Danke euch.
Es kam wie so oft, schleichend… wir haben uns in der Sommerzeit kennengelernt, waren picknicken, Tretboot fahren, Essen… wie allgemein „normal“ gab es das ein oder andere Gläschen Wein, „gehört ja dazu“! Auch ich trinke mal ein Glas Wein, da ich aber meistens fahre eher selten. Also fiel das alles nicht weiter auf.
Nach etwa 3 Monaten - wir waren da bereits zusammen gezogen- war er auf einer Kollegenfeier. Ich holte ihn ab, er wirkte ganz normal, im Auto schlief er ein. Schaffte es gerade noch so die Treppen rauf in die Wohnung. Mein erster Gedanke: Upsi, zuviel Sauerstoff, was ist denn da los. Wochen später wieder eine Feier bei Kollegen. Er kam nach Hause, angetrunken, aber ruhig, legte sich gleich ins Bett. In der Nacht setzte er sich an die Bettkante, ich wurde wach durch ein plätscherndes Geräusch. Er pinkelte neben das Bett, da er offensichtlich dachte, dass er auf Toilette saß. Hm, komisch, kann mal passieren… dachte ich.
In den letzten 2,5 Jahren gab es noch mehrere solcher Fälle.
Zuletzt saß er nun letzte Woche nach einem Konzertbesuch in der Nacht auf dem Badewannenrand und erleichterte sich mit seinem „großen Geschäft“in die Badewanne.
Die Abstände zwischen solchen Ereignissen werden nun immer kürzer, die Kontrollverluste immer heftiger.
Er wird verbal verletzend, wenn ich ihm beim „ausgehen“ ansehe welchen Pegel er hat und mit ihm nach Hause will. Er kommt dann mit. Sobald ich merke dass er anfängt zu tanzen, weiß ich dass ich jetzt den Abend beenden muss, sonst passiert ein malheur. Wenn wir dann gehen zetert er die ganze Zeit wie langweilig ich bin, eine Spaßbremse, er will Leben! Bislang konnte er sich vor anderen auch noch komplett zusammenreißen, das bröckelt zunehmend.
Ich habe ihn nun damit konfrontiert, wie schon mehrfach, aber das Wort Alkoholiker dabei ausgesprochen. Er meint er weiß das, aber er wäre kein Alkoholiker. Er schafft das alleine. Nein, schafft er nicht!
Ich habe ihm Adressen mitgegeben und die Definition der verschiedenen Alkoholiker Typen. Ich hab ihm gesagt, dass ICH ihm nicht helfen kann, nur unterstützen und dass er den ersten Schritt in Richtung Therapie machen muss und ER die Einsicht und den Willen haben muss. Mehr kann ich gerade nicht tun, oder?
Ich wünsche mir, aus diesem Alptraum aufzuwachen und meinen Schatz, den für mich tollsten Mann der Welt, wieder zu haben. 🙁