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Vielleicht.
Wann, unklar. Auch unklar, ob für einen Tag oder nur auf nen Kaffee.
Bleibt abzuwarten. Ich hoffe, das geht auch ohne Reservierung.
LG LK
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Hi R/no,
ich würde auf gar keinen Fall ansprechen, dass der Bruder Alkoholiker ist. Fast jeder hier weiss, in was für eine Abwehrhaltung wir da gegangen sind, wenn jemand behauptet hat, dass wir zu viel saufen. Das gibt nur unnötigen Arger. Das könntest Du sowieso nicht beweisen. Und von der Sache her bringt das gar nichts. Der Lärm und der Terror sind das Problem, auf dass du Dich berufen kannst.
Bei dem Ärger könntest Du Protokoll führen, eventuell dem Mieterverein beitreten und Dich beraten lassen, was Du wirklich machen kannst. Mietminderung, Schadenersatz, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir hatten das vor ca. 30 Jahren mal.
Und gleichzeitig solltest Du trotzdem nach einer anderen Wohnung suchen, denn es kann lange dauern, eine zu finden. Denn was machst Du sonst, wenn das Problem nicht gelöst wird?
LG LK
Hi,
die Leber ist sicher ein guter Grund. Ich würde aus anderen Gründen sehr wahrscheinlich nicht mehr leben, wenn ich weitergetrunken hätte.
Zufriedenes Leben geht für mich über das unbedingt notwendige hinaus. Zufrieden trocken war ich lange in dem Sinn, dass ich die Entscheidung aufzuhören gut fand und nie damit zu kämpfen hatte, dass ich zurück wollte, obwohl manches Andere erst mal nicht so lief. Aber ich hatte trocken ja Zeit, dran zu arbeiten.
Bei mir war es so, dass ich irgendwann gemerkt hatte, dass meine gesamte negative Lebenseinstellung mit dem Trinken zu tun hatte, und zwar in der Reihenfolge, dass die meisten Probleme durchs Trinken überhaupt erst entstanden. Ich hatte zwar sicher ein paar andere Probleme auch, aber die hätten sich wahrscheinlich anders besser lösen lassen. Und feiern war ich halt auch gern.
Ich will drauf raus, so wirkliche Gründe fürs Trinken hatte ich nicht, ausser dem, dass ich erst sehr gerne getrunken habe, denn irgendwelche als Trinnkgründe vorgeschobenen Probleme löste ich damit ja nicht. Ich habe halt Einiges vernachlässigt, weil Trinken das Belohnungsgefühl sehr lange auch brachte und ich ansonsten etwas bequem war, um mich allzusehr anzustrengen. Die Folgen blieben natürlich nicht aus. Irgendwann wars dann der Kreislauf aus es wird immer schwieriger, und Du kennst das Mittel, das Du immer benutzt hast.
Und jetzt, schon sehr lange trocken, gibt es die Auf- und Abs- die es vermutlich in jedem (auch nüchternen) Leben gibt, trotzdem verspüre ich bei allem eine Leichtigkeit und auch Dankbarkeit für mein Leben, die ich früher definitiv nicht hatte. Früher war mir das Leben eher lästig, oder wie ich das damals empfunden habe, mein Leben war der Einsatz im Spiel, den ich auch riskiert habe. Heute würde ich gerne auch 90 werden.
Wie ist das bei Dir mit der Lebenszufriedenheit? Oder anders gefragt: ist es "nur" die (lobenswerte) Disziplin, oder bist Du inzwischen von der Nüchternheit auch anderweitig überzeugt?
LG LK
Hi Nina,
ob Du meine Frau und mich als Beispiel nehmen willst, lasse ich mal dahin gestellt.
Du musst Dir drüber im klaren sein, dass ich erst 40 war, als ich aufgehört hatte. Viel Zeit, um das Leben in andere Bahnen zu lenken.
Ausserdem trinkt Dein Partner für meine Verhältnisse so wenig, das er nie auf meine Weise an den Punkt kommen wird, aufzuhören.
Es waren auch ein paar andere Dinge grundsätzlich anders als bei Euch. Die Seitensprünge habe ich vermieden, trotz Gelegenheit. Bin wahrscheinlich ein völlig anderer Typ als Deiner.
Es ist für mich schon grausam genug wenn er mal abends zum Sport geht. Diese alleine sein. … und es klingt lächerlich.. manchmal kann ich nicht mal alleine einen Gang im Supermarkt langlaufen. Weil.. dann ist er weg .. ich muss ihn suchen…
Das ist auch so ein Punkt. Ich brauchte beim Aufhören viel Raum für mich, um mich nüchtern neu aufzustellen. Dein Klammern hätte ich nach dem Aufhören mit Trennung beantwortet. Als ich aufgehört hatte, gings nicht drum, die Beziehung zu retten, sondern mich. Kennst Du den Begrifff "gesunder Egoismus"? Ich brauche Luft zu Atmen, meine Frau übrigens auch. Wir mussten beide viel an uns arbeiten.
Bei uns war bei weitem nicht klar, ob wir gemeinsam weitermachen. Und trotzdem hätte ich trocken bleiben wollen.
Und was Dir hier helfen soll, wenn Du Deine vermeintliche Liebe so ausleben willst, ist mir schleierhaft. Du jammerst zwar, aber von den Taten her gesehen hältst Du es auch noch gut aus.
LG LK
Und habt ihr euch getrennt oder hat es ein gutes Ende gefunden?
In der Kürzestversion:
wir haben uns getrennt
ich hatte die Gelegenheit, ein bisschen sehr viel mehr als Dein Partner zu trinken, Whisky erst ins Glas zu schütten rentierte sich für mich da schon lange nicht mehr
dann ging es mir ausreichend schlecht, dass ich eingesehen habe, dass der Alkohol mein Problem ist, und nicht dass ich wegen xyz Gründen trinke
dann habe ich sozusagen bedingungslos aufgehört, war bereit, Scheisse zu fressen, um aufzuhören
und dann kamen wir irgendwann wieder zusammen
holprig erst, aber ich bin schon viele Jahre trocken, Wir haben das erfolgreich überwunden.
Sucht nach dem Partner. Das ist mir völlig bewusst.
So etwas wie eine toxische Beziehung.
Also beruht das auf Gegenseitigkeit.
Ich bin von der Alk-Seite und meine Frau und ich haben uns jahrelang wegen meinen Konsum gestritten. Hart gestritten. Also das, was Du schreibst, kenne ich so ähnlich.
Einer von beiden muss aus dem System austeigen und den wie auch immer gearteten Entzug durchstehen, sonst geht das ganz einfach so weiter. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann fetzen sie sich und leiden noch heute.
Bei allem, was Du schreibst, ist Dein Leidensdruck höher als seiner. Er hält das noch länger aus als Du. Sogar noch sehr viel länger, schätze ich.
Ob er dabei vom Alkohol entzieht oder Du von Deiner emotionalen Abhängigkeit, ist irgendwie Jacke wie Hose. Eine(r) muss, und zwar etwas tun, was Hand und Fuß hat.
Wenn jemand mit dem Trinken aufhört, ist das auch längere Zeit kein Selbstläufer, sondern das muss auch unter sämtlichen Umständen funktionieren, sonst hängt der Trinker eben wieder drin. Und bei Dir ist es genau das Gleiche. Du hängst auch drin, so lange Du auf Deine Argumente hörst. Du hälst Dich selbst da drin.
Er hat Gründe, warum er weiter macht, Du nennst ebenfalls Gründe, warum Du weiter machst. Liebe ist etwas, was man aus Eigenliebe überwinden kann. Keiner hat gesagt, dass es leicht sein muss. Vielleicht klingt das ziemlich hart, aber was ist denn sonst die Folge?
Wir haben ein sehr wichtiges Wort gelernt. Es heisst "Konsequenz".
Paar Tage sind noch, bin mitten in den Vorbereitungen. Grad erst mal noch ein paar neue Sportklamotten gekauft, bin ja dort doch nicht zu Hause.
Gut, dann nehme ich das Passwort mit. An sich will ich auch ein bisschen DigitalDetox machen, ich alter Nerd. Deswegen habe ich mir ja auch extra noch ein neues Tablet gekauft, weil Smartphone manchmal etwas mühsam ist...ist ja doch Einiges an Freizeit auch dabei. Und ne Reha-App gibts auch. Ansonsten kenne ich die Stadt ein wenig. Wird schon wegen dem Wasser vor dem Fenster ein bisschen wie Urlaub. Ich kenne mich.
Ich meine gelesen zu haben, dass deine Reha irgendwo am Bodensee stattfindet, den Knall würde ich wahrscheinlich bis zu mir hören
Ich könnte an einem langen Vormittag mit dem E-Bike hinfahren, nur wegen zu früh einchecken und Gepäck lasse ich mich fahren. Von hier aus würde dann die Rauchwolke vor dem Alpenpanorama aufsteigen, muss ja nicht sein
Bestätigt mir das bei Dir nichts falsch ist mit Deiner Empathie.
Vor relativ kurzer Zeit gab mir jemand in einem anderen Lebensbereich eine Rückmeldung, dass ich mehrmals bewiesen hätte, dass ich hochsensibel sein kann. Und fast gleichzeitig ziemlich direkt und grob.
So bin ich wohl. Hatte ich nicht mal geschrieben, dass ich bedarfsgerecht wechseln kann? Wäre irgendwie auch blöd, wenn es anders wäre, nach meinem Gefühl.
Erst mal gehe ich davon aus, dass ich dort noch nie war. Die kennen mich nicht, ich kenne sie nicht, aber das habe ich keineswegs zum ersten Mal. Immer wieder spannend, denn das ist ja immer eine Wechselwirkung.
Ich werds auf mich wirken lassen, dann sehe ich das schon. Wahrscheinlich geht es dort einigen schlechter als mir, das Behandlungspektrum lässt darauf schließen.
Bisschen Aufregung darf schon sein, ausserdem muss vorher hier noch was fertig werden. Also etwas Termindruck ist auch noch.
Wenns mir völlig wurscht wäre, dann müsste ich nicht hingehen.
Ich hatte ja parallel zu dieser Reha, zu der ich geschickt werde, selbst eine beantragt. Ich denke schon, dass ich was mitnehmen werde. Das merke ich schon da dran, dass ich den Fragebogen sorgfältig ausgefüllt habe.
@Ihr alle, danke für die guten Wünsche.
Update hier.
Die Reha steht vor der Tür und die Spannung steigt.
Ich musste ca. 20 Seiten Fragebogen zu meinem Gesundheitszustand ausfüllen.
Ausserdem alle Papiere fertig, damit ich hinterher gleich Erwerbsminderungsrente beantragen kann, Papierkram eben.
Jetzt bin ich gespannt, wie das dort läuft, was sie mit mir machen, wie die Mitpatienten sind.
Bisschen wie Reisefieber, leichtes Kopfkino in der Nacht.
Und ich werd mich umgewöhnen müssen, denn einen täglichen Stundenplan hatte ich schon lange nicht mehr.
Zum Thema Alk ist mir die Tage eingefallen, dass es jetzt bei mir ein tatsächlich mehr oder weniger ganz normales Leben ist, nur eben ohne Alkohol.
In vielen Bereichen bewege ich mich in einem statistischen Mittelfeld, was Geld, Gesundheit, Sozialleben,Wohnsituation angeht.
Für mich ist es manchmal noch was Besonderes, weil es eben schon mal ganz anders aussah.
Wenn nicht der Gegensatz zu früher wäre, wäre es für mich kaum erwähnenswert.
Aber so hängt es tatsächlich an der Tatsache, dass ich trocken bin, sonst wäre das alles hinfällig.
Im wesentlichen bemühe ich mich, im Großen und Ganzen gesund zu leben, gesundes Mittelmaß zu halten, zu gucken, was mir wirklich gut tut. Ausser meiner Behinderung ist mein Gesundheitszustand auch sehr gut, ausreichend Bewegung, Normalgewicht, die ganzen Risikofaktoren längst ausgeräumt. Also eigentlich würde ich so gerne mindestens 90 werden, und das ist gegenüber meiner Sufffzeit ein Riesenunterschied.
Die ganze Suffgeschichte hier, bei der sich manche gefragt haben, was das soll:
Das Leben wird rückwärts verstanden und vorwärts gelebt. Ich weiss nicht mehr, von wem das stammt.
Ich konnte diese Geschichte erst mit Abstand dazu so schreiben, früher war ich viel zu dicht dran.
Und ich bin froh, dass ich das so schreiben konnte, nicht nur, weil ich es nur konnte, weil ich noch lebe.
Vielleicht ist es das Alter, dass ich das Bedürfnis habe, mein Leben so zu sehen, dass alles, was ich gemacht habe, am Ende doch irgendwie gut war, denn es hat mich ja auch da hin gebracht, wo ich heute stehe. Aus meiner Sicht musste ich durch meine ganzen Schwierigkeiten durch, sonst wäre ich heute nicht ich.
Selbst der Aufreger hier mit den Frauen, da muss ich manchmal drüber lachen, aber:
ich hab mich neulich mit einem Freund drüber unterhalten, wie wichtig Frauen in unseren Leben waren und sind.
Und dass wir beide mehrere andere Männer kennen, die gar keine "abgekriegt" haben, denen es also überhaupt nicht vergönnt war, eine zufriedene Partnerschaft zu leben.
Ausserdem, dass wir es beide geniessen, dass wir unter 4 Milliarden Frauen vielleicht doch auch noch mal eine finden würden.
Mehr als ein gewisser Marktwert auf dem Beziehungsmarkt ist das ja nicht. Es wird wohlwollend registriert. Wenn Mann unbedingt wollte, aber Mann will ja gar nicht. Mann ist glücklich damit, dass es so ist, wie es ist. Falls der Eindruck entstanden sein sollte, ich habe mich nie dafür interessiert, ein Frauenheld zu sein, trotzdem ist es halt schön, wenn man weiss, es ginge, wenn es unbedingt sein müsste. Bei mir war das auch nicht auf Parties, viel eher passierte das im Job.
Meine Frau hat neulich auch in meinem Beisein gesagt, dass auch sie es geniesst, dass wir nicht leidend auf unsere Vergangenheit zurückblicken, sondern dass wir auch drüber lachen können. Wir machen da wirklich blöde Spüche drüber, wie blöd man sein kann, auch wir. Ja, und auch sie war nicht angekettet, wir haben das wohl so gebraucht. Und ja, hätte schiefgehen können wie bei vielen Anderen hier, aber das ist eben die Theorie. Wir hatten das Glück, das wir da raus gekommen sind, und wir nehmen das Glück gerne an. Mir ist völlig klar, dass es damit anders aussieht
Für mich ist das auch deswegen immer noch ein Punkt, weil ich das Leben, so lange ich gesoffen habe, grundsätzlich eher schlecht fand. Eine Plagerei. Und das hat sich mit der Trockenheit trotz aller Schwierigkeiten grundsätzlich geändert. Denn heute lebe ich gern, auch wenn mich manches nervt. Es ist mir zu wertvoll, um die Hälfte davon im Rückblick in die Tonne zu treten.
Ich stand vor allem in den ersten Jahren der Trockenheit mehrmals vor dem Punkt, mich zu fragen, was die Trockenheit nun wirklich gebracht hat, so untem Strich, wenn trotz alledem mal wieder ein schlechter Tag war. Wenn wir uns hart gestritten haben, wäre ich fast mal zum Saufen gegangen, dann ist mir aber sofort eingefallen, dass das selbstschädigendes Verhalten wäre. Und dass ich dann damit zu kämpfen hätte. Ansonsten hab ich das durchaus locker gesehen, wenn ich die Scheidung wollte, wüsste ich ja, wie ich sie erreichen könnte. Ja, ich mag es, Leute zu erschrecken, auch meine Frau. Hier gibt es ein Sprichwort, schlechten Leuten geht es immer gut, also bemüht man sich logischerweise, nicht zu gut zu sein. Das ist manchmal halb scherzhaft, aber es ist auch ein gutes Mittel, die Probleme Anderer nicht zu seinen eigenen zu machen, fast Anti-Co.
Und ich denke, hier im Forum gibt es hin und wieder Missverständnisse, weil die Sauferei bei mir schon sehr lange her ist. Ich bin auf dem Boden der Tatsachen angelangt, was die Wunder der Trockenheit anbelangt, für mich ist das nichts Besonderes mehr, was mir täglich das Leben versüsst. Irgendwie zwar schade, weil ich damit nicht jeden Tag aufs Neue feiere, aber auf der anderen Seite wollte ich das ja auch so.
Und ich habe gewisse Schwierigkeiten, mich in die Situation von Neulingen hineinzuversetzen, weil ich damals gar kein großes Bedürfnis hatte, darüber zu reden. Ich ticke da irgendwie anders, ich rede erst, wenn ich die Probleme bereits überwunden habe. Gegen ungebetene Ratschläge bin ich allergisch, weil ich mit viel zu vielen Ratschlägen aufgewachsen bin, zu viel Erziehung, und meinen eigenen Weg da durch finden musste. Ist vielleicht auch ein Dachschaden.
Ich habe das erst während der Trockenheit richtig gelernt, Andere, Ärzte, Physiotherapeuten, an mich ranzulassen. Weil ich sehr lange trocken bin, kann ich das aber auch schon eher Jahrzehnte, und ich bin Profi darin, mir Hilfe zu holen, wenn ich sie brauche. Auch das ein Gewinn der Trockenheit, dass ich mir Schwäche zugestehe..
Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder seine Trockenheit auf seine Weise gestaltet, wenn er mal aus dem Gröbsten raus ist, deswegen sehe ich mich ausserstande, als Vorbild zu dienen. Um auf die eine der andere Kritik einzugehen, es geht nicht drum, was Besonderes zu sein, aber es ist nun mal Tatsache, dass jedes Leben individuell ist. Und mir sind ein paar Dinge passiert, oder ich hab sie gemacht, die nicht jeder macht, das geht mir auch aussehalb von Alkoholikergruppen so. Ich war als Jugendlicher ein Systemsprenger, schon bevor ich zu den Drogen griff. Hats aber vermutlich begünstigt, weil ich für alles empfänglich war, was irgendwie abgefahren war.
Es haben mir einige geschrieben, dass sie mit meiner Botschaft nichts anfangen können. Von meiner Seite her, habe ich überhaupt eine Botschaft, ausser, dass mans trocken gut aushalten kann? Darüber hinaus fällt mir schon beim Lesen hier auf, das auch Alkoholiker sehr unterschiedliche Ziele im Leben haben, und jeder muss sie auf seine Weise erreichen.
Ansonsten ist hier ganz normal Sommer. Mein halbes Leben spielt sich draussen ab, ich bin schon ansatzweise traurig, das es mein Garten nun einige Wochen ohne mich aushalten muss.
Und ich hoffe, dass die Reha wirklich was bringt in Punkto Bewegungsfähigkeit. Dann das ist auch das, was mich gerade am meisten einschränkt. Und meine Frau darf mich besuchen, mit Vollpension. Muss natürlich bezahlt werden, aber daran wird es nicht scheitern.
Vorfreude ist auch dabei. Es ist ja eine Urlaubsgegend, das wird schon werden.
Danke fürs Lesen, und danke, dass ich hier mitspielen darf.
Leider bedeutet das Signalwort ‚durchstarten‘ bei Männern, dass sie sich gleich ne neue Frau suchen wollen. Und egal wie unansehnlich, unausstehlich oder saudoof sie sind- klappt trotzdem fast immer.
Wer austeilen kann, sollte auch einstecken können.
Natürlich gibts auch Frauen, die ziemlich verbraucht aussehen.
Mal kurz dazusülz...
ich bin kein Experte für Kindererziehung.
Aber als 12-Jähriger legte ich ganz sicher keinen Wert drauf, von Erwachsenen beaufsichtigt zu werden.
Die besten Zeiten für uns als Kinder waren, wenn wir ohne Erwachsene loskonnten.
Schon in der Grundschule war es das höchste, wenn wir alleine auf Radtour waren.
Wann soll man denn sonst was anstellen?
Heute, wenn sie gehelikoptert werden und nicht mal den Schulweg lang ihre Ruhe haben, tun mir die Kids schon eher leid...
Hi Kazik,
ich hab das hier gemacht, weils halt hier stand.
Wegen mir kanns auch verschoben werden.
Ich war kurz versucht, es zu mir zu holen, aber hier war der Zusammenhang.
Zu Dir: gute Besserung.
Ich kann im Übrigen absolut nachvollziehen, wenn Du schlicht mal fertig bist. So dieser ganze Krempel, dass Trockenheit nicht ewiger Sonnnenschein ist, taucht ja auch bei mir auf. Auch ohne Depressionen. Wenn ich Schmerzen habe, bin ich froh, nicht auch noch depressiv zu sein. Denn das Arme-sau-syndrom kenne ich noch, und es würde mich dann überhaupt nicht weiterbringen. Aber ich gönne mir auch, dann mal zu versinken, das ist aber irgendwie anders. Manchmal brauche ich echte innere Ruhe, nicht stark sein müssen, mich einfach lassen, wie ich bin.
Wünsch Dir was.
LG LK
Hi Bergdohle,
ich habe auch von jetzt auf gleich aufgehört. Ich hatte immer Trinkpausen gemacht, und anfangs habe ich nur eine Trinkpause verlängert.
Erst nach einiger Zeit bin ich in die Suchtberatung gegangen, mit der Einstellung, aufhören konnte ich immer, aber ich habe ja auch immer wieder angefangen.
Und wie verhindere ich nun, dass ich wieder anfange.
Ich schreibe immer wieder, dass mich meine Frau verlassen hatte. Als ich aufgehört habe und es so aussah, dass ich es ernst meine, war sie aber auch voller Hoffnung und begeistert, ich war und bin für sie ja auch derjenige, den sie haben wollte.
Ich brauchte unbedingt Raum, um mich zu sortieren. Sie hat mir nicht mehr alles durchgehen lassen, ich brauchte aber auch Abstand. Ich musste mich frei bewegen können, um überhaupt herauszufinden, wie ich mich nüchtern in meinem Leben aufstelle.
Und ich bin bis heute jemand, der Raum für sich braucht. Manchmal denke ich, das war eine der Funktionen des Trinkens, dass ich einen Raum brauchte, den ich für mich allein hatte. Der schafft sich von selbst, wenn keiner mehr was mit einem zu tun haben will, aber nüchtern muss man sich diesen Raum schaffen.
Meine Frau hatte oft das Gefühl, dass ich sie eigentlich loswerden wollte. Das stimmte gar nicht. Aber sie saß mir mit ihrer Bedürftigkeit auf der Pelle.
Wir haben unsere ganze Beziehung neu aufgestellt, und das dauerte.
Eigentlich ein typischer Fall von "es ist nicht alles gut, nur weil der Trinker mit dem trinken aufhört"
LG LK
Ausserdem unterhalten sich mit mir tatsächlich manche. Die wissen genau, wo sie stehen. Grad mein früherer Schulfreund, aber noch ein paar.
Die rechnen, wie sie das machen können, damit sie nicht aufhören müssen.
Und das wiederum ist genau wie bei mir, bevor ich aufgehört habe.
Wenn ich da sage, mir erschien mein Leben ohne Alkohol sinnlos, kommt die Antwort "genau so sehe ich das auch".
Ich habe mich ja auch erst auf den Weg gemacht, andere Dinge zu ändern, als das Trinken nicht mehr funktionierte.
Das Nicht-wahrhaben-Wollen, ist das nicht auch ein Faktor der Sucht?
Die Frage kann ich so gar nicht beantworten.
Ich habe Tests gemacht, die es dazu gibt, und ich war in der Suchtberatung.
Von aussen betrachtet war ich mit meiner immer noch vorhandenen Steuerungsfähigkeit wegen den Trinkpausen immer noch im Bereich des riskanten Trinkverhaltens.
Auch bei ehrlicher Beantwortung der Fragen hatte ich keine vollausgebildete Sucht nach ICD.
Trotzdem ging es nicht ohne, und meinen regelmässigen Rausch wollte ich schon seit meiner Jugend.
Also eigentlich klassisch psychisch abhängig. Aber dieser Begriff "Psychische Abhängigkeit" war mir überhaupt nicht bekannt, genauso wenig der Begriff des Rauschtrinkers. Alles erst, nachdem ich bereits aufgehört hatte.
Die Kontrollverluste waren ja trotzdem kontrolliert. Ich wollte es zwar nicht wissen, hätte aber nur einen Moment nachdenken müssen, um zu wissen, dass ich nicht aufhöre, wenn ich mal angefangen habe. Aber wann ich anfange, das konnte ich ja trotzdem noch steuern.
Es ist verzwickt. Zwei meiner Onkel haben sich totgesoffen. aber sie galten in der Famile nicht als Alkoholiker, weil sie noch gearbeitet haben.
Im späteren Bekanntenkreis gab es mehrere, die mussten gleich morgens, weil sie entzügig waren. Das war bei mir nie so. Trotzdem brachten ich meine Exzesse an den Rand, Also irgendwas war ja krank.
Und mir kann niemand erzählen, dass jemand jeden Tag eine Stiefel säuft und erst im Krankenhaus bemerkt, dass er abhängig oder zumindest stark gefährdet ist. Nasse Alkoholiker sind doch nicht dumm und wissen nicht, welches Level sie erreicht haben.
Sie sind nur verlogen gegenüber anderen und sich selbst. Es ist eine Eigenschaft der Sucht.
Dem stimme ich nicht zu.
Viele gleichen ihren Zustand mit dem Bild des Alkoholikers ab, das ihnen vermittelt wird. Und ohne leidensdruck sehen sie keinen Grund, sich damit zu beschäftigen.
Du bist doch selbst einer, der behauptet, dass er sich unabsichtlich in die Sucht gesoffen hat. Was mir in der heutigen Zeit, wo allgemein bekannt ist, das Alk süchtig macht, irgendwie auch nicht plausibel ist.
Man muss nicht immer einen Stiefel saufen, um Entzug zu bekommen. Es vertragen auch nicht sehr viele Leute so viel Alkohol, wie ich trinken konnte. Die meisten wären schon lange vorher umgekippt. Das ist eine neutrale Beobachtung, falls Du glauben solltest, dass es da um Stolz geht.
Man kann sich bewusst riskant verhalten. Dazu muss man nicht süchtig sein.
Risikosportarten etc.
Schon allein, wenn ich mich ins Auto setze, kann was passieren.
Ausserdem rede ich auch von Leuten, die ganz genau wissen, dass es ungesund ist, was sie tun.
Ja, und? Das weiss auch der Manager, der arbeitet, bis er einen Herzinfarkt kriegt. Die häufigste Todesursache bis heute.
Denn wenn ich trotz meines Alkoholismus funktioniert hätte , könnte ich mir einreden, dass ich die Kontrolle hatte , ein Widerspruch in sich. Alkoholismus bedeutet Kontrollverlust. Deshalb gibt es auch kein "kontrolliertes Trinken".
Das ist bei Dir so.
Aber es gibt auch Fälle, ich kenne welche, die merken erst, wenn sie ins Krankenhaus kommen, weil irgendeine gewöhnliche Operation ansteht, dass sie in den Entzug fallen.
Bis dahin haben sie sich über Abhängigkeit noch gar keine Gedanken gemacht oder es eben verharmlost.
Sie sind aber trotzdem körperlich abhängig, merkens nur nicht, so lange sie den Spiegel halten.
Und das Thema Hintertür spielt ja auch erst dann eine Rolle, wenn jemand irgendwie aufhören will.
So war das bei mir. Dass ich nicht so einfach aufhören kann, wurde erst wichtig, als ich aufhören wollte.
Als ich aufgehört habe und den Kollegen erzählt hatte, dass ich zu viel gesoffen hatte, glaubte mir das keiner. Denn zu dem Zeitpunkt, also die letzten Jahre schon, hab ich nach Feierabend getrunken und als Pendler war ich von den Kollegen weit weg.
Ausserdem war ich trotzdem immer noch ziemlich gut. Die Zeugnisse hatte ich wegen Rentenbescheinigung neulich erst in der Hand.
Und das, obwohl ich schon mal mit Schweissausbrüchen da saß.
Der Selbsthass, büssen müssen, trieb mich manchmal direkt zu mehr Leistung.
Alkoholiker, Du doch nicht...
Aber das was du beschreibst LK sind ja Menschen, die niemals hier landen. Läuft ja gut, warum sollten sie was ändern?
Ja, das ist so.
Mir gings um die Aussage, dass es funktionierende Alkoholiker generell nicht gibt.
Mein Vater, der sich selbst als Alkoholiker sah. Häuser gebaut, zwar geschieden, aber das sind ja viele, und aufhören wäre mit einem Aufwand verbunden gewesen, der durch den Zugewinn der Nüchternheit für ihn nicht aufgewogen worden wäre.
Mein früherer bester Schulfreund, mit dem ich mit 12 die erste Flasche Schnaps geköpft hatte, sagt, er will seine Abhängigkeit so weit im Griff halten, dass er vor Erreichen der statistischen Lebenserwartung nicht aufhören muss. Sein Vater war übrgens Suchtmediziner. Wir haben mit 16 eine Entgiftungsstation besucht. Also, von Unkenntnis keine Spur. Will das so.
Säuft ja nicht jeder so uferlos wie ich. Und vo sich selbst kann man auch nicht immer ausgehen.
Hi Hartmut,
hast Du Lust, zu dem funktionierenden Alkoholiker noch was zu schreiben?
Für mich ist ein funktionierender Alkoholiker im Groben gesagt einer, der sein sonstiges Leben noch so weit im Griff hat, dass er keinen besonderen Leidensdruck verspürt und auch keinen Grund sieht, an seinem Verhalten etwas zu ändern.
Und dafür fallen mir aus dem Stand mehrere Leute ein, die ich kannte oder kenne.
Ich kenne einige Vieltrinker, die vermutlich Schwierigkeiten hätten, aufzuhören. Aber sie gehen ihren Jobs nach, sind mit Frauen zusammen, die das trinken nicht sehr stört oder die selbst gern was trinken, kommen irgendwann ins Rentenalter und bleiben zeitlebens unter der Grenze, wo es so weh tut, dass mans ändern würde.
Wie siehst Du das?
LG LK