Beiträge von Vayana

    Da war mein Handy schneller als ich… der Text war noch nicht fertig…

    Mein Partner trinkt nach wie vor alkoholfreies Bier. Bei der Suchtberatung war er nicht. Ich vermute auch nicht, dass er aus eigenen Stücken dort hingeht. Auseinandersetzung mit der Sucht findet in meinen Augen eher halbherzig statt, genau in ihn reinschauen kann ich nicht. Aber es klingt an, dass es für ihn kein zentrales Thema ist, sondern eher am Rand mitläuft. Eine glasklare Einstellung, wie ich sie hier von euch trockenen Alkoholikern erlebe, war zwischen uns bis jetzt kein Thema von seiner Seite. Es bleibt eher schwammig.
    Im Vordergrund (?) stehen unsere Beziehungsprobleme. Es liegt nicht alles am Alkohol. Ganz im Gegenteil . Es gibt viele Probleme, die wir haben, die auf den ersten Blick nichts damit zu tun haben. Allerdings werde ich zunehmend nachdenklich, wie es sein kann, dass ich mich in so vielen Erfahrungen von euch /bzw uns co’s wiederfinden kann. Bei uns dreht sich ja nicht alles so extrem um Alkohol. Aber ich bin auf jeden Fall im „Co-Modus“. Mein Eindruck verfestigt sich, dass Co-Abhängigkeit meine Beziehungsform ist. Ind dass ich da ohne Hilfe nicht raus komme. Er ist sehr bemüht, an unserer Beziehung zu arbeiten. War auch schon bei einer Therapeutin. Ich bin mit mir selbst beschäftigt oder auch leider nicht, weil mich 3 Kinder auf Trapp halten. Ich merke, dass es mir besser geht, wenn er nicht da ist. Ich komme mehr zur Ruhe. Ich genieße die Zeit mit Freunden, weil sie positiv ist. Mir gut tut. Er ist meist genervt, gestresst, überlastet. Er stößt Freunde und Familie und die Kinder vor den Kopf, merkt es nicht. Ist launisch. Er ist auf jeden Fall kein angenehmer Zeitgenosse, um entspannt Zeit mit ihm zu verbringen. Außer er hat 1-2 Bierchen getrunken. Aber nicht die alkoholfreien 😵‍💫Vielleicht gibt es andere Frauen, die damit zurecht kommen. Ich ärgere mich hauptsächlich über ihn, wenn wir zusammen sind. Er hat wenig Freunde, mein Freundeskreis und meine Familie haben sich lange um ihn bemüht aber er ist sehr kantig. Mir fälltest schwer, dass es nicht einfach mal harmonisch läuft. Die Zeit, die ich ich mit ihm genieße, ist gering. Das ist eine harte Einsicht. Aber die Vorstellung, er wäre gar nicht mehr da, beängstigt mich sehr. Die Angst ist anscheinend so groß, dass sie mich lähmt. Ich komme da alleine nicht raus. Dazu kommen Kommentare, die sehr gut gemeint das und, von einem Therapeuten, der uns beide kennt und schätzt, dass er Trennung für keine gute Idee hält. Und Meinungen, dass es für die Kinder schlimm wäre. So wichtig wäre, dass wir es zusammen schaffen. Ich hoffe, dass es ok ist, wenn ich hier so über mein Erleben schreibe.

    Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass".

    Ich hab mich abgeduscht. Nass bin ich. Und ich kann schwimmen. Ich stehe auf dem 3-Meter-Brett. Aber ich bin gelähmt.

    Zum Thema CO gibt es nichts Neues dazu. Alles andere läuft nun unter Beziehungsgeflecht. Oder? Wie können wir dir dabei helfen?

    Mir helfen das Verständnis, die kritischen Nachfragen und Anregungen. Ich habe lange über Deine Frage nachgedacht , Hartmut. Danke!

    Guten Morgen, nun ist fast ein Monat vergangen, seitdem ich das letzte mal hier geschrieben habe. Ich lese hier allerdings täglich. Das tut mir sehr gut. Allerdings geht es mir nicht gut. Ich hänge nach wie vor fest, unfähig mich für oder gegen die Beziehung zu entscheiden. Dieser Zustand dauert schon 9 Jahre… so lange sind wir zusammen, so lange gibt es meinen Partner plus Alkohol in den verschiedenen Facetten. So lange habe ich gehofft den Mann an meiner Seite in ihm zu findenIch finde mich in vielen Erfahrungen von euch wieder.

    Ich suche irgendeinen Weg hierzubleiben, kann aber nicht einschätzen wie sich alles entwickelt. Grrrrrr

    Das Risiko im selben Ort zu bleiben und es sich dann nicht gut entwickelt? Würde ich nicht eingehen wollen… Ich würde einen klaren Schnitt machen, Füße in die Hand und so weit weg wie möglich. Und das Jugendamt einschalten und deine Sorge bezüglich der unbegleiteten Treffen mitteilen. Notfalls immer wieder. Da geht es um Kindeswohl. Ggf um Kindeswohlgefährdung um das mal auf den Punkt zu bringen. Dein Mann ist nicht in der Lage adäquat auf die Bedürfnisse eurer Tochter zu reagieren, wenn er betrunken ist.

    Hallo Silberstreifen, Du und Deine Tochter haben mein totales Mitgefühl. Ich kann nur ahnen, dass es gerade der Horror ist bei Euch zu Hause. Könnt ihr Euch raus ziehen? Tagesausflug, zelten gehen, Freunde über Nacht besuchen? Es sind ja auch Ferien, vielleicht ist der ein oder andere nicht da und ihr könntet da die Wohnung Sitten? Oder selbst in Urlaub fahren? Ich denke, dass die Zeit für deine Tochter bis zum Auszug sehr lang sein könnte. Und ich ahne nur den hohen Leidensdruck von ihr. Raus da!!!! Ganz schnell!!!! Das würde ich zu mir sagen!

    Ich kann das von hier aus nicht einschätzen, es hört sich aber so an, als ob es gefährlich ist, was er da treibt, wenn Du überlegt hast, einen Rettungswagen zu rufen? Du kannst auch die Polizei anrufen. Auch von unterwegs. Wichtig ist, dass Du darstellst, dass in Deinen Augen eine Gefährdung vorliegt. Die können dann am Wochenende den sozialpsychiatrischen Dienst informieren. Die kommen dann auch ggf. vorbei, um die Situation einzuschätzen, ob dein Mann evtl doch ins Krankenhaus muss, wenn er sich selbst gefährdet. Im Fall von akuter Selbstgefährdung ist es notwendig, die richtigen Stellen einzuschalten. Das liegt dann in ihrer Verantwortung, die Situation einzuschätzen und evtl weitere Schritte einzuleiten. Und Du hast Verantwortung übernommen, in dem du sie- die Verantwortung- an die richtigen Stellen abgegeben hast.
    Was für ein Wahnwitz!
    Ich denke, ich an Deiner Stelle, würde mich so verhalten. Weil ich sonst die Sirgen und Zweifel, ob ich nicht doch etwas hätte tun müssen, mit in den Urlaub nehmen würde.
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass jeder Kilometer auf deiner Reise dich ein Stückchen weiter weg von ihm hin zu Dir bringen mag! Genieß Dein Leben!!! Du hast es Dir so verdient!!!!!!

    So, wascht mir mal den Kopf oder so. Was nun? Wir sind wieder zu Hause! Hier ist immer noch alkoholfreie Bier-Area… allerfings gab es wohl mindestens 1x als wir im Krankenhaus eine Ausnahme davon, weiß die co-Abhängige in mir zu berichten…

    Er ist jedoch alles in allem stimmungsstabiler und nicht so angespannt wie an den Tagen wo es jeden Abend Bier gab…
    Ich habe mich- auch seit ich in diesem Forum bin- auch körperlich zurück gezogen und ihm auch gesagt, dass ich gerade sehr mit mir beschäftigt bin, dass ich mich in co-abhängige (nicht nur Alk)Strukturen befördert habe, kein Vorwurf an ihn, eher Selbsterkenntnis- und nicht weiß, ob und wie es mit uns weiter geht. Das meine ich auch genau so. Es ist alles offen. Ich weiß es einfach nicht. Und ich muss mir selbst über viele Dinge klar werden.
    Eben hat er das Gespräch gesucht. Thema war in etwa: wie lange ichvdrnn noch brauche, es für ihn Psychoterror bedeutet, dass ich so um mich Kreise, nur noch ich um mich und die Kinder, dass es ja von meiner Seite keine Basis und kein Bekenntnis mehr gibt(Ich habe ihm gesagt, dass emotional viel kaputt gegangen ist und ich auch nicht weiß, wie das heilen kann- das hat nicht nur mit Alkohol zu tun. ) dass ich dann ja sonst auch besser ausziehen kann, wenn das so ist. Er kann jetzt nicht ewig warten. Er kein Alkoholiker sei und auch noch weniger psychisch abhängig. Und er sich dann ja auch nicht mehr anstrengen braucht, sich nicht mehr um meine beiden Kinder älteren Kinder bemühen muss, die nicht seine sind…

    Dann ist er spazieren gegangen.

    Liebe Jump, mir fiel dazu ein: mach Dich doch nicht ABHÄNGIG von Deinem Mann, was den Urlaub betrifft. Mache vielleicht DEINEN Urlaub daraus!!! Selbstbestimmt und selbstgenießend! Du hast es Dir verdient!!!

    Alles andere dazu ist ja schon geschrieben worden.

    Wir dürfen in den nächsten Tagen nach Hause! Juchhu! Das Gröbste ist überstanden!!!

    Danke für die Rückmeldungen! Es hilft mir sehr.
    Ich habe vorhin mal eine Liste mit den Alkohol-Erlebnissen der letzten Jahre begonnen. Ich merke dabei immer wieder diese nicht-hilfreiche Stimne in mir, die es bagatellisiert und verharmlost( ist doch gar nicht so schlimm, Du steigerst Dich da in etwas rein.)

    Und ich merke, dass die emotionale Kluft bei mir immer größer wird.
    Liebe Grüße

    Und hier suchst du eine Antwort? Wofür? Um ihm damit zu konfrontieren? Möchtest du ihn überzeugen? Oder für dein Verständnis?

    Hallo Hsrtmut, ja genau, ich suche HIER eine Antwort, da ich es nicht weiß, es mich interessiert und hier die Fachleute sind! Das ist doch genau der richtige Rahmen hier, denke ich. Es geht mir darum, es zu verstehen. Ob ich dadurch kontrollieren will, weiß ich nicht. Da denke ich mal drüber nach. Ich fühle mich - ehrlich gesagt- etwas angegriffen. Aber das bringt vielleicht auch das Medium mit sich.

    Hat er dir da keine zufriedenstellende Antwort gegeben?

    Hallo Hartmut, Hm… ich glaube nein… nö? Nö 🤔 🙂

    Als ich dann Besuch bekam, und er eine Flasche Bier trinken wollte und etwas in Glas schüttete kam Wasser raus. Er hatte also die leeren Flaschen aufgefüllt.

    Oh man😢, das kann ich mir vorstellen, wie das Kartenhaus bei Dir in Sekundenschnelle zusammen gestürzt ist. (Und obendrein wie dämlich, da nicht dran zu denken, dass das die Flaschen mit Wasser waren, oh mannoman, wäre es nicht so traurig, wäre es hart witzig)

    Und @ Momo: Ich versuche zu begreifen, was bei mir passiert- und es wird mir schwer fallen, wenn wir aus dem Krankenhaus kommen, nicht in der Garage zu gucken, wie es an der alkoholfreien Bierfront aussieht… ich bin noch am Anfang von diesem Weg…

    Ich denke ja gerade viel- wir sind ja im Krankenhaus- nehme mir jetzt zwischendurch immer mal Zeit, hier zu lesen, für mich zu sortieren, zu denken.
    Mir sind ein paar Fragen gekommen: bitte nicht lachen- ich versuche zu verstehen!
    warum ratet ihr aus eigener Erfahrung nicht mehr zu kontrollieren? Ich verstehe es noch nicht so ganz… mir hilft es, einzuschätzen, wo wir uns gerade befinden. Gerade wenn es Phasen gibt wo nichts/ wenig getrunken wird. (Ist er wirklich trocken geblieben? )

    Warum leugnet ein Alkoholiker ? Weiß er er, dass er leugnet?

    Die meiste Zeit war es dennoch ein Tabz auf Eierschalen. Nie zu wissen wann welches Gesicht gezeigt wird. Ich habe mich total verbogen in der Beziehung. Und meiner Meinung nach ist das die Frage die ich mir stellen muss. Das Warum...

    Ja, die Antwort auf die Frage ist vielleicht schnell gefunden- aber um das zu ändern, braucht es vermutlich Zeit und evtl. auch eine gehörige Portion therapeutische Unterstützung. Denn schön wäre es ja, wenn man auch in anderen Beziehungen-Liebe aber auch Familie, Freunde und Job etc. -sicher wird, andere Wege zu gehen .

    Bei uns ist es so, dass mein Mann ohne Alkohol zwischen dem taffen Typen, den ich toll finde, dem gekränkten, beleidigten Part, oft gibt es auch noch einen depressiven Part im NÜCHTERNEN Zustand hin und her pendelt. Das ist mega anstrengend! Seit er - ich nenne es mal eine Trinkpause- macht, ist er deutlich stabiler, eher der taffe Typ. Mit 1-3 „Bierchen“ wird er freundlich, ausgeglichen und entspannt. Das hört sich jetzt mega schräg an: aber so gefällt er mir am besten. So ist er entspannt, nett, freundlich, witzig und ein angenehmer Zeitgenosse. Leider! Das ist eigentlich der schizophrenste Zustand- zum einen entspanne ich mich, wenn er so drauf ist, zum anderen hasse ich es und fühle mich mega „verarscht“ (Sorry, mir fällt gerade kein anderes Wort ein) wenn er dann auf einmal gut drauf ist und alle mitmachen sollen.

    Ab mehr Alkohol- ich weiß nicht, wann es kippt- wird er dann streitsüchtig, vorwurfsvoll anklagend, mega gereizt, lässt nicht mehr ab etc. Ganz, ganz ekelhaft.
    Das ist dann auch am nächsten Tag noch so, da brauche ich gar nicht mit ihm diskutieren. Da reizt es ihn massiv, dass ich dann abweisend und geschockt bin…

    ich kann mich auch nur anschließen. Die Angehörigen hängen dazwischen, und wissen nicht, welche Persönlichkeit sie beim nach nach Hause kommen empfängt. Genauso habe ich es auch empfunden. Das ist dass, was zum Eiertanz unsererseits führt.

    Auch, wenn der Eintrag schon älter ist… habt ihr diese „zweite Persönlichkeit“ nur erlebt, wenn der Partner alkoholisiert war? Oder auch im nicht-alkoholisierten Zustand?

    Danke an dieses Forum: es ist so mega hilfreich, sich in Berichten von Euch anderen wieder zu finden. Wenn auch erschreckend. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Sucht und Co—Abhängigkeit nicht nur auf die Droge Alk etc. beschränkt ist, sondern eine Beziehungsstil ist (passenderes Wort fällt mir da nicht ein).