Beiträge von mienchen22

    Danke für eure Antworten.. Ich hab ihm heute nochmal geschrieben, das er mir Leid tut, aber Mitleid keine Hilfe für ihn ist.

    Hab ihm auch gesagt, daß wir gerne miteinander reden können, allerdings nüchtern. Ich hab ihm auch gesagt, daß ich große Probleme habe mit der Situation, wenn er schon angetrunken hier ankommt und weiter trinkt. Das es nicht meine Aufgabe ist, sein Leben gerade zu rücken.

    Und ich hab ihn gefragt, warum er nach Hilfe ruft, aber sich die Ohren zuhält, wenn Antwort kommt.

    Natürlich kam nichts zurück

    Er hat sich heute gemeldet. Heute Nacht. Und gesagt, daß er wieder trinkt und es nicht geschafft hat.

    Ihm fällt das Schreiben schwer und er möchte aber gerne vorbei kommen zum quatschen mal wieder.

    Ich hab ihm gesagt, daß ich momentan selber sehr viel Stress habe und mich irgendwann mal wieder melde. Ich möchte es ehrlich gesagt nicht. Ich hoffe, ich reiße ihn jetzt nicht noch tiefer in seine Krise. Aber ich hab mich jetzt halbwegs gut berappelt und möchte mich schützen.

    War das richtig? Oder hätte ich da sein müssen, wenn er alleine ankommt und reden will?

    Ich lebe mein Leben weiter. Ich schreib ihn nicht mehr an. Ich hab oft genug gezeigt, das ich da bin für ihn. Wenn er das nicht will, dann hat er eben Pech gehabt.

    Ja, ich bin mittlerweile auch echt sauer. Warum macht er eine Entgiftung, wenn er sowieso nicht offen dafür ist?!

    Vor allem, was Mann ich dafür, daß sein Leben momentan so schlecht ist? Alle anderen sind Schuld für seine Exzesse. Nein, er ist selber verantwortlich für sein Tun.

    Möchte ein kurzes Update geben.

    Heute hatte er den letzten Tag in der Klinik. Ich hab ihn gefragt, wie er sich fühlt, was er denkt.

    Er wirkt, als wenn man ihm mit einem Todesurteil entlassen hat. Er wollte sich melden, wenn er daheim ist. Nun ja, er ist daheim und immerzu online. Gemeldet hat er sich bei mir nicht mehr.

    Auf meine Frage, wie er sich sein Leben jetzt vorstellt, hat er er geantwortet, das die Möglichkeit besteht, das er früher oder später wieder trinken wird.

    Das war es jetzt für mich. Er hat nichts kapiert. Soll er sehen, wie er sein Leben an die Wand fährt

    Das ist auf jeden Fall die richtige Einstellung Cadda. Allerdings fällt es mir schwer bei Menschen, die ich gerne mag.

    Aber oben wurde auch geschrieben, man muß manchmal Grenzen setzen. Ich muß auch manchmal sagen, daß es keinen Meter weiter geht und ich jetzt eine Grenze setze.

    Gestern hab ich mich sehr schlecht gefühlt damit, heute ist es eher Erleichterung, weil ich glaube, das es der richtige Schritt FÜR MICH in die richtige Richtung war.

    Ich kann die Welt nicht retten, aber ich kann mich selber schützen um meine eigene Welt heile zu lassen

    Nicht erst seit der Beziehung mit einem Säufer, sondern schon vorher hatte ich diese Tendenzen, immer an schwierige Charaktere zu geraten

    So geht es mir tatsächlich auch. Ich hab nie herausgefunden, warum das bei mir so ist, hab aber durch die jetzige Situation mit meinem besten Freund das Gefühl, der Sache mal auf den Grund zu gehen.

    In der Familie hatte ich nie das Bedürfnis, jemanden zu beschützen, es war bei uns, mit kleinen Ausnahmen, eigentlich immer harmonisch

    Oh nein, liebe Cadda, so sollte es gar nicht rüber kommen :( natürlich möchte ich niemanden triggern.

    Gekämpft habe ich nie, ich denke, er hat den Entschluss für sich selber gefasst, er hat nur den Startschuss gebraucht.

    Ich wollte einfach nur für die Betroffenen hier (den Alkoholikern) schreiben, das sich der Weg lohnt und das man sich, egal wie alt, plötzlich ein ganz neues Leben machen kann.

    Weniger, weil man unbedingt will, eher, weil man den Mut gefunden hat, sich mit sich selber an einen Tisch zu setzen und sich zu hinterfragen.

    Diese Geschichte sollte Mut machen, ich hab mit keiner Silbe daran gedacht, das ich damit Schaden anrichte ?(

    Ich hab jetzt viel gelesen und vielleicht hilft es einigen, wenn ich die Geschichte von meinem Ex Partner erzähle, der Alkoholiker war.

    Ich hab ihn damals als Rowdie kennengelernt. Jedes Wochenende Party, in der Woche mindestens oder wenigstens drei vier Bier.

    Er hat mich fasziniert, ja, zu Beginn. Später war es eher abstoßend, weil jeder Kuss nach Bier geschmeckt hat. Er hat seinen Führerschein verloren und damit war ich wohl sein Chouffeur..

    Es kam der Tag, wo er mich vor Weihnachten gefragt hat, was ich mir wünsche. Ich hab ihm gesagt, ich wünsche mir, daß er irgendwann mit mir in der Nacht an die Ostsee fährt. Das ER fährt. Es war ein wenig spitz gemeint von mir, zu der Zeit war ich schon sehr genervt von seiner Trinkerei.

    Er fing zu meiner Überraschung an zu heulen. Und plötzlich wurde mein Partner offen und hat erzählt, er will das alles selber nicht mehr, das Trinken. Seit diesem Abend hat er aufgehört zu trinken. Und es war gefährlich. Sehr. Er lag eine Woche lang im Bett, hat viel geschlafen, war gereizt und hat oft gezuckt im Schlaf.

    Heute weiß ich, dass es lebensgefährlich war. Damals war es mir nicht klar.

    An dieser Stelle bitte der Hinweis, daß ein Entzug zu jederzeit kontrolliert sein muß.

    In seinem Fall ging alles gut.

    Nun zum Eigentlichen. Es hat ca einen Monat gedauert, bis er bessere Laune hatte. Er beschrieb den Entzug mit den Worten, das er jeden Tag an sein Feierabendbier gedacht hat. Das er sich gefühlt hat, als wenn sein Leben nun sinnlos ist und langweilig. Das er sich freudlos fühlt.

    Nach dem zweiten Monat hab ich festgestellt, daß er erstaunlich fit war. Er hat ruhig geschlafen, war in seinem Verhalten ganz anders. Zum ersten Mal (und das hat er danach nie wieder) hat er mich angeschaut und gesagt, er ist so dermaßen stolz und er fühlt sich, als wenn er eine große Sache geschafft hat, für sich selber, von der er immer geträumt hat, aber es sich nie zugetraut hat.

    Naja, leider ist die Beziehung auseinander gegangen. Aus anderen Gründen. Aber auch nach zehn Jahren ist er hier als Säufer bekannt, der plötzlich nicht mehr trinkt, sogar regelrechten Widerwillen gegen Alkohol gezeigt hat.

    Seinen Führerschein hat er in unserer Zeit wiedererlangt.

    Ich möchte mit der Geschichte erzählen, daß man alles Schaffen kann. Weniger mit starkem Willen, denn den hatte er auch beim Saufen. Vielmehr mit dem Blick auf das warum.

    Er hat sich jeden Tag hinterfragt. Geredet mit mir. Sich selber immer wieder gespiegelt. Er war schwach und hat sich zugestanden, das er schwach sein darf. (nicht auf s trinken bezogen, eher auf seine Gefühle während des Entzugs).

    Mit eisernen Willen kann man aufhören, aber ich glaube, das ist schwieriger, als wenn man für sich selber überlegt, wieso weshalb und warum.

    Tausend Momente hat er aufgezählt am Anfang, warum er gerne trinkt, warum er den Rausch liebt und warum er nie aufhören will.

    Zum Ende hin hat er keinen einzigen Grund mehr bestätigt von alledem.

    Und auch er hat gesagt, daß Beste für ihn und diese Entscheidung war, das er mittlerweile eigenständig Dinge entscheiden kann, ohne sich vom Alkohol abhängig zu machen.

    Optisch hat er sich auch sehr verändert. Diese Veränderung war innerhalb von zwei Monaten wahrnehmbar übrigens.

    Ich wünsche euch allen hier dieses Gefühl, nach dem Liebeskummer wegen dem Alkohol, gestärkt in die Zukunft zu springen, zu rennen, zu hüpfen. Und feststellen, daß es tausend Dinge gibt, die sich absolut verändern.

    Eine Co Abhängige

    Lieber Linde, tatsächlich war ich vor langer Zeit verliebt in ihn. Da hab ich diese Probleme bei ihm allerdings noch nicht so bemerkt, oder hab einfach nicht darauf geachtet.

    Klar, er hat gerne getrunken und ordentlich, aber meist bei Feiern, wo alle anderen auch ordentlich gebechert haben.

    Mittlerweile sitzt der Großteil bei einem Bier zusammen ohne sich abzuschießen oder wild zu feiern wie früher. Er dreht auch nicht durch, aber trinkt weiter, wenn die anderen lange genug haben.

    Dieses Verliebtsein ist lange fort, auch weil er mich damals oft nur hingehalten und an der langen Hand gelassen hat. Entwickelt hat sich daraus eben diese Freundschaft.

    Gemerkt habe ich das Helfersyndrom oft. Meinen Ex Freund hab ich damit trocken bekommen, er trinkt seit zehn Jahren keinen Tropfen mehr und ist nur Joch angewidert davon. Als er den Sprung geschafft hat, hat er mich verlassen. Ähnlich wie ein anderer Partner, der aufgehört hat mit kiffen, und danach eine neue Frau getroffen hat.

    Ich hoffe, das klingt nicht zu sehr nach Selbstmitleid, aber das ist eben meine Geschichte.

    Ich bin oft zu gutmütig und glaube, man schafft durch Liebe alles. Was natürlich Quatsch ist.

    Wenn ich mir das durchlese, komme ich mir regelrecht dumm vor.

    Ich wollte ihn wohl irgendwie retten (bin da anfällig für Menschen mit Problemen).

    Irgendwie denke ich, daß es da auch Themen gibt, die ich an mir bearbeiten muß..

    Zumindest war er sehr verständnisvoll und hat gesagt, er respektiert meine Entscheidung und kann es verstehen. Auch so ein Punkt, wo ich dann das dringende Gefühl habe zu rufen "komm her, alles wieder gut, ich hab dich lieb, vergiss was ich gesagt habe"

    Total bescheuert ?(

    Twizzler, auch dir vielen Dank für den Beitrag.

    An den Abenden, wo wir viel zu viel Alkohol getrunken haben, hab ich gar nicht überlegt, was passiert. Ich hab am nächsten Morgen einen Kater gehabt und konnte ohne Alkohol weiterleben. Und er hat auf den Kater noch einen weiteren getrunken.

    Er war mehrmals zur Entgiftung, hielt es aber für Zeitverschwendung. Momentan glaube ich auch, daß er das eigentlich nur macht, damit er weiter Stütze vom Amt bekommt.

    Liebe Cadda, danke für deinen Beitrag.. Wir haben früher oft zusammen was getrunken, für mich war es Spaß (ich trinke nicht mehr) für ihn war es normal.

    Wirklich aufgefallen ist es mir, als er bei mir getrunken hat (wollte bei mir nächtigen) und dann nach Hause gefahren ist. Ich war so schockiert, er hat ordentlich geschwankt. Seit dem hatte ich dann auch kein Bier mehr für ihn da, wenn er kam. Und die Treffen wurden weniger.

    Auf Gespräche reagierte er mit "ja ich weiß, ja ich bin Alkoholiker und nein, ich kann es mir nicht vorstellen, nie wieder zu trinken"

    Nur wo soll das enden? Das ich ihm heute gesagt habe, das ich Zeit brauch und den Kontakt erst mal nicht mehr möchte, ist mir das Herz zersprungen. Somal ich weiß, das er niemanden hat momentan und sich alle abwenden. So wollte ich nie sein.

    Aber die zwei Ohrfeigen haben mich erschrocken. Erst die eine und auf Nachfrage, ob es weh tat (hab aus Scham Nein gesagt) dann die zweite. Seit dem Moment ist alles anders.

    Er hat sich Tag s drauf entschuldigt und gemeint, das weiß er gar nicht mehr und er macht sich Gedanken, was die anderen wohl jetzt über ihn denken..

    Ich bin irgendwie einfach verwirrt. Aber ich werde ihm seinen Weg gehen lassen. Und mich schützen

    Hallo ihr Lieben.. Ich schreibe, weil mir euer Forum oft angezeigt wird, wenn ich im Internet nach diesen Themen suche.

    Mein bester Freund ist Alkoholiker. Bekennender. Zuerst (vor zwei Jahren) waren es nur die Wochenenden. Ich hab ihm gesagt, daß mir sein Verhalten befremdlich ist (nach vier Bier nach Hause fahren..)

    Er hat im Juli seinen Job aufgrund dessen verloren, weil er oft krank war oder zu besoffen, um arbeiten zu können.

    Seit dem geht es bergab. Er schläft den ganzen Tag nur noch, vegetiert vor sich hin.

    Vor zwei Wochen hatten wir eine kleine Feier in der Kneipe. Ich hab wie üblich ein bisschen rumgealbert und er hat mir aus dem Nichts zwei Ohrfeigen gegeben. Vor allen Leuten. Ich war perplex und ziehe mich seit dem zurück.

    Er hat heute geschrieben, ob er zu mir kommen darf. Sich erklären. Ich hab ihm einen Korb gegeben, nachdem er auch das Treffen zu Heiligabend verschlafen hat.

    Einen Termin zur stationären Entgiftung hat er Anfang Januar. Aber sagt, aufhören möchte er nicht, er möchte nur reduzieren.

    Es belastet mich, das ich ihm einen Korb gebe, es gibt mir das Gefühl, ich lasse ihn alleine mit seinem Problem.

    Keine Ahnung. Wollte einfach mal reden, es tut mir einfach weh