.
Hallo coco,
ich kann dich gut verstehen.
bei mir ist es so, dass meine ex-frau alkoholkrank ist.
ich glaube, das kann jeder co hier im Forum bestätigen, wir könnten Bücher füllen mit Erlebnissen, die wir mit den betroffenen erlebt haben.
delir mit halu´s hatte ich mit meiner Frau öfter mitgemacht, einmal hatte sie die Wohnung mitten in der nacht von Katzen befreit (die nicht da waren), ein anderes mal hat sie Giraffen an unserem Schlafzimmerfenster vorbeilaufen sehen (das Schlafzimmer ist im 2. Stock), noch ein anderes mal hat sie sich eine gute stunde mit mir auf der Couch unterhalten-obwohl ich schlafend im Bett gelegen habe...das ist alles unheimlich erschreckend.
diese ganzen Sachen habe ich über 10 jahre mitgemacht.
wenn du sowieso Trennungsabsichten hast, zieh es durch. alles andere wird eine qual für dich.
ich kann barthell nur recht geben - denke an das, was dir gut tun würde! und mache es FÜR DICH!
aus eigener schmerzlichen Erfahrung heraus kann ich (zumindest für mich) sagen, dass alles andere eine echt qual wird, die unheimlich viel kraft kostet und extrem an deinen nerven zerrt
ich habe mich jetzt ganz frisch von meiner alkoholkranken Frau scheiden lassen und muss gestehen, dass ich es lange nicht wahrhaben wollte - aber uneingeschränkt wieder zeit für sich zu haben ist unersetzbar
Hi Elly,
ja, kein Problem.
Es ist verdammt viel passiert in den letzten 12 Monaten, noch mehr rin den letzen 3 Wochen
da sah es danach aus, dass sie noch vor dem Scheidungstermin stirbt.
Ins KKH eingeliefert wegen Blutbrechen, direkt auf Intensivstation, Bluttransfusionen, weiterhin innere Blutungen ohne erkennbaren Ursprung, Aszites mit Wassereinlagerung von ca 15 Kilo innerhalb von 2-3 Tagen....und egal was in der Vergangenheit passierte, das wünscht man keinem geliebten Menschen.
Und dann der Oberknaller - sie lässt sich Donnerstag entgegen ärztliche Empfehlung aus dem KKH entlassen.
Das ist ein Grund, weshalb es mir mit der Scheidung nicht schlecht geht...Kopfschütteln reichte in dem Moment nicht mehr..
Ich muss es mal kurz loslassen.....
Gestern habe ich mich von meiner alkoholkranken Frau scheiden lassen...
Es hat ewig gedauert um überhaupt an diesen Punkt zu kommen, es war sehr anstrengend - aber es war letztendlich der notwendige Schritt
Ich hoffe für sie, dass sie letztlich doch noch den Absprung schafft
und auch wenn es sich für den einen oder anderen gemein anhören mag - mir geht es gut mit dieser Entscheidung
Ich kann auch nicht begreifen, wie jemand seine Gesundheit ruiniert, seinen Job verliert, Schulden macht, seine Partnerschaft aufs Spiel setzt etcpp. …
Das kann glaube ich keiner...
meine hat eine dekomp Leberzirrhose, vor über 5 jahren diagnostiziert....und trotzdem gesoffen wie blöd, mit dem wissen, dass jeder schluck ihr Todesurteil sein kann. körperliche gebrechen sind kein Grund nicht zu saufen.
Bei anderen Krankheiten geht man auch zum Arzt. Ja ich weiß, diese ist mit Scham usw verbunden, aber ich will nur sagen, es nicht alleine zu schaffen, heißt nicht das man schwach is
ja, da ist was dran, diese sucht ist mit scham behaftet. total bescheuert, finde ich, wird ja keiner mit Absicht krank.
ihr bzw du musst dir aber bewusst sein, das es keine normale Krankheit ist. gegen diese muss deine Freundin ihr leben lang "ankämpfen". nach ner längeren trockenen zeit zu sagen "ach komm, ein Bier geht"...das geht leider nicht. dann ist sie binnen tagen wieder auf altem level-oder mehr.
oft genug mit ansehen müssen, kontrolliertes trinken klappt nicht.
wie sehr fängst du sie denn auf?
Meine Emotionen sind hier auch schon das ein oder andere mal richtig hoch gekocht und ich hatte diesen Wunsch meinem Mann gegenüber auch schon... wäre er doch nur gegen einen Baum gefahren und mindestens schwer verletzt.. sowas habe ich mir gewünscht, damit er endlich wach wird... und so denkt ihr von mir.. ich verstehe das.
liebe Nudeltante,
ich glaube (fast) jeder Co kommt einmal an den Punkt, dass er sowas denkt. einfach damit der ganze Mist ein Ende hat.
ich war sehr erschrocken, als ich in der Suchtfibel (in meinen augen ein gutes buch, das vieles in punkto Suchterkrankung erklärt) einen Fragebogen für Co´s gelesen habe und eine Frage davon war (sinngemäß): Wünschen Sie sich manchmal den Tod des Partners? - und ich dachte, verdammte sch..., ja.
Das habe ich mal in meiner SHG angesprochen-die Antworten von den Angehörigen war eindeutig genauso.
wach werden wird der abhängige aber auch nach einem Unfall wahrscheinlich nicht. als meine Frau ihren Führerschein verlor war sie im Begriff sich mit 3,8 Promille sich in den Feierabendverkehr auf der Autobahn einzureihen. das gefahrenpotenzial war offensichtlich. Aber das einzige, was der Verlust ausgelöst hat - jetzt kann ich befreit saufen, hab ja nix mehr zu verlieren, muss mir keine Gedanken mehr übers Autofahren machen...und meine Leber ist ja sowieso schon zerstört...
Versuche nicht Flaschen zu finden, suche keine Verstecke, entsorge Kassenbons ungelesen. Es ist waste of time. solche "Beweise" ziehen dich nur runter aber helfen Dir nicht. das habe ich lange zeit leidvoll selbst mitgemacht und mich davon immer wieder frusten lassen.
der konsumierende Alki lügt, betrügt, verharmlost, erfindet ausreden...immer und immer wieder.
Ich wünsche Dir viel Kraft um Deine Entscheidungen durchzuziehen
guten morgen
festhalten tu ich auch noch...aber ich merke dass es schwerer fällt, neues vertrauen aufzubauen. meine Frau ist aktuell in LZT, 15 Wochen. es ist die zweite, die sie gerade angeht...und in der ich sie nochmal unterstütze. nach der ersten hielt die Trockenphase gut 9 Monate, bevor ein Rückfall kam und sie wieder in den sumpf gezogen hat. das war vor über drei jahren. aktuell haben wir die Vereinbarung getroffen, wenn sie wieder zu saufen beginnt wird es einen Schlussstrich geben.
Wenn sie nüchtern ist, ist sie wieder fast die alte, was mich nochmal hoffen lässt...und die Hoffnung stirbt Bekannterweise zuletzt. Aber das ist mein Weg, das muss nicht deiner sein.
Du hast gefragt, wie man es lernt, mit Situationen umzugehen, damit sie einen selbst nicht runterziehen.
Du hörst immer wieder, Du musst als Angehöriger Grenzen setzen - und einhalten. Sowohl ihr gegenüber als auch Dir.
Was ich für mich als erstes gelernt habe - geh bei Streit aus der Situation raus, vor allem wenn sie dabei betrunken ist (erscheint). Verlasse den Raum, entweder in ein anderes Zimmer oder geh ganz und gar eine Runde spazieren...zum runterkommen.
Das hat bei mir gut gewirkt.
Die zweite Grenze die ich umgesetzt habe - aufhören Verstecke zu suchen. Du wirst nie im Leben alle finden, aber du vergeudest damit deine Energie und Lebenszeit. Genauso vorhalten, wieviel sie trinkt...
bei den punkten spreche ich aus leidvoller Erfahrung. das hat mich schon so manche schlaflose Nacht gekostet...
Es gibt vieles mehr, was ich nicht mehr mache. Es fühlte sich im ersten Step seltsam an, dauerte auch seine Zeit - aber mir geht es damit deutlich besser, nicht mehr der Babysitter für sie zu sein.
Nicht immer hat das was mit Willen zu tun, es kann auch sein, das sie es noch nicht kann.. Es braucht erst den Point of Return. Oder wie wir es sagen . Einen eigenen Tiefpunkt.
Der Point war damit gemeint, erst dann ist der/die Abhängige bereit über sich nachzudenken
hi madmax
ich kann mich sooo gut in dich rein versetzen. meine Frau ist Alkoholabhängig, sie hat sich in den letzten jahren unheilbare Krankheiten angesoffen
anfangs gab es "nur" trinkeskapaden, dann regelmässiger was zum Feierabend, mit der ausrede wenn es doch schmeckt...das waren so die versteckten anfänge.
das hat sich über die jahre langsam langsam immer mehr vermehrt. inzwischen ist es bei ihr zum Spiegeltrinken geworden, heisst ohne Stoff kann sie nicht mehr Normalität erleben...zu Spitzenzeiten habe ich Promille-werte bei ihr mitbekommen, bei denen menschen normalerweise sterben.
darüber bin ich in die co-abhängigkeit abgerutscht...habe verstecke gesucht, habe Flaschen entsorgt, bei freunden, Familie und Arbeitsstelle entschuldigt, gestritten, sorgen gemacht, Notarzt gerufen, mich um Krankenhausaufenthalte für sie gekümmert...die liste könnte verdammt lang werden.
Das wichtigste jetzt vorneweg - DU bist nicht schuld an ihrem trinken. Das ist ganz wichtig.
du hast mit dem anmelden hier im chat schon einen guten schritt gemacht, sich mit gleichgesinnten auszutauschen.
ob du gehen müsstest kann dir keiner sagen, das hängt immer von jedem einzelnen ab.
ich hatte bei der ersten Entgiftung meiner Frau vor über zehn jahren ein Gespräch mit einem Arzt, der meinte, das Beste für MICH wäre, aus der Beziehung raus zu gehen und abzuwarten, was sie macht und was passiert. damals habe ich über den Arzt gedacht: "was weisst du schon"...mittlerweile denke ich, dass ich auf seinen rat hätte hören sollen. hätte mir viel stress erspart und nicht soviel kraft gekostet. mich hat das saufen meiner Frau in den letzten zehn jahren an den Rand meiner Kräfte gebracht. ich bin auf der Co-Abhängigen-Spirale schön nach unten gelaufen ohne mich umzuschauen.
mittlerweile habe ich einige grundlegende Sachen gelernt, um mit vielen Situationen umgehen zu können.
Es ist bitter mit anzusehen, wie ein geliebter mensch sich so zurichten kann, ohne auf den Partner, die Umwelt, die eigene Gesundheit zu achten.
Was mir geholfen hat, war eine Selbsthilfegruppe zu suchen-in natura, nicht nur online (nicht abwertend gemeint). das persönliche treffen mit anderen war sehr lehrreich für mich (bin noch in einer gemischten SHG - Abhängige und Angehörige).
Und eine der lehrreichsten Dinge die ich lernen durfte (da steckt nach meiner Meinung viel Weisheit drin):
WENN SIE NICHT MIT TRINKEN AUFHÖREN WILL, DANN WILL SIE NICHT
drücke dir die Daumen, dass du ein einigermassen normales Wochenende mit deiner Freundin verleben kannst.
und wenn sie trinkt - unternehme selbständig was. geh ins Schwimmbad, Sauna, Kino, zum Essen - mach was was Dir gut tut
LG vierauge
Auch wenn ich heute frei habe fühle ich mich sehr angespannt und bineigentlich auch total erschöpft aber das zählt jetzt nicht durchhalten bis Montag ist angesagt.
kann es das denn sein, deine freien Tage mit Anspannung und Erschöpfung wegen der Sorge um den Partner zu verbringen?
was ist nach dem Wochenende, wenn der Termin Montag gelaufen ist?
was ist Dienstag, Mittwoch....die nächsten 3 Wochen....die nächsten 6 Monate...willst Du jeden tag mit Anspannung verbringen, wie es ihm geht?
das habe ich viel zu lange mitgemacht. immer das ungute Gefühl, wenn sie nicht ans Telefon gegangen ist...die Gedanken, was ist jetzt wieder - das zermürbt, das macht fix und alle...das ist unheimlich anstrengend
und jetzt stell dir vor dass er in der zeit auch wieder trinkt. wie wirst du dann fühlen?
ich hoffe für dich, das es gut ausgeht. aber egal wie, es wird sehr wahrscheinlich anstrengend werden und dafür wünsche ich dir viel kraft
hi, wollte mal ein Statusupdate geben.
ich hatte ihr die Info weiter gegeben. da war ich dann auch auf der schiene von Mexico, das es um das vertrauen geht.
schlechte Informationen werden ja durch das zurückhalten nicht besser.
sie hat es gut aufgenommen, konnte auch die punkte, die angeführt waren, nachvollziehen und akzeptieren. ihr ging nur die art und weise der Übermittlung etwas gegen den strich, nach ihrem dafürdenken wäre das in einem persönlichen Gespräch authentischer gewesen. das hatte sie auch mit ihrer bezugstherapeutin durchgesprochen, danach war es kein thema mehr.
LG vierauge
Hallo Bella,
ich drücke dir ganz dolle die Daumen, dass es bei deinem mann fruchtet. ich bin selbst seit vielen Jahren Co (meine Frau trinkt) und habe so einiges mitgemacht...aber mittlerweile habe ich das erkannt und gehe vermehrt die Sachen an, die ICH für mich ändern kann.
Versuche einfach nicht ins Bodenlose zu stürzen, wenn er doch wieder trinkt. Das kann leider passieren, dass bei ihm der gesunde Menschenverstand aussetzt und die Sucht stärker ist. Schau, was Du für Dich dann besser machen kannst, denn Du kannst nur bei dir selbst was ändern, nicht bei ihm.
Der schlaueste Satz, den ich ihn diesem Zusammenhang einmal hörte und in meinen Augen viel Weisheit beinhaltet:
Wenn der Abhängige nicht will, dann will er nicht!
ich hoffe für euch, dass er mit dem KKH-Aufenthalt seinen Aha-Effekt bekommt.
LG
vierauge
Hallo Steffipeffi,
das ist eine heftige Geschichte von Dir.
Ich bin beim lesen wieder auf viele Sachen gestossen, die sich bei mir (uns) fast deckungsgleich abgespielt haben...und die ich wieder verdrängt hatte.
Das Runterspielen des Trinkverhaltens, die Ausrede "es schmeckt mir halt gut"...es ist für mich immer wieder erschreckend, wieviele Parallelen es in diesen Geschichten gibt. Und wie lange es dauert bis der Angehörige es erst einmal realisiert, dass er ein Co-Abhängiger "wie aus dem Bilderbuch" ist...allein das Erkennen dauerte bei mir ungefähr 10 Jahre...
Ich möchte DIR auch viel Kraft wünschen...für heute (erst einmal)
LG. vierauge
hallo n8shift
das ist ein guter Anfang, dass DU für DICH Hilfe suchst. ich bin selbst angehöriger einer Alkoholabhängigen Frau...und mache seit vielen jahren so einiges mit, weil ich (als co) immer noch an das gute in ihr glaube. was ich auch sehe, wenn sie nüchtern ist.
für dich aber mal ein paar tipps, wie ich sie selbst erleben und mir aneignen konnte...:
was ich super finde ist das aus unangenehmen Situationen raus gehen. das mache ich genauso, das brauche ich einfach zum klaren kopf fassen.
hör auf nach verstecken zu suchen, es bringt nichts, außer Lebenszeit,die du dafür verschwendest. du kannst davon ausgehen, das für jedes versteck, das du findest, es mindestens drei weitere gibt, die du noch nicht gesehen hast. meine hatte sogar in der Nachbarschaft ihre verstecke, in den Vorgärten.
versuche nicht ihrem Alkoholkonsum etwas entgegen setzen zu wollen. da habe ich auch viele viele Situationen durch, das schlimmste war vorzählen, wieviel sie getrunken hat. über versuchen mitzutrinken bis dahin, ihr soviel einzuflößen dass sie einen ekel vor all bekommt - alles mitgemacht (ziemlich blöde von. mir)
meine Frau schläft auch immer weg, wenn es genug ist. aber das ist nur den rausch ausschlafen. das schlimme ist, das der als echt die Persönlichkeit verändern kann. abgesehen von körperlichen Beschwerden.
ich kann Seeblick nur zustimmen - wenn sie nicht von sich aus etwas ändern will, dann ist es sinnlos. es hiesst immer, man soll den süchtigen "in liebe loslassen". es fällt aber echt nicht leicht, das zu machen. weil man den anderen gern hat. und genau deswegen macht man als co unbeabsichtigt Sachen, die das leiden immer mehr verlängern.
du kannst auch noch nach einer SHG (außer online) in deiner nähe suchen-davon gibt es mehr als du denkst. und sich regelmässig austauschen hilft...habe ich selbst erfahren können.
ich wünsche dir auf jeden fall viel kraft
verschweigen werde ich es nicht, es bringt ja nix die äugen vor der Realität zu verschliessen.
bin mir halt über den Zeitpunkt unschlüssig
hi zusammen,
ich bin grade hin und her gerissen und brauche mal eine Meinung oder auch einen Rat.
meine Frau ist aktuell seit zwei Wochen in Langzeitreha, wir telefonieren auch öfter mal, da auch ich noch daran glaube, dass es diesmal bei ihr klick macht für eine dauerhafte Abstinenz.
ich weiss vieles (bzw mein Kopf) aber gerade habe ich im Briefkasten ein Brief für sie gefunden, der mich selbst verunsichert.
eins noch vorweg, wir haben die Vereinbarung, dass ich ihre post während der Reha öffnen kann. Heute war ein Brief von ihrem Arbeitgeber in der Post - Abmahnung.
Wir wollten nachher telefonieren, sie hat seit gestern wieder "Freigang" in der Klinik - jetzt bin ich im Dilemma. Erzähle ich ihr von der Abmahnung? Warte ich damit bis nächste Woche?
Bin hin und her gerissen, da ich zum Einen weiß, dass sie sich das selbst eingebrockt hat und damit zu rechnen war. auf der anderen Seite steht jetzt das Wochenende vor der Tür und Therapeuten sind da nicht aufzutreiben und ich fände es kacke, wenn sie deswegen rückfällig wird. Aber eigentlich ist sie ja auch genau deswegen in der Klinik, um mit schwierigen Situationen umzugehen...
hmmpff...hänge grade bissel durch
Irgendwie schaffe ich nicht das loslassen..
kenne das Gefühl nur zu gut
Kopf sagt mach Schluss mit dem ganzen Mist, Herz was ganz anderes...