Beiträge von Scrooge

    Hallo Hildegard,

    sechs Tage ist natürlich enorm frisch, da heißt es jetzt am Ball bleiben und mit der neuen Einstellung in mehr als nur eine Trinkpause zu gelangen, nämlich in eine konstante, stabile Trockenheit.

    Wichtig ist vor allem, dass du dich jetzt hier mehrfach und täglich austauscht. Sonst kann es passieren, dass deine Verhaltensmodifikationen ganz schnell wieder zugunsten alter Muster aufgegeben werden. Das bedeutet im Klartext, dass du dir sagst:" Hey, jetzt trinke ich schon 9 Tage nicht, und es macht mir ja auch gar keine Probleme, da bin ich wohl doch nicht alkoholkrank, da kann ich ja wieder mal hin und wieder..." Doch genau das ist eine Trinkpause. Wir Alkis beweisen uns, dass wir ja doch auch anders können, um danach umso heftiger zuzuschlagen.

    Also, Hildegard, lass dir durch das Forum helfen dir selbst zu helfen! :)

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Nina,

    ja, am Anfang empfindet man oft viel Scham über die Dinge der Vergangenheit, die man aber nicht mehr ändern kann. Doch die Zukunft kann man beeinflussen, durch sein aktives verantwortungsvolles Handeln in der Gegenwart. Es ist schön, dass du dich endlich auf den Weg gemacht hast in eine verantwortungsbewusstes, selbständiges Leben.

    Am Anfang ist es immens wichtig, ganz bei sich selbst zu bleiben und die notwendigen Bausteine für ein zufriedenes abstinentes Leben zu legen.

    Hast du dich schon mit unseren Grundbausteinen auseinandergesetzt. Die absolute konsequente Arbeit an sich selbst ist unabdingbar für eine langanhaltende stabile Trockenheit.

    Nur nicht trinken allein, reicht bei weitem nicht aus!

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Eisbär,

    da scheint ja bei dir so einiges in Bewegung geraten zu sein. Sag, hast du denn auch schon eine reale Selbsthilfegruppe gefunden, weil so wirklich viel schreibst du hier im Moment nicht. Ich hoffe, du schaffst die Trennung von deinem Mann, und somit auch die weitere Distanz vom Alkohol, für dich komplett umzusetzen. Sag, hast du dich schon mit unseren Grundbausteinen auseinandergesetzt und welche weiteren Schritte hast du in eine abstinentes Leben eingeleitet? Wie verbringst du deine Abende, an denen du vor zwei Monaten ja noch immer bedröhnt vorm Compi gesessen hast?

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Rüdi,

    ich nehme mal an, dass du gerade unter ärztlicher Aufsicht entziehst, muss wohl so sein, denn du wärst ja sonst aus dem Vorstellungsbereich gar nicht freigeschaltet worden.

    Es wäre gut, wenn du hier mindestens täglich deinen Abstinenzprozess für dich reflektierst; das ist vor allem am Anfang immens wichtig.

    Zudem empfehle ich dir hier so viel zu lesen, wie du nur vermagst, auch ältere Fäden können viele wichtige Themen für dich enthalten.

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Frank,

    dein Beitrag jetzt wirkt auch irgendwie so, als wenn du eine Wand einrennst. :wink:
    Bei einem kannst du dir sicher sein, hier kannst du dich öffnen, denn dazu ist das Forum da, und mach dir mal lieber keine Gedanke über das was andere von dir denken, denn liebe einmal zu viel aufgedrängt, als zu weit zurückgezogen.

    Und was meinst du damit, dass du ruhiger werden willst?

    Gruß
    Scrooge

    Hallo rowi,

    dann wünsche ich dir, dass du immer schön weiter am Ball bleibst. Es ist sicher kein einfacher Weg und jeder, der sich bereits am Ziel glaubt, hat bereits begonnen zurückzugehen, doch es lässt sich ebenso auch nichts erzwingen. Durch konsequentes Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit und natürlich die Geduld eines alten Waschbären :wink: kann man kontinuierlich Fortschritte auf der Entdeckungsreise "Trockenheit" erleben, von denen man "nass" nicht mal zu träumen gewagt hätte.

    Liebe Grüße
    Scrooge

    Mhm, Mario,

    ich hatte damals auch mit Saufkumpels über meinen Alkoholismus und meiner angestrebten Trockenheit gesprochen. Es war nicht besonders angenehm, da Dinge die mich zu dieser Zeit immens emotional aufwühlten, durch diese Trinkkumpanen ins Lächerliche gezogen wurden, so dass ich selbst über meinen Zustand wieder in Zweifeln geriet. Hätte ich damals nicht das Forum hier gehabt, wer weiß wie sehr mich das wieder ins Wanken gebracht hätte.

    Heute sieht es so aus, dass ich (bis auf eine Ausnahme) überhaupt nichts mehr mit diesen Leuten zu tun habe, die mir damals als unverzichtbare Freunde erschienen sind.

    Stattdessen haben sich neue Kontakte zu überwiegend gesunden Menschen ergeben, in deren Leben Alk keine nennenswerte Rolle spielt. Diese Menschen tuen mir sehr gut, weil nur die Distanz von der Alkoholischen Welt meiner stabilen Trockenheitsphase (deren Dauer ich durch mein Verhalten bestimmen kann) wirklich zuträglich ist.

    Ich habe inzwischen genügend Leute umkippen sehen, die sich nicht überwiegend von ihrem vorherigen Trinkerleben distanzieren wollten, die einfach nur nicht mehr trinken wollten, sonst aber nichts ändern.

    Ich würde mir an deiner Stelle für die ersten Outinggespräche Leute aussuchen, die wenig bis gar nicht trinken. Bei diesen Menschen wirst du eher auf Verständnis und positive Verstärkung stoßen.

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Susanne,

    vielen Dank der nachfrage. Ich musste eben erstmal schauen mit wem ich es gerade zu tun habe, doch "Käferchen", ja da hat es dann geklickt. :)

    Mir geht es gut. Ja, ich bin zufrieden. Im Moment befinde ich mich in einer Umgestaltungsphase meines Lebens. Ich habe ein neues Studium aufgenommen und ziehe im September in eine neue Wohnung. Ich habe eine abwechslungsreiches Arbeitsleben auf selbständiger Basis im sportlichen und musikalischen Bereich.
    Sport ist ein großer Bereich in meinem Leben geworden. Im November mache ich meinen Übungsleiter C und trainiere 2-3 Stunden jeden Tag verschiedenste Sportarten. Ebenfalls entwickle ich meine Kampfkunst und interessiere mich ganz besonders für Aikido.
    Ich schreibe weiterhin Lyrik und hatte auch dieses Jahr wieder einige Veröffentlichungen. Wichtige Säule in meinem Leben ist auch das Musizieren.

    Jetzt geht es in die Urlaubszeit. Erst mache ich mit einer Freundin ein Feriencamp für Kinder auf einem Eselhof, danach führt mich meine diesjährige Fahrradtour von Rostock nach Freiburg. 10 Tage voller intensiver Eindrücke und einer kompletten Deutschlanddurchquerung. Das wird sicher toll. (nächstes Jahr soll es im Sommer einmal um die Ostsee gehen :D )

    Anfang September geht es dann noch für ein paar Tage nach Brüssel.

    Ab Mitte September beginnen dann einige neue beruflich Projekte.

    Was ich in meinem dritten Trockenjahr endlich geschafft habe zu leben, ist das Sprichwort "In der Ruhe liegt die Kraft". Ich stresse mich nicht mehr. Ich toure runter und genieße das Leben in "slow motion" Ich genieße die Dinge im Hier und Jetzt. Mittelpunkt für meine Lebensgestaltung wurde und ist bewusstes, sinnliches Erleben.

    Ja, ich verstehe endlich Faust und kann zustimmend mit dem Kopf nicken, wenn es dort heißt "verweile doch, du bist so schön".

    Ja, so in etwa siehts bei mir aus. Ich hoffe es geht auch dir gut.

    Liebe Grüße
    Scrooge

    Hallo claro,

    wenn ich es gewusst hätte, dass ich auf so einer "Messe" viel mit Betrunkenen zu tun habe, und ebenfalls von mir wissen würde, dass mir diese Berührungen Angst machen und mir somit offensichtlich nicht gut tun, hätte ich an einer solchen Veranstaltungen nicht teilgenommen, einfach um mich selbst zu schützen. Ich bin doch nicht so wahnsinnig und bringe mich in die Gefahr meine lebensbedrohliche Erkrankung wieder zum Ausbruch zu bringen, nein das wäre es mir nicht wert. Da höre ich lieber in mich hinein und höre da auch zu was mir mein Leib und meine Psyche mitteilen will.

    Gruß
    Scrooge

    Moin Eichhörnchen,

    da gibt es für dich doch gar nicht viel zu überlegen. Wenn dir deine Nüchternheit ernst ist und du nicht nur eine weitere Saufpause machen möchtest (was Bedingung für das Schreiben hier im Forum ist!) dann gibt es für dich nur das konsequente Umsetzen der "Grundbausteine", die du bei den Informationen findest. Außerdem solltest du genau schauen auf wessen Hinweise und Ratschläge du achtest. Sicher wird es dich zum Zweifeln bringen, wenn andere, wenig gefestigte Menschen, dir hier Tipps geben, die dein Suchtgedächtnis dir selbst als Wunsch vor Augen führt. Doch ich habe noch niemanden in eine beständige Trockenheit gehen sehen, der sich nicht konsequent aus dem Umfeld trinkender entfernt hat. Du brauchst Abstand vom Alkohol, um eine innere Distanz zu ihm aufzubauen, hast du den Abstand nicht, wirst du dich nie psychisch vom Alk distanzieren können und über kurz oder lang wieder an der Flasche hängen. Zu Beginn deiner Trockenheit musst du mindestens ein Jahr jede Veranstaltung bei der Alkohol konsuniert wird meiden, oder willst du etwas willentlich deine Nüchternheit gefährden?

    Gruß
    Scrooge

    Morgen Einhörnchen,

    ja, da hat der Roberto recht. Als Alkoholiker werden wir den Alkohol niemals besiegen, darum sind wir ja krank. Er ist einfach ein zu übermächtiger Gegner für uns und darum stellen wir ja den Kampf ein, wir geben auf, wir Kapitulieren, wir strecken die Fahnen und machen damit unseren Frieden. Der Alkohol gibt natürlich nicht so leich auf. Wir schließen den Alkohol aber aus unserem Leben aus und merken dabei mit der Zeit, wie er für unser Leben eine immer geringere Rolle spielt. Der Alkohol hingegegen wir immer bei uns bleiben. Er wird wie ein halbstarker Rowdy vor unser Tür rumlungern, gegen unsere Fenster spucken, uns mit einer Schnapsfahne anpöbeln und alles versuchen mit uns wieder in Kontakt zu kommen. So lange er der Rowdy ist klappt der auch ganz gut, weil wir ihn da als das wahrnehmen was er ist, doch er wird sich auch als Gutmensch und als Freund zeigen und versuchen uns Geschenke zu machen. Irgednwann kenne wir den Alkohol in all seinen Facetten recht gut und haben Abwehrmechanismen gegen viele seiner Bemühungen entwickelt, wieder mit uns der Dance macabre einzugehen versucht doch wir müssen immer aufmerksam sein, denn er hat immer noch ein Ass im Ärmel.

    Achso, noch kurz zwei sachen zu Begrüßung: Das mit dem NUR Bier kannste mal schon getrost vergessen, weil bei der Menge hättest du dir genauso ne Pulle Schnaps reinplürren können und dein Trinkgründe sind allesamt keine, weil wir Alkoholiker immer Gründe zum trinken fanden. Wenn du zu dir gekommen bist wirst du merken, dass dein einziger Grund zum Trinken war, dass du trinken wolltest, das merkt im Laufe der Zeit nämlich jeder.

    Und das wünsche ich dir auch von ganzem Herzen, nämlich, dass du zu DIR kommst.

    Gruß
    Scrooge

    Hallo gmork,

    sicher werden dir tausend Gründe einfallen, warum ausgerechnet bei dir alles anders ist und ein Narr kann mehr Fragen stellen, als tausend Weise beantworten können (wobei ich das mit dem Narr jetzt nicht auf dich beziehe :!: ) Doch so eine Selbsthilfegruppe nährt sich davon, dass Trockene in verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung sich miteinander austauschen und Frischere von Erfahreneren Dinge annehmen. Jetzt frage ich dich: Wenn du selbst schon am besten weißt, wie du trocken werden kannst, wie kann dir unsere Selbsthilfegruppe mit ihren Erfahrungen helfen; oder anders formuliert: Thomas, wie können wir dir behilflich sein?

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Thomas,

    allein an deinen Beiträgen sieht man wie sehr deine Gedanken noch um Alkohol kreisen. Du hast es noch nicht geschafft dich zu lösen und eine innere Distanz zu diesem Themengebiet, welches dich persönlich enorm betrifft, herzustellen. Doch eben jene psychische Distanz gewinnt man nur durch räumliche Distanz. Dass, du deine Wohnung alkfrei machst ist ein guter erster Schritt, doch es braucht, vor allem in der Anfangszeit, noch deutlich mehr Abstand, da muss auch das Umfeld entsprechend gestaltet werden. Naja, es ist ja deine Zeit und es bleibt dir überlassen, ob du sie sinnvoll nutzt oder eher verschwendest. Do könntest auf deinem Weg der Lösung vom Alkohol schon ein ganzes Stück weiter sein, wenn du die Grundbausteine konsequent umgesetzt hättest. Doch das kannst du jetzt nicht mehr ändern. Deine Zukunft kannst du jedoch beeinflussen und es liegt in deiner Hand, ob in einem weiteren Jahr deine Gedanken immer noch in dieser Art und Weise um den Alkohol kreisen. Mach es dir doch nicht so schwer - Effizienz in der Trockenheitsarbeit sieht da nämlich anders aus.

    Gruß
    Scrooge

    In der ersten Zeit ohne Alkohol sind wir sehr stressanfällig. Kann nicht deine Partnerin erstmal diese Sachen übernehmen? Wäre sowieso besser, wenn du erstmal nicht an den langen Schnapsflaschereihen vorbeiläufst.

    Hallo Abby,

    vielleicht wäre für Dich auch die klinische Entgiftung besser. Du kommst raus aus deinem Umfeld, dir würde mehr bewusst werden, dass du eine schwere psychische KRANKHEIT hast, weil du dann in einem Krankenhaus wärst. (Denn du hast noch keine Krankheiteinsicht erlangt, sonst würdest du nicht schreiben, dass du schwach bist) Bei einer qualifizierten Entgiftung hättest du dann zudem therapeutische Erstangebote, die dir die ersten Schritte erleichtern würden. Es gibt viele Formen der Hilfe, du musst sie nur ANNEHMEN können und dann auch UMSETZEN.

    Ich wünsche dir die Vernunft das Richtige für dich zu tun.

    Gruß
    Scrooge

    Hallo, nur mal so nebenbei, um vor Lachen nicht die Tagesaufgabe zu vergessen: Hat alles gut geklappt mir der Wohnungsbereinigung von Alkoholartikel und alles was damit zu zu tun hat? (auch alkoholhaltige Mundwasser und Bücher über Alkohol und Biergläser und alles andere ähnlich Zeug muss so schnell wie möglich weg)

    Gruß
    Scrooge

    Vekaufen? Pack den ganzen Mist in Kisten und dann raus damit auf den Müll und das so schnell wie möglich. Hast du den Alkjob noch? Dann morgen kündigen und die Wohnung alkfrei machen. Das ist mal ein Plan!

    Ja, der Name kommt von Dickens Weiuhnachtsgeschichte.

    Gruß
    Scrooge

    Hallo hubertus,

    mit einem Job der mit Alkohol zu tun hat ist jetzt natürlich SCHLUSS, ebenso mit ALLEN anderen Aktivitäten, die auch nur im entferntesten Assoziationen mit dem Alkohol auslösen.

    Das Einzige was dich aus der Sucht herauslösen kann, ist das KONSEQUENTE UMSETZEN der Grundbausteine und die Arbeit an dir in einer Selbsthilfegruppe.

    Davei wünsche ich Dir alles Gute.

    Gruß
    Scrooge

    Hallo Spanijoggel,

    du hast jetzt schon mehrfach ind diesem Thread davon geschrieben, dass du gelassen sein möchtest, dass es dir aber noch nicht so recht gelingt.

    Magst du mir vielleicht genauer schildern, was für dich Gelassenheit ist, wie du versuchst sie zu erreichen (Was tust du? Was denkst du?) und was dich daran hindert gelassen zu sein?

    Gruß
    Scrooge