Beiträge von BananaPower

    Hallo liebe Pineapple,

    Ich habe mir deine Geschichte jetzt ein drittes mal durchgelesen und ich kann so mitfühlen was du durchgemacht hast.... Es tut aber einerseits gut zu wissen, dass man damit anscheinend nicht alleine da steht, Wahnsinn wie vielen Menschen es so geht. Ich dachte wirklich das ich alleine bin, aber es gibt so viele grausame Geschichten, die meiner Meinung nach kein Kind oder Erwachsener durchmachen sollte. Es tut mir so leid für dich, mir geht es bis heute noch so und ich habe den Absprung erst vor einem Jahr geschafft mit 28 Jahren, aber ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen das ich meine Eltern "allein" gelassen habe. Ich mache immer noch Pflicht ersuche obwohl es mir gar nicht gut tut die beiden in ihrem Elend zu sehen.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft und bin froh das es hier Menschen gibt und allgemein solche Gruppen wo man sich austauschen kann, das wusste ich nicht.

    Hallo Cadda, vielen Dank schon mal.

    Ich bin 36 und komme aus einem zerrütteten Elternhaus. Auch mein Vater war Alkoholiker. Er ist daran verstorben. Meine Eltern ließen sich scheiden als ich 10 war. Seit ich denken kann leider meine Mutter an schweren Depressionen und nimmt starke Beruhigungdmittel und Antidepressiva. Als ich Kind war hatte sie immer wieder Phasen von Alkoholmissbrauch, hörte dann aber wieder auf. Trank nur, wenn etwas vorgefallen war, in Stresssituationen. Seit ich es endlich geschafft habe vor 7 Jahren auszuziehen und alleine zu leben, wurde ihr psychischer Zustand langsam aber stetig schlimmer. Unser Verhältnis war immer sehr angespannt und geprägt von vielen Streitereien wegen Banalitäten. Meine Mutter leidet unter Vergolgungswahn. Die denkt immer, dass ihr jeder etwas Böses antun will. Sie glaubt ich will sie vergiften oder ihr Erbe. Um es kurz zu machen: seit einigen Monaten habe ich am Telefon gemerkt, dass ihre Stimme gebrochen war und sie verwirrt redet. Sie schob es auf ein neues Medikament. Unsere Kontakte beschränkten sich auf Anrufe meinerseits tagtäglich bis zu 3Mal und ich habe sie etwa 1-2Mal monatlich besucht. Einfach aus Pflichtgefühl. Sie kann es nicht ertragen, dass ich ein geordnetes Leben führe und zum ersten Mal seit 2Jahren in einer Beziehung bin. Sie sabotiert meinen Partner. Jegliche Erfolge in meinem Leben kommentiert sie folgendermaßen: wieso hast du so ein Glück? Dabei arbeite ich einfach nur hart an meinem Leben. Jetzt komme ich zum Wochenende: eine Bekannte von ihr schrieb mich an und sagte, meine Mutter hätte sie angerufen und sehr undeutlich gesprochen. Sie würde etwas von Backofen und Feuerwehr erwähnen. Ich bin sofort zu ihr gefahren. Die war so betrunken, dass sie mir die Tür nicht öffnen konnte. Einen Schlüssel hatte ich nicht. Der Rettungsdienst kam und die brachen die Tür auf. Und da lag meine Mutter, halbnackt auf dem Boden, total betrunken. Die Wohnung glich einer Messi-Bude. Der Couchtisch aus Glas komplett zerbrochen. Überall im der Wohnung Säcke voller leerer Alkoholflascjen. Kleiderschrank, Koffer, alles mit leeren Flaschen. Ich stand unter Schock. Meine Mutter räumte bei jedem Besuch auf, so dass es mir nicht auffiel. Unter Zwang und Polizeieinsatz wurde sie ins KH mitgenommen. 3 h später rief der Arzt mich an und sagte, sie würden meine Mutter nun entlassen. Sie wolle nach Hause. Wie kann das sein?????

    Seither hat mich meine Mutter bei WhatsApp blockiert und mir eine böse Nachricht mit vielen Beschimpfungen hinterlassen. Sie wolle mich nie mehr im Leben sehen. Was soll ich jetzt machen? Ich sorge mich sehr und der Gedanke dass sie so verwahrlost macht mich krank. Sie lebt komplett isoliert Von anderen. Sie hat nur telefonisch Kontakt zu Bekannten. Aber keiner weiß wie sie wirklich lebt. Auf der anderen Seite habe ich keine Kraft mehr mich weiterhin um sie zu kümmern. Habe keine Fsmilie. Ich trage die Last ganz alleine. Suche nun selber einen Therapieplatz. Ich denke vielleicht hätte es so passieren sollen, dass ich emotional loslassen kann. Ich hätte den Kontakt von mir aus nie abgebrochen, aus Pflichtgefühl. Ich habe Angst, dass sie stirbt. Schon seit Jahrzehnten nimmt sie regelmäßig Medikamente und seit einiger Zeit wohl auch exzessiv Alkohol. Kann ich etwas machen?

    Hall

    Hallo liebe Aurora, ich danke dir für deine lieben Worte und dein Hilfe, ich hab mich schon etwas eingelesen aber noch keine EKA Gruppen gefunden, vielen Dank für den Link.

    liebe Grüße Melli

    Hallo,

    ich bin Melli und 29 Jahre alt.

    Meine Geschichte ist sehr lang... um alles aufzuschreiben bräuchte ich bestimmt Millionen von Seiten.

    Ich habe seid ca 2. Jahren eine echt schlimme "Phase" wie Leute das in meinem Umfeld nennen. Kleine Einleitung in mein Leben :D :

    Ich bin das jüngste Kind und das einzigste Mädchen von drei Geschwistern. Wir sind Kinder von Alkoholkranken Eltern. Da meine Brüder und ich einen recht grossen Altersunterschied von 9 bis 7 Jahren haben, sind wir uns quasi etwas fremd. Die beiden hingen immer zusammen rum und waren wie Zwillinge und ich habe mich sehr oft als Einzelkind gefühlt und habe mir immer ein kleines Geschwisterchen gewünscht, weil ich schon früh das Bedürfnis hatte mich um was kümmern zu wollen.

    Meine Mutter kommt aus der Schweiz und ist in den fünfziger Jahren geboren und aufgewachsen, sehr traditionell,streng katholisch und konservativ. Meiner Mutter ist in ihrem Leben sehr viel schlimmes wieder fahren, von Vergewaltigung, Tod der kleinen Schwester, Hausbrand und vieles mehr war alles dabei... meine Mutter war die älteste von 10 Kindern und musste wie es damals so üblich war, meine Oma die ich nicht kenne, sehr viel unterstützen was die Versorgung ihrer Geschwister angeht, sogar so sehr das sie meistens nicht zur Schule gehen durfte, von ihren Eltern aus.

    Als Sie dann 20 war kam sie nach Deutschland und lernte meinen Vater in der Arbeit kennen. Meine Mutter war Kellnerin und mein Vater war Koch, in einer Wirtschaft, wo es um sehr viel Alkohol ing und es an der Tagesordnung war, das mit den Kunden zusammen einer über den Durst getrunken wurde.

    Beide meine Eltern kommen aus Familien wo jeweils ein oder zweier der Elternteile Alkoholiker waren, wie so oft zieht sich der rote Faden sehr lange durch die Verwandschaft.

    Meine Brüder hatten es im Kleinkindalter schon nicht wirklich leicht weil sie die Saufeskapaden meines Vaters oft miterleben mussten und zudem eine gestresste, traurige und ängstliche Mutter hatten, die nicht wusste wohin mit ihren Kindern da Sie sehr abhängig von unserem Vater war, emotional und finanziell.... Mein Vater hat sie sehr oft geschlagen, auch vor den Augen meiner Brüder. Im zarten Alter von 3 Jahren haben die beiden miterleben müssen wie mein Vater meine Mutter in der Badewanne ertränken wollte, bis ein Freund meines Vaters kam und ihn davon abhielt...

    Ich hingegen, habe eine sehr gute Erinnerung an meinen Vater, er war seid meiner Geburt, also von 0 bis 10 ein trockener Alkoholiker, er war clean und hat glaube ich sehr viel versucht bei mir besser zu machen.... Meine Mutter hingegen habe ich oft traurig, verzweifelt, überfordert und wütend erlebt. Als Kind kann man ja das ganze noch nicht einordnen, heute weiss ich das meine Mutter immer noch sehr starke Depressionen hat und damals auch viel getrunken hat. Meine Mutter hat ihr eigenes Leid nie aufgearbeitet und behandeln lassen, da man ja nicht zum psychologen geht, man sei ja nicht verrückt oder alles bleibt in der Familie.....

    Mein Vater war viel mit uns unterwegs, aber meine Mutter war fast nie dabei gewesen, ob Ausflug oder Schulische Aktivitäten, meistens war nur mein Vater da oder später sogar gar keiner mehr... Mein Vater fing leider als ich 10 Jahre at war wieder das trinken an und war wieder gewaltätig gegenüber meiner Mutter und meine Mutter trank aus Rache um Ihm zu zeigen was er ihr antat. Ein Teufelskreis, naja ich will euch nicht weiter zuschwafeln da die Geschichte ins unendliche geht sogar bis heute.

    Ich habe mit meinen fast 30, starke selbstzweifel, hohe Alarmbereitschaft, kein Vertrauen, schlechte Gedanken, sehe alles negativ, Depressionen, ich denke auch eine hohe Neigung zu Perfektionismus, sämtliche Ticks, sponatn geht bei mir gar nichts, mein ganzes Leben ist geplant und passiert einmal was nicht planmässiges, zerfällt mine Welt in Scherben und ich bin maßlo mit den kleinste Dingen überfordert. Ich habe viel darüber gelesen und kann mich so sehr , in andere Menschen reinversetzen.

    Zudem bin ich Hochsensibel, sehr emotional und mittlerweile schnell reizbar und habe eine kurze Zündschnurr, ich würde sagen das ich aggresiv bin und voller Wut und vor allem auf mich selbst. Ich kann das nicht akzeptieren wie ich bin, was passiert ist und ich hänge ziemlich oft in der Vergangenheit, ich habe wie viele Menschen einen gossen kleinen Kritikier in mir selbst der alles was ich tue zu nichte macht.... ich kämpfe quasi immer gegen mich selbst und zwar schon fast mein ganzes Leben und das schon automatisch. Ich merke aber das ich langsam keine Kraft mehr habe, ich bin in Psychologischer Behandlung, ich habe einen super tollen Freund und das schon seid 14 Jahren, er war immer ein grosser Halt in meinem Leben...

    Ich glaube das ich mittlerweile unter grossen Depressionen, Stimmungsschwankungen und Wutausbrüchen leide und leider kriegt es meine Familie und mein Freund auch ab... ich will das nicht mehr, ich möchte niemanden weh tun, ich denke manchmal daran, das ich alleine sein sollte damit ich niemanden weh tun kann... Ich bin gott sei dank sehr offen und rede viel über meine Probleme, das muss raus, sonst platze ich.... aber ich finde niemanden der mich versteht oder verstehen möchte, kein offenes Ohr, ich höre mir alles an, ich bin wie ein Schwamm, ich sauge die Probleme anderer Menschen auf und versuche wo ich kann zu helfen, aber ihr kennt das ja bestimmt, ich habe das gefühl niemand hört mich oder hört mir zu. man fühlt sich unter so vielen Menschen, sei es Familie oder Freunde , so alleine.... Ich habe ein ausgeprägtes Helfersyndrom und meine Eltern haben mir lange Zeit eingeredet das ich für die Familie immer da sein muss, egal was kommt und leider wurde das Gefühl der Schuld, der Wut, der Scham der Angst, der Unsicherheit und des Kummers nie besser, seid der Corona Zeit leider schlimmer. Ich bin seid einem Jahr weg, von meiner Familie, weil ich mir es finanziell nie leisten konnte weg zuziehen und ich mich nie getraut habe.

    Ich habe im Moment eine sehr dunkle Zeit und hoffe jemand da draussen kann das irgendwie verstehen.. es ist nicht einfach das Leben zu stemmen und ich versuche auch immer wieder positiv und stark zu sein, nur kann ich mich nicht wertschätzen. Danke fürs lesen