Beiträge von BuyMyselfFlowers

    Das mit dem unregelmäßigen Umgang ist schlimm. Ich kenne das. Seit 1 Jahr versuche ich eine Regelung zu vereinbaren. Ich habe mir Rat von der Jugendhilfe geholt und die haben mir wenig Hoffnung gemacht. Ich schwanke immer mal wieder, ob ich das so "auf Zuruf" hinnehme oder weiter auf eine Regelung poche.

    Ich würde es nicht übers Herz bringen, meiner Tochter die wenige Zeit mit ihrem Vater zu nehmen, nur weil der nicht in der Lage (oder bei uns wohl vielmehr nicht Willens) ist, Verantwortung zu übernehmen.

    Aber es gibt da sicher nicht richtig oder falsch. Im Vordergrund steht sicher, was für die Kinder in der Situation (und das kann sich mit der Zeit ändern) das Beste ist.

    Ich finde pauschale Beurteilungen immer schwierig und bilde mir gern selbst ein Urteil. Ich hatte diese Bedenken auch und habe dennoch bei der Jugendhilfe Rat gesucht. Meine Erfahrung war positiv. Meine Beraterin hatte viel Verständnis und hat deutlich gemacht, dass sie viele solcher Fälle kennt.

    Ich gebe ungern Ratschläge, würde aber folgendes aus eigener Erfahrung empfehlen: Hörer in die Hand nehmen und unverbindlich anfragen, wie das Vorgehen wäre. Am besten mit der für dich und deine Kinder zuständigen Person sprechen. So bekommst du einen Eindruck, wie die Person tickt und ob du dich öffnen kannst.

    Du bist so verantwortungsbewußt und stehst für deine Kinder ein. Nur du kannst deine Kinder schützen und gut für sie sorgen. Du hast außerdem die Fakten auf deiner Seite. Sei mutig und geh denn Schritt.

    Liebe Valerie, du bist sehr klar, dass es nicht in deiner Verantwortung liegt. Beschützen kannst du ihn nicht. AnderePersonen aus seinem Umfeld ebenfalls nicht. Wenn ich dich richtig verstehen, dann geht es auch eher darum, wie du mit deinen Gefühlen umgehst. Richtig?

    Bei mir brauchte es eine ganze Weile, die gefühlte Verantwortung und auch Sorge abzulegen. Der wichtigste Schritt war dabei die Trennung. Raus aus dem Hamsterrad. Diesen bist du schon gegangen. Jetzt braucht es vielleicht einfach Zeit, gute Gespräche, zu sich selbst finden oder was auch immer dir gut tut.

    Meine Trennung ist nun 1 Jahr her. Natürlich bin ich noch manchmal traurig, um den Verlust des Partners, den es so nicht mehr gibt. Aber ich fühle keine Verantwortung mehr dafür, was er sich antut.

    Übrigens hatte ich damals auch versucht, enge Freunde einzubeziehen. Hat aber eigentlich nichts gebracht. Die meisten wollen dann mit dem Thema doch nichts zu tun haben oder verdrängen es.

    Ich finde es toll, dass du so klar bist und dich befreit hast! Ich wünsche dir auf dem Weg alles Gute.

    Da gebe ich Rennschnecke recht. Wenn ich mit dem Wissen von heute zurückblicke, dann muss ich ehrlich sagen, dass das Drama schon früh seinen Lauf genommen hat und ich viele Jahre mir der Hoffnung gelebt habe, dass es "nur eine Phase" ist. Der Alkohol ist irgendwann vom gelegentlichen Gast zum Mitbewohner geworden. Aber er war immer da.

    Und damit stellt sich die Frage, was an meinem Traummann echt war und wo ich beim zurückblicken die rosarote Brille aufhabe, wenn ich mal wieder mit dem Verlust dieses besonderen Menschen hadere.

    Ich finde daher die Aussage richtig, dass man die Chance erst später bewerten kann, wenn beide Partner zu sich selbst gefunden haben. Und vielleicht will man dann gar nicht mehr.

    Liebe 05062015,

    es berührt mich sehr, dass du erkannt hast, was du deinem Mann und den Kinder antust. Das ist eine wichtige Erkenntnis und Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg. Dir ist bewußt, dass der Alkohol zwischen euch steht und die Familie zerstört. Du kannst es ändern.

    Ich drücke dir die Daumen, dass du den Schritt wagst und dir Unterstützung holst, die du brauchst!

    Ich konnte mir viele Jahre kein Leben ohne ihn vorstellen und auch jetzt fällt es mir so schwer mir einzugestehen, dass unsere Ehe den Kampf gegen den Alkohol verloren hat.

    Tiger, ich möchte dir mein Mitgefühl aussprechen und Mut machen. Ich kann, wie so viele hier in diesem Forum, sehr gut nachvollziehen, was du durchmachst! Auch ich habe meinen Partner an den Alkohol verloren. Er war ein wunderbarer Mann und ich war sicher, dass wir gemeinsam alt werden. Den Traum zu begraben, dass tat sehr weh, hat lange gedauert und ist manchmal immer noch unfassbar. Aber eine Entscheidung zu treffen, die Sucht nicht zu unterstützen und einen eigenen Weg zu gehen, lohnt sich. Gerade dann, wenn Kinder im Spiel sind. Aber auch für sich selbst sollte man das tun.

    Ich habe aus seinem Arbeitszimmer (dem "Sauf-Zimmer") nun einen wunderbaren Ort für mich gestaltet. Auch das Wohnzimmer haben meine Tochter und ich neu eingerichtet. Nun ist es wieder ein Raum, in dem wir uns gerne aufhalten und gemeinsam viel Zeit verbringen. Kein Besoffener, der auf dem Sessel schläft und schnarcht. Ich habe wieder Zeit für Freunde und Hobbys. Meine Tochter ist unbeschwerter und selbstbewußter.

    Ich habe wie du Beweise gesucht und gefunden. Immer wieder. Es wurde fast zu einer Sucht. Gebracht hat es natürlich nichts. Nach dem Auszug meines Ex-Partners habe ich lange gebraucht, diesen Drang der Kontrolle nicht mehr zu verspüren. Je eher du davon Abstand nimmst, desto besser. Aber nimm es dir selbst nicht krumm, wenn es nicht auf anhieb klappt. Mach vielleicht beim nächsten Mal, wenn du es nicht lassen kannst, ein Foto. Das kannst du dir dann immer wieder ansehen. Mir hat´s geholfen.

    Ich wünsche dir einen guten Start in die Woche!

    So ist es leider und es (er) wird sich nicht ändern. Ich wünsche dir ganz viel Kraft, den Schritt zu gehen und damit für dich zu sorgen!


    Ich kann verstanden, wie sich das anfühlt. Mein Vater starb 2023 und ich fühlte mich in dieser Zeit sehr allein gelassen von meinem Partner.
    Ich hatte das Gefühl, dass mein Ex diese Emotionen nicht zulassen konnte und einfach noch mehr trank. Doppelte Last für die CoA.

    Ich wünsche dir trotz aller Sorgen einen schönen Sonntag! Vielleicht kannst du dir eine kleine Auszeit gönnen.

    übertreibe ich? soll ich ihn in ruhe damit lassen?

    oder ist das irgendwie alles nicht mehr normal?

    Hallo Knubbelinchen, mit deiner Wahrnehmung ist alles okay. Du übertreibst überhaupt nicht.
    Wenn schon die Familie sich wünscht, dem Alkohol weniger Raum zu geben und man dem nicht nachkommen kann, dann hat man ein Problem!

    Herzlich willkommen hier in der Runde. Gut, dass du da bist!

    Liebe Laura, ich kann nur bestätigen, was Aurora schreibt.

    Ich selbst habe viel zu lange zugesehen, wie mein Ex-Partner sich in die Suchtspirale gedreht hat. Es ging nur noch um ihn. Die Bedürfnisse meiner Tochter und mir spielten keine Rolle mehr. Ich habe gar nicht gemerkt, wie ich mich selbst nach und nach verloren habe. Ich war für alles allein verantwortlich und überfordert mit der Last. Erst als nach vielen Jahren wieder eine Panikattacke im Anmarsch war, wurde mir bewusst, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt und ich handeln muss. So ein fremdbestimmtes Leben wollte ich nicht weiter führen!

    Erst nach der Trennung fand ich wieder richtig zu mir. Meine Tochter und ich führen ein schönes Leben. Ganz oft denke ich nun: „Ich mag mein Leben!“
    Auch meine Tochter ist freier, unbeschwerter und selbstbewusster. Das macht mich sehr glücklich!

    Natürlich bin ich auch manchmal noch sehr traurig und denke an viele schöne gemeinsame Momente. Ich hadere ab und zu noch damit, dass ich meinem Partner nicht helfen könnte. Meistens steht aber der Gedanke im Vordergrund, dass wir ihm nicht wichtig genug waren. Aber das wird weniger und tut nicht mehr so weh.

    Es ist ein steiniger Weg, sich selbst wieder Raum zu geben. Nicht immer leicht, aber es lohnt sich! Ich habe wieder viel mehr Zeit für Freunde, gehe meine Interessen nach und gestalte mein Leben so, wie ich es für richtig halte.

    Ich hoffe, du entscheidest dich für DICH!

    Für den die Familie immer das Wichtigste war...so wichtig, dass er seine Probleme im Job mit sich selbst ausgemacht hat und zur Beruhigung angefangen hat zu trinken.

    Liebe Bergdohle, ich kenne die Situation auch. Ich denke, dass mein alkoholkranker Ex-Partner seinen Konsum im Zusammenhang mit Problemen im Job zum damaligen Zeitpunkt gesteigert hat. Manchmal nehme ich es ihm richtig übel, dass er seinen Kumpel Alkohol gewählt hat, anstatt mit mir über seine Sorgen zu sprechen bzw. sich professionelle Hilfe zu suchen. Er war für mich immer ein so guter Zuhörer und Ratgeber. Mir hat er diese Chance nicht gegeben und damit am Ende die Familie zerstört. So wichtig war die Familie ihm anscheinend nicht. Der Alkohol war wichtiger.

    Ich muss gerade daran denken, dass die Söhne meines Ex-Partners damals, als sie noch klein waren, sehr genau wahrgenommen haben, dass der Papa zu viel trinkt. Sie haben sich z.B. amüsiert, wenn er mal wieder auf dem Klo eingeschlafen ist. Natürlich konnten sie mit dem Begriff Sucht noch nichts anfangen und es damit so nicht benennen. Heute sind beide Mitte 20. Sie sprechen darüber, dass sie das alles nicht so lustig fanden. Insbesondere die Erinnerung daran, dass sie sich auf ihren Vater einfach nicht verlassen konnten. Das begleitet die beiden jungen Männer bis heute. Es ist ja auch noch schlimmer geworden. Einer von den beiden Söhnen hat auch eine Suchterkrankung. Ich bin so stolz auf ihn, dass er erfolgreich eine Therapie gemacht hat und nun sehr konsequent abstinent ist. Er spricht aktuell nicht mal mit seinem Vater. Er hadert so sehr damit, dass sein er die Sucht so beharrlich leugnet.

    Beide machen sich solche Gedanken, dass auch meine Tochter das mitmachen mußte.

    Was will ich damit sagen: Kinder kriegen sehr viel mit! Wir können sie schützen, dass sie dem Alkohol und seinen Folgen für die Familie nicht dauerhaft ausgesetzt sind.

    Es gehört Mut dazu, den Schritt zu gehen. Oft ist die Entscheidung mit großen (Zukunfts-)Ängsten und Sorgen verbunden. Aber es lohnt sich. Ich sehe es an meiner Tochter. Wir sind jetzt über 1/2 Jahr alleine und ich nehme wahr, dass sie viel entspannter ist und sogar etwas selbstbewußter. Das macht mich sehr stolz und bestätigt mich, dass die Entscheidung zur Trennung richtig war.

    Es ist sooo traurig sich zu Hause nicht mehr zu Hause zu fühlen wenn der Partner da ist

    Mir ging es ähnlich. Als ich mich an den Tagen, an denen mein damaliger Partner auf Dienstreise war, plötzlich so befreit fühlte. Und noch viel mehr das Gefühl, dass ich mich auf seine Rückkehr nicht mehr gefreut habe. Da wußte ich, dass irgendwas nicht stimmt. Seine Dienstreisen waren die Tage, wo einfach mal kein Alkohol getrunken wurde und kein betrunkener Mann auf dem Sofa eingeschlafen ist.

    Liebe Pingu, ich finde dich sehr reflektiert. Das ist doch eine gute Basis für deinen Weg, den du sicher früher oder später gehen wirst. Nur du weißt, wann für dich der Zeitpunkt da ist.

    Und mit deiner reflektierten Sicht auf die Dinge kannst du sicher anderen hier im Forum gute Hinweise geben. Da mußt du deine Aktivitäten, wenn du das möchtest, nicht auf "Reaktionen" reduzieren. ;)

    Liebe Grüße und dir morgen einen schönen Tag mit deinen Freunden und dem Hobby!

    Liebe Koda, ich habe deine Zeilen heute früh gelesen. Ich kann die verschiedenen Gedankenstränge gut nachvollziehen. Kenne sie selbst nur all zu gut.

    Mir ist dazu eingefallen, dass für mich die Distanz so wichtig ist, wenn man bei sich bleiben will. Es geht darum, dass es dir gut geht. Kontakt zum Problem beladenen Alkoholiker bzw deinem depressivem Freund sehe ich da sehr kritisch. Man rutsch so schnell (wieder) in eine Rolle, die nicht gut tut. Und du hast es sowieso nicht unter Kontrolle. Es ist seine Aufgabe, sein Leben in den Griff zu kriegen.

    Es wäre so schön, wenn du deinen Plan von einem schönen Weihnachten mit deiner Familie verwirklichst! Es ist dein Leben und du hast das Recht glücklich zu sein.

    Liebe Pingu, der Prozess der Erkenntnis und Entscheidung ist sehr individuell, auch wenn sich unsere Erfahrungen und Geschichten ähneln. Der Austausch zu den Erlebnissen und Möglichkeiten hilft auf dem Weg. Und du bist doch schon ein ganzes Stück gegangen!

    Mir ging es ähnlich wie dir. Der Alkohol war in meiner Partnerschaft über Jahre präsent. Es hat mich auch immer mal wieder gestört und ich habe mir so meine Gedanken gemacht. Ich hatte große Sorge um die Gesundheit meines Partners. Aber das er in eine Abhängigkeit gerutscht ist und mich sozusagen als CoA mitgenommen hat, das habe ich lange nicht erkannt. Es war kurz davor, das mir die Kraft ausgeht. Sozusagen der "innerliche Knall". Laut war er nicht.

    Ich muss immer noch an deine Worte denken, dass du das Strahlen in deinen Augen nicht mehr siehst. In einer guten Partnerschaft sollten Geben und Nehmen im Gleichgewicht sein. Gefühle und Grenzen des Partners werden respektiert. Ein Alkoholiker ist aus meiner Erfahrung aber egoistisch und raubt Energie. Das ist Grund genug, um gehen zu dürfen!

    Liebe Pingu, wenn ich deine Zeilen lese, dann habe ich den Eindruck, dass du schon realisiert hast, dass eure Beziehung unter diesen Umständen keine Zukunft hat. Wenn er weiter trinken will, dann wird er nichts ändern, Die Ausrede, dass er Zeit dafür braucht, ist typisch für Alkoholiker.

    Vermutlich bist du hier, um dich bestärken zu lassen. Das ist gut so! Und eigentlich bist du auch sehr klar. Was brauchst du, um die Entscheidung für dich und dein Leben zu treffen bzw was hält dich noch davon ab?

    Das Leben mit einem Alkoholkranken raubt einem so viel Kraft. Ich fände es wunderbar, wenn du bald wieder in den Spiegel schauen kannst und deine Augen wieder leuchten siehst!

    Liebe MamaVon3, gut, dass du hier bist, um dich auszutauschen und dich damit unterstützen zu lassen.

    Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du erlebst. Ich lebe seit Juni nun mit meiner 13. jährigen Tochter alleine. Mein Ex-Partner ist ausgezogen, nachdem ich sehr konsequent Druck gemacht habe, dass das mit dem Alkoholkonsum so nicht weitergehen kan. Ich konnte diesen betrunkenen Mann einfach nicht mehr ertragen. Früher ist er auch gern mal auf dem WC eingeschlafen. Zwischenzeitlich schlief er immer - mit Weinglas und Handy in der Hand - im Wohnzimmer, so dass auch unsere Tochter das Elend ständig mitansehen mußte. Meine Tochter zu schützen, das war mein Abtrieb etwas zu verändern.

    Du schreibst, dass auch deine Kinder viel mitbekommen und dass du nicht mehr kannst. Magst du ein bisschen mehr erzählen, wo du stehst und was der nächste Schritt für dich und deine Kinder sein kann? Hast du vielleicht auch eine Vorstellung davon, was du brauchst?