Hi Maxie,
zuvor nochmal zum Klienten - Beziehungsverhältnis.
Sehe nichts, was Du da momentan falsch machst.
In Bezug auf Deine berufsethische Einstellung und Deinem Umgang mit dieser Regel, bist Du keine Beziehung eingegangen, gibst anscheinend auch keine Zeichen und keinen Anlass dazu, und hast es auch nicht vor.
Im Gegenteil hast Du die Problematik erkannt und stellst Dich hier dazu um eine Lösung zu finden.
Und dass sich jemand, egal wo und in wen, verliebt, dass kann man niemandem zum Vorwurf machen.
Bevor man es bemerkt ist es meist eh schon zu spät. Und Liebe im Vorfeld zu verhindern, dass sind schon ganz schöne Lebenskünstler, die das im Griff haben, weil halt eine ganze Menge Unterbewusstes da herein spielt. Viele, die vorher noch streng und mit "das könnte mir nie passieren " behaftet waren, hängen später plötzlich selber in einer Sitution wie "früher hätte ich immer gesagt, das kann mir nie passieren"!
Auf Grund Deines letzten Beitrages, gibt es vielleicht auch eine ganz andere Möglichkeit in Deiner akuten Situation......... (Jedoch natürlich nicht in Bezug auf Dein generelles Problem)
Meine Bobachtung, bzw. Gedanke der sich mir hierzu aufdrängte:
In Bezug auf den Staus des Klienten und dein Wissen um die Alkoholkrankheit des Klienten schriebst Du folgende Passagen:
Zitat
Neee, das wußte ich eben nicht.
Zitat
Mein Klient wirkte von Anfang an absolut geordnet: Gut gekleidet, gepflegt, sozial integriert, schönes Auto, guter Job, intelligent etc.
Zitat
Nichts, gar nichts hat auf ein Alkoholproblem hingedeutet.
Zitat
Aber da ich meine eigene Achillesferse im Bezug auf Alkis kenne, habe ich, als ich gemerkt habe, daß ich mich zu meinem Klienten hingezogen fühle, solange gebohrt, bis ich rausbekommen habe, was Sache ist. Und siehe da: Er hat ein Alkoholproblem. Eindeutig.
Was war zuerst da? Das Ei oder die Henne?
Hast Du ihn nicht schon mehrere Wochen vorher, bevor Du dann wustest, dass er ein Alkoholproblem hat, anscheinend zumindest sympatisch und interesant gefunden?
Deine bewusst oder unterbewusst durchgeführte Klassifizierung/Bewertung in Bezug auf dessen Kleidung, Gepflegtheit, Auto, sozialer Status und soziale Integration, Intelligenz, hat die nicht auch schon vorher stattgefunden?!
Nach allem was ich über Dich zu wissen meine. Hast Du auf Grund Deines familiären Backroundes und Deiner Erziehung nicht nur eine ganz persönliche emotionale Affinität zu Schwächen und Schwachpunkten bei Partnern, sondern auch zu einem gewissen Status.
Ich überzeichne mal: Dein Mann könnte nach außen hin gerne ein erfolgreicher Manager mit allem dazugehörenden Status sein, aber als Partner zuhause und in Eurer Zweisamkeit, sollte er genau das nicht mehr sein, lieber das Gegenteil. Eine manifestierte Schwäche ist dazu für Dich ein wichtiges Indiz, Baustein und Mittel.
Jetzt sitzt Dir also dieser Klient gegenüber, der zunächst schon mal Deine erste Affinität zu einem Status und Persönlichkeit erfüllt.
Das könnte schon mal interessant für Dich sein, auch wenn diese Interesse noch unterbewusst abläuft da noch der Katalysator fehlt, nämlich die Schwäche.
Zitat
Auch er war der Meinung, daß da nix ist, mit Alk-Problem. Mein Kollege war, ähnlich wie ich, sogar schwer begeistert von diesem soo netten, soo angenehmen, so kooperativem Klienten.
Gab es nicht vielleicht einen unterbewussten Grund , dass Du Dich mit Deinen Kollegen, der dann die Urlaubsvertretung für Dich machte, nach Deinem Urlaub über eine möglichen Alkoholproblematik Deines Klienten austauschtest und auch über dessen positiven Eigenschaften
These
Diesmal war das Ei zuerst da und dann die Henne. Du hast Dich zu einem Mann eigentlich hingezogen gefühlt und hast daraus aus der Kenntnis und dem Schema "ich verliebe mich nur in Nasse Alkoholiker" nach dem Grund gesucht und: "PENG" gefunden. "Na also ha ich´s Doch vermutet!!!"
Hättest Du aber nicht so danach gebohrt, wäre es vielleicht ertmalig eine Beziehung geworden, ohne dass Du den "Fetisch Alkoholabhängigkeit dazu bewusst eingesetzt hättest, denn vielleicht hättest Du Dein anscheinend schon vorher unterbewusstes " Verliebtsein auch so ins Bewustsein bekommen.
Eine "Sich selbst erfüllende Prophezeihung":
Und nun ist die Panik groß, denn Du weist es ist wieder Dein Schema.
Dein "statisches" Schema, dass Du Dir selber vorgibst (3-5 Montae flirten, dann 4-5 Jahre Beziehung, dann Schluss und wieder von vorne) nach dem Motto, "war so......... wird wieder so". So funktioniertt das psychologische Schema "einer sich selbst erfüllenden Prophezeihung". Diese sind Schamata.
Sich selbst erfüllende Prophezeihungen sind ein bliebtes "Hausmittel" von Menschen , die generell, oder in Bezug auf bestimmte Themen und Situationen ein mangelndes Selbstbewustsein haben. Sie schützen sich so vor überraschender Enttäuschung und können dann wenigstens sagen : "Hab ich´s doch schon vorher gewusst."
Der mögliche Übervater und die vorgelebte Mann-Frau-Beziehung Deiner Eltern hat nicht nur zu Status erzogen, zu funktionierenden Erfolgsschemata verholfen, die nach außen hin Stärke, Erfolg und Selbstbewusstsein zeigen und signalisieren. Es hat parallel vielleicht auch genau das Gegenteil hervorgerufen. Da gibt es die intime Ecke in einem, die nicht so ist wie man es lebt, die schwach ist und die mehr Fragen als Selbsbewustes Wissen hat. Der es an Selbsbewusstesein mangelt, die danach und nach einer Lösung sucht. So habe ich es bei mir erlebt.
Da werden dann häufig pseudodiziplinäre Schemata angewandt und auch selber gestrickt. Anstelle dann manche Situationen auf sich zu kommen zu lassen und individuell neu zu behandeln, zu durchleben und zu erfahren, werden sie durch unterbewusste Ängste pseudodiszilpinär in eine Schublade geworden in der eine vermeintliche Lösung, ein Weg und eine prognostizierter Ausgang liegt.
Hoffe das was ich hier geschrieben habe und was ich halt selber an mir so erfahren habe kann Dir ein wenig weiterhelfen.
Frage. Was würde eigentlich passieren, wenn ein "nasser" Partner von Dir trocken wird?
Lieben Gruß vom Falk und "lauf mal über Pfingsten ein bisschen barfuss im Regen"