Beiträge von Sam

    Hallo Marion,

    Kannst du dir vorstellen, in dieser schwierigen situation deinen eigenen konsum einzustellen?

    Ich denke wenn du auch am trinken bist, wird es nicht einfacher. Fällt es dir schwer aufzuhören, solltest du deinen fokus auf dich richten.

    Erst dann könntest du etwas für deinen mann unternehmen, ob das dann hilft hängt, wie schon von andren beschrieben, nur von ihm ab.

    So scheint ihr nur noch mehr Dynamik in den trinkkreislauf zu bringen.

    Nicht aus Scham, eher aus Selbstschutz. Ich wollte nicht mit der Familie oder Freunden darüber reden, weil ich niemanden emotional Involvierten wollte, der mir in MEIN Leben reinquatscht. Es wäre einfach zu viel Lärm und ich könnte mich selbst nicht mehr hören.

    Boah! Danke! Ich würd bzw hab es in meiner Situation (als abhängiger) nicht anders gemacht. Viele verstehn das nicht, zumindest in meinem umfeld, aber es gibt einfach eine phase in der muss man sich konzentrieren, auf sich selbst hören, entscheidungen treffen. All das ein-und herumreden irritiert und belastet mich nur und nutzt Oft nur den anderen selbst emotional damit fertig zu werden.

    Dein text liest sich richtig gut. Du wirkst sehr klar und kraftvoll, alles scheint gut durchdacht, das ziel anvisiert.

    So gut vorbereitet, wirst du da jedenfalls für dich eine besserung erreichen, egal wie die sache ausgeht.

    Ehrlichgesagt, finde ich mich in deinen texten, in deinem freund immer wieder. damals war ich froh, dass mich meine freundin Oft nicht zur rede stellte, weil ich ja wusste, dass ich kein leiberl anhatte (österr. Ich kann den vorwürfen nichts entgegensetzen).

    Heute denk ich mir, sie hätte Das viel öfter machen sollen, nicht für mich, sondern für sich selbst.

    Und ich hatte immer ordentlich schiss, dass sie am morgen wenn ich meine fahne hatte was sagen könnte. Ich war immer froh wenn nichts war und suchte möglichst schnell das weite,schön in der konfortzone bleiben. Ein wenig offen vor ihr trinken und vielmehr heimlich saufen, so tun als ob es normal sei, ja nicht streiten, und nicht darüber reden.

    Ahja, war mir vom titel nicht bekannt, wird aber häufig in den meetings verwendet, hat bislang immer gut gefallen. Für jeden tag eine geschichte, wär eine gute motivation jeden tag ein paar seiten zu lesen.

    Danke für den tipp!

    Habt ihr eure inventur schon durch? Dazu höre ich immer die unterschiedlichsten Ausführungen,... Ich bin zwar, wie ich schnell merkte, etwas zu voreilig gewesen, denk aber auch immer wieder mal dran und weiß dann gar nicht wo ich anfangen und schon gar nicht aufhören soll.

    Mal abgesehn von den tagesinventuren, die gelingen mir ganz gut, auch wenn ich erkenne dass mir immer wieder die gleichen kleinen fehler passieren.

    Liebe rhododendron, die türe zu einem schöneren echten leben hast du nun etwas geöffnet. Mir damals einzugestehen alkoholiker zu sein war nicht leicht aber auch erleichternd. Ich befand mich damals in einem geschützten umfeld das mir sicherheit gab. Ich lernte meine nächsten schritte mit bedacht zu setzen, sichere räume zu schaffen zb eine alkoholfreie wohnung und mich vor verlockende situationen zu schützen.

    Partys oder andere veranstaltungen die als hauptzweck gemeinsames trinken größerer mengen alkohol haben meide ich heute noch, das muss nicht so bleiben, jedoch finde ich es für den anfang gut und wurde mir auch empfohlen.... Inzwischen fehlen sie mir nicht mal

    Eine liste meiner freunde half mir dabei zu differenzieren, wer ist mir wirklich wichtig, zu wem kann ich auch ohne alkohol einen guten kontakt pflegen, zu diesen personen vermerkte ich auch alternative gemeinsamkeiten, was ich statt dem biertrinken sonst mit ihnen unternehmen oder reden kann.

    Leider stehen manche drauf, die ich nicht aufgeben möcht aber vorerst meiden werde da sie vorher selbst einen wandel erleben sollten.

    Zu anderen erhielt ich die klarheit, dass uns nur der alkohol verband und habe die beziehung aufgegeben

    Besonders wichtig ist mir meine selbsthilfegruppe. Ähnlich wie dieses forum ein ort wo man über alles sprechen kann was einen belastet, sich erfahrungen anderer holen und ohne scham über sein alkoholproblem und damit verbundene erlebnisse die in einem schlummern erzählen kann.

    So habe ich mein leben eingerichtet um auf meine erworbene trockenheit, die zu Beginn zerbrechlich ist gut aufzupassen, jeder findet seinen eigenen weg, die lauernden gefahren sind oft ähnlich. Umfeld, verfügbarkeit, Beziehungen, frust, stress, Übermut, hochfreude, leichtsinn, 'alkoholfreies' bier.....

    Mit der zeit gewinnt man zunehmend an sicherheit, für den anfang einen schritt kürzer zu treten tut gut und schützt.

    Ja die meisten sind im kh. Da gibts einen eigenen aaraum.

    Heute hab ich noch nicht. Aber das blaue und stecke gerade im grünen buch drinnen.

    Obwohl ich grad beim lesen nicht sehr viel weiterkomme, weil mich das forum grad hat.

    Lg

    Hallo Lila!

    Ich finde du kommst gar nicht 'kühl' rüber. Meiner Meinung nach, hast du eure Geschichte sehr sachlich und gut beschrieben was ich gut finde und dennoch liest man deinen schmerz aus den zeilen, die mich sehr berühren!

    Ich selbst bin alkoholiker und habe vergangenen herbst ähnliches erlebt. Womöglich hilft dir meine Geschichte weiter.

    Ich habe zwar meinen job nicht verloren, schaffte es aber aufgrund meiner trinkerei, die mir dann auch psychisch und physisch stark zugesetzt hatte meine arbeit nicht mehr ganz richtig zu machen. Irgendwann gings dann nicht mehr und ich ging in Krankenstand.

    Meine Hausärztin verwies mich zu einer psychotherapeutin, die mir burnout diagnostizierte, obwohl ich klar auf meinen hohen alkoholkonsum verwies.

    So leicht öffnen sich türen durch die man wieder in eine ausrede fürs trinken flüchten kann.

    Ich war damals so fertig, dass ich mich damit zum glück nicht zufrieden gab, gleichzeitig aber so weit weg vom Ausmaß des problems, dass ich zu diesem zeitpunkt noch fest glaubte 14 tage krankenstand und eine therapie, die ich nebenberuflich absolviere, würden mich wieder auf schiene bringen.

    Dabei spielten natürlich gewisse ängste, jobverlust - finanzen - familie mit zwei kinder und nicht zuletzt der gesichtsverlust, also stolz auch eine rolle, das problem klein zu reden.

    So richtig weiter half mir dann die alkoholberatung! Hier fand ich in einem diskreten umfeld gehör, verständnis und mir wurde dabei geholfen die krankheit alkoholismus zu verstehen.

    Es dauerte eine woche bis ich einen platz in der suchtstation bekam. Während dieser zeit hatte ich termine bei der beratungstelle, die mich am plan hielten mich aber weder vom trinken abhalten konnten noch dazu brachten weniger zu trinken. Es wird sogar abgeraten plötzlich aufzuhören, dies wäre ein kalter entzug, der durchaus gefährlich verlaufen kann.

    Mir dem problem voll bewusst, trank ich weiter. Ich war während den beratungen betrunken (nicht stark, sodass man es mir nicht ankannte wie ich später erfuhr) nach der Beratung ging ich entgegen der tips erst möglichst spät am tag und weniger trinken zu trinken, direkt ins nächste geschäft bier holen, dass ich gleich trank.

    Ich kann es mir heute selbst nicht erklären aber meinen letzten schluck alkohol trank ich in der toilette des wc's im krankenhaus um 8.50.um 9.00 trat ich meinen entzug an.

    Den entzug empfand ich als erleichterung. Im krankenhaus wurde viel darüber gesprochen und auch die ernsthaftigkeit dieser abhängigkeit vermittelt - was ich für furchtbar wichtig finde! Viele, ich auch, die dort ankamen dachten in 5 tagen ist es erledigt, ein großer fehler! Ich bin froh 16 tage dort verbracht zu haben. Die zeit nutzte ich einerseits zur Erholung aber noch wichtiger um das angebot zu nutzen wie man mit der allgegenwärtigen droge alkohol umgeht und sich schützt nicht umzufallen.

    Im Anschluß erhielt ich die möglichkeit einer stationären entwöhnung in einer außenstelle für sechs wochen - es gibt aber auch ambulante angebote beides sehr sinnvoll. Um auf dauer (ich bins ja noch nicht so lange aber es ist mein ziel) trocken zu bleiben ist es meiner Meinung nach wichtig für die hilfe offen zu sein viele denken sich 'ach die übertreiben' und es ernst zu nehmen.

    Für mich aber das allerwichtigste ist an eine nachsorge anzuknüpfen, hierfür solltest du deinen mann unbedingt motivieren sobald du ihn wieder 'erreichen' kannst.

    Für mich ist eine nachsorgegruppe wie eine lebensversicherung. Es gibt verschiedenste angebote, wie zb dieses tolle forum ;). Einzel-, gruppenberatung, selbsthilfegruppen usw. So wie ich die verschiedenen möglichkeizen kennengelernt habe, gehtbes auch nicht immer nur um alkohol sondern auch um themen des lebens, was gut ist weil im leben der auslöser für einen rückfall steckt.

    Ich denke wenn dein mann schon anknüpft ist es ein gutes zeichen. Sein trinken wird aber deshalb wahrscheinlich nicht gleich verschwinden. Ich denke wichtig ist zu erkennen ob er diesen weg auch ernsthaft gehn möchte, dann brauchts etwas bis die trinkerbrille ganz ab ist, dem problem ins auge geschaut wird und man sich daran gewöhnt.

    Alles gute!!

    Hallo Petter!

    Danke der Nachfrage! Und selbst?

    Ich hab mich schon etwas durchgelesen, wobei natürlich manche themen schon sehr fortgeschritten sind und es mir schwer fällt einzusteigen.

    Dafür habe ich viele interessante Geschichten gelesen und mir einige tipps abholen können.

    Bis jetzt gefällt es mir ganz gut, mich abends hier ein wenig zu bewegen, vorallem wenn mir die Zeit fehlt Meetings zu besuchen.

    Da du schon länger trocken bist und auch Aa besuchst, würde mich interessieren wie oft du noch gehst und ob du anfangs auch zu vielen Treffen gegangen bist.

    Bei mir ist es zur Zeit so, dass ich mich gerne täglich mit dem thema beschäftige, da aa nicht immer geht, bin ich eben auf dieses forum gestoßen.

    Vor einiger zeit hab ich mich glatt dabei erwischt wie ich ein altes trinkmuster an einem meeting anwendete. Dienstag, wo ich normal kein meeting besuche und bei den kindern zuhause bin, kam ich nach hause und fand niemand vor. Da gings los, handy raus - partnerin angerufen, die bei einer nachbarin zu besuch war - blick auf die uhr - riesen vorfreude in 5min gehts meeting los - rauf augs rad und reingehetzt in richtung krankenhaus.

    Früher hätte mich der weg zur tankstelle geführt... Q1

    Hallo Rhododendron

    Dein Beispiel könnte aus meiner Feder vor einigen jahren stammen.

    Ich habe es oft versucht, auf festen mit keinem und/oder nur wenig alkohol zu feiern.

    Und/oder deshalb, weil mir immer wieder passierte, dass ich von 'heut trinke ich nichts' schnell zu 'nja nur 2, dann kann ich mich zum 3. überreden lassen damit die anderen zufrieden sind, ich den absprung schaffe und mich nicht ganz verraten habe' hin zum 'scheiss drauf' kam.

    Leider erlebte ich so viele dieser aufwachmomente in denen mir dämmerte, dass ich ab einem gewissen moment vom vorabend keine ahnung mehr habe. Dann stellte sich eben dieses schlechte gefühl bei mir ein gepaart mit der erfolglosen anstrengung mich wieder zu erinnern was letzte nacht passiert ist.

    So erlebte ich vermeintlich coole partys von denen ich letztlich nichts hatte weil sie weg waren.

    Schlimmer wars noch, wenn ich dann im versuch rauszufinden was gestern los war, von einem saufkumpanen, manchmal selbstgefällig um vom eigenem Verhalten abzulenken, es erzählt bekam.

    Ausreden für unpassendes verhalten und übermäßiges trinken fand ich mit der zeit immer schneller und erlaubten es mir auf die nächste party zu gehen.

    Ich bin froh aus diesem Kreislauf draußen zu sein, es half mir auch zu erkennen, welche personen in meinem leben wichtig sind.

    Für mich war das ein harter und langer kampf, bis ich einsah dass es einer war den ich so^^ nie gewinnen konnte, auch die kleinen Siege übee den alkohol, wenn ich es mal doch schaffte ohne vollrausch nachhause zu kommen wurden immer seltener oder lagen em zugrunde dass ich immer mehr vertrug.

    Letztlich fand ich meinen weg, in der einsicht dass der kampf zu nichts führt und ich zugeben muss dass der alk stärker ist. Er ist immer stärker, leider auch bei dem einem glas das ich mir so gern zu besondere anlässe gönnen würde oder der schluck sekt zur geburtstagsfeier eines bekannten..... Sodass es, es einfach nicht wert ist.

    Mit der zeit verliert dieser besondere drink auch seine Wertigkeit. Ich habe ihn durch ein gutes antigetränk ersetzt, wäre es alkohol würde es mich nur an die obige rzählung erinnern und frustrieren.

    Zuzugeben, dass ich schwächer bin als der Alkohol, fiel mir leicht.

    Heute kann ich es aussprechen alkoholiker zu sein, wenn auch nicht vor jedem, muss ich auch nicht aber vor guten Freunden, nähere familie und am wichtigsten mir selbst. Dafür brauchte ich auch etwas zeit.

    Lg Leonard

    Danke für eure Antworten!

    Die Frage stammte ursprünglich von Petter, welche Nachsorgeangebote ich nutze.

    Wie war es während corona trocken zu werden? So mit kontaktbeschränkungen und dem thema allgemein in einem krisenmodus?

    Ich war ja leider noch nass, merkte aber schnell dass sich das in vielem auf mein trinkverhalten auswirkte und es wohl auch anheitzte.

    Gerne Peter.

    Einen sicheren Hafen fand ich während meinem Entzug schon bei AA, deren Literatur für mich eine tolle Ergänzung zur ärztlichen und therapeutischen behandlungen im krankenhaus war. - und ich bin für gewöhnlich kein bücherwurm :D -

    aus einem eisern vorgenommenen, heilig versprochenem meeting pro woche (ich weiß ja dass ich gern nachlasse) wurden überraschend zwei bis drei die woche. Zugegeben ich wohne in einer stadt in der täglich eines stattfindet und dazu nur wenige minuten von mir entfernt.

    Zusätzlich besuche ich 14tägig eine alkoholberatungsstelle für einzelsitzungen - zufällig auch bei mir um's eck 🙈, das Schlaraffenland der Abstinenz 😁-

    Diese war für mich damals auch die erste anlaufstelle die mir weiterhalf, ruhe und sicherheit vermittelte - woanders begründete man meinen konsum mit burnout -

    Dort lernte ich meine Beraterin kurz vor meinem tiefpunkt kennen, durch den sie mich begleitete und mich auf den weiteren weg verhalf (psychiatrie - Suchtambulanz, natürlich auch in der nähe 🙈)

    Heute hilft mir die kombi aus beiden. Themen gibts immer und ich lern mich selbst als trockener A. Für mich aber auch draußen in der welt kennen - mit all den wiederkehrenden trinkaufforderungen, - angeboten, alk. Speisen usw

    Die Anzahl der meeting pro woche wird vielleicht mal abnehmen, aber bei mind. Einem wird es bleiben. meine trockenheit is ja noch jung aber ich bin damit sehr zufrieden.

    Darf ich auch Dir bzw. Allen, die gern was dazu erzählen wollen, die Frage stellen?

    Lg

    Hallo Dante!

    Hallo Peter!

    Danke für eure freundliche Begrüßung!

    Ih hab eben bemerkt, dass ein teil meines Textes abhanden gekommen ist.

    Ein stationärer entzug mit anschließender sechswöchiger entwöhnung

    ... Verhalfen mir zu Trockenheit. Nachsorgeangebote die ich regelmäßig besuche hielten mich seither stabil im berufs- und familienleben als vater zweier kinder....

    Hallo, mein Name ist Leonard und ich bin Alkoholiker!

    Nach einer jahrelangen saufzeit, in der ich, rückblickend betrachtet, wohl verschiedene typen des alkoholmissbrauchs durchlebt habe, eskalierte vergangenen herbst mein konsum, letztlich als "funktionierender spiegeltrinker" hin zum physischen und psychischen zusammenbruch.

    Ein stationärer entzug mit anschließender sechswöchiger entwöhnung

    Vom Forum erhoffe ich mir Tipps und erfahrungsaustausch.