Beiträge von Yankee1974

    So unterschiedlich kann`s sein …

    Ich trank einfach, machte mir überhaupt keine Gedanken darüber, ich litt nicht (nüchtern vielleicht), wollte nicht aufhören und begriff auch gar nicht, daß ich völlig daneben war.

    Hallo, so ähnlich war es bei mir auch, also wenn ich im Rahmen getrunken habe, so Wodka/ halbe Flasche am Tag, wobei kein Genusstrinken, einfach runter, war für mich alles gut, nur wenn ich drüber war über der halben Flasche, dann wurde ich leider immer launisch und böse. Ich denke auch, hätte es nicht diese eine heftige Reaktion meines Partners nun gegeben, würde ich noch trinken. Leider hat es bei mir einen dermaßen großen Knall benötigt, um mich dem Problem zu stellen.

    Hallo Schratte, die direkte Ansage denke ich wird nichts bringen, hat es bei mir auch nicht, ich habe das alles nicht wahrgenommen, bis zum großen Knall. Mein Vater hat als Beispiel 3 Schachteln Zigaretten am Tag geraucht, erst als der erste Infarkt da war, hat er die Zigaretten im Rettungswagen weggeworfen und nie wieder geraucht. Anscheinend benötigen viele, wie ich auch, einschneidene Erlebnisse.

    Also als jemand der regelmäßig getrunken hat, kann ich dem Text von Hartmut nur zustimmen, wir sehen es nicht was es mit unseren Lieben macht. Ich bin nun 6 Wochen trocken, zwischen drin mal kurze Episoden, aber schon lange nicht mehr so klar wie jetzt. Wenn ich mir jetzt Urlaubsbilder der letzten Jahre anschaue, dann sehe ich die Veränderungen im Gesicht meines Partners, es verlor immer mehr das freudige und unbeschwerte Aussehen und wirkte zunehmend verkrampfter. Nun gab es bei uns auch den Punkt, wo es zum Urknall kam mit der Trennung und bei mir dem "Klick". Ich kann nur jedem Angehörigen raten auf sich aufzupassen und wenn nötig zu gehen, um sich zu schützen.

    Ich finde es, auch wenn du das vielleicht gerade nicht so empfindest, trotzdem stark, dass du nach dem Polizeieinsatz im Juli so ehrlich zu dir warst und dich in Behandlung begeben hast.

    Hallo Saphira, ja das bloßstellen, Farbe bekennen, vor anderen und sich selbst, das ist mit das Schlimmste. Wobei meine Familie es in Teilen bestimmt wusste, weiß, mein Freund, klar, der hat es ja ertragen. Aber wenn Du immer ein Macher bist, keine Schwächen zeigst, ich wurde so auch erzogen, Du bist immer irgendwie selbstständig gewesen, teils mit 100 Mitarbeitern, dann ist das für einen ein riesiger, ich kann das Wort nicht mal sagen/finden. Wenn ich noch daran denke den ersten Termin bei der Suchthilfe gemacht zu haben, ich hab da ein Problem. Da war schon ganz viel Überwindung bei, auch bei dem ersten Gruppentreffen. Nun ist es besser. Der Polizeieinsatz, tja, die haben mich auch noch gesucht, mein Bruder hat mich 2 Stunden gesucht, Ich bin dann irgendwann nach Hause. Tja einen Anwalt habe ich auch, aber nur weil ein Verfahren gegen mich wegen vorsätzlicher Körperverletzung läuft. Ich meine ich habe es verdient, ich will mich nur gut beraten wissen. Dann wohnen in unserem Haus noch Onkel und Tante, die alles mitbekommen haben, hier habe ich mich entschuldigt und mein Problem erzählt. Bei den Eltern meines Freundes habe ich mich auch entschuldigt, leider nur per whatsapp, aber derzeit gibt es hier auch keinen Kontakt. Und natürlich auch bei ihm. Ich tue das jetzt auch nicht für ihn, sondern für mich und alle anderen, denn ich bin schon ein Arsch wenn ich einen drüber habe. Und ich leide dann sehr an Gefühlsschwankungen. Tja, verzeihen, ein großes Wort, nicht so einfach, wieder dem anderen eine Chance geben und wieder was rein zu investieren. Alles schwierig, aber was ist der andere Weg wenn man sich liebt. Derzeit weiß ich es nicht, ich weiß ich liebe ihn und hätte ihn gerne wieder bei mir und das er so lächelt wie es früher war. Ich habe mir mal Bilder angeschaut und gesehen wie es sich bei ihm verändert hat. Das tut mir sehr weh. Dieses unbeschwerte war irgendwann weg. Er konnte nichts richtig machen, nicht wegfahren, weil ich danach hätte besoffen und böse auf dem Sofa wartend gesessen hätte für den nächsten Streit. Ich schreibe hier halt so meine Gedanken. Ach und einmal was zu mir, ich bin derzeit so froh, dass sich die Kinderfrage nie gestellt hat, nicht falsch verstehen, aber wenn ich nun noch wüsste, ich hätte da 2 kleine Knirpse, denen ich das Ganze angetan hätte, nein, das wäre unerträglich. Deswegen denke bitte an Deine Kinder, das ist das Wichtigste, es muss diesen gutgehen! LG André

    Wenn es sich wieder einrenken soll, dann muss dafür die Beziehung, die ihr bisher hattet (geprägt von Alkohol) zu Ende gehen, damit etwas Neues entstehen kann.

    Hallo Saphira, es gibt leider immer diese beiden Seiten. Einmal der Alkoholiker, soweit ich und dann der Partner/ Angehörige. Mein Partner hat mir immer wieder gesagt ich muss was machen, aber ich habe, ich will nicht sagen ihn nicht ernst genommen, ich würde sagen, ich wollte mich vor anderen Menschen nicht bloß stellen. Nun hatten wir diesen schlimmen Vorfall, ich betrunken, schlage ihn und jage ihn durch die Wohnung. Er ruft die Polizei, ich haue ab, das gesamte Programm. Er zieht zu seinen Eltern. Nach diesem Tag war mir sofort klar, so geht es nicht mehr. Was ist das nächste, wie weit gehe ich, ich bin kein Schläger. Also wie gesagt seitdem 08.07.2022 gibt es keinen Alkohol mehr, kontrolliert trinken, vergiss es, mich langsam zu entwöhnen, klappt nicht. Ich bin gleich am nächsten Dienstag zum Arzt und der hat dann den Entzug begleitet, dann darauf die Woche zur Suchthilfe, Motivationsgruppe, nun stellen wir die Anträge für die Therapie, ich bin nun 6 Wochen trocken, Stolz, bin ich nicht, ich denke hätte ich mal früher. Die Gruppensitzungen tun mir sehr gut, da ich sehe das es ein gesellschaftliches Problem ist. Es betrifft so viele. hilft mir aber nicht, ich muss an mich denken und das tue ich nun. Schade ist nur, ich komme so gar nicht an ihn ran, ich denke es ist wie bei Dir, er ist zutiefst verletzt, hat kein Vertrauen mehr und das Umfeld wird wohl auch sagen nichts wie weg. Ich weiß auch das es ohne ihn weitergehen wird, aber ich denke immer, da ist was zwischen uns. Aber wie gesagt ich komme nicht an ihn ran. In bezug auf Deine Situation, wenn er es sich nicht eigesteht er braucht Hilfe, dann gehe nicht zurück, auch wenn die Gefühle da sind. Mein Partner hätte vielleicht schon früher sagen müssen, es reicht, vielleicht wäre es dann nicht eskaliert, aber ich sage ganz klar ihn trifft keine Schuld, ich habe die Schuld. Ich habe es dazu kommen lassen. Nur was nun, Liebe Grüße André

    Hallo Cadda, ja ich bin klar bei mir, ich bin nun 6 Wochen trocken und ich komme nicht an ihn ran, ich liebe ihn sehr, ich habe so vieles falsch gemacht. Samstag, den 13.08.2022 hätte ich so Lust gehabt was zu trinken ( Saufdruck nennt man das wohl), aber was wäre passiert, ich hätte einen drüber getrunken und hätte Streß gemacht. Ich muss hier auf mich achten. Einen Tag zuvor ist er ausgezogen. Tja, seitdem nichts, ich denke das Kind ist in den Brunnen gefallen und ich muss mich damit abfinden. Ich habe die letzten Jahre echt Stress gemacht, ein auf und ab und er hat es ertragen.

    Hallo Seeblick, ok mein Alltag verläuft ruhig. Nichts ändern, nein das ist es nicht, ich gehe es an, seit 5 Wochen gehe ich zur Suchthilfe, ich nehme an einer Motiavtionsgruppe teil und muss mir nun noch etwas Mut machen zu den AA zu gehen. Ich habe mich hier angemeldet. Ob das alles nichts ist, weiß ich nicht, aber es ist ein Anfang. Alleine dieses eingestehen ich bin Alkoholiker, ich habe ein Problem, diesem bewusst zu werden, das war/ist für mich ein so enormer Schritt. Ich bin weder so erzogen, noch es gewohnt Schwäche zu zeigen.

    Freitag ist mein Partner ausgezogen, Samstag hätte ich sowas von gerne getrunken, ich habe mich gefragt wozu der ganze Scheiß, aber ich weiß wofür, für mich, ich tue das Ganze nur für mich jetzt.

    Hallo Seeblick,

    mir geht es soweit gut, danke, es ist halt gerade alles ein wenig viel. Suchtdruck, hmm, in gewissen Situationen denke ich daran, aber es geht mir ohne Alkohol besser. Der Alltag läuft wie immer, das war aber auch schon so als ich getrunken habe. Vorm Schlafen gehen habe ich meistens eine - edit, Medikament - genommen und morgens war alles ok.

    Hallo Alex,

    ich habe mich aufrichtig entschuldigt und die "Hosen runter gelassen" . Ja er sagt er kann nicht sprechen, er ist wie gelähmt, das letzte halbe Jahr war ich auch anstrengend, jeden Tag getrunken, immer Wodka, kleine Flaschen, um es selbst in den Griff zu bekommen, bei größeren Mengen, so ab 300 ml, wurde ich ausfallend. Wir sprechen hier nicht von Genusstrinken, sondern den gesamten Alkohol innerhalb einer Stunde nüchtern zu sich nehmen. Deswegen habe ich auch nie große Flaschen geholt. Wenn es aber dann schlimm war, bin ich angetrunken noch zur Tankstelle gefahren und habe noch was geholt. Tja, dann wurde ich unfair und der Streit ging los. So habe ich ihn dann wenn es heftig war immer rausgeschmissen, er hat dann eine Nacht woanders geschlafen, kam wieder, ein paar Tage Ruhe, dann ging es wieder los. Das so die letzten 6 Monate bis zum 08.07.2022, Ich habe wieder Streit angefangen, dann ist es eskaliert, ich wurde immer böser, habe ihm eine runtergehauen und er hat nach Hilfe gerufen und die Polizei gerufen, ich bin dann abgehauen. Also verstehen kann ich ihn, ich denke er ist einfach "runter" mit den Nerven. Einen Brief gab es schon, er glaubt nur nicht das ich mich bessere. Die Antwort kam per whattsapp, sprechen möchte er aber gerade nicht. Morgen zieht er aus, also seine Eltern holen alles raus. Schwierig.

    Hallo, ich habe so alles falsch gemacht, was man machen kann, ich habe meinen Lebenspartner komplett ignoriert und mir keine Hilfe geholt, Erst als die Sache eskaliert ist, mit einer Backpfeife und der Polizei habe ich das Trinken eingestellt und mir nun Hilfe gesucht, um meine Problem, den Alkohol, in den Griff zu bekommen.

    Leider für ihn zu spät. er zieht aus, kann nicht sprechen, weil er keine Luft mehr bekommt.

    Wie ist Eure Erfahrung, kann sich das wieder einrenken?

    Hallo Hartmut,

    die Hilfe ist für mich. Ich bin nun ca. 5 Wochen trocken und habe schon in Teilen ein anderes Lebensgefühl, Ich mache mehr, die Haut ist besser, ich bin wacher. Ich schlafe mehr durch. Das ist schon ein schöneres Lebensgefühl als am nächsten Tag nicht zu wissen was gestern war.

    Und was ich nie wieder möchte, ist das ich jemanden schlage. Mir ist ohne Grund einmal die Hand ausgerutscht, das war vor diesem Tag nie, das war ein sehr erschreckendes Erlebnis für mich.

    Ich habe ab dem 09.07.2022 nichts mehr angerührt und war dann am 12.07.2022 beim Hausarzt und wurde dann begleitet, es ist die erste Entgiftung, ich hatte aber immer mal Pausen beim Trinken. Aber seit Corona da war und viele Negative Einflüsse waren wurde es schlimmer. Das soll keine Entschuldigung sein, aber mich hat vieles runter gezogen.

    Auch das ich nun Hilfe hole und annehme ist das erste Mal. Das Ganze ist für mich mit viel Scham besetzt, ich bin eher der Macher/ keine Schwächen usw..

    Grüße André

    Guten Morgen an Alle,

    ich bin 48 Jahre alt. ledig, bin Alkoholiker ( das muss ich mir wohl eingestehen), selbstständig. Dachte ich habe es im Griff und musste vor kurzem die Erfahrung machen, es klappt so gar nicht. Ich habe am 08.07.2022 meinen Lebensgefährten eine Backpfeife gegeben, daraufhin hat er die Polizei gerufen usw.. Nun ist er seitdem bei seinen Eltern und zieht am Wochenende aus.

    Leider ist es mir wie gesagt am 08.07.2022 so richtig bewusst geworden, das ich nichts unter Kontrolle habe. Seitdem trinke ich nicht mehr, gehe regelmäßig zur Suchthilfe und zur Motivationsgruppe, in Kürze soll der Antrag auf eine ambulante Therapie gestellt werden, da ich es mir nicht erlauben kann, 12 Wochen auszufallen.

    Mir ist bewusst das ich nie wieder Alkohol trinken sollte, da ich so eine Schwelle habe, bei der ich dann ins Böse/ Unberechenbar gehe. Jetzt zieht wie gesagt mein Partner aus, er hat relativ viel gelitten die letzten Monate durch meine Gefühlsschwankungen und ich habe immer gesagt ich hole mir Hilfe, aber es war nie der Punkt da.

    Jetzt ist er es, aber ich komme an ihn nicht mehr ran, ich habe das Gespräch gesucht, er blockt ab, was kann/ soll ich tun, habt Ihr damit Erfahrungen. Ich höre immer mit einem Alkoholiker kann man nicht zusammen leben, ich wäre schon viel früher gegangen usw.. Ich weiß er ist enttäuscht, ich meine aber auch, er liebt mich noch sehr. So wie ich ihn auch. Also derzeit zerreißt es mir das Herz.

    Grüße an Alle André