Ich konnte mir viele Jahre kein Leben ohne ihn vorstellen und auch jetzt fällt es mir so schwer mir einzugestehen, dass unsere Ehe den Kampf gegen den Alkohol verloren hat.
Tiger, ich möchte dir mein Mitgefühl aussprechen und Mut machen. Ich kann, wie so viele hier in diesem Forum, sehr gut nachvollziehen, was du durchmachst! Auch ich habe meinen Partner an den Alkohol verloren. Er war ein wunderbarer Mann und ich war sicher, dass wir gemeinsam alt werden. Den Traum zu begraben, dass tat sehr weh, hat lange gedauert und ist manchmal immer noch unfassbar. Aber eine Entscheidung zu treffen, die Sucht nicht zu unterstützen und einen eigenen Weg zu gehen, lohnt sich. Gerade dann, wenn Kinder im Spiel sind. Aber auch für sich selbst sollte man das tun.
Ich habe aus seinem Arbeitszimmer (dem "Sauf-Zimmer") nun einen wunderbaren Ort für mich gestaltet. Auch das Wohnzimmer haben meine Tochter und ich neu eingerichtet. Nun ist es wieder ein Raum, in dem wir uns gerne aufhalten und gemeinsam viel Zeit verbringen. Kein Besoffener, der auf dem Sessel schläft und schnarcht. Ich habe wieder Zeit für Freunde und Hobbys. Meine Tochter ist unbeschwerter und selbstbewußter.
Ich habe wie du Beweise gesucht und gefunden. Immer wieder. Es wurde fast zu einer Sucht. Gebracht hat es natürlich nichts. Nach dem Auszug meines Ex-Partners habe ich lange gebraucht, diesen Drang der Kontrolle nicht mehr zu verspüren. Je eher du davon Abstand nimmst, desto besser. Aber nimm es dir selbst nicht krumm, wenn es nicht auf anhieb klappt. Mach vielleicht beim nächsten Mal, wenn du es nicht lassen kannst, ein Foto. Das kannst du dir dann immer wieder ansehen. Mir hat´s geholfen.
Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche!