Guten Morgen,
Deine Mutter hat die Möglichkeit, ihr Leben zu verändern, um die Enkelkinder wiedersehen zu können.
Es steht ganz allein in ihrer Verantwortung, Einsichtsfähigkeit zu entwickeln, um Hilfe anzunehmen.
Christrose : genau das sind immer wieder meine Worte an sie. Sie weiß, was passieren muss, damit sie ihre Enkel wieder sieht. Es gibt klare Auflagen.
1. Entgiftung
2. Therapie
3. Trocken bleiben
Und ihre Familie steht hinter ihr und ist bereit den Weg mitzugehen.
Mir ist klar, dass sie den steinigsten Teil dieses Weges gehen muss….aber im Moment ist sie noch nicht soweit. Sie hat ihrer Meinung ja kein Problem!
Wenn sie das erfüllt, dürfen unsere Kinder sofort wieder zu ihr. Und erfüllt sie sie nicht, hat es die Konsequenz, dass sie die Kinder nicht sieht.
Auch gibt es die Auflage nüchtern zu sein, wenn der „Familienrat“ tagt, um mal wieder darüber zu sprechen, wie es denn weiter gehen soll. Doch leider klappt das auch nicht mehr…am Dienstag hat mein Bruder die „Sitzung“ das erste Mal boykottiert, weil sie die Auflage nicht eingehalten hat. Langsam kommt er auch an den Punkt, dass sie sich nur selber helfen kann und dafür ganz unten sein muss. Ich gehe nicht mehr hin, weil es immer ohne Ergebnis ist bzw sie hoch und heilig verspricht etwas zu ändern und nichts passiert.
Und dafür brauche ich keine Lebenszeit mehr verschwenden. Die Zeit nutze ich lieber sinnvoll für meine Kinder.
Ich möchte, dass meine Kinder einen „gesunden“ Umgang mit Alkohol lernen. Wenn man da überhaupt von gesund sprechen kann. Sie kennen es von zu Hause nahezu gar nicht, dass Alkohol getrunken wird oder welcher im Haus ist. Wenn hier Wein, Bier oder Schnaps im Haus ist, dann steht eine Feier an. Und wenn die Feier vorüber ist, werden die Reste im Ausguss entsorgt, bzw nach Wochen abgelaufenes Bier weggeschüttet. Die Weinflaschen, die man mal so geschenkt bekommt werden mit den Namen der Schenkenden versehen, damit wir sie nicht aus Versehen an diejenigen zurückschenken 🙈🙉🙊
Manchmal erschrecke ich mich selbst davor, wie geradlinig und konsequent ich bin und es macht auch manchmal ein wenig Angst. Aber es ist für mich auch eine Art Selbstschutz und ich habe festgestellt, dass es mir mit einem solchen Handeln viel besser geht und auch meinen Kindern.
Hera : Es ist für mich ganz wichtig, dass die Kinder verstehen, dass viele Verhaltensmuster ihrer Großmutter der Krankheit geschuldet sind. Sie sagen, dass sie ihre alte Oma wieder haben möchten. Das macht traurig und schmerzt zu hören, wie sie sehen und erkennen, welche Wesensveränderungen durch den Missbrauch von Alkohol entstehen. Ihr Onkel (der Bruder meines Mannes) ist seit 13 Jahren trockener Alkoholiker. Die Geburt unseres ersten Kindes hat ihn dazu veranlaßt in Therapie zu gehen. Denn er wollte Patenonkel werden. Er hat es geschafft! Zur Taufe war er „durch“ und er hält bis heute durch. Wir sind sehr stolz auf ihn und er ist ein echt toller Patenonkel für die Kinder. Die Kinder kennen seine Geschichte und machen schon von alleine eine Kanne Kaffee, wenn Onkel XXX anruft und zu uns kommen möchte