Beiträge von Gedankenkarusell

    Du machst sowas beruflich?

    Ja genau,seit Oktober richtig tiefgehend sozusagen...vermutlich hat mir das auch hauptsächlich aus der ganzen Beziehung raus geholfen. ..

    Und wie geht er eigentlich mit seinem eigenen Hund um?

    Super mega krass liebevoll, er kann das nämlich eigentlich/ hat diese Seite... Ist aber irgendwie so "kaputt" dass er die nur sehr selten zeigen kann... Ich vermute eine Bindungs-/Anpassungs/ Trauerstörung und vllt noch eine depressive Verstimmung... Aber ja, sie hat er sich ja selbst ausgesucht, er findet sie hält wunderschön... Er ist da unfassbar krass drauf fixiert, auf das Äußerliche...


    Hattest du denn jemals das Gefühl von deinem Partner geliebt und respektiert zu werden?

    Jaaa schon, ich hab es mir zumindest eingeredet, denke ich... Also ich habe mir immer gesagt er kann es eben nicht verbalisieren, aber er zeigt es durch Taten (was auch nur teilweise stimmt, denn das was er dann teilweise gemacht hat sind glaube ich eigentlich eher absolute Basics... Wie zB mir nach 5 Jahren Erwähnung/ Bitten meinerseits mir mal Blumen mit zu bringen...)

    24/7 betrunken sein, da müsste es doch genug lichte Momente geben um die Partnerin normal zu behandeln. Von meinem Mann kannte ich das eher so, dass er im Vollsuff ordentlich austeilte und dann wenn der Pegel abebbte am Boden zerstört war von dem, was er angerichtet hatte

    Ähm ja erstaunlicherweise war bei uns immer genau das Gegenteil der Fall... Also ja er konnte betrunken auch fiese Streits anzetteln, aber meistens waren das die einzigen Momente wo er mir tausendmal gesagt hat wie sehr er mich liebt und mega touchi und anfänglich geworden ist (war mir dann auch echt zuviel, als ich nüchtern war) ... Aber nüchtern ging da gar nichts... über Emotionen reden, geht absolut gar nicht

    ... Ich muss auch ehrlich gestehen (was ich im Nachhinein auch sooo schlimm finde) dass ich bestimmt 3 Jahre lang mit dem Kredo gelebt / das alles "ausgehalten" Habe, dass ich ja seine baldige Leberzirrhose Diagnose hatte und er ja nichts geändert hat und ich dachte... Ja gut dann bleibst du halt die 4 Jahre bis zu seinem Tod noch mit ihm zusammen und dann hast du ja eh ein neues Leben ☹️

    Nun als die Zeit aber rankam habe ich gemerkt wie furchtbar diese Einstellung war... Ich habe die richtig eiskalt als teilweise meinen Freunden gegenüber vertreten... Richtig mies, 😞

    Mmh ja guter Ansatz sicherlich...

    Am Ende sollte es reichen dass er heute Mal wieder betont hat dass er das alles nicht will und dass er auch absolut nicht nachvollziehen/ verstehen kann " Warum ich das mache" ... Das sagt ja eigentlich schon alles, vor allem im Anbetracht der Tatsache dass ich ihm mühevoll alle meine Gründe dargelegt habe... Teils sogar schriftlich... Wenn er das immer noch nicht verstehen kann ist es so wie immer in unserer Beziehung, dass er mich nicht verstehen kann und will... Wenn ich das alles so aufliste dann denke ich ob ich völlig verloren bin sowas jahrelang hingenommen zu haben, aber wir hatten eben auch tolle Momente...

    Was aber tatsächlich immer war, war dass er mir nie und zwar wirklich nie etwas nettes gesagt hat... Ich habe kein einziges Kompliment bekommen, wenn dann wurde ich aufs übelste abgewertet ... Mit Phrasen die mir bis heute wie ein Stachel in der Seele sitzen... Ich kann zu allem was ich mache/ meinen Talenten/ Hobbies, was ich besitze... Meinen Klamotten, Schmuck bis zu meinem Hund, zu allem hab ich sofort einen miesen Kommentar von ihm in meinem Ohr... Immer sofort

    Er hat mich nie bestärkt, mich nie getröstet, mir nie Mut gemacht, mir absolut nichts gegönnt

    Ich war nie gut genug, obwohl ich wirklich an mein äußerstes gegangen bin um ihm gefällig zu sein...

    Ich will unbedingt mal ein Kind haben... Er hat eins und kümmert sich quasi gar nicht (was mich auch sehr belastet) und will auch auf keinen Fall mehr eins

    Ich will ruhig und im Grünen wohnen, er in der Stadt... Ich liebe Abenteuer, Neues entdecken und reisen, er will das alles so bleibt wie es ist und am liebsten nie seinen Wohnort / sein Viertel verlassen... Ich liebe Kunst und Museen und bin auch sonst vielseitig interessiert... Er findet das alles doof. Er mag nur Konzerte.

    Er mag die Musik nicht die ich höre und auch nicht die die ich mache (dabei liebe ich das)... Er wertet meinen Job ab, den ich als Berufung empfinde und meine Gefühle... Ich bin dann nur hysterisch, es ist nur eine Phase, ich "krieg mich schon wieder ein" - "übertreib doch nicht immer so"...

    Er war immer noch nicht beim Arzt und hat zwar von einem Termin gesprochen aber meiner Meinung nach noch keinen, dabei hat er einige wirklich frappierende Baustellen ... Und er neigt zu cholerischen Ausbrüchen, bei denen ich beinahe Todes Ängste habe... Obwohl sie vllt objektiv betrachtet nicht so schlimm sind... Aber ich habe vermutlich einige Traumata...

    Ich wünsche mir einfach Harmonie.. Ich bin hochsensibel und brauche daher einen Partner der mich stärkt und mir Ruhe schenkt,anstatt mich zu belasten, ich wünsche mir ein echtes "Wir", ein Team mit meinem Partner zu sein, sich gegenseitig zu unterstützen, bestärken, pushen, gemeinsam Ziele zu erreichen und Abenteuer zu erleben, eine Familie zu gründen... Ich bin ein totaler Familienmensch, total voller Liebe... Er gat Familie gehasst, egal ob meine oder seine...

    Ich dachte immer das kommt alles vom Alkohol und ohne den wird alles gut... Aber vermutlich ist das eine sehr naive Illusion... Ich bin mir da aber nach wie vor unsicher ... Bzw irgendein Clown in meinem Kopf spricht mir immer wieder mein Bauchgefühl ab... Ich weiß nicht, schwer zu beschreiben

    Vllt ist es auch lieber das sichere, vertraute Problem, als ein mögliches Neues, evtl schlimmeres (ich weiß dass das nicht wahr ist, aber daher kommen diese Gedankenschleifen vermutlich)

    Ich hab das Gefühl ich habe mich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt in meiner Gesamtheit und er ist stehen geblieben.. Ich wünsche mir jemanden der sich mit mir zusammen immer weiterentwickeln will

    Ich selber brauche auch ein bisschen Zuneigung und Zuspruch. Mein jetziger ex Freund ist eher wortkarg und macht keine Komplimente. Das hat mir immer gefehlt und das habe ich auch gesagt.

    Das fand er blöd.

    Und: ich finde weder ihn, noch andere alkoholkranke Menschen ‚schlimm‘

    Ich weiß, dass sie krank sind und nichts dafür können.

    Mein eigenes Leben wurde nur sehr schwer und belastend dadurch. Ich liebe meinen Ex Freund noch immer sehr.

    Hey Ophelia,


    ich finde mich bei dem von dir beschriebenen sehr wieder. Ich arbeite auch im sozialem Bereich, wir waren auch 5 Jahre zusammen und ich hatte auch schon vor meinem jetzt Ex auch schon süchtige Partner und mein Ex hat sich genauso wie im Zitat von dir beschrieben mir gegenüber verhalten... Vllt liegt es auch am Alkohol? Ich weiß es nicht, aber ich weiß dass es sehr schwer ist loszulassen, vor allem wenn man (wie ich auch) noch liebt.

    Was mir aber hilft loszulassen ist dass sich hier alle einig sind dass nur durch den räumlichem Abstand und eine Trennung beide Parts die Chance haben richtig zu heilen. Und die wünsche ich uns beiden. Und ich wünsche mir auch aus meinen Mustern ausbrechen zu können... Und ihm wünsche ich aus seinen auszubrechen.Auch wenn es erstmal hart ist, aber anscheinend funktioniert das nur allein...

    (Ich dachte immer ich hätte alles Wissen und hab mich trotzdem Co Abhängig verhalten... Naja... Es tröstet sehr hier zu lesen wie vielen es auch so ging)

    Ja vermutlich hast du recht, es ist wirklich schwer in der Situation für mich nicht "rückfällig" zu werden... Ich les dann immer hier die anderen Faden, wo den Partnern eine Chance gegeben wurde und schließlich doch als einzige Lösung die Trennung und der Auszug funktioniert hat... Das bestärkt mich, aber so ein bisschen Gedankenkarusell ist schon noch da, wenn auch bei weitem nicht so ausgeprägt wie am Anfang...

    Achja... Er ist nun so vernünftig... Spielt wieder so toll Gitarre... Ist nüchtern und verantwortungsbewusst... Zieht auch seine Wohnungssuche durch... Wir haben heute einen Tag wie vor der Trennung gemeinsam verbracht und mein Herz blutet wieder... Mir fällt wieder auf und ein warum ich mich damals so sehr verliebt habe

    Klar gab es auch Momente wo ich wieder gemerkt habe was mich sonst noch so an ihm stört, aber irgendwie war es schon extrem melancholisch

    Ich muss mir immer wieder sagen dass es so das Beste ist und ich keinen großen Fehler, sondern das einzig richtige mache... Nicht nur für mich, auch für ihn, damit wir beide richtig heilen können und das nichts für immer ist und sich die Dinge schon so entwickeln werden wie es für uns gut ist, wenn wir daran arbeiten...also jeder für sich... Aber leicht ist es nicht

    Nun ist er los, fährt das Wochenende weg und es gab mir schon einen Stich ins Herz ihn allein gehen zu lassen, da ist sie wieder, die Einsamkeit und die Trauer um den Verlust (der Illusion?)

    Ich werd dann jetzt versuchen mich produktiv abzulenken, denn ich weiß dass es vorüber geht

    Danke cornwall für deine Antwort!

    Du hast recht, ich vergesse irgendwie immer wieder dass es doch noch mehr Negatives gab als den Alkohol... Vermutlich weil ich mir immer eingeredet habe dass all das nur vom Alkohol kommt und weil er jetzt auf einmal so gut "funktioniert"...

    Aber ja das ist wohl blauäugig und eher Selbstbetrug als alles andere... Danke dass du dir die Zeit genommen hast alles zu lesen und mir hier nochmal zu spiegeln... Ich muss dir wohl recht geben, auch wenn es schmerzt.

    Tatsächlich habe ich gerade eben die Wohnungszusage bekommen und es ging mir ein richtiger Schauer durch den Körper. Absolut unwirklich noch alles und angstbehaftet... Aber auch mit ganz viel Hoffnung versehen...

    Ich hoffe wir bekommen mit der alten Wohnung alles geklärt und er dreht nicht zu sehr ab wenn ich ihm die Mitteilung mache, dass ich nun fest eine neue Wohnung habe... Aber ich denke nicht, ich soll ja am Wochenende auf seinen Hund aufpassen, während er aufs Festival fährt (wo ich eigentlich hin wollte, aber egal, mir ist eh mehr nach Erholung) ...zur Zeit ist unsere Kommunikation ganz normal freundschaftlich und ich hoffe dass das so bleibt, denn die neue Wohnung habe ich erst ab 01.11 ...

    Ich bin soooo gespannt wie die Reise weiter geht, aber habe endlich wieder das Gefühl dabei selbst am Steuer zu sitzen. Wow

    Ja das stimmt, danke für den Rückhalt und die Bestärkung von euch allen hier! Keine Ahnung ob ich sonst nicht wieder eingeknickt wäre...ich habe jetzt final die Bewerbung für die Wohnung rausgeschickt... Bei der Maklerin klang es nach einer sicheren Sache... Ich bin gespannt, aber optimistisch... Nun wird das vermutlich eine interessante Zeit bis November, er hat sich aber auch schon wieder einbekommen... Muss er ja wenn er will dass ich seinen Hund sitte.. Naja ich liebe den Hund ja auch, also was solls

    Ich bin aufgeregt wegen der Wohnung, aber irgendwie auch so kribbelig glücklich und so voller Hoffnung und Träume