Beiträge von Aurora

    Hallo Renate,

    dein "Partner" (ich schreibe das bewusst in Anführungsstrichen) zeigt dir gerade, was er doch für eine Macht über dich hat! Nichts anderes ist dieses Spiel, was er da treibt. Er weiß, du wartest auf den Schlüssel, er denkt, sie kann warten, bis ich es will... So in etwa könnte ich es mir vorstellen. Also nicht du hast ihm da etwa eine Forderung nach dem Schlüssel zu erteilen, sondern er macht es, wenn er es denkt. Im Fall des Falles eben nie...

    Da hilft es, eine klare Ansage zu machen. Das fällt schwer, ich kann es mir sehr gut vorstellen, denn ich kenne das zu gut... Aber es funktioniert außergewöhnlich gut, da über den eigenen Schatten zu springen. Er bekommt eine Grenze aufgezeigt und du steigst ein Stück höher in deiner Selbstachtung!

    Also in etwa könntest du sagen: Bis dann und dann, also z.B. in 3 Tagen, ist der Schlüssel da! Sonst rechtliche Schritte androhen. Und das musst du dann auch konsequent durchziehen. Das ist wichtig! Der Schlüssel ist dein Eigentum! Du kannst auch eine andere Konsequenz ankündigen, aber du musst es dann auch machen.

    Du kannst dann auch immernoch das Schloss auswechseln lassen. Du musst ihm zeigen, dass du aus seinen Manipulations-Spielen aussteigst, dich nicht mehr drücken lässt.

    Ich wünsche dir viel Kraft dafür. Es geht, wenn du es willst!

    Liebe Grüße
    Aurora

    Hallo Grazia,

    da lass ich doch einfach mal einen Glückwunsch hier, 3 Jahre Forum, ist doch toll.

    Drei Jahre Weg, den du zurückgelegt hast. Du hast dich verändert, siehst ein kleines Licht leuchten. Gut, dass du dich zufrieden fühlst.

    Es liegen noch viele Dinge vor dir. Dein Ex nimmt noch ziemlichen Platz in deinem Leben ein, auch wenn er körperlich nicht mehr anwesend ist. Also nicht mehr bei dir wohnt. Es ist schwierig, sich zu lösen, diese alten Verantwortungen nach und nach loszulassen. Ich kenne das auch gut, denn trotz meiner neuen Beziehung nahm mein Exmänne auch immer wieder Platz ein. Den ich ihm ja auch gab... :roll: .

    Da heißt es eben, weitergehen, immer schön langsam Schritt für Schritt. Alte Dinge sind schwer zu löschen oder loszulassen, aber es geht!

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo Joanne,

    es ist gut, dass du beim Arzt warst, wow, und dann hast du gleich noch einen Psychologen-Termin. Da kommt was langsam in Bewegung!

    Ich kann mir deine Gefühle gut vorstellen. Denn ich dachte auch immer, ich wäre stark genug für alles. Und für alle. Da erkannte ich irgendwann, ich wollte niemandem weh tun, dabei tat ich mir am meisten weh! Fatal!

    Als ich nach fast 26 Ehejahren meinen Ex verließ, da hatte ich eine Menge hinter mich gebracht. Trotzdem hatte ich Angst, es alleine niemals zu schaffen. Aber auch mir blieb nur die Wahl, entweder ich versuche es oder ich gehe kaputt!

    Ich hab's versucht und es ist gelungen. Es ging immer besser! In kleinen Schritten, aber es funktionierte. Und das tut es noch.

    Du machst das gut, du hast dir professionelle Hilfe geholt. Und du bist hier im Forum fleißig am Schreiben. Und du nimmst nichts mehr hin. Und du hast es satt, dir selbst weh zu tun.

    Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und lass auch mal 'n Kraftpäckel da
    Aurora

    Hallo Apollonia,

    es ist schön, dass du zuversichtlich bist. Vielleicht geht es mit der Therapie auch schneller als gedacht. Ich hatte damals Glück als ich meine Therapie in Angriff nahm. Da waren gerade einige Patienten fertig mit ihrer Thera und ich konnte da reinrutschen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es aber auch schwierig für euch beide erstmal ist. Für dich. Die neue Situation. Als mein Exmann damals trocken wurde, lebten wir schon nicht mehr zusammen, aber wir waren noch verbandelt, eierten rum, weil ich dachte, etwas von der Ehe retten zu können. Und ich konnte noch nicht loslassen. Und er wollte mich wieder einfangen... Na, auf alle Fälle weiß ich, wie misstrauisch ich auch war. Einmal waren wir verabredet und er kam unpünktlich. Da ging vielleicht was ab in meinem Kopf! Aber hallo! Das Vertrauen ist ja doch ziemlich im Keller.

    Es ist gut, dass du auf dich aufpasst. Und schreibe ruhig deine Gedanken hier auf, das hilft sehr beim Sortieren. Ich wuensche dir einen schoenen Abend und ein gutes Wochenende
    Aurora

    Hallo,

    und huhu Matthias :D , ja, 'n Profi ist er wohl mein Zahnarzt. Alles gut geworden :D .

    Und ruhig und einfach nur leben geht auch immernoch so weiter. Es gibt nix, was mich beeinträchtigt, nur das "Normale". Und das ist schön, einfach nur das "Normale". Das kannte ich ja so lange nicht, da war alles nur Stress und Anstrengung und Schmerz.

    Am Wochenende findet wieder ein Teil der Suchtkette statt, das ist die Ausbildung zum Suchtgefährdeten-Helfer. Da bin ich schon gespannt drauf. Die Auseinandersetzung mit der ganzen Thematik bringt mir sehr viel! Zum einen kann ich mit meinen eigenen Erfahrungen vielleicht anderen Betroffenen einen Weg aufzeigen, ein wenig auffangen. Anstöße geben.

    Zum anderen bleibe ich auch für mich am Ball, es ist ja eine Auseinadersetzung auch für mich, so bleibe ich da auch immer nah dran und werde nicht nachlässig mit meinen Co-Mustern. Ich kann mich dadurch gut weiterentwickeln.

    Vor allem gibt es mir einfach sehr viel, auch an Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen. Ich war noch nie in einer Gruppe so integriert wie in meiner realen SHG und hier im Forum. Das fühlt sich immer wieder gut an. Ich bin nicht mehr das Mauerblümchen, was am Rand steht und wartet, aufgefordert zu werden zum Mitmachen. Um sich dann trotzdem nicht zu trauen... Und ich muss nicht mehr mich bis zur Selbstaufgabe verdrehen, um nichts zu bekommen. Denn die Liebe, die Anerkennung, das, was ich mir dadurch erhofft hatte, das bekam ich nie. Erst seit ich nicht mehr darum bettel sondern einfach lebe, wie es sich für mich gut und richtig anfühlt, indem ich bin, wie ich eben bin, bekomme ich was zurück. Sehr viel zurück...

    Nun ist wieder mal Wochenende in Sicht. Bei mir, bei uns angefüllt mit vielen Dingen, die sicher wieder den Kopf bewegen. Kann ja auch nicht schaden :wink: .

    Aurora

    Hallo Hanna,

    ich hoffe, du hast deinen Termin gut gepackt.

    Du hast einen Vorteil. Ihr habt keinen gemeinsamen Wohnsitz! Um dich zu schützen, um nicht immer wieder in diese Gefühlsspirale zu kommen, gibt es nur eins. Alle Telefonate, SMSe oder sonstwas von ihm ignorieren. Hm, das ist schwer, aber es ist das Beste. Denn so wirst du nicht dauernd mit seinen Dingen konfrontiert und er hat keinen Angriffspunkt mehr auf deine Gefühle.

    Du bist ja nicht verantwortlich dafür, dass er sich im volltrunkenen Zustand prügelt oder verletzt. Dann müsstest du ja rund um die Uhr Händchen halten... Das ist nicht deine Aufgabe und deine Schuld schon garnicht. Er ist ja schon groß.

    Ich hoffe, du konntest dich wieder beruhigen,
    Grüße von
    Aurora

    Hallo Chinablue,

    eine SHG ist ja das Forum auch :wink: , da brauchst du nicht mal vor die Tür zu gehen. Bei dem Wetter ein Vorteil... Der geschlossene, gebührenpflichtige Bereich ist nicht für das ganze www. zu lesen und daher kann jeder, der es möchte, auch dort gut Dinge aufschreiben, sich austauschen. Dort ist es viel offener im Umgang, es gibt sogar Fotos, Treffen von Mitgliedern usw. Für mich hatte und hat das immer viel gebracht!

    Soso, du bist ungeduldig und hippelig... :roll: . Das kenne ich von mir auch allzu gut. Es hat ganz schön gedauert, Geduld zu lernen, meistens gelingt es mir heute, aber auch nicht immer. Damals hätte ich gerne Schlag auf Schlag alles geklärt gehabt. Das geht leider nicht. Oder ein Glück geht das nicht, so kann jeder Schritt gut überlegt werden, sich eins auf dem anderen aufbauen.

    Also lass ich mal'n Säckel Geduld hier... :wink:

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo Apollonia,

    es dauert ca. 3 bis 7 Tage, bis der Alkohol aus dem Körper draußen ist. Solange dauern erstmal die Entzugserscheinungen. In der Regel.

    Ob es sich nun besser bei ihm eingeprägt hätte, wenn er schlimmere Entzugserscheinungen gehabt hätte, weiß ich nicht. Das ist doch auch individuell, vielleicht fand er es ja schlimm so, wie es war :roll: . Vielleicht bedeutet es für ihn jetzt die Wende. Das weiß nur er!

    Ich kann gut verstehen, dass du große Hoffnungen hast, aber auch Angst. Ich hatte so viele Hoffnungen damals, wenn mein Exmänne mal eine Trinkpause hatte. Und jedes Mal wurde ich mehr enttäuscht. Meine Hoffnungen wurden dann auch immer kleiner. Das Vertrauen war irgendwann weg. Es wird kein einfacher Weg werden für dich, aber es ist auch nicht unüberwindlich.

    Ich finde es gut, dass du Hobbies hast, die du auch aktiv betreibst. Da machst du ja was speziell für dich. Ist doch super!

    So, nun sag ich mal "Gute Nacht"
    Aurora

    Hallo,

    ja, ich bin noch da :wink: . So etwas winterschlafmüde oder so.

    Es geht mir gut. Die Mundgeschichte ist so gut wie überstanden, die Erkältung lässt sich ertragen. Es ist ruhig hier, angenehm. Ich genieße mein Leben immer mehr, es gibt ja tatsächlich jeden Tag noch eine Steigerung.

    Mit meiner Kollegin habe ich es ganz gut im Griff. Ich fühle mich nicht mehr dauernd kleingemacht. Aber ihre Art erinnert mich eben immer wieder an die von Exmänne und meiner Exschwägerin. Das ist ein gutes Übungsfeld für mich, Übung in Selbstwert und Selbstbehauptung. Ich fühle mich meinen alten Mustern nicht mehr so ausgeliefert, ich kann auch da mittlerweile gut neu sein. Das wird :D .

    Ja, es ist wohltuend ruhig und unspektakulär hier. Wer hätte das gedacht, vor langer Zeit, dass ich mal so ruhig und entspannt einfach nur leben kann.

    Aurora

    Hallo Apollonia,

    hallo im Forum!

    Dein Mann hat nun einen Schritt für sich gemacht und ist im KH zur Entgiftung. Vielleicht macht er noch Therapie anschließend?

    Du musst nun auch Schritte machen, für dich. Das ist wichtig, dass du etwas für dich machst. Meistens gehen in Beziehungen mit einem Alkoholiker die eigenen Bedürfnisse immer mehr unter, weil sich ja alles nur um den Abhängigen, um die Sucht dreht.

    Nun hast du die Chance, dich und deine Interessen wieder zu entdecken. Rauszugehen, Freunde zu treffen und so. Lass es langsam und in Ruhe angehen.

    Bin gespannt auf einen Austausch mit dir.

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo,

    nachdem ich mich endlich von meinem Ex trennen konnte, begann ich darüber nachzudenken, was mich 26 Jahre langt festgehalten hat in dieser Beziehung. Ich wollte nicht wissen, wer ist daran Schuld, das ist eine müßige Angelegenheit, die Schuld zu suchen. Ich wollte es wissen, um mich ändern zu können, um Strukturen erkennen zu können, um in Zukunft gewappnet sein zu können.

    Dabei kam ich darauf - also in meinem Fall! - es war so...

    Alkohol war immer präsent in meiner Familie. Es war "normal", auf Festen zu saufen bis zum Umfallen. Ich hatte viele Onkels und auch Tanten, die Alkoholiker waren, bzw. co-abhängig.

    Da wurde mir schon ein Bild vermittelt, von klein an. Die Mutter/Frau sorgt für die Familie, hält alles zusammen. Hat auch das Sagen in vielen Sachen. Selbst hat sie wenig Anspruch auf eigenes Leben, eigene Bedürfnisse. Also was sie sagt und macht hat immer nur was mit dem Wohlbefinden der Familie zu tun. Und sie ist verantwortlich für die allgemeine Harmonie. Und sie hält zu ihrem Mann, koste es, was es wolle! Familie ist wichtig! Harmonie ist wichtig! Zähne zusammenbeißen ist wichtig! Wenn du so bist, bist du eine gute Frau. Das jetzt mal grob gesagt. Und echt, wenn ich an die Schulbücher denke, die ich hatte, damals...da wurde genau auch dieses Bild vermittelt.

    Ein großes Thema für mich ist der Selbstwert. Meine Eltern kommen aus kleinen Verhältnissen. Vor allem meine Mutter fühlte sich immer minderwertig. Das hat sie übertragen, so wurden wir erzogen. Immer schön brav sein. Nicht aufmüpfig sein. Als letzter vom Kuchen nehmen, und nie mehr als ein Stück! Zurückstecken, wenn andere dich ärgern, lass sie sein, der Klügere gibt nach. Nicht einstehen etwa, für die eigenen Rechte, Bedürfnisse, denn dann fällst du negativ auf und keiner mag dich. Und die Mutter steht im schlechten Licht da, weil sie uns nicht anständig erzogen hat. Immer zurückhaltend sein. Den Mund halten. Nicht auffallen, es könnte negativ sein. Immer freundlich sein, "ja" sagen! So mal grob gesagt.

    Eine Familie ist wichtig, also schnell einen Mann angeln und heiraten und Kinder kriegen. Und dann Hausfrau sein! Wie war ich glücklich, als ich Exmänne fand und er mich heiraten wollte! Da wollte mich tatsächlich jemand haben! Dafür habe ich alles gemacht. Meinen Ehering, den trug ich wie eine Auszeichnung!

    Meine Mutter hat mir oft gesagt, "ich habe nie verstanden, dass du Abi gemacht hast, als Frau brauchst du doch sowas garnicht...und dann noch die Ausbildung als Bankerin, wozu, wo du doch eh zuhause bist..." . Ich habe mich gewehrt, es versucht, anders zu sein. Bis zu einem gewissen Grad ging das, aber dann wieder nicht. Zu tief waren die Dinge verwurzelt in mir. Machte ich was "gegen den Strom", wurde ich belächelt in meiner Familie, ausgelacht, klein gemacht, als Spinnerin betitelt.

    Funktionierte ich wie das gewohnte Bild, wurde ich darin bestärkt, unterstützt. Ich fühlte mich dann akzeptiert, geliebt, verstanden.

    Dasselbe wurde mir auch von meiner angeheirateten Sippe vermittelt, natürlich von meinem Exmann, teilweise von meinem Umfeld, von Freunden, Bekannten.

    Da auszubrechen, das war sehr, sehr schwer! Ich war programmiert auf aushalten, Harmonie, Familie. Ich hatte Ängste, sehr viele Ängste. Die haben mich lahm gelegt. Mein Exmann konnte diese Ängste gut schüren!

    Als ich wieder anfing zu arbeiten, da habe ich mich nur getraut, Teilzeit zu machen. Ich hatte doch noch die Familie. Ich war zuständig für alles, der Mann verdiente schließlich das dicke Geld, da konnte ich doch nicht verlangen, dass er im Haushalt noch was tat! Er hat sich erfolgreich dagegen gewehrt, das zu tun. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, arbeiten zu gehen, anfänglich, weil ich dachte, ich nehme meiner Familie Zeit weg damit. Und der Haushalt könnte weniger perfekt sein.

    Somit war ich finanziell ganz schön eingeschränkt. Was mich mein Ex auch spüren ließ! Die ganze Arbeit mit den Kindern, dem Haushalt, wer erkannte das schon an? Dafür gibt es nichts bezahlt, deshalb ist es nichts wert, so ist das wohl in den Köpfen vieler Menschen! Hausfrau, kicher, biste nur Hausfrau, ach, wie schön bequem für dich, kannste quatschen den ganzen Tag, stricken, Kaffee trinken, auf der Couch liegen... :evil: Werde gerade wütend, wie klein mich das hat werden lassen! Wie viel mich das an Wert gekostet hat! Wie wenig ich in der Lage war, was daran zu ändern, weil ich in den alten Strukturen festhing. Ach, bin schon nicht mehr wütend, gerade. Ist so.

    Ich ging dann arbeiten, Teilzeit, da konnte ich auch bald die Stunden erhöhen. Ein wenig. Immerhin.

    Dann wurde ich immer unzufriedener, immer kleiner. Exmänne trank immer mehr. Die Kinder wuchsen heran und brauchten mich nicht mehr dauernd. Ich war unzufrieden, weil ich es nicht schaffte, zu viel Angst hatte, da auszubrechen. Und ich fühlte mich verantwortlich, für Exmännes Gefühle, Bedürfnisse, ich konnte ihm doch nicht weh tun. Verantwortung, die hatte ich meines Empfindens nach eben für alles. Das war doch meine Aufgabe... :roll: . Aufgabe ist gut, sehr zweideutig, dieser Begriff, in diesem Fall...

    Viele Faktoren waren da. Ängste, Zwänge, Bequemlichkeit, ja, auch das. Natürlich. Es ist schon bequem, im warmen Nest zu sitzen. Das gebe ich zu! Aber welchen Preis habe ich dafür bezahlt. Auch das wusste ich. Und in mir drinnen war ich zerrissen deshalb. Ich fühlte mich ausgenutzt, überlastet, andererseits war ich nicht fähig, was zu ändern. Denn so, wie ich lebte, war es ok für mein Umfeld und ich erhielt Bestätigung. Das war Balsam für mein geringes Selbstbewusstsein.

    Als ich mich trennte, hörte ich von ringsum (selbst von der Kollegin), nun sei mal nicht so, lass dir Zeit, aber geh zurück. Trennung, weia. Scheidung, weia. Da nimmst du noch deinen Ex aus, finanziell :shock: . Der arme, und immer diese bösen Frauen, die meinen, sich verwirklichen zu müssen. So in etwa. Meine Mutter konnte es garnicht verstehen, anfänglich, es hat sehr lange gedauert. Eine Frau ist doch nur was mit einem Mann. Du gehst kaputt, finanziell. Liebe gibt es nur einmal im Leben, da musst du dran festhalten. Was sollen die Leute denken. Was wird mit deiner Rente, hast doch nicht lange voll gearbeitet... Usw...

    Diese Trennung, dieser Schritt, das hat mich lange Vorbereitung gekostet. Es zu denken, dann immer intensiver zu denken, dann umzusetzen. Und danach hatte ich noch massig mit Schuldgefühlen zu tun!

    So sieht's mal aus, bei mir. Ich kann ja nur aus meiner Sicht schreiben, wie ich es sehe. Warum ich so lange dieses Co-Verhältnis leben konnte. Es ist nicht leicht, da auszubrechen. Und meiner Meinung nach hat es sehr viel mit dem Bild der Frau in unserer Gesellschaft zu tun! Dieses Bild ist ja immernoch nicht sooooooo viel anders, als vor 30 Jahren. Das ist meine persönliche Meinung! Ich habe versucht, meine Kinder, meine Tochter, anders zu erziehen. Sie ist anders geworden, so völlig, als ich es war. Das ist ein sehr schönes Gefühl für mich.

    Es hat was mit Prägungen zu tun. Mit Erziehung, mit Weltbild. Und es gibt nun mal sehr viel weniger Männer als Frauen, die in diesen co-abhängigen Beziehungen verharren. So empfinde ich es zumindest, so erlebe ich es.

    Ich empfinde mich nicht als schlechter oder auch nicht als krank, weil ich so lange so gelebt habe. Und auch nicht schuldig, niemand hat da Schuld. Es war für mich einfach auch lange Zeit in Ordnung so. Als es das nicht mehr war, war ich zum Glück irgendwann in der Lage, zu erkennen und zu verändern. Ich weiß aber auch, wie schwer es ist und wie viel Änderungen da im Kopf passieren müssen.

    Ich weiß auch, dass es nur geht, wenn ich bereit dazu bin, mich zu verändern, hinzusehen, nicht stehen zu bleiben und zu jammern.

    Nun habe ich mich massig ausgelassen hier :roll: .

    Aurora

    Hallo,

    liebe Doro, deine Beschreibung passt ganz gut auch zu mir.

    Also ich habe schon probiert, meinen Ex zu mir passend zu machen, aber im Prinzip habe ich mich immer und allem angepasst. Um nicht anzuecken, um im guten Licht dastehen zu können usw.

    Kontrolliertes Co-Verhalten, so richtig kann ich damit nichts anfangen, mit diesem Begriff.

    Aber ich habe für mich was gelernt. Ich muss schon auf mich aufpassen, auf bestimmte Verhaltensmuster, die ich noch immer habe. Ich musste einige Muster verlassen, neue entwickeln, damit ich endlich ein Leben führen kann, mit dem ich auch glücklich bin. Die alten Muster sind noch immer zum Teil da, vielleicht gehen sie nie ganz weg. Da passe ich auf mich auf. Klappt nicht immer, aber immer öfter :D . Ich merke es aber, wenn ich mich plötzlich nicht gut fühle mit einer Sache, nehme ich mich ernst und überlege, warum ich mich so fühle.

    Ich nehme mich ernst und wichtig. Und ich nehme meine Wahrnehmungen und Bedürfnisse ernst. Ich kontrolliere mich nicht, Kontrolle habe ich lange genug gemacht :roll: .

    Hm, das fällt mir mal so ein zu dem Thema, hoffe, es passt...

    Aurora

    Hallo Monty,

    na gut, dass es bei dir auch aufwärts geht mit der Gesundheit. Macht's euch mal gemütlich, bei uns passiert auch nicht viel. Denn Detlef ist jetzt auch bissi erkältet, und er leidet ein wenig - wie ein Mann eben - :lol:8) .

    Liebe Grüße an dich

    Aurora

    Hallo Chinablue,

    da hast du ja einige Fragen für mich :lol: .

    Warum habe ich keine Liebe mehr für meinen Exmann gehabt :roll: ?
    Also, das ist eine ellenlange Geschichte. Wir haben geheiratet ( heute hätten wir 29. Hochzeitstag, wenn wir noch verheiratet wären :roll: , fällt mir gerade ein...) und 2 Kinder bekommen, erst Tochter, 3 Jahre später Sohn. :D .

    Sein Trinkverhalten war damals schon komisch, aber in meiner Urfamlie sind viele Alkoholiker, da war es für mich nicht soooo ungewöhnlich. Aber es hat mich schon gestört. Die Jahre gingen so dahin, er trank immer mehr, öfter, aber überwiegend an Wochenenden, auf Feiern. Gleichzeitig hat er eine Sippe, die sehr dominant ist und ständig in unserer Ehe präsent war. Sie haben ihn dominiert, er hat diesen Druck schööön brav an mich weiter gegeben. :? .

    Und immer mehr gesoffen. Die Kindererziehung, der Haushalt, alles war meine Sache, er war ja "der Geldverdiener", mehr konnte ich nicht erwarten. Er machte mich immer kleiner, trank immer mehr. Ich wurde immer unglücklicher, frustrierter, andererseits strengte ich mich immer mehr an, die Ehe zu erhalten und im positiven Licht dastehen zu lassen. Und ich klammerte an dieser Beziehung, hatte tausend Dinge, warum ich mich nicht trennen konnte. Die Kinder, das Finanzielle, usw...

    Es eskalierte immer mehr. Als ich mich entschloss, endlich Nägel mit Köpfen zu machen, war meine Tochter 25 Jahre alt, mein Sohn 22.... Ich wusste, ich gehe kaputt, wenn ich bleibe. Ich hatte für ihn nur noch Verachtung, Hass, Mitleid. Aber es war trotzdem schwer, nach so vielen Ehejahren den Schritt zu machen. Ich hatte kein Vertrauen mehr für ihn, nur Ekel, Misstrauen.

    Als er nüchtern wurde, war mein Vertrauen aber immernoch nicht da. Zu viel war passiert, zu sehr hatte er mich verletzt, klein gemacht. Er war nie für mich da gewesen, anfänglich, weil er ja "der Geldverdiener" war, später war er regelmäßig blau, wenn's drauf ankam. Die Liebe, das Vertrauen, das Zusammengehörigkeitsgefühl waren nicht mehr da. Und es ging auch nix mehr zu entfachen. Ich habe es versucht, aus verschiedenen Gründen, auch weil ich sehr große Schuldgefühle hatte, weil ich ihn verlassen hatte.

    Ich habe es aufarbeiten können. Ich habe ca. 2 Jahre Therapie gemacht, habe das Forum und eine reale SHG als Unterstützung. Und ich habe einen Lebenspartner seit 2 Jahren, der mich auch unterstützt auf meinem Weg. Und der mir das gibt, was ich mir unter einer Partnerschaft vorstelle. Denn das hätte mein Exmann mir nie geben können, das weiß ich 100 Pro!

    Boah, Roman, ich hab's versucht in Kurzfassung :lol: .

    Du fragst, ob tiefsinnige Gespräche was bringen. Hm, ich habe es versucht, damals, wenn er nüchtern war (oder mir so vorkam). Er war dann immer einsichtig, hat auch zugegeben, da ein "Alkoholproblem" zu haben. Und er hat Versprechungen gemacht, die er garnicht halten konnte.

    Ja, er muss was tun, für sich selbst. Dinge wie der Tod des Freundes können für manche ein Wendepunkt sein, andere sagen sich, so weit bin ich noch lange nicht. Sie verschließen die Augen davor. Ja, er muss für sich machen.

    Genauso musst du für dich machen. Auch das kann dir ja niemand abnehmen. Du bist die Regisseurin in deinem Leben und bestimmst, wie es für dich läuft!

    Ich hoffe, ich hab dich nicht erschlagen mit meinem langen Posting :lol: .

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo Chinablue,

    du klingst sehr gut sortiert und entschlossen! Das finde ich gut.

    Es ist doch in Ordnung, dass du dir Zeit gibst zum Überlegen. Es nutzt auch nichts, unüberlegt den riesen Schritt zu machen. Kleine Schritte sind gut. Zwischendurch Luftholen auch.

    Tja, ob er zur Vernunft kommt... Bei mir war es ja so, ich hatte mein Ultimatum gestellt und mir eine Wohnung gesucht. Kurz bevor ich auszog, beschloss mein Exmann, aufzuhören zu trinken,. Das war am letzten Tag des Ultimatums... Vorher hatte er es noch besonders schlimm getrieben :cry: . Ex ging dann zur Entgiftung, das war Mitte Juni 2007. Er hat bis heute keinen Tropfen mehr angerührt... Da war ich übrigens 25 Jahre mit ihm verheiratet zu der Zeit...

    Das hat sehr viel mit mir gemacht! Damals! Ich hatte ja immer versprochen, ihn zu unterstützen, wenn er endlich zu saufen aufhören würde. Versprechungen mit Engelszungen hatte ich gemacht, aus Verzweiflung. Darauf wollte er mich schon festnageln, damals. Ich merkte aber, ich war froh, endlich weg zu sein, auch wenn er nicht mehr trank. Ein Jahr ca. habe ich gebraucht, haben wir rumgeeiert. Ich war aus Schuldgefühlen und falscher Verantwortung nicht in der Lage, einen Schlussstrich zu ziehen, erstmal. Dann endlich konnte ich klar sagen, ich liebe dich nicht mehr, es ist vorbei! Mein Exmann zog alle Register, hat meine Cop-Knöpfe gedrückt, wo es ging. Nur - es ging immer schwieriger, weil ich mich veränderte. Er änderte nichts weiter, außer dass er nicht trank, er wollte nur seine alte Bequemlichkeit wiederhaben, eine Putzfrau, Geliebte, Wäscherin usw.

    Gibt dir Zeit. Ob eine Beziehung wieder möglich wird oder nicht, kannst du noch immer sehen. Es ist wichtig, dass du erstmal deinen Weg findest. Und vielleicht findet er ja auch seinen? Dann ist immernoch Zeit zu sehen, ob die Wege wieder zusammenfinden können.

    Ich wünsche dir ein gutes Wochenende.
    Liebe Grüße
    Aurora

    Hallo,

    liebe Nici :D , "schlaflos in Berlin" :lol: , dabei bin ich hundemüde... Ja, Happy End, sozusagen. Eins, was wohl überlegt wurde von mir. Denn ich will niemals wieder das erleben, was ich mit Exmänne hatte!

    Huhu Monty :D , ja, und nun stehen Datum und Uhrzeit fest, es ist amtlich. Sozusagen. Ja, ich nehm alles mit an Bazillen, du ja auch :roll: . Bei mir ist Besserung in Sicht, ich hoffe, auch dir geht es besser!

    Na hallo Elfriiiiidööööh :D:lol: , schön, dass du bei mir hier vorbei schaust! Ja, so kann's gehen, von der "Muddi" zur Frau, die weiß, was sie will. Ich habe ja lange dafür gebraucht, als ich hier im Forum ankam, vor ca. 3 1/2 Jahren, da war ich ja schon längst auf dem Weg und sozusagen absprungbereit. Ich habe viel gemacht für mich, nun genieße ich die Früchte meiner Arbeit. Es geht mir sowas von gut damit. 27.4.2011, 12.40h, dann kannste Blümchen streuen :lol::wink: ...

    Hallo Matthias :D , dankeschön für die Wünsche, ja, tolle Neuigkeiten. Ich freu mich und bin glücklich.

    Und nun bin ich rechtschaffen k.o.

    Aurora

    Hallo Chinablue,

    erstmal hallo im Forum.

    Du hast ja einige Fragen. Mal sehen, was ich dir da sagen kann. Also zu Frage 1...

    Zitat

    Bei wem hat es mit der Partnerschaft trotz Alkohol und anschließender Trockenzeit geklappt?


    Bei mir hat es leider nicht geklappt. Trotz Alkohol sowieso nicht und danach war die Liebe kaputt. Ich habe mich getrennt, weil ich es nicht mehr aushielt. Mein Exmann wurde dann trocken, aber zusammengefunden haben wir nicht mehr. Nicht mehr als Liebespaar.

    Diese Phasen des Nichttrinkens hatte mein Ex auch. Er konnte dann auf Null runterfahren, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Bzw. im Urlaub trank auch auch wenig bis nichts, danach aber wieder wie gehabt. Das war für mich immer sehr schlimm, denn wenn er nichts trank, keimte in mir große Hoffnung, dass er ja doch nicht abhängig wäre, oder dass er die Kurve gekriegt hätte. Umso größer war jedes Mal die Enttäuschung, wenn er wieder trank :( .

    Ein Ultimatum ist gut! Nur musst du dir im Klaren sein, dass es nur was bringt, wenn du dich dann auch daran hältst. Sonst wird es immer weiter gehen, ihr werdet euch im Kreris drehen, er wird dich immer weniger ernst nehmen.

    Wie seine Chancen stehen, wer weiß das? Nur er kann wissen, ob es ihm ernst ist oder nicht. Wie weit er unten ist oder ob er seinen Tierfpunkt erreicht hat, das kann auch nur er selbst abschätzen. Du schreibst, du musst noch nicht für ihn lügen... Du musst niemals für ihn lügen, wenn du es nicht willst. Warum solltest du es müssen? :roll: .

    Du schreibst hier fast nur über ihn und über die Gedanken, die du dir um ihn machst. Was ist mit dir? Wie fühlst du dich? Hast du noch Vertrauen in dir, zu ihm. Was macht es mit dir, sein zum Arzt Gehen, hast du Hoffnungen, dass der Arzt was bei ihm bewirken kann, allein schon wegen der schlechten GammaGT Werte?

    Das sind ein paar Fragen an dich, hast ja auch welche gestellt :lol: . Es geht jetzt hier um dich, für ihn kannst du nichts erreichen. Das kann ja nur er selbst. Ich würde mich auch über einen regen Austausch freuen - mit dir, über dich!

    Viele Grüße
    Aurora

    Hallo,

    nun ist die Woche auch schon fast wieder rum. Mein Zahnweh wird immer weniger. Dafür hat mir ja das Erbschen ein paar Bazillen gespendet, die sorgen jetzt für Schnupfen und bisschen Ohren-Nerven-Schmerz, oder was das da ist. :? . Böses Kind :lol::wink: . Aber sie ist doch soooo knuddelich, da ist es egal, ob mir ihr Rotz dann an der Backe klebt... :lol::D .

    Diese Woche habe ich sehr viel wieder erledigen können. Papiere sortiert, Gynäkologin besucht, den Zahnarzt ja auch, Standesamt...

    Ja, es ist amtlich. Im April nächsten Jahres werden wir heiraten. Wer hätte das gedacht... Ich selbst ja nicht, noch vor einiger Zeit. Dieser Schritt ist gut durchdacht und ich freue mich. Ich traue mich, das ist ein ziemlicher Schritt für mich, fühlt sich aber richtig gut an :D .

    Aurora