Beiträge von Hartmut

    Dazu noch

    Sondern vielmehr darum, die von dir erwähnten "begleitenden Umstände" zu identifizieren, die Alkohol als "Lösung" (Ablenkung, Trost, Belihnung ...) naheliegend erscheinen ließen. Um dann neue Strategien ohne Alkohol ( und ohne Suchtverlagerung)zu entwickeln.

    Nun als Suchtkranker bietet der Alkohol für jede Situation Lösungen an. Wo fängt die Differenzierung an und wo hört sie auf? Welche Situation lässt sich da ausschließen?

    Wenn Depressionen vorhanden, gehören sie in qualifizierte Hände und natürlich auch mit behandelt. Jedoch ist nicht jeder Alkoholiker an einer Depression erkrankt.

    Strategien gegen Saufdruck zu entwickeln, ist wichtig und richtig. Für mich jedoch im Hier und Jetzt, nicht in der Vergangenheit als Kind. Diese begleitende Umstände, die eventuell dazu geführt hatten, Alkoholiker zu werden, gibt es für mich nicht mehr. Rückwirkend können sie auch nicht mehr richtig dargestellt werden .

    Kennt Ihr den Begriff" Erinnerungsverfälschung", die aufgrund Suggestionen auftreten können?

    Wie schon mal geschrieben. Wenn jemand zufrieden trocken wird, dann hat er alles richtig gemacht.

    Jedoch darf auch Raum für Kritiken an der Vorgehensweise von Therapiemöglichkeiten gegeben sein.

    Bei allem Respekt, Hartmut, aber Nayouk hat doch ganz differenziert beschrieben, dass es ihm eben nicht darum geht, jahrelang seine schweren Kindheit zu analysieren und einen "Schuldigen" für die Sucht (und mögliche Rückfälle) zu finden.

    Und bei allem Respekt , was hat das alles mit mir zu tun? Und wieso sprichst du für Nayouk?

    Es ist doch ein Austausch und ich bin mit meinem Weg, den ich hier schreibe, im 17ten Jahr trocken. Da kann ich doch mal andere Therapieansätze für mich infrage stellen. Zudem ich auch gewisse Therapien hatte. Oder nicht?

    Zudem meine Kindheit oder danach auch nicht nicht auf Rosen gebettet waren.

    Wenn das dein Ansatzpunkt ist und du damit zufrieden, dann ist doch alles in Ordnung. Wieso fühlst du dich dabei angegriffen?

    Depressionen, Angstzustände, das waren Begriffe unter denen ich mir nichts vorstellen konnte. Seit der Reha weiss ich, dass sie es auch bei mir gab,
    nur habe ich sie nicht als solche erkannt. Beide hatten mit dem Alkoholkonsum zu tun

    Ich bin nimmer wieder überrascht, was sich alles im Nachhinein diagnostizieren lässt, das dann auch noch mit Alkoholismus in Verbindung gebracht wird. Wahrscheinlich braucht wohl jeder Zustand einen Krankheitsbegriff.

    Ich bin da sehr kritisch, bei nachträglichen Diagnosen. Lässt sich für mich nicht mehr zweifellos klären. Zudem, was ´war denn dann zuerst da? Alkoholismus oder die Diagnose?

    Ich konnte bei jeden Rausch mich in eine Lethargie oder Jammerzustand saufen. Durch das Trinken, aber nicht, weil irgendwas schon vorhanden war.

    Unabhängig davon bin ich davon abgekommen etwas vorzuschieben, was mich süchtig werden ließ. Wäre für mich eine Entschuldigung, erkrankt zu sein. Nein, mein Alkoholismus hat für mich ein Alleinstellungswert. Natürlich und unbenommen gibt es begleitende Umstände, die den Weg in die Sucht begünstigen.

    Jedoch werden nicht alle, die diese Umstände haben, süchtig. Ich sehe mein Alkoholismus deswegen auch isoliert an. Da schließe ich bei einem eventuellen Rückfall schon mal irgendwelche Rechtfertigungen aus.

    vielleicht habe die erfahrenen da ja noch einen tipp zu einschätzung im vorfeld?

    Bei Unsicherheit sich hier melden. ;)

    Wenn ich irgendwelche Bedenken habe, dann lasse ich es. Hin und wieder ist es auch das eigene Pflichtgefühl, dabei sein zu müssen. Das muss es nicht. Das Schöne am trocken sein ist, dass du dich wieder auf dein Bauchgefühl verlassen kannst.

    Könntest Du das nochmal erläutern?

    Nun bevor ich irgendwo hingehe, dann mache ich mir ja als Alkoholiker Gedanken, ob ich daran teilnehmen kann oder die Risiken zu hoch sind.

    Wenn mir bekannt ist, dass es Risiken gibt, die mich rückfällig werden lassen und trotzdem hingehe, ist meist der Grund, anderen und mir zu zeigen" noch dazuzugehören" und nicht darauf verzichten möchte. Kein Aussätziger sein, nur, weil ich nichts mehr saufe.

    Alle Begründungen, trotz der bekannten Risiken hinzugehen, kann ich mir sparen. Ich mache mir da nur selbst was vor.

    Ich bin fast 17 Jahre trocken und es macht immer was, wenn ich mit Alkohol in Verbindung komme. Mal merklich, mal unterbewusst. Würde es nichts ausmachen, wäre ich geheilt. Das ist bei Sucht eben mal ausgeschlossen.

    Jedoch kann ich, je länger ich trocken bin, Risiken besser einschätzen, und auf solche Feierlichkeiten damit umgehen.

    in der abwägung war es mir wichtig, menschen, die ich nur ein-zweimal im jahr sehe, wieder zu treffen. der mensch ist ein soziales wesen. i

    Ich schreibe mal von mir.

    Nun weiß ich, wohin ich gehe, ich weiß auch im Vorfeld, wo getrunken wird und da muss ich nichts begründen oder abwägen, wenn danach ein Rückfall im Raum stehen könnte. Es ist mir immer bewusst. Egal, mit welchen Erklärungen oder ich mich dafür rechtfertige.

    Ich bleibe auch ein soziales Wesen, wenn ich mich nicht der Gefahr aussetze. Ich weiß auch, dass die Rücksichtnahme auf meine Erkrankung nur immer temporär ist. Wenn ich irgendwo hin gehe, ist es nur das Wollen aus einem Verzicht heraus oder nicht mehr dazuzugehören.

    Mir auch bewusst ist, wenn es gut geht, die Motivation höher ist weiter Risiken einzugehen .

    Jetzt zu dir. Dir weiterhin alles Gute auf deinen Weg.

    Ja was in 2-3 Jahren ist weiß ich ja jetzt noch nicht. Und ob ich dann wieder ab und zu ein Bier trinke kann ich ja jetzt noch nicht sagen."

    Kein Alkoholiker weiß, ob er jemals rückfällig werden wird. Es ist nur ein Wunsch alles dafür zu tun, trocken zu bleiben

    Schon mal darüber nachgedacht, dass es eine Schutzbehauptung gegenüber dem Bekannten war, dass er mal den Mund hält oder er es ernst meinte? Oder war da der Bekannte nicht mehr dabei? Wenn er es jedoch ernst meinte, dann säuft er auch bald wieder.

    Unabhängig davon wie du dich dabei fühlst, es ist Seins jederzeit wieder anzufangen zu trinken.

    Du kannst nur dich schützen, nicht deinem Mann.

    Wieso schreibst du im Vorstellungsbereich, du bist dich schon freigeschaltet.?

    Hallo, mich würde interessieren, ob mir trockene Alkoholiker Antworten können,

    Wie kommt deine Psychologin darauf, dass man bei Alkoholiker eine bestimmte Ansprache braucht? Unglaublich.

    Es gibt kein richtiges oder verkehrtes Ansprechen . Oder irgendwelche allgemeingültige Sätze. Jeder Alkoholiker weiß um sein Trinkverhalten und solange die Sucht die Oberhand hat, solange kannst du mit Engels oder Teufelszunge sein Trinkverhalten ansprechen.

    Trocken reden, das geht nicht. Handeln ist das Zauberwort.

    Ansich eine schöne Idee, allerdings ist bei uns zu Hause absolut kein Platz für soetwas.

    Unabhängig das die Kinder alles nachahmen und eventuell auch irgendwann selbst bis zum bittere Ende saufen sollte es möglich machen.

    Nun geht es aber nicht nur darum. Wir empfehlen grundsätzlich, dass im ersten Jahr solche Feierlichkeiten mit Alkohol oder andere Sauffeste gemieden werden sollen. Es dient deinen Schutz genau wie ein alkoholfreies Zuhause.

    Ob da nur eine Flasche steht oder es ein Massenbesäufnis wird, ist wurscht. Verantwortung fängt grundsätzlich beim Alkoholiker an. Ich weiß auch, dass die Welt draußen nicht trockener wird, aber kann dafür sorgen, dass ich nicht daran teilnehmen muss.

    Nein, ich kann nicht. Es sind Geburtstage meiner Kinder, Weihnachten, die Jugendweihe meiner Großen, das sind Sachen die müssen gemacht werden

    Nö, das sind nur deine Gedanken das es so sein muss.

    Ich hatte alkoholfreies Weihnachten, Geburtstage und keiner meiner nicht süchtigen Gäste hatten nur ansatzweise ein Problem damit. Zudem kann ich das auch, wie in deinem Fall, den Kinder vorleben.

    Trocken werden ist nicht nur eine Kopfsache, es ist ein Tun.

    Ehrlich gesagt kann ich sie nicht beantworten. Ich fürchte aber, dass es eine Erwartungshaltung wie in meinem früheren Leben ist. D.h. Ich selbst hatte einen Anspruch an mich selbst, der mich immer an die Grenzen gebracht hat.

    Nun bin ich ja nicht nur Säufer geworden, sondern auch älter . Da gibt es nichts von früher. Zeiten, Denken und Handeln änderten sich an den zwischendurch gemachten Erfahrungen.

    Es sind jedoch die Charaktereigenschaften, die der Suff verfälscht hatte, wieder hervorkamen.. Musste dann nur mit mir selbst klarkommen.:mrgreen:

    Aber ich kann dich beruhigen, das geht dem Großteil am Anfang so.

    Die Gefahr nicht mehr so zu werden wie ich es mal war, ist unterbewusst auch ein gefundenes Fressen für das Suchthirn. Gerade am Anfang. Alkohol war ja immer die Lösung. Nach dem Motto "Ich kann ja dann ruhig weitersaufen, denn es ändert sich ja nichts" Oder?

    Mir hat mal einer gesagt, dass die Zeit, die ich als Alkoholiker gesoffen habe , dieselbe Zeitspanne ist, um richtig trocken zu werden.

    Was erwartest du von einem trockenen Leben?

    Ich war froh, nicht mehr trinken zu müssen. Das war alles.

    Dafür zu sorgen, dass die Stimme eben nicht mehr so laut schreit. Dass sie nicht ganz verstummt, liegt eben an der Sucht. Dazu gehörte jedoch auch ein alkoholfreies Umfeld, zu Hause wie auswärts zu schaffen und die Zeiten, an den ich gesoffen hatte, positiv zu besetzen.

    Mich so weit als möglich den Sinnesreizen, die mich an Saufen erinnerten, zu entziehen. Alles andere als nicht mehr Saufen zu müssen ist war das normale Leben . Was erst mit dem Wegstellen der Flasche neu begann.

    Viele scheiterten an den Erwartungen, die sie der Sucht zuschreiben. Oder denken, was sie im nassen Leben vermasselt hatten, wiedergutzumachen.

    Bleibe am Ball. Es lohnt sich

    Hallo Märchenfee,

    wenn sich die Gedanken den lieben langen Tag um die Sucht kreisen, verbindet man auch jedes gesundheitliches Problem damit.

    Ich kenne aber auch Nichtsüchtige, die da und da Kreislaufproblem haben oder sich mal matschig fühlen.;) Es ist gut, dass du genau hinschaust, aber auch gut zu wissen, wie jeder andere Mensch sich einfach auch mal so unwohl zu fühlen.

    Dieses Denken hilft auch präventiv Druck zu vermeiden.

    Es gibt viele von diesen Threads.

    Das ist ein relativ neuer und durch die Post letzter Zeit hole ich ihn mal hervor.

    Grundvoraussetzung, ich bin Alkoholiker. Ich stelle auch mal die provokante Frage. Jeder soll sich einfach nochmal überprüfen, ob er überhaupt einer ist.

    Wenn ich dann hier aufschlage, habe ich sehr viele Gedanken im Kopf, wie ich ohne Rückfall trocken werden kann. Angefangen bei Wege hinüber zum Verständnis, was ist ein Rückfall. Dass ich dann versucht bin mir es so angenehm wie möglich zu machen ist menschlich.

    Da wird dann schon mal das irreparable erkranke Hirn, was jahrelang nur zum Saufen antrainiert wurde, ausgeblendet. Das die grobe Umschreibung für das nasse Denken.

    Diskussionen, was ein Rückfall ist, sind dann immer wieder an der Tagesordnung.

    Rückfall fängt im Kopf an und wird mit dem bewussten Aufnehmen von Alkohol vollzogen. Egal welcher Menge.

    Verhaltensrückfall, da trotz besseren Wissens ich mir Gedanken mache alkoholisches zu mir zu nehmen. Kontrollverlust, weil ich es dann vollziehe. Wenn dabei der Wunsch besteht, danach wieder aufzuhören, ist das kontrolliertes Trinken.

    Sich danach zu erklären, ich habe ja wieder aufgehört, das ist übertrieben, macht nichts aus oder ähnliches ist Nasses Denken. Ich taste mich ja an, wie weit ich gehen kann.

    Es gibt sogar eine für mich erweiterte und einfache Regel. Es sieht aus wie Alkohol, es riecht wie Alkohol, es erinnert mich sehr stark an Alkohol, dann lasse ich es weg. Selbst wenn kein Alkohol drinnen ist.

    Rückfall bedeutet für die meisten ein weiteres Leiden. Für sich selbst, für sein Umfeld.

    Und hier ist nicht der Ort, sich wegen eines Rückfalls schämen zu müssen. Oder wenn anders gedacht wird, als Angriff zu sehen. Es ist der Ort sich über das auszutauschen.

    Ich finde es erstaunlich mit welcher Energie versucht wird, anderen einzureden sie hätten noch ein nasses Denken, planen schon den nächsten Rückfall, meinen es nicht ernst genug usw.

    Wenn das Deine Schlussfolgerung daraus ist, hast du es wahrscheinlich nicht richtig verstanden. Ich spreche von mir in der Ich Form und die Vorgehensweise hier im Forum.

    Aus Erfahrung und keine Meinung

    Wir haben hier auch nicht den Anspruch jedem alles recht zu machen oder tolerieren risikoreiche Wege .

    Oder alles was wider der Erfahrung spricht, abzunicken.

    Dass das bei dem einen oder andere User nicht immer auf Gegenliebe stößt,ist nicht Neues

    Ich bitte auch die Diskussion hier in dem Fred zu beenden .

    Dem gehört Miata.

    Ich finde es schon erstaunlich mit welcher Energie versucht wird einen Ausrutscher als keinen Rückfall anzusehen.

    Wenn ich gedanklich einen Rückfall als Ausrutscher einplane, widerspricht sich das auch dem Wunsch einer lebenslange Abstinenz. Und nicht jeder schafft aus einem Rückfall den Weg wieder zurück.

    Hier im Forum ist es ein Rückfall. Wir vermitteln hier keine Experimente oder Kompromisse.

    Ich muss nur lange genug suchen und dann finde ich immer irgendwie etwas ,was meinen nassen Denken entspricht.

    Aber ich könnte meinen Dad fragen, wie er das sieht.

    Es geht hier nicht um deinen Dad.

    Es geht hier im Forum um dich. Und wie du das für dich wahrnimmst.


    Mal was Grundsätzliches.

    Das Forum richtet sich an bekennende Alkoholiker, die den Wunsch einer lebenslangen Abstinenz haben. Dazu gehört auch das bewusste Weglassen von Alkohol, egal in welcher Menge.

    Hier ist auch kein Platz für irgendwelche Experimente, wie weit ich mit einer geringen Menge Alkohol gehen kann. Es sollte auch keinen Wunsch bestehen , irgendwann mal wieder normal zu trinken. Das wollen wir hier nicht haben.

    Wir hauen hier auch keinen Hypothesen raus, sondern argumentieren mit langjährigen Erfahrungen. Ich kann vieles nachfragen das ist gewünscht, jedoch sind Erfahrungen nun mal erlebt.

    Bei dir habe ich das Gefühl, du weißt es nicht so recht, ob du das willst oder dich als Alkoholiker siehst.

    Beispielsweise rauche ich seit 10 Jahren nicht mehr. Rauche aber so alle 2 Jahre ne Shischa mit. Bin ich demzufolge noch Raucher?

    Da musst dich um ein Raucherforum anmelden . Hier geht es um Alkoholiker.

    Wenn du die Erkenntnis hast Alkoholiker zu sein und alle zwei Jahre ein Glas Bier trinkst, dann bist du Alkoholiker. Nur nicht trocken, sondern wieder rückfällig. Oder siehst du das anders?