Beiträge von Rike76

    Guten Morgen,

    Deine Mutter hat die Möglichkeit, ihr Leben zu verändern, um die Enkelkinder wiedersehen zu können.

    Es steht ganz allein in ihrer Verantwortung, Einsichtsfähigkeit zu entwickeln, um Hilfe anzunehmen.

    Christrose : genau das sind immer wieder meine Worte an sie. Sie weiß, was passieren muss, damit sie ihre Enkel wieder sieht. Es gibt klare Auflagen.

    1. Entgiftung

    2. Therapie

    3. Trocken bleiben

    Und ihre Familie steht hinter ihr und ist bereit den Weg mitzugehen.

    Mir ist klar, dass sie den steinigsten Teil dieses Weges gehen muss….aber im Moment ist sie noch nicht soweit. Sie hat ihrer Meinung ja kein Problem!

    Wenn sie das erfüllt, dürfen unsere Kinder sofort wieder zu ihr. Und erfüllt sie sie nicht, hat es die Konsequenz, dass sie die Kinder nicht sieht.

    Auch gibt es die Auflage nüchtern zu sein, wenn der „Familienrat“ tagt, um mal wieder darüber zu sprechen, wie es denn weiter gehen soll. Doch leider klappt das auch nicht mehr…am Dienstag hat mein Bruder die „Sitzung“ das erste Mal boykottiert, weil sie die Auflage nicht eingehalten hat. Langsam kommt er auch an den Punkt, dass sie sich nur selber helfen kann und dafür ganz unten sein muss. Ich gehe nicht mehr hin, weil es immer ohne Ergebnis ist bzw sie hoch und heilig verspricht etwas zu ändern und nichts passiert.

    Und dafür brauche ich keine Lebenszeit mehr verschwenden. Die Zeit nutze ich lieber sinnvoll für meine Kinder.

    Ich möchte, dass meine Kinder einen „gesunden“ Umgang mit Alkohol lernen. Wenn man da überhaupt von gesund sprechen kann. Sie kennen es von zu Hause nahezu gar nicht, dass Alkohol getrunken wird oder welcher im Haus ist. Wenn hier Wein, Bier oder Schnaps im Haus ist, dann steht eine Feier an. Und wenn die Feier vorüber ist, werden die Reste im Ausguss entsorgt, bzw nach Wochen abgelaufenes Bier weggeschüttet. Die Weinflaschen, die man mal so geschenkt bekommt werden mit den Namen der Schenkenden versehen, damit wir sie nicht aus Versehen an diejenigen zurückschenken 🙈🙉🙊

    Manchmal erschrecke ich mich selbst davor, wie geradlinig und konsequent ich bin und es macht auch manchmal ein wenig Angst. Aber es ist für mich auch eine Art Selbstschutz und ich habe festgestellt, dass es mir mit einem solchen Handeln viel besser geht und auch meinen Kindern.

    Hera : Es ist für mich ganz wichtig, dass die Kinder verstehen, dass viele Verhaltensmuster ihrer Großmutter der Krankheit geschuldet sind. Sie sagen, dass sie ihre alte Oma wieder haben möchten. Das macht traurig und schmerzt zu hören, wie sie sehen und erkennen, welche Wesensveränderungen durch den Missbrauch von Alkohol entstehen. Ihr Onkel (der Bruder meines Mannes) ist seit 13 Jahren trockener Alkoholiker. Die Geburt unseres ersten Kindes hat ihn dazu veranlaßt in Therapie zu gehen. Denn er wollte Patenonkel werden. Er hat es geschafft! Zur Taufe war er „durch“ und er hält bis heute durch. Wir sind sehr stolz auf ihn und er ist ein echt toller Patenonkel für die Kinder. Die Kinder kennen seine Geschichte und machen schon von alleine eine Kanne Kaffee, wenn Onkel XXX anruft und zu uns kommen möchte :love:

    Vielen Dank für das Verständnis, das einem hier entgegen gebracht wird :love:

    Mit unseren Kindern sprechen wir viel über die Situation und nehmen ihre Sorgen und Ängste sehr ernst. Die Gespräche sind meist sehr tränenreich und emotional. Aber für das Seelenheil, glaube ich, unerlässlich. Sie sagen immer wieder, wie sehr sie ihre Großmutter lieben und vermissen. Wir bestärken sie auch darin, dass sie das auch sollen und Oma sie auch sehr liebt! Nur das Oma wegen ihrer Krankheit im Moment leider nicht für sie so da sein kann, wie sie es vielleicht möchte.

    Auch kommt oft die Frage auf, ob ich böse mit Oma bin, weil wir uns am Telefon „streiten“. Streiten ist es eigentlich gar nicht, aber ich finde deutliche Worte auf die Anfeindungen meiner Mutter. Sie sind leider oft unangemessen und unfair. Aber auch das gehört ja leider in das Krankheitsbild. Und das versuche ich ihnen dann so gut es geht kindgerecht zu erklären. Was nicht immer leicht fällt.

    In der Regel versuche ich diese Gespräche zu vermeiden, wenn die Kinder in der Nähe sind, aber das gelingt leider nicht immer. Sie ruft mich immer an, wenn sie genug getrunken hat und dann scheinbar genug „Mut“ zusammen hat, um mich anzugehen…mittlerweile bin ich schon am Überlegen, ob ich überhaupt noch an das Telefon gehe, wenn ich sehe, dass sie es ist und am liebsten würde ich ihr auch noch die Telefonate mit den Kindern verbieten, aber dazu habe ich mich bislang noch nicht durchringen können. Aber ich denke, dass das der nächste Schritt wird.

    Mit dem Großvater haben wir die Regelung getroffen, dass er zu uns kommt oder etwas schönes mit den Kindern unternimmt (Angeln, Eis essen,…)

    Er leidet sehr unter der Situation, weil seine ganzen sozialen Kontakte im Laufe der letzten beiden Jahre nicht mehr bei ihnen zu Hause stattfinden, weil niemand mehr zu ihnen kommen möchte. Wir sind aktuell darüber am Nachdenken, ob unsere Mutter aus der gemeinschaftlichen Wohnung ausziehen muss. Denn unser Vater hat ein solches Leben nicht verdient. Aber das ist schwer…und bevor eine solche Konsequenz angesprochen oder ausgesprochen wird, muss alles stehen.

    Danke Alex07 für deine Worte.

    Meine Kinder und mich zu schützen ist hier oberste Priorität. Ich bzw wir haben glücklicherweise auch die Möglichkeit dazu, weil wir uns räumlich distanzieren können.

    Ich mache mir aber ebenfalls große Sorgen um meinen Vater, denn er kann sich leider nicht einfach mal so mir nichts dir nichts auf Abstand begeben. Er war jetzt im Frühjahr für 3 Wochen im Urlaub, weil mein Bruder und ich ihm dazu geraten haben. Zwischenzeitlich denkt er darüber nach, alles hinzuscheißen und zurück in seine Heimat zu gehen.

    Ich kann seine Gedanken absolut nachvollziehen und er hätte auch meine volle Unterstützung. Doch dann sagt er, dass er sie ja so nicht alleine lassen kann. Das hätte sie nicht verdient…aber er hat es doch auch nicht verdient jetzt so leben zu müssen.

    Und er versteht nicht, dass er ihr Handeln mit dieser Art seines Handelns im weitesten Sinne unterstützt und ihr quasi den Weg frei macht.

    Meine Mutter ist nicht gut auf mich zu sprechen, weil ich die Situation genau so kommunizieren, wie sie ist! Und das ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auch gegenüber der Öffentlichkeit decke ich sie nicht; so weit sind mein Vater und mein Bruder mittlerweile auch. Sie tut es immer ab und meint, dass wir maßlos übertreiben. Da könnte ich am Telefon explodieren 🤯 meine aktuellen Überlegungen gehen dahin, dass es vielleicht sinnvoll wäre, wenn SIE die häusliche Gemeinschaft verlassen muss. Vielleicht merkt sie, wenn sie alleine ist ja, dass es so nicht weiter gehen kann.

    Was mich fertig macht ist die Hilflosigkeit.

    Hallo in die Runde,

    ich bin neu hier und ziemlich unsicher, ob es der richtige Weg ist…aber ich brauche langsam selbst Hilfe oder Unterstützung in meinem Handeln.

    Meine Mutter hat ein massives Problem mit Alkohol und zerstört damit die ganze Familie. Sie wurde vor zwei Jahren verrentet und seitdem habe ich sie gefühlt keinen Tag mehr nüchtern erlebt. Ihr Konsum ist jenseits von gut und böse (innerhalb von 24 Stunden 3 Flaschen Wein und eine 3viertel Flasche Obstler war die Krönung).

    Sie war innerhalb von einem Jahr 3x zur Entgiftung und es ändert sich nichts. Die ersten beiden Entgiftungen habe ich veranlasst, weil ich der Meinung war, dass ich ihr helfen muss. Die letzte, im März war durch ihre Schwester veranlasst. Ich bin nach der zweiten „Aktion“ zu dem Schluss gekommen, dass ich ihr nur helfen kann wenn sie erkennt, dass sie ein Problem hat. Die Entscheidung fiel im November. Seitdem dürfen ihre Enkelkinder sie nicht mehr besuchen. Es ist eine Konsequenz aus ihrem Handeln…und wir stehen dazu!

    Leider erfahre ich zunehmend aus der Familie, dass sie mein Handeln nicht verstehen, weil ich meine Mutter so sehr damit treffe. Sie bettelt am Telefon, dass sie die Kinder sehen darf; bricht weinend zusammen, wenn ich ihr das versage. Sie bekommt von mir dann immer zu hören, dass sie die Kinder sofort sehen darf, wenn sie an der Situation etwas ändert und ich ihr dabei helfen möchte.

    Es geht mir nicht wirklich gut damit, weil auch unsere Kinder darunter leiden. Aber ich möchte nicht, dass sie ihre Großmutter volltrunken erleben.

    Liebe Grüße Rike