Vayana - Wie schätzt ihr das ein?

  • Danke an dieses Forum: es ist so mega hilfreich, sich in Berichten von Euch anderen wieder zu finden. Wenn auch erschreckend. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass Sucht und Co—Abhängigkeit nicht nur auf die Droge Alk etc. beschränkt ist, sondern eine Beziehungsstil ist (passenderes Wort fällt mir da nicht ein).

  • Ich denke ja gerade viel- wir sind ja im Krankenhaus- nehme mir jetzt zwischendurch immer mal Zeit, hier zu lesen, für mich zu sortieren, zu denken.
    Mir sind ein paar Fragen gekommen: bitte nicht lachen- ich versuche zu verstehen!
    warum ratet ihr aus eigener Erfahrung nicht mehr zu kontrollieren? Ich verstehe es noch nicht so ganz… mir hilft es, einzuschätzen, wo wir uns gerade befinden. Gerade wenn es Phasen gibt wo nichts/ wenig getrunken wird. (Ist er wirklich trocken geblieben? )

    Warum leugnet ein Alkoholiker ? Weiß er er, dass er leugnet?

  • Hallo Vajana,

    ich hoffe, dass es deinem Kind besser geht.

    warum ratet ihr aus eigener Erfahrung nicht mehr zu kontrollieren?

    weil du bei einem nassen Alkoholiker nie weißt, wo du stehst. Weil du nicht die "Tricks" kennst, wie das trinken verschleiert wird. Du hast keine Kontrolle über seinen Konsum. Außerdem und das sollte dir am wichtigsten sein: Du engst dich damit immer mehr ein. Wer übernimmt denn deinen Part, wenn du in der Klinik bist?

    Ich habe auch kontrolliert und habe mich so sehr gefreut, als er 4 Wochen nach seinem Geburtstag noch volle Flaschen in seiner Kiste hatte. Ich war schon voller Hoffnung. Als ich dann Besuch bekam, und er eine Flasche Bier trinken wollte und etwas in Glas schüttete kam Wasser raus. Er hatte also die leeren Flaschen aufgefüllt.

    Das sind die Achterbahnmomente, wo wieder mal Hoffnungen zerstört wurden. Nasse Alkoholiker haben alle Tricks drauf, sogar welche, wo du überhaupt nicht dran denkst. Du hast zu keinem Zeitpunkt Kontrolle.

    Warum leugnet ein Alkoholiker ? Weiß er er, dass er leugnet?

    Genau weiß dass natürlich nur der Alkoholiker selbst. Ich habe hier aber schon vielfach gelesen, dass sie sich vorher schon bewußt sind, dass sie Alkoholiker sind, aber oft den Ausstieg erst viel später gefunden haben.


    lg Morgenrot

    Wer nicht hofft, wird nie dem Unverhofften begegnen. ( Julio Cortazar )

  • Liebe Vayana,

    Ich schließe mich Morgenrot an. Hier noch zwei weitere Gedanken:

    Bei Sucht gibt es ja nur zwei Wege. Entweder jemand hört komplett auf oder nicht. Also was bringt Dir dann die Kontrolle? Du fängst an Dich komplett um ihn zu drehen und es ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe selbst wenn er trocken ist.

    Ich denke auch, dass (wie bei allen Menschen, wenn es um grundlegende Veränderungen geht), geleugnet wird, da man bei Einsicht oder Aussprache ggf einen anderen Weg einschlagen. Muss bzw kann. Veränderungen machen Angst. Vergleichbar mit dem Loslassen auf Deiner Seite, das verunsichert Dich und Du suchst Gründe, warum und weshalb Du zum Beispiel kontrollieren willst.

    LG Momo

  • Mir sind ein paar Fragen gekommen: bitte nicht lachen- ich versuche zu verstehen!
    warum ratet ihr aus eigener Erfahrung nicht mehr zu kontrollieren?

    Ich kann es dir aus meiner Sicht schildern.

    Es bringt nichts, denn es führt nur dazu, dass du wieder mit dem Alkoholiker ins Gespräch kommst, der auf solche Anschuldigungen vorbereitet ist und dich dann wieder beruhigen und um den Finger wickeln kann. Das Rad wird sich weiterdrehen, bis jemand den Zyklus der Sucht durchbricht.

    Warum leugnet ein Alkoholiker ? Weiß er er, dass er leugnet?

    Hat er dir da keine zufriedenstellende Antwort gegeben?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Du fixierst dich durch die Kontrolle einfach zu sehr auf ihn, anstatt auf dich. Das wird auf lange Sicht zum Zwang, da seine Alkoholmengen auch gar nicht kontrollierbar sind. Kontrolle gibt bei Sucht immer die falsche Sicherheit und macht ebenfalls krank, da man emotional & psychisch enorm unter dem Druck steht etwas Unberechenbares kontrollieren zu müssen. Er ist kein kleines Kind mehr, wo aufgepasst wird das vor dem Schlafen gehen nichts Süßes gegessen wird. Entweder du kannst ihm vertrauen oder nicht. Kontrolle ist nicht der richtige Weg für dich, wenn du die Schwere loslassen willst. Außerdem ist es für den Alkoholiker sicherlich auch kein angenehmes Gefühl dauerhaft kontrolliert zu werden - die Sucht, wenn sie voll da ist, ist auch für ihn nicht kontrollierbar und kann nicht durch deine Kontrolle klein gehalten werden oder ganz verschwinden.

    Warum leugnen?

    Vielleicht ist ihm das ganze Ausmaß noch nicht bewusst und es gab noch nie wirkliche Konsequenzen. Solange Sucht nicht weh tut, ist sie für den Süchtigen "ungefährlich" und bequem. Kenne viele Alkoholiker, die selbst einfach sagen, das sie gern Trinken, Feierabendbier, auf Festen... Das dann "plötzlich" immer mehr täglich konsumiert wird und der Alkohol 1. Priorität in der Gemeinschaft hat, lässt deren Sucht ganz normal erscheinen. Keiner würde sagen er wäre krank, obwohl das sichtbar ist und wird, je älter und merkwürdiger sie teilweise werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Lila77 (21. Juli 2024 um 11:35)

  • Hat er dir da keine zufriedenstellende Antwort gegeben?

    Hallo Hartmut, Hm… ich glaube nein… nö? Nö 🤔 🙂

    Als ich dann Besuch bekam, und er eine Flasche Bier trinken wollte und etwas in Glas schüttete kam Wasser raus. Er hatte also die leeren Flaschen aufgefüllt.

    Oh man😢, das kann ich mir vorstellen, wie das Kartenhaus bei Dir in Sekundenschnelle zusammen gestürzt ist. (Und obendrein wie dämlich, da nicht dran zu denken, dass das die Flaschen mit Wasser waren, oh mannoman, wäre es nicht so traurig, wäre es hart witzig)

    Und @ Momo: Ich versuche zu begreifen, was bei mir passiert- und es wird mir schwer fallen, wenn wir aus dem Krankenhaus kommen, nicht in der Garage zu gucken, wie es an der alkoholfreien Bierfront aussieht… ich bin noch am Anfang von diesem Weg…

  • Hallo Hartmut, Hm… ich glaube nein… nö? Nö 🤔 🙂

    Und hier suchst du eine Antwort? Wofür? Um ihm damit zu konfrontieren? Möchtest du ihn überzeugen? Oder für dein Verständnis?

    Das Wissen an sich ist bei einer Sucht nicht verwerflich, solange es um das Wissen selbst geht und nicht darum, die eigene Sucht auszuleben. Damit meine Ich das CO Verhalten.

    Finde es mal für dich raus. Um was es dir dabei geht.

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hallo Vayana,

    die Frage ist doch, was versprichst Du Dir von der Kontrolle.
    Dass er weniger trinkt oder gar ganz aufhört ?
    Es ist eine Sucht und das Merkmal einer Sucht ist, dass sie nicht kontrolliert werden kann,
    weder vom Alkoholiker selbst noch von einem Dritten.

    die Sucht, wenn sie voll da ist, ist auch für ihn nicht kontrollierbar und kann nicht durch deine Kontrolle klein gehalten

    Genau so ist es.
    Der einzige Weg ist die Erkenntnis, dass ich Alkoholiker bin und wenn ich nichts unternehme, dies zum Tode führt und der Wille, den Leidensweg zu beenden und ein abstinentes Leben aufzubauen. Diese Erkenntniss muss von mir selbst kommen.

    Als mich meine Frau kontrolliert hat, mussten andere Startegien her um genügend trinken zu können.
    Das hat mich noch mehr gestresst, da das System immer komplexer und anfälliger wurde.
    Dann hatte ich eine Weile Ruhe, bis auch diese "Strategien" aufflogen und es von vorne los ging.

    Warum lügen ?

    Ich wusste schon lange, dass ich ein massives Problem habe und irgendwann war mir klar, dass ich Alkoholiker bin.
    Diese Erkenntnis war mit Scham behaftet. Wie kann es sein, dass ich soweit gekommen bin. Ich, als klar denkender, intelligenter Mensch.
    Ich habe mich vor mir selbst geschämt, mir Vorwürfe gemacht, mich für schuldig erklärt,
    mich geradezu selbst fertig gemacht. Und ich habe mich vor meiner Frau meinen Kindern geschämt.
    Deshalb habe ich gelogen, getäuscht und getrickst.
    Meine Frau hat mal gesagt, warum trinkst Du heimlich, trinke doch wenigstens offen.
    Das ist ungefähr so, als wenn ich vor jemandem "offen" in die Hose mache.
    Ich hätte es liebend gerne anders gemacht, aber ich wusste nicht wie, ich musste trinken um überhaupt noch täuschen zu können.
    Fragen über Fragen, wie, wenn ich entgifte, wenn ich in eine Reha gehe, muss ich mich ja anderen mitteilen, mich ihnen anvertrauen, und ... und... und..
    All diese Probleme haben mich lange vom richtigen Schritt abgehalten.
    Bis ich irgendwann nicht mehr konnte, meinen Tiefpunkt erreicht hatte.

    Meine Frau hat mir irgendwann klar gemacht, dass sie sich rauszieht, nicht mehr kontrolliert und ihren eigenen Weg geht. Ob das eine Trennung bedeuten würde,
    war offen. Das war die Hilfe, die sie mir geben konnte ohne sich selbst zu verlieren.

    Viele Grüsse

    Nayouk

    -------------------------------------------------------
    - abstinent seit 6.01.2024 -

  • Ich hab gelogen, was die Menge betraf und ich hab gelogen, als ich sagte, ich hab es im Griff. Aber ich wurde nie gefragt, ob ich Alkoholikerin bin. Mich selbst hab ich nie belogen. Ich wusste, dass ich süchtig bin.

  • Und hier suchst du eine Antwort? Wofür? Um ihm damit zu konfrontieren? Möchtest du ihn überzeugen? Oder für dein Verständnis?

    Hallo Hsrtmut, ja genau, ich suche HIER eine Antwort, da ich es nicht weiß, es mich interessiert und hier die Fachleute sind! Das ist doch genau der richtige Rahmen hier, denke ich. Es geht mir darum, es zu verstehen. Ob ich dadurch kontrollieren will, weiß ich nicht. Da denke ich mal drüber nach. Ich fühle mich - ehrlich gesagt- etwas angegriffen. Aber das bringt vielleicht auch das Medium mit sich.

  • Ich fühle mich - ehrlich gesagt- etwas angegriffen.

    Was hätte ich davon, dich anzugreifen? Ich schreibe nur nicht gerne um den heißen Brei herum.

    Du suchst Unterstützung für dich und stellst Fragen bezüglich des Alkoholikers. Es ist daher nur logisch zu fragen, inwiefern es dir hilft. Also, hier will dir keiner etwas Böses

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Liebe Vayana,

    Ich habe mich auch manchmal angegriffen gefühlt. Aber, das waren genau die Punkte, welche ich eigentlich anschauen musste.

    Hier will glaube ich niemand jemanden angreifen, sondern eher wachrütteln,, auch mal unangenehme Rückfrage stellen, um die Chance zu bekommen, dass man sich mit den eigenen Tjemen auseinander setzt.

    Mein Gefühl ist, dass Du Dich in Deinen Gedanken nur um Deinen Mann drehst, aber nicht um Dich.

    Er wird trinken oder nicht trinken, egal ob Du kontrollierest oder nicht. Er wird einen Entzug oder keinen Entzug machen, egal ob Du das willst oder nicht. Er wird Sich für ein abstinented Leben entscheiden oder nicht, egal ob Du einen Kopfstand machst oder nicht.

    Deswegen macht Kontrolle keinen Sinn. Du kannst nur Dich ändern und für Dich entscheiden was Du willst.

    Einen schönen Satz den ich mir aufgeschrieben habe ist: Grenzen schützen Deine Seele.

    Also was sind denn gesunde Grenzen für Dich. Was willst Du?

    LG Momo

  • Hallo Vayana,

    ich habe mich auch schon oft hier angegriffen gefühlt. Obwohl das sicher niemand bezweckt. Einfach trotzdem dran bleiben 😉, manches löst sich später.

    Ich finde es gut, dass du so direkt gefragt hast weshalb das Kontrollieren eigentlich ein No-Go ist.

    Ich habe auch immer gedacht, ich kontrolliere ja schließlich nicht, um sein Trinkverhalten zu beeinflussen, sondern ich mache das doch für mich selbst, um meine Wahrnehmung zu stützen. Oder um mich nicht für dumm verkaufen zu lassen. Oder auch weil es mich gefuchst hat wie es sein kann, dass er offensichtlich betrunkener wird, obwohl er doch das Zimmer nicht verlässt. Es hat mich manchmal verrückt gemacht, wenn ich das Versteck nicht gefunden habe. Bzw. die Verstecke, denn es gab / gibt viele!

    All das hat mir die Illusion gegeben nicht komplett hilflos zu sein und irgendwie doch noch die Situation zu kontrollieren. Dies ist aber nicht möglich. Im Gegenteil, es ist demütigend das zu machen. Für beide.

    Denn es geht ja um das Gegenteil. Zu akzeptieren, dass ich nichts machen kann. Zu kapitulieren.

    Mein Mann hat mal zu mir gesagt, dass er sich auch selbst was vor macht, wenn er lügt. Letztens habe ich gestaunt. Er hat sich über einen Freund aufgeregt, der hemmungslos weiter trinkt, obwohl er einen Krampfanfall hatte. Ich sage zu ihm, dass er aber doch selbst trotzdem weiter trinkt. Da stutzt er, denkt nach, und sagt: ja, aber nicht offiziell.

    Alles Liebe, Jump!🏵️

  • Aus eigener Erkenntnis kann ich dir sagen, das du nie die Antworten bekommst, die du dir wünscht.

    Es ist egal, weshalb dein Partner nicht offen über sein Alkoholproblem spricht oder es zu gibt. Es geht gar nicht darum Antworten zu bekommen. Viel mehr geht es darum, wie du mit dem Thema umgehst und was du für dich tun kannst, um nicht noch stärker in die Co-Abhängigkeit zurutschen.

    Du hast dich hier angemeldet als Co-Abhängige und wir können dir nur unsere Erfahungen und Erlebnisse als Co's bzw als trockene Alkoholiker erzählen - aber niemals die Frage beantworten ob und wie schlimm dein Partner dem Alkohol verfallen ist, wir sind keine Ärzte und Therapeuten die Ferndiagnosen stellen können. Wenn er suchtkrank ist, muss er selbst, aus eigener Kraft und Willensstärke sich professionelle Hilfe suchen, da kannst du ihm nicht mit "Trinkkontrollen" helfen. Du musst für dich entscheiden was du jetzt in der Situatuon für Dich tun kannst. Es geht hier weniger um ihn, mehr um dein Co-Abhängiges Verhalten, welches dich unglücklich macht. Zum Beispiel wären die Gegenfragen, willst du das Leben momentan mit deinem Partner so wie es ist oder was soll sich deiner Meinung nach ändern, verbessern? Und wenn dein Partner ein Alkoholproblem hat, welches dich stört und der Beziehung schadet, wo sind deine Grenzen? Möchtest du überhaupt eine Beziehung wo Alkohol im Spiel ist? Welche Veränderungen strebst du an, wenn er keine Veränderungen möchte? Vertraust du ihm oder was muss passieren, damit du dich wieder wohlfühlst? Fokussier dich auf dich, deine Wahrnehmung und Gefühle, die sind jetzt wichtig für dich!

    Er wird sich nicht ändern, solange du das nur für dich willst. Ihr müsst gemeinsam einen Weg finden, damit keine Abhängigkeit in der Beziehung entsteht und schlimmer wird. Kommunikation und die Frage wie ihr euch, jeder für sich die Zukunft vorstellt sind hier entscheidend. Das hat nicht mit Kämpfen und Kontrolle zu tun, sondern mit einer gesunden Lebenseinstellung, die ihr vor hattet gemeinsam zu leben. Wenn keine Kommunikation auf Augenhöhe statt findet, ist das ein Zeichen für dich, das du deine Grenzen definierst und dich um dein Leben kümmern musst, nicht um seins. Er lebt sein Leben, du nicht, solange du unglücklich bist.

  • Wir dürfen in den nächsten Tagen nach Hause! Juchhu! Das Gröbste ist überstanden!!!

    Danke für die Rückmeldungen! Es hilft mir sehr.
    Ich habe vorhin mal eine Liste mit den Alkohol-Erlebnissen der letzten Jahre begonnen. Ich merke dabei immer wieder diese nicht-hilfreiche Stimne in mir, die es bagatellisiert und verharmlost( ist doch gar nicht so schlimm, Du steigerst Dich da in etwas rein.)

    Und ich merke, dass die emotionale Kluft bei mir immer größer wird.
    Liebe Grüße

  • So, wascht mir mal den Kopf oder so. Was nun? Wir sind wieder zu Hause! Hier ist immer noch alkoholfreie Bier-Area… allerfings gab es wohl mindestens 1x als wir im Krankenhaus eine Ausnahme davon, weiß die co-Abhängige in mir zu berichten…

    Er ist jedoch alles in allem stimmungsstabiler und nicht so angespannt wie an den Tagen wo es jeden Abend Bier gab…
    Ich habe mich- auch seit ich in diesem Forum bin- auch körperlich zurück gezogen und ihm auch gesagt, dass ich gerade sehr mit mir beschäftigt bin, dass ich mich in co-abhängige (nicht nur Alk)Strukturen befördert habe, kein Vorwurf an ihn, eher Selbsterkenntnis- und nicht weiß, ob und wie es mit uns weiter geht. Das meine ich auch genau so. Es ist alles offen. Ich weiß es einfach nicht. Und ich muss mir selbst über viele Dinge klar werden.
    Eben hat er das Gespräch gesucht. Thema war in etwa: wie lange ichvdrnn noch brauche, es für ihn Psychoterror bedeutet, dass ich so um mich Kreise, nur noch ich um mich und die Kinder, dass es ja von meiner Seite keine Basis und kein Bekenntnis mehr gibt(Ich habe ihm gesagt, dass emotional viel kaputt gegangen ist und ich auch nicht weiß, wie das heilen kann- das hat nicht nur mit Alkohol zu tun. ) dass ich dann ja sonst auch besser ausziehen kann, wenn das so ist. Er kann jetzt nicht ewig warten. Er kein Alkoholiker sei und auch noch weniger psychisch abhängig. Und er sich dann ja auch nicht mehr anstrengen braucht, sich nicht mehr um meine beiden Kinder älteren Kinder bemühen muss, die nicht seine sind…

    Dann ist er spazieren gegangen.

  • So, wascht mir mal den Kopf oder so

    "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass" ist ein Sprichwort, das hier oft verwendet wird, wenn jemand lediglich Informationen sucht, ohne die damit verbundenen Nachteile des Handelns in Kauf nehmen zu müssen.

    Es ist kein Vorwurf, aber gerade bei CO und unter Alkoholikern gang und gäbe. Ist ein Teil der Krankheit.

    Zum Thema CO gibt es nichts Neues dazu. Alles andere läuft nun unter Beziehungsgeflecht. Oder? Wie können wir dir dabei helfen?

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Guten Morgen, nun ist fast ein Monat vergangen, seitdem ich das letzte mal hier geschrieben habe. Ich lese hier allerdings täglich. Das tut mir sehr gut. Allerdings geht es mir nicht gut. Ich hänge nach wie vor fest, unfähig mich für oder gegen die Beziehung zu entscheiden. Dieser Zustand dauert schon 9 Jahre… so lange sind wir zusammen, so lange gibt es meinen Partner plus Alkohol in den verschiedenen Facetten. So lange habe ich gehofft den Mann an meiner Seite in ihm zu findenIch finde mich in vielen Erfahrungen von euch wieder.

  • Guten Morgen, nun ist fast ein Monat vergangen, seitdem ich das letzte mal hier geschrieben habe. Ich lese hier allerdings täglich. Das tut mir sehr gut. Allerdings geht es mir nicht gut. Ich hänge nach wie vor fest, unfähig mich für oder gegen die Beziehung zu entscheiden. Dieser Zustand dauert schon 9 Jahre… so lange sind wir zusammen, so lange gibt es meinen Partner plus Alkohol in den verschiedenen Facetten. So lange habe ich gehofft den Mann an meiner Seite in ihm zu findenIch finde mich in vielen Erfahrungen von euch wieder.

    Liebe Vayana

    Mir hat es geholfen in meinem Handy verschiedene Szenen festzuhalten. Ich habe mir notiert was im Rausch passiert ist und wie ich mich dabei gefühlt habe. Ich lese diese Notizen immer wieder durch. Als Beispiel auch, wie fühle ich mich Freitag am Abend wenn mein Mann nicht nach Hause kommt weil er feiert- "Ich habe grosse Angst was auf mich zukommt, dadurch nervt mich mein Kind welches überhaupt nichts dafür kann". Oder "Ich kann nicht schlafen, bin aufgewühlt" etc. So vergesse ich nicht wie es mir ging wenn mein Mann vorübergehend mal "weniger" trinkt. Denn es wird mir wieder und wieder und wieder so ergehen. Vielleicht wäre das mit den Notizen auch was für dich?

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!