Hey Lenjana,
Zitat von Lenjana
hast du mit ihm mal ernsthaft darüber gesprochen, warum er´s jetzt nicht "richtig" durchzieht
lg lenjana
das ist ein Hauptproblem glaube ich bei uns, dass wir nicht miteinander reden so richtig. Ich mag ihn nicht ständig auf das Thema ansprechen, weil ich mir immer denke, er wird schon wissen, was er tut. Aber tut er das? Wo nimmt er die Erfahrung her? Reicht es auf sein Gefühl zu hören? Wenn ich ihn ständig auf das Thema anspreche und sage das und das ist aber nicht richtig, denke ich, er fühlt sich nicht ernst genommen und glaubt, ich traue ihm das nicht zu oder vertraue ihm nicht. Aber wenn ich nie mit ihm rede, werde ich wohl nie erfahren, was er wirklich denkt. Und er nicht, was ich denke. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass er sich angegriffen fühlte bei dem Thema, darum meide ich es wohl auch so gut es geht, um Streit aus dem Weg zu gehen.
Ich hätte so viele Fragen an ihn, die mich beschäftigen. Aber ich traue mich einfach nicht ihn damit zu konfrontieren, habe immer dieses Hirngespinst, ihn nur nicht an Alkohol erinnern, vielleicht ist der Moment gerade unpassend und er bekommt wohl möglich noch Appetit. Ich weiß, DAS ist ein Fehler meinerseits, denn er muss damit umgehen können. Ich habe gestern Abend mal wieder ein wenig mehr über ihn erfahren können, wir hatten etwas geredet. Aber wieder kein ausführliches Gespräch, es war mehr so nebenbei und blabla . So wie ich es verstanden habe, hatte er zum Anfang (bis zum 5. Monat, vielleicht auch nicht ganz so lange) wohl öfter Durst, Art innere Unruhe. Er hat da abends immer Schlaf- und Beruhigungstee getrunken. Nun nicht mehr. Dachte, dass macht er, damit er besser schlafen kann (obwohl es, seit er nicht mehr trinkt, mit schlafen überhaupt kein Problem ist, ständig müde). Und gestern nun sagt er mir, den habe er getrunken wegen Durst (denke er meinte keinen Durst nach alkoholfreien Sachen)?! Aber plötzlich hieß es dann doch wieder es war nur vorsichtshalber. Ach, er wisse es nicht mehr so genau. SOWAS VERGISST MAN DOCH NICHT ? Er wollte mich wohl wieder mal nicht beunruhigen.
Das sind Sachen, die mich interessieren, z. B. wie es ihm geht, ich aber einfach nicht weiß, weil er mir so was nie erzählen würde. Er würde nie sagen: "Oh, Du, ich hab aber gerade ziemlich Durst, was können wir da machen". Nein, Augen zu und durch und selbst ist der Mann. Na ja, er sagte dann noch, es ginge ihm gut. Das glaube ich ihm dann auch, wenn er mir das jetzt sagt. Aber hätte er mir das gesagt, als er noch seinen Tee jeden Abend hatte, und ich hätte gewusst warum der Tee, hätte ich das wohl nicht geglaubt.
Er sagte mir gestern aber auch, er wäre nicht irgendwo hingegangen (z. B. Weihnachtsfeier), wenn er sich unwohl gefühlt hätte. Tja, beruhigt mich das nun wirklich ?
Zum Thema Therapie sagte er letztens sinngemäß: „Da fängt man ja erst recht wieder an zu trinken.“ Ist halt wie Knast für ihn. Das kann er nicht ab. Und da MÜSSTE er viel reden, was ja nun mal gar nicht sein Ding ist. Und aus diesem Druck heraus, dass er was macht, was er gar nicht will, würde er wohl wieder eher zur Flasche greifen als in „Freiheit“. In „Freiheit“ ist alles gut. Na ja…
Wie sieht es denn bei Euch aus mit reden? Du magst ihn sicher auch nicht ständig darauf ansprechen oder? Verständlich, wenn man merkt, dass keine Einsicht da ist.
Liebe Lenjana, was tust Du für Dich, um Deine Anspannung abzubauen außer hier zu schreiben? Kannst Du mit Freunden, Eltern usw. darüber reden? Kannst Dir da Rat und Trost holen?
Wie viel trinkt Dein Mann denn? Hast Du schon bemerken können, dass es sich steigert? Oder sein Trinkverhalten sich ändert (z. B. morgens schon)?
Sorry, ist wieder bisschen viel geworden .
Gruß
Jamie