Beiträge von FREDDY68

    Hallo Whitewolf,

    liebe Forumsmitglieder,

    ich bin jetzt 4 Monate abstinent ohne ein einziges Mal suchtdruck verspürt zu haben. Macht mir fast ein bisschen Angst - so wie wenn man auf den großen Knall wartet. Die Abstinenz zu halten ist momentan kein Problem - vielleicht auch angesichts gravierender Baustellen in meinem Leben, die mich sehr beschäftigen.

    Ich fühle mich jedenfalls stabil, was mein Betreuer bei der Suchthilfe ebenfalls so sieht. Ich werde deshalb zunächst von einer Suchttherapie Abstand nehmen und kann kommende Woche eine Psychotherapie beginnen. Falls es notwendig wäre, kann ich jederzeit auch kurzfristig wieder die Suchthilfe in Anspruch nehmen. Ansonsten wöchentlich die örtliche SHG - Gold wert!

    Jeder trockene Tag ist ein guter Tag - trotz der anderen Baustellen....

    Grüße von Freddy

    Hallo FREDDY68 :)

    Bei mir ist es eben nur nichts Negatives wie bei vielen anderen. Also ich gerate nicht in Versuchung, wenn ich gestresst bin, traurig bin oder sonst irgendeine bedrückende Befindlichkeit. Sondern eher, wenn es mir (zu) gut geht, die Sonnen scheint, Sommerfeeling herrscht...

    Ich denke der Grund zu trinken ist immer eine Art Unzufriedenheit. Da sind wir Alkoholkranke und "gesunde Alkoholkonsumenten" sehr ähnlich. Zumindest so lange man den Alkohol nicht braucht. Man hat Stress oder ist nach eigener Einschätzung nicht locker genug, man ist angespannt oder die Feier ist nicht lustig genug ohne Alkohol etc.. Nur kann sich der Nicht-Alkoholiker ein Glas gönnen zur Entspannung oder damit er etwas redseliger wird - wir aber dürfen, wollen und können das nicht (mehr).

    Bitte nicht falsch verstehen - ich trauere dem nicht nach.......

    Hallo Newchance,

    die Erkrankung hatte ich auch aus den Augen verloren, weil ich niemals Suchtdruck hatte - so kam der Leichtsinn und der Rückfall nach 6 Jahren. Ich hatte kein Problem mit der Abstinenz und dachte, dann bin ich "geheilt" und kann es kontrollieren. Ein Trugschluss - klar - und ich wusste es ja auch von vielen "erfahrenen" Alkoholikern.

    Zu Gründen für die Sauferei habe ich mir nun auch wochenlang Gedanken gemacht aber dieses Thema nun ad acta gelegt, weil ich da nicht zu einem befriedigenden Ergebnis komme. Ich war und bin in einer sehr schwierigen Situation und es gibt sicher auch Auslöser für das Trinken oder einen Rückfall aber es geht doch vielen Menschen viel schlechter als mir und die saufen nicht.

    Für mich ist ein Grund für's Trinken zu suchen lediglich der Versuch, sich vor dem eigenen schlechten Gewissen zu rechtfertigen. Wenn man trinkt sowieso und wenn man trocken ist im Nachhinein.

    Ich glaube, ich habe eine grundsätzliche Verknüpfung hergestellt zwischen der Trinkerei und meinem Befinden. In der nassen Zeit habe ich getrunken, weil ich es gebraucht habe - Level zu niedrig --> Erste Entzugserscheinungen --> Alkohol --> Es geht einem besser.

    Und wenn man trocken ist und es einem nicht gut geht, ist doch diese Verknüpfung Alkohol - Zustandsverbesserung immer noch da.

    Das ist meine subjektive Selbsteinschätzung und deshalb versuche ich mein Befinden zu verbessern und sei es mit banalen Kleinigkeiten.

    Klappt gut ....bis jetzt....

    Grüße von Freddy

    Hallo Maeron,

    ich verstehe nicht ganz, warum die genaue Einordnung Deines Alkoholproblems in "abhängig oder nicht" so wichtig ist.

    Anfangs hattest Du geschrieben, dass nur der (seltene) Kontrollverlust bei Feiern das Problem sei - dann (ich glaube am 4. Tag) hast Du ein psychisches Problem, weil Du nicht trinkst......

    Bei mir war es ähnlich und wenn ich zu der Zeit den Absprung gemacht hätte, dann wäre mir und meinem Umfeld viel erspart geblieben.

    Vor meiner ersten Entgiftung dachte ich auch viel über meine Situation und meinen Konsum nach: Bin ich Alkoholiker - wieviel darf ich trinken ohne in die Alki-Schublade zu gehören etc..

    Mach den Absprung und genieße die Freiheit - bevor Du so tief im Sumpf steckst wie ich zeitweise!

    Schöne Grüße von Freddy

    Hallo in die Runde,

    Nun habe ich einen Monat und zwei Wochen….

    Ich bleibe wachsam! Eigentlich hatte ich jetzt die ganze Zeit über keine Lust, etwas zu trinken.

    Emotional bin ich manchmal ziemlich unten. Die familiäre Situation ist echt schwierig – meine Frau ist wegen meiner Sauferei ziemlich fertig und auch wütend. Mehr als nur verständlich. Früher wäre meine jetzige Gemütsverfassung ein super Grund gewesen, eine halbe Kiste Bier zu trinken.

    Aber ich habe kein Bedürfnis danach. Ich habe viel kaputt gemacht und uns Alle Energie entzogen.

    Wie es auch wird – mit Alkohol wird es bestimmt Nix!

    LG Freddy

    Hallo in die Runde,

    zunächst besten Dank für das Feedback in meinem thread!

    Irgendwie brauche ich zur Zeit viel input um mich ein bisschen zu sortieren. Ich habe nun hier auch einige für mich sehr interessante Beiträge in anderen Themenbereichen gelesen.

    Vergangene Woche war ich das erste Mal bei der örtlichen Selbshilfegruppe: Prima - bleibe ich dabei!

    ........

    Plane nicht so viel, mach ganz einfach.

    .......


    Und jetzt geh einfach Schritt für Schritt weiter. ..........

    Viel Glück

    Ich weiß (noch) nicht genau, was ich wie machen soll oder wie die nächsten Schritte aussehen müssen. Ich habe große Hoffnungen was meine anstehende Psychotherapie angeht - vielleicht werden meine Gedankengänge dann etwas strukturierter!?

    Bisher ist es mir jedenfalls noch nicht gelungen, meine Suchtgeschichte zu analysieren um einem erneuten Rückfall zu vermeiden.

    Aber vielleicht gibt es ja gar keinen Grund!? Einfach nur eigene Blödheit und jetzt im Nachhinein sucht man einen Grund und kann seine Blödheit rechtfertigen.....

    Ich denke, dass das Trinken mit einer Unzufriedenheit zusammenhängt. Zu viel Stress - Unzufrieden - Alkohol zum Runterkommen / Zu Schüchtern - Unzufrieden - Alkohol macht mutiger und gesellig / Und wenn man gut drauf ist und happy, dann reicht das nicht um zufrieden zu sein und man will dem Gefühl mit dem Alkohol noch ein "Krönchen" aufsetzen.....

    Jetzt sind es fast 6 Wochen - kein Suchtdruck und inzwischen gibt es Tage an denen ich gar nicht dran denke.

    Schöne Grüße

    Freddy

    Willkommen bei uns.

    Ist das so? Ich bezweifle das, gerade, wenn ich immer wieder rückfällig werde, dann ist doch der Schlüssel etwas anders zu machen.

    Dies immer wieder viel beschworen Individualität ist in meinen Augen nur der Versuch, sich nicht an die Sucht anpassen zu wollen.

    Hallo Hartmut,

    ich weiß nicht wie es ist, ich schreibe hier nur über meine rein subjektiven Einschätzungen. Ich hatte das auch erwähnt, dass Veränderung für mich jetzt sicher ein zentraler Punkt sein muss. Ich meinte auch nur, dass es vielleicht nicht ganz so wichtig ist, WAS ich verändere - Hauptsache es ist anders und besser als während der Trinkerei bzw. vor dem "Wiederanfangen". Und welche Veränderungen man braucht und einen weiter bringen - das ist individuell unterschiedlich.

    Wie kann ich etwas aus den Augen verlieren, wenn ich weiß, dass ich unheilbar krank bin? Verstehe ich nicht. Meinst Du hast Dich damit nicht mehr beschäftigt hast und bist in das alte Verhaltensmuster gefallen bist?

    Es war eben so! Es ging mir gut und ich hatte viel sinnvolles zu tun. Ich hatte keinen Suchtdruck und dachte auch kaum an Alkohol. Ich fühlte mich vor dem Entzug richtig schlecht aber danach prima und eben überhaupt nicht mehr "krank". Dann habe ich mich nach etwa 1 Jahr auch nicht mehr um das Thema gekümmert was wohl der größte Fehler war. Dann Leichtsinn und Selbstüberschätzung und schleichend kam der Alkohol wieder.....

    Schöne Grüße

    Freddy

    Hallo Elly,

    ich habe mich hier im Forum und auch an anderen Stellen schon recht umfassend informiert. Letztendlich ist aber jeder individuell in der Persönlichkeit und seiner Geschichte und muss es selbst für sich hinbekommen.

    Zu Deiner frage der Veränderung: Ich denke dass es vorrangig ist, irgend etwas zu ändern damit man nicht wieder in alte Muster fällt - was konkret ist vielleicht gar nicht so relevant.

    Es hatten sich zeitweise viele Stressfaktoren angehäuft (familiär, wirtschaftlich, Pflege meines Vaters, meine Erkrankung neben dem Alkohol) und dann ist Alkohol zunächst ein wirksames Mittel zum Stressabbau. Das funktioniert aber bei mir als Alkoholiker eben nicht mehr. Der Konsum läuft aus dem Ruder und ein weiterer Stressfaktor ist selbstgemacht!.

    In den 6 abstinenten Jahren hatte ich meine Erkrankung aus den Augen verloren - ich hatte ja kein Problem mit der Abstinenz. Und das war aus heutiger Sicht der größte Fehler. Es ist nun mal eine chronische Erkrankung, die ich zukünftig mehr oder weniger behandeln muss - und zwar dauerhaft.

    Zudem werde ich eine Psychotherapie machen. Diese kann voraussichtlich noch dieses Quartal starten und ist zunächst wöchentlich auf 3 Monate geplant.

    Außerdem werde ich zusätzlich zu diesem Forum auch 2 örtliche SHG besuchen und erhoffe mir nur etwas Input für die weitere Strategieplanung.

    Ein herzlicher Gruß

    Freddy

    Hallo liebe Forumsmitglieder,

    ich bin 54 Jahre alt und arbeite derzeit viel Vergangenes auf - bislang mit mäßigem Erfolg.

    Bisher hatte ich mit Selbsthilfegruppen und Therapien oft Pech aber das ist alles auch schon etwas her und jetzt muss ich meine Problematik wieder ernsthaft angehen.

    Zu meiner Geschichte (des Trinkens):

    Ich habe schon seit der Jugendzeit gerne mal zu viel getrunken, es war aber wohl noch keine Abhängigkeit nach meiner heutigen Einschätzung.

    2005 wurde bei mir eine nicht therapierbare und fortschreitende Erbkrankheit diagnostiziert so dass ich meinen Beruf nicht mehr ausüben durfte. Aufgrund dieser Erkrankung bin ich inzwischen schwerbehindert. Zeitgleich mit der Diagnose wurde ich von meiner damaligen Lebensgefährtin zuerst betrogen und dann verlassen. In dieser Situation erhöhte sich der Konsum rapide.

    Ich bekam dann die Genehmigung einer Umschulung und kurz nach der Beendigung lernte ich meine jetzige Frau kennen. Es ging wieder Bergauf aber weiter getrunken habe ich trotzdem. Ich war selten völlig betrunken aber ein gewisses Level musste schon sein und es wird einfach immer mehr.

    2013 hatte ich die erste Entgiftung - es war ein spontaner Entschluss: Ich rief in der Klinik an und 4 Stunden später war ich dort. Körperlich war es ein harter Entzug für mich aber so etwas lohnt sich wohl immer!

    Danach war ich in einer Tagesklinik, was ich nach der halben Zeit (3 Wochen) abgebrochen habe. Es war mir zu langweilig. Bei der Örtlichen Selbsthilfegruppe war ich auch nur 2 mal und ein Psychotherapeut, der wirklich super war, verließ die Arztpraxis nachdem ich einige Male dort war - wobei er wahrscheinlich nicht wegen mir aufgehört hat. Es war für mich auch nicht schlimm, dass diese Therapieversuche fehlschlugen - Ich fühlte mich prima, hatte nie Suchtdruck und war dann fast 6 Jahre absolut abstinent.

    Dann alkoholfreies Bier bei einer Feier (unglaublich was da im Kopf los war) - dann mal ein "richtiges" Bier und: "Geht ja - passiert gar nichts Schlimmes" dachte ich Trottel. Maßlose Selbstüberschätzung.

    Seit 2019 war ich nun 4 mal in der Klinik zum Entgiften. Das letzte Mal im Juli 2022. Dieses Jahr im März habe ich wieder angefangen und dann einen Entzug zu Hause gemacht. Langsam reduziert und jetzt seit 4 Wochen auf Null. Auch wenn ich wesentlich weniger getrunken hatte wie vor dem ersten Entzug war der jetzige am Härtesten aber für mich auch am Wertvollsten und hoffentlich am Heilsamsten! Ich bin derzeit enorm gestresst, weil die Beziehung zwischen meiner Frau und mir durch die Trinkerei und Rückfälle - gelinde gesagt - sehr schwierig und belastet ist. Ich bin sehr froh, dass ich es trotz der angespannten Lage alleine geschafft habe.

    Jetzt muss ich dran bleiben - eigentlich weiß ich ja wie einfach es sein kann länger abstinent zu sein - Ich glaube, das ist meine und unsere letzte Chance!

    Schöne Grüße vom Bodensee

    Freddy