Beiträge von jamie1

    Hallo Ingane,

    Zitat von ingane


    Ich kann Dir nur raten Dich von ihm und seiner Krankheit zu distanzieren und diesen Rat meine ich sehr ernst.

    Kannst Du mir das bitte genauer erklären, was Du damit meinst und wie ich das am besten umsetzen kann?

    Danke.

    Zitat von ingane

    ...irgendwie scheinst Du gern darunter zu leiden wenn er mal so nebenbei ein paar Sprüche macht...


    Nein, ich leide darunter und das bestimmt nicht gerne. Wenn ich ein paar Tage nicht mit seinen Sprüchen oder seiner Einstellung direkt konfrontiert werde geht´s. Aber das zeigt mir, wie schnell die negativen Aspekte wieder in Vergessenheit geraten können.


    Jamie

    Hallo,

    danke für Eure Antworten.

    Ich habe mir am Wochenende eine Zwangspause auferlegt. Das ganze Denken der Gedanken macht mich fertig. Habe versucht, WE ein wenig zu relaxen. Es ging mir bescheiden. Schlecht geschlafen, einen Kopf als wenn ich nen starken Kater hab und ein komisches Gefühl in der Magengegend. Heute geht es etwas besser.

    Speedy53 : Danke Speedy. Ich weiß, dass ich einmal schon ein Interview gelesen hab von Karsten. Aber als ich dieses jetzt gelesen hab, konnte ich mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern. Keine Ahnung ob es dieses war.

    @ingane:

    Zitat

    ...seinen leeren Versprechungen, das er mit dem Trinken aufhören würde.

    Zitat

    …immer abgestritten, auch wenn ich seine Fahne meilenweit gegen den Wind riechen konnte…

    Es mag jetzt wieder aussehen, als stelle ich meinen Freund als eine Ausnahme, als etwas Besonderes dar. Aber ich kann nur sagen, wie es war. Er hat mir nie versprochen, dass er mit dem Trinken aufhört, er wusste, dass es Zeit wurde, aber er noch nicht konnte. Ich glaube deshalb hat er auch nichts versprochen. Er hat auch nie geleugnet, dass er was getrunken hat (wäre auch überflüssig gewesen). Er stand dazu.

    @Spedi:

    Zitat

    … da Du auf mich einen etwas "jungen" Eindruck machst.

    Bin 28.

    Zitat


    Auch Korrekturen am eigenen Verhalten sind möglich, wenn Du das willst.


    Das würde ich gerne wollen, darum bin ich hier.

    Ich möchte einsehen und auch so handeln, dass ICH die Einstellung meines Freundes nicht ändern kann. Ich will/muss die Einstellung sowie die Art und Weise wie er mit der Thematik umgeht, akzeptieren.
    Und wenn er meint, es ist richtig sich als nicht trinkender mit Alkohol zu umgeben und muss dem nicht aus dem Weg gehen, dann muss er das tun. Es muss mir gleichgültig sein. Ich will ihn nicht ständig in eine Ecke drängen, in die er nicht rein will, indem ich ständig mit dem Finger du du mache und ihm sage, das ist aber nicht richtig so. Ich will ihn seinen Weg gehen lassen und ihm nichts vorschreiben. Und das muss und will ich lernen.
    Ich werde zusehen, dass ich da irgendwie hinkomme. Als erstes sollte ich es endlich mal mit Reden versuchen?!

    Gruß
    Jamie

    Hallo Carnel, Ingane und Currlinger,

    danke für eure Antworten.

    Zitat von carnel

    …auf was genau bist du stolz????


    Stolz darauf, dass er es bis hierher geschafft hat und dass er diesen Schritt gegangen ist? Oder ist das nicht richtig? Wäre denn das Wort „froh“ angebrachter gewesen? Ich bin froh, dass er nicht mehr trinkt und nicht stolz? Ich fühle aber nun mal so. Aber ist denn nicht schon alleine der Ausstieg aus der Sucht anzurechnen, kann man darauf nicht stolz sein? Der erste Schritt ist getan. Jetzt stellt sich wieder die Frage nach der Art und Weise, WIE er es bis jetzt geschafft hat nicht zu trinken. Richtig, die ist nicht lobenswert :oops:. Darauf sollte ich wohl wirklich nicht stolz sein.

    Zitat von carnel


    ...in den threads davor schreibst du wie schlecht es dir in dieser situation geht.


    Ja, gut geht es mir nicht, weil ich Angst habe. Angst habe ich, weil ich unsicher bin, ob das SO gut geht (Obwohl man sich ja nie sicher sein kann,ob es bei einem anderen Weg gut geht). Unsicher bin ich, weil keine nötige Konsequenz gezeigt wird, damit es so bleibt wie es ist. Wie schon geschrieben, Trockenheit aus dem Ärmel schütteln. Angenommen, er würde sich jetzt mal kümmern, SHG, Therapie oder sonstiges, wer garantiert mir, dass es mir dann besser geht und ich diese Angst nicht mehr habe? Es gibt keine Garantie dafür, dass jemand nie rückfällig wird.

    Gestern erzählte er mir, dass er nach der stressigen Arbeit auf dem Weg zum Auto so gedacht hat: „Jetzt ein Bier!“, aber als Genussmittel und nicht als Suchtmittel betrachtet, sagte er. Gilt für einen trockenen Alkoholiker noch das Wort Genuss? Ich fragte ihn daraufhin, ob er denn traurig wäre, dass das nicht geht. Er ist froh, dass es ohne geht.

    Zitat von ingane

    Bei Deinem Freund vermute ich das er trinkt…


    Da kann ich Dich beruhigen, das tut er 100% nicht. Wenn ich mir nun auch noch Gedanken darum machen soll.... Ich bin froh, dass ich das nicht brauche. Entweder würde ich es merken oder er würde es mir erzählen. Dazu ist er zu ehrlich. Auf jeden Fall würde ich es wissen. So, nun heißt es wohl wieder typisch Co.?

    Zitat von ingane

    … er denkt nicht nur nass sondern ist es auch…


    Nass Denken ok, gebe ich Dir recht, aber nicht nass sein!

    Zitat von ingane


    Ich kann Dir nur raten Dich von ihm und seiner Krankheit zu distanzieren und diesen Rat meine ich sehr ernst.


    Was heißt von IHM distanzieren? Wie soll den die Distanz zu meinem „Suchtmittel“ aussehen? Räumliche Distanz? Distanz von der Krankheit ist ja klar, darum bin ich auch hier, aber wie von ihm? Moment mal, ich erinnere mich gerade an vor 3 Wochen, wo ich so den totalen Durchhänger hatte. Da hab ich ihm wirklich vorgeschlagen, ob wir uns mal paar Tage nicht sehen sollten. Haben es aber nicht durchgezogen. Aber da war mir wirklich danach. Weil es mich gedanklich alles so fertig gemacht hat, sein Reden, seine Einstellung, sein Handeln :cry:.

    Zitat von currlinger


    Ich lese seit Tagen, dass Du Dich mit Haenden und Fuessen gegen unsere Warnungen wehrst.


    Das stimmt so nicht. Ich mach mir schon meine Gedanken. Aber ich brauche immer etwas länger. Wie soll ich denn von heut auf gleich aus der Sucht rauskommen? Wie soll das gehen? Ich bin in der ersten Klasse und FANGE AN zu lernen. Ich weiß, wie ich mich vor ein paar Wochen gefühlt habe. Das möchte ich nicht ständig wieder erleben und durchmachen. Das schlaucht nämlich auf Dauer sicher ganz schön.

    PS @Currlinger: Ich habe Dir nun nicht mehr geantwortet auf den Thread von Karmadorje "Wieviel Zeit braucht sie?", da ich mich ja zurückhalten möchte mit Tipps. Nicht, dass Du Dich wunderst.

    So, nun wünsche ich euch allen einen schönen Abend. Ich hab schon eckige Augen :roll:.

    Gruß, Jamie

    Hallo Ingane,

    Zitat von ingane


    Und ansonsten ist doch alles ok bei Euch, Dein Freund trinkt nichts mehr und Du kennst Dich mit seiner Krankheit aus. Da kann er sich eine Therapie (Knast) sparen, er hat Dich als seine Therapeutin.

    :shock: Das klingt sehr ironisch....??!!

    Ich denke so ist es auch gemeint. Ich hoffe, es hat ihr nicht den Anschein, dass ich es nicht ernst meine, dass ich etwas ändern möchte für MICH.

    Jamie

    Hallo nochmal,

    jetzt mal klare Worte von mir. Sie sind ehrlich gemeint und nicht böse.

    So langsam verstehe ich, worum es hier geht. Fragen, die den Partner betreffen werden hier nicht beantwortet. Na ja, es geht ja auch um mich. Werde versuchen, es zu lassen. Es ist nicht einfach, altes Verhalten einfach abzulegen. Aber manche Fragen sind für mich wirklich nur rein informativ, weil es mich eben interessiert. Ohne Hintergedanken. Aber die Infos, die ich brauche werde ich mir wohl an anderer Stelle einholen müssen. Lese ja wie gesagt hier bereits seit über 1 Jahr. Jetzt verstehe ich so langsam, warum ihr so reagiert. Als die ersten Kritiken auf mich hagelten, dachte ich noch andersrum: Ist ja kein Wunder, wenn die Neuen gleich wieder abhauen. Aber nein, ist schon ok so. Ich kann damit umgehen. Es kann aber sein, dass ihr mir einige Sachen öfter erzählen müsst, damit´s hängen bleibt. Und falls ich wieder in alte Verhaltensmuster falle, drauf hinweisen (nicht schimpfen :oops:)! Anders habe ich mir das Wissen aus diesem Forum auch nicht angeeignet, es immer wieder lesen bis es sitzt. Nur da ich Co bin, habe ich mich halt mehr bei den Betroffenen eingelesen, statt bei den Co´s , weil ich ja IHM helfen wollte. Versteht ihr? Auf alle Fälle merke ich, es ist wichtig sich Gedanken zu machen und sich damit auseinander zu setzen und das, was hier von Euch geschrieben wird auch versuchen anzunehmen. Kann man so schnell einsichtig werden :shock:? Ich werde mich jetzt wohl auch erstmal zurückhalten mit Ratschlägen an andere. Denn ich finde, wenn ich selbst noch mittendrin stecke gehört sich das nicht und das gibt mir ein ungutes Gefühl. Wusste gar nicht, dass ich so tief drin steck. Aber das macht wohl die Angst um den Partner, dass man sich da solche Gedanken macht.

    Spricht man eigentlich auch von Co-Alkoholismus, wenn der Partner nicht mehr trinkt? Oder ist man einfach „nur“ Co abhängig? Oder ist Co-Alkoholismus und Co-Abhängigkeit das selbe? Weil hier ja immer so auf die Wortwahl geachtet wird. Ist Co-Alkoholismus bzw. Co-Abhängigkeit eigentlich auch eine Krankheit an sich oder es kann zu einer Krankheit führen, Seele und Geist betreffend? Ich denke zweitens?!

    Ich werde mir auf alle Fälle nicht mehr so viele Gedanken um einen evtl. Rückfall machen, wenn´s passiert dann passiert´s. Hier habt recht, ich kann es eh nicht verhindern. Ich müsste mir nur klar werden, was ich im Falle eines Falles tue. So wie ich mich kenne, bestimmt nicht Schluss machen. Und so wie ich ihn einschätze, würde er den Rückfall nicht lange dulden und wirklich versuchen so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen. Wovon ich natürlich nicht ausgehen kann. Es ist aber meine Einschätzung meines Freundes. Wenn ich mit dem Gedanken umgehen kann, dass ein Rückfall jederzeit möglich ist und nicht mein Leben von diesem Gedanken bestimmen lasse, ist das in Ordnung?!

    Danke und seit etwas nachsichtig mit mir.
    Jamie

    Hallo,

    Zitat von currlinger


    ...dass mir mal jemand die Hand auf die Schulter legt und sagt: "Du schaffst das schon."

    Ich weiß, Markus. Aus diesem Grund habe ich meinem Freund vorgestern Abend, als er schon schlief, noch schnell einen Zettel geschrieben, den er dann morgens lesen konnte bevor er zu Arbeit fuhr. Ich hatte ihm sinngemäß geschrieben: "Ich wollte Dir heute noch mal ganz unverbindlich mit auf den Weg geben, dass ich stolz auf Dich bin." Einfach nur so, dachte mir, es wäre einfach mal an der Zeit und kann nicht verkehrt sein, gerade momentan, wo er diesen Stress hat. Und ich fühle es auch wirklich so. Ich bin unheimlich stolz auf ihn. Aber ich sage es ihm nie. Dabei möchte ich ihn das so gerne öfter mal wissen lassen. Aber über solche Sachen zu reden fällt mir schwer. Ihm glaube ich auch. Wir hatten dann gestern nach der Arbeit noch darüber gesprochen. Er sagte, er habe keine Antwort auf den Zettel geschrieben, er konnte nicht, da ihm die Tränen kamen.

    Ich weiß, dass er es wirklich zu schätzen weiß, dass ich immer für ihn da war und bin. Er ist wirklich kein Ar... wie hier vielleicht einige denken. Er ist ein herzensguter Mensch, der sich oft viel zu viele Gedanken um andere macht, mehr als um sich selbst. Nur das kann ICH nicht ändern, das muss er tun.

    Gruß
    Jamie

    Hallo ingane,

    tja Hobbies, wenn ich ehrlich bin sitz ich die meisten Zeit am PC, ja. Fahrradfahren könnte man auch zu meinen Hobbies zählen. Allerdings momentan eher schlecht bei dem Wetter. Nächsten Mittwoch z. B. werde ich zum Bowlen gehen. Na ja, um meinen Hund könnte ich mich auch etwas mehr kümmern. Freunde hab ich eigentlich auch, aber die haben entweder keine Zeit, selber Stress oder müssen arbeiten. Normalerweise gehe ich zum Training ins Fitnessstudio, was ich aber vorerst aufgeben musste.

    Zitat von ingane

    …er wird weiterhin in seinem Selbstmitleid baden…


    Was für ein Selbstmitleid? Kenn ich momentan nicht von ihm. Damals ja.

    Zitat von ingane

    Stell Dir doch einfach mal vor Dein Freund hätte eine Geliebte und er würde Dir davon erzählen, würdest Du Dich dann auch so um ihn kümmern? Wie würdest Du darauf reagieren?


    Alkoholismus ist eine Krankheit, eine Geliebte zu haben ist Dummheit. Obwohl ich zugeben muss, dass ich das Trinken auch immer als fremdgehen bezeichnen habe. Aber vergleicht man da nicht Äpfel mit Birnen?


    Zitat von ingane

    Wenn Dein Freund nächstes Mal wieder jammert wie schlecht es ihm geht und wie schwer es ihm fällt nichts zu trinken….…


    Er jammert nicht und erzählt mir auch nicht, dass es ihm schwer falle. Selbst wenn, ist es nicht normal, dass es einem ab und zu schwer fällt? Fällt es jedem Alkoholiker leicht nicht zu trinken? Dann würde es wohl keine Rückfälle geben. Ok, ich stell mir mal vor er würde es sagen. Dabei fühle ich…Mitleid?! Ja, er tut mir leid, dass es ihn quält, nichts zu trinken. Ist das nachvollziehbar?

    Gruß
    Jamie

    Hallo alle zusammen,

    @ingane:
    Bin leider vor kurzem arbeitslos geworden. Bin meist den ganzen Tag zu Hause und sitze am PC. Ich beginne Ende Januar eine Weiterbildung, die 2 Monate dauert. Denke, das wird mir gut tun und mich ablenken.

    Dein Mann trinkt momentan nicht? Wie lange schon? Wie lange hast Du gebraucht bis Du eingesehen hast, Du musst "loslassen"? Wie lange waren seine Trinkpausen?

    Zitat von ingane


    Ich überlasse es inzwischen voll und ganz meinem Mann sich seine Trockenheit zu erhalten und daran zu arbeiten.


    Da möchte ich auch hin!!! Es alles gelassen zu sehen.


    So wie auch Carnel schreibt:

    Zitat


    ...wenn er etwas zu seiner entspannung beitragen will tut er das schon

    Du meinst also einfach machen lassen und schauen was kommt? Was mir, das muss ich zugeben, sicher gut tun würde, aber ob ich das hinbekomme? Ich möchte einfach lernen, es auch so gelassen zu sehen und auch so zu handeln. Es kann nur für beide Seiten von Vorteil sein, wenn ich ihm nicht ständig mistraue und mich bzw. ihn frage warum er schon wieder nicht nach den Grundbausteinen handelt.

    Zitat von Spedi


    Ich fände es schön, wenn Du statt "es ist doch bei weitem nicht so..." und "ich kann mir nicht..." sagen würdest "es fällt mir schwer zu akzeptieren dass..." und "ich will mir nicht...".


    Wahrscheinlich meinte ich das. Darum hab ich ja auch schon als Abschlusssatz geschrieben, ich bitte um Berichtigung. Danke also an dieser Stelle dafür. Ich müsste mich wohl mal ein wenig mehr mit den Fakten und Zahlen beschäftigen :roll:?! Aber Zahlen sind so gar nicht mein Ding, die kann ich mir immer nicht merken :D. Aber von den 2% habe ich gehört.

    Thema SHG, habe ich schon dran mal gedacht. Aber bisher noch nicht verwirklicht. Ich habe ja erst einmal euch. Ich hatte ja meinen ersten Thread auch aus dem Grund im Bereich der Alkoholiker und nicht bei den Co´s geschrieben, da ich hoffte, etwas mehr von den LZT zu erfahren. Des Weiteren habe ich einen Bekannten, der auch bereits seit 10 Jahren trocken ist. Dem werde ich auch noch einige Fragen stellen. Er sagt selber, dass gerade die ersten 3 Jahre für ihn nicht leicht waren. Z. B. Träume von Alk waren da keine Seltenheit. Wenn ein trockener Alkoholiker so etwas träumt, wie sollte seine Reaktion darauf sein? Froh sein, dass er aufgewacht ist und evtl. noch mit Herzrasen? Oder ist es auch ok, wenn er denkt, ach war ja nur ein Traum und fand es gar nicht schlimm? Ich glaub, ich muss wohl langsam mal aufwachen aus meinem Traum :oops:. Aber mal ehrlich. Kann man an Hand der Reaktion sagen: "Hey, Du meinst das mit dem Trockenwerden ja gar nicht ernst!", wenn er nicht über den Traum geschockt ist?

    Ich hoffe, ich habe hier nicht wieder zu viele falsche Ausdrucksweisen benutzt...

    Gruß
    Jamie

    Hallo,

    @Currlinger.
    Sorry, wenn ich dich falsch verstanden habe. Aber bezüglich der Unterstützung gibt es natürlich verschiedene Ansichten. Alleine schon auf Grund der Situation eines jeden einzelnen hier wie Du und ich. Warum soll er sie denn eiskalt fallen lassen, wenn er das gar nicht wollen würde? Und er merkt, dass sie es ernst meint? Oder werden alle Alkoholiker, die sich auf einen trockenen Weg begeben, fallen gelassen? Jetzt fängt mein Partner ja an was zu tun, dann kann ich ja gehen. Dann doch eher zu nassen Zeiten, wenn sie uneinsichtig sind. Es muss natürlich jeder für sich entscheiden, wie stark sich jeder einzelne für einen gemeinsamen Weg fühlt, egal ob nass oder trocken. Das muss ich leider auch. Und ich denke, das kann Karmadorje auch SEHR gut. Bei ihm geht der Selbstschutz vor, das kann man deutlich herauslesen. Wie zum Beispiel hier:

    Zitat

    …aber was nützt es wenn ich anderen versuche zu helfen und später dadurch selber massive Hilfe benötige?


    und hier

    Zitat

    …habe ich gelernt mich abzugrenzen wenn zu viel Belastung von Außen auf zu große Verletzlichkeit im inneren aufeinandertrifft.


    und hier

    Zitat

    Da wurde mir klar wie hilflos ich bin und ich kann und will nicht eine solche Verantwortung über einen erwachsenen Menschen übernhemen. Dafür gibt es schließlich Ärzte.


    genauso wie hier

    Zitat

    …möchte ich lieber vorher die Beziehung beenden und von mir aus alleine sein, als mir soetwas anzutun.

    Ich denke aber, karmadorje weiß genau was er tut und auf was er sich einlassen würde. Er kann abschätzen, was ihm gut tut und was nicht. Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch wie er zu seiner Freundin steht, wie es mit den Gefühlen aussieht.

    Wenn ein Partner sich entscheidet, mit dem Trinken aufzuhören, kann es doch auch eine Chance sein, von vorne zu beginnen und alles besser und anders zu machen. Und warum soll das nicht zu zweit funktionieren? Voraussetzung hierfür natürlich wieder die eigene Stärke um mitzuziehen. Es ist doch bei Weitem nicht so, dass alle Beziehungen mit einem trockenen Alkoholiker nicht funktionieren und stets ein unzufriedenes Leben gelebt wird. Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Und was einen Co ausmacht ist ja eben, dass sie die Grenze zwischen unterstützen so gut es geht und eigenem Selbstschutz überschreiten. Man darf sich dabei selbst nicht vergessen. Glückwunsch dem, der es erkannt hat und umsetzen kann. Ich bin da wohl noch ein Stück weit entfernt von. Bedeutung Co: Manche Co-Abhängige machen andere Menschen zum Mittelpunkt ihres Lebens. Ihr eigenes Leben scheint ihnen unbedeutend und langweilig. So ist es bei Karmadorje auf keinen Fall. Was nicht heißt, dass er kein Co ist. Oder.

    @Karmadorje:
    Du hattest noch gefragt, ob es beim Typ Quartalstrinker eine Entgiftung gibt. Ich weiß nicht, ob Dir hier im Forum jemand eine Antwort darauf so pauschal geben kann. Aber ich würde das mal den Arzt entscheiden lassen.

    Zitat von Karmadorje

    Lebt ihr noch mit euren (vielleicht jetzt trockenen) Partnern zusammen? Oder habt ihr einen Neuanfang gewagt und es entweder bereut oder es im Nachhinein als beste Entscheidung empfunden?


    Ich werde dieses Jahr 29, habe das 1 ½ Jahre mitgemacht bis sich mein Freund entschied, nun geht´s gar nicht mehr. Er war allerdings die ganzen Jahre einsichtig und wusste, dass er Alkoholiker war. Hatte nur Angst vor dem ersten Schritt. Der so genannte Tiefpunkt musste her. Denke, dass er den hatte. Natürlich bin ich noch mit ihm zusammen. Aber es war 5 vor 12. Ich habe NIE zu ihm gesagt, tu was oder ich bin weg oder ein Ultimatum gestellt. Aber er konnte sich 1 und 1 zusammenzählen. Ich hatte mir persönlich ein Ultimatum gestellt: Ich schlage ihm vor, dass ich mit ihm eine Woche später zur Beratung gehe. Entweder er kommt mit oder nicht, dann bin ich aber weg. Und ich denke, dass hätte ich auch durchgezogen. Das ist jetzt genau 7 Monate her.
    Vielleicht kannst Du jetzt MEINE persönliche Einstellung dazu verstehen. Worüber ich mir nun Gedanken mache und weshalb ich hier bin, ist dass er NUR nicht trinkt und nichts weiter tut, dass es auch so bleibt. Vielleicht unterschätze ich ihn auch und er macht sich seine Gedanken, aber auf seine Art und Weise. So kenn ich ihn auch. Alles mit sich selber ausmachen, was natürlich falsch ist. Wir wohnen nun auch zusammen, was wir zu anderen Zeiten nicht taten. Da war er immer in seinen 4 Wänden und konnte tun und lassen was er wollte.

    Karmadorje, wo steckst Du eigentlich? Wie geht es Dir? Hat sich Deine Freundin gemeldet? Hast Du vielleicht schon einen Schritt gewagt? Sie bzw. der Mensch von der Beratung sagt ja, sie sei noch nicht abhängig. Frage sie doch mal, ob sie es denn werden möchte?!

    So, das war es erst einmal. Ich bitte um Berichtigung, wenn ich hier etwas falsch dargestellt haben sollte.

    Jamie

    Hallo,

    @ all:

    Bei meinem Freund ist momentan die Hölle los auf Arbeit. Alle müssen noch schnell den Resturlaub wegbekommen, dadurch weniger Leute und mehr Arbeit für die anderen. Stress tut ihm gar nicht gut. War auch vor allem Stresstrinker, glaube ich. Mach mir Sorgen und weiß nicht, was in der Situation gut für ihn wäre. Wie er am besten abschalten und entspannen könnte. Hat jemand einen Rat?


    @ Lenjana,

    keine Ahnung, warum das mit dem Reden bei den Alkoholikern nicht so klappt, Mit ner Flasche am Mund lässt sich natürlich schlecht reden, vielleicht konnten sie es mal ganz gut und haben es durchs Trinken nur verlernt :roll:?

    Zitat von Lenjana


    ...er wüßte eigentlich garnicht sorecht, was er alkfrei trinken sollte.


    Es gibt zig verschiedene Sorten Tee, Wasser, das es auch mit Geschmack gibt. Fruchtsäfte, Brausetabletten etc. Kleine Ausrede von ihm? Er meinte bestimmt, er wüsste nicht so recht WARUM er alkfrei trinken soll?

    Zitat von Lenjana

    ...in der zwischenzeit hält er sich meistens an eine festgesetzte 16:00 Uhr grenze..


    Bei meinem Freund war es andersrum, Grenzen wurden einfach abgeschafft :?. Dein Mann trinkt nur Bier, wie er sagt. Aber die Menge ist wirklich viel. Da sollte er sich Gedanken machen. Ich wage mal zu behaupten, dass er das schon tut bzw. merkt, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Sonst gäbe es wohl keine festgesetzte Grenze, weil Grenzen ja dazu sind, um sie nicht zu überschreiten und dann wären da ja auch noch die Pausen, die er einlegt. Wozu macht man sich um Pausen Gedanken, wenn man kein Problem hat? Ich denke, er weiß was los ist und hofft, dass es anders ist oder noch nicht sooo schlimm.

    Was macht Dein Mann den ganzen Tag? Jobmäßig? Und Du? Was treibst Du den ganzen Tag so?

    Und schreib nur, so wie ich, wenn Du wirklich Zeit hast. Nicht noch zusätzlich selber unter Druck setzen und versuch ein wenig abzuschalten. Wenn ich mir um etwas Gedanken mache oder mich etwas bedrückt, gehe ich gerne spazieren, wenn das Wetter mitspielt natürlich. Oder ein schönes Bad nehmen.

    Lieben Gruß
    Jamie

    Ich nochmal. Ich weiß von meinem Freund, dass er froh war, dass wir gemeinsam zur Beratung gegangen sind. Er hätte es ohne mich wohl nicht gemacht, sagte er.

    Sie wird jetzt selbst ein wenig stolz auf sich sein, gib ihr doch einfach das Gefühl, dass sie das auch sein kann. Ich denke es kann nichts schaden. Was kannst Du verlieren?

    Jamie

    Hallo karmadorje,

    ich finde Currlinger hat recht. Sei für sie da, unterstütze sie. Tritt ihren Mut nicht mit Füßen und tue nicht so, als sei es nichts wert. Ich finde den Spruch ganz passend: "Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauche ich es am nötigsten!" Ist es von Deiner Seite aus noch Liebe?
    Gib ihr nich die Chance, Dir die Schuld zu geben, wenn es doch wieder nichts wird. Nach dem Motto, Du warst ja nicht da als ich Dich brauchte und als ich es wirklich wollte. Ich denke, hier kannst Du ruhig eine Ausnahme machen und über Deinen Schatten springen, um ihr zu helfen, so Du es denn möchtest.

    Gruß
    Jamie

    Hey Lenjana,

    Zitat von Lenjana

    hast du mit ihm mal ernsthaft darüber gesprochen, warum er´s jetzt nicht "richtig" durchzieht
    lg lenjana

    das ist ein Hauptproblem glaube ich bei uns, dass wir nicht miteinander reden so richtig. Ich mag ihn nicht ständig auf das Thema ansprechen, weil ich mir immer denke, er wird schon wissen, was er tut. Aber tut er das? Wo nimmt er die Erfahrung her? Reicht es auf sein Gefühl zu hören? Wenn ich ihn ständig auf das Thema anspreche und sage das und das ist aber nicht richtig, denke ich, er fühlt sich nicht ernst genommen und glaubt, ich traue ihm das nicht zu oder vertraue ihm nicht. Aber wenn ich nie mit ihm rede, werde ich wohl nie erfahren, was er wirklich denkt. Und er nicht, was ich denke. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass er sich angegriffen fühlte bei dem Thema, darum meide ich es wohl auch so gut es geht, um Streit aus dem Weg zu gehen.

    Ich hätte so viele Fragen an ihn, die mich beschäftigen. Aber ich traue mich einfach nicht ihn damit zu konfrontieren, habe immer dieses Hirngespinst, ihn nur nicht an Alkohol erinnern, vielleicht ist der Moment gerade unpassend und er bekommt wohl möglich noch Appetit. Ich weiß, DAS ist ein Fehler meinerseits, denn er muss damit umgehen können. Ich habe gestern Abend mal wieder ein wenig mehr über ihn erfahren können, wir hatten etwas geredet. Aber wieder kein ausführliches Gespräch, es war mehr so nebenbei und blabla :roll:. So wie ich es verstanden habe, hatte er zum Anfang (bis zum 5. Monat, vielleicht auch nicht ganz so lange) wohl öfter Durst, Art innere Unruhe. Er hat da abends immer Schlaf- und Beruhigungstee getrunken. Nun nicht mehr. Dachte, dass macht er, damit er besser schlafen kann (obwohl es, seit er nicht mehr trinkt, mit schlafen überhaupt kein Problem ist, ständig müde). Und gestern nun sagt er mir, den habe er getrunken wegen Durst (denke er meinte keinen Durst nach alkoholfreien Sachen)?! Aber plötzlich hieß es dann doch wieder es war nur vorsichtshalber. Ach, er wisse es nicht mehr so genau. SOWAS VERGISST MAN DOCH NICHT :shock:? Er wollte mich wohl wieder mal nicht beunruhigen.
    Das sind Sachen, die mich interessieren, z. B. wie es ihm geht, ich aber einfach nicht weiß, weil er mir so was nie erzählen würde. Er würde nie sagen: "Oh, Du, ich hab aber gerade ziemlich Durst, was können wir da machen". Nein, Augen zu und durch und selbst ist der Mann. Na ja, er sagte dann noch, es ginge ihm gut. Das glaube ich ihm dann auch, wenn er mir das jetzt sagt. Aber hätte er mir das gesagt, als er noch seinen Tee jeden Abend hatte, und ich hätte gewusst warum der Tee, hätte ich das wohl nicht geglaubt.

    Er sagte mir gestern aber auch, er wäre nicht irgendwo hingegangen (z. B. Weihnachtsfeier), wenn er sich unwohl gefühlt hätte. Tja, beruhigt mich das nun wirklich :roll:?

    Zum Thema Therapie sagte er letztens sinngemäß: „Da fängt man ja erst recht wieder an zu trinken.“ Ist halt wie Knast für ihn. Das kann er nicht ab. Und da MÜSSTE er viel reden, was ja nun mal gar nicht sein Ding ist. Und aus diesem Druck heraus, dass er was macht, was er gar nicht will, würde er wohl wieder eher zur Flasche greifen als in „Freiheit“. In „Freiheit“ ist alles gut. Na ja…

    Wie sieht es denn bei Euch aus mit reden? Du magst ihn sicher auch nicht ständig darauf ansprechen oder? Verständlich, wenn man merkt, dass keine Einsicht da ist.

    Liebe Lenjana, was tust Du für Dich, um Deine Anspannung abzubauen außer hier zu schreiben? Kannst Du mit Freunden, Eltern usw. darüber reden? Kannst Dir da Rat und Trost holen?
    Wie viel trinkt Dein Mann denn? Hast Du schon bemerken können, dass es sich steigert? Oder sein Trinkverhalten sich ändert (z. B. morgens schon)?

    Sorry, ist wieder bisschen viel geworden :oops:.

    Gruß
    Jamie

    Mein Freund hat mir nie die Schuld an irgendetwas gegeben, er wusste, dass es seine Schuld ist, dass er trinkt usw. Und, dass nur er das ändern kann. Ich glaube, er hatte es Oktober 2006 schon mal mit nicht trinken versucht. Nicht offiziell, aber zu der Zeit war mehr mit ihm los, man konnte mit ihm weggehen, er war irgendwie ständig nüchtern in meinen Augen. Ob er nun gar nichts getrunken hat, weiß ich nicht. Wir haben so nicht darüber gesprochen. Er sagte nur einmal, ich tue das für mich und nicht für dich. Ich wusste aber, was er meinte, weil ich es ja merkte. Es war wohl ein Versuch, von dem niemand wissen sollte, im Falle, dass es schief geht. So war es auch. Auf einem Altstadtfest meinte er was trinken zu müssen. Begründung: Wozu geh ich auf ein Altstadtfest, wenn ich nicht mal ein Bier trinken darf...Resultat: alles beim alten und ab dann bergab. Waren wohl 4 Wochen, die er durchhielt. Weiß nicht mehr genau.

    Ich habe es selbst gemerkt, dass es ständig bergab ging. Abstürze kamen immer öfter und länger. Ich war kurz davor Schluss zu machen. Das war Juni 2007. Ich konnte nicht mehr. Ich hätte es auch getan, wenn er nicht mit mir zur Beratungsstelle gegangen wäre, letzte Chance für ihn. Er hatte wieder mal Urlaub. Ich habe mir vorgenommen, in seinem Urlaub mit ihm dorthin zugehen. Er wusste, dass es Zeit war und ich auch. Ich merkte, dass er sich Gedanken machte, da öfter das Wort Therapie fiel. Ich fragte ihn, ob er nächste Woche mitkomme zu Frau Dr. Ja, er wollte. Es konnte ihm dann gar nicht schnell genug gehen mit der Entgiftung. Leider war nicht gleich ein Bett frei und wir mussten noch 6 Tage warten, dazwischen war noch das Wochenende, welches ja oft genutzt wurde, um sich gehen zu lassen. Aber nein, dieses Mal war es anders. Er hielt sich bis zur Einweisung zurück, packte und bereitete sich vor. Er wollte es wirklich. Am Tag der Einweisung gab es aber noch mal zum Frühstück bevor es dann losging einen Flachmann und ein Bier. Er war dann fast 3 Wochen zur Entgiftung. Nun ja, das ist nun 7 Monate her.

    Ich glaube, Du weißt selber, dass Du und die Kinder nicht der Grund sein dürfen, aufzuhören. Er muss es für SICH tun. Das wirst Du hier noch oft genug lesen.

    Jamie

    Hey,

    ich denke, dass ist auch ein Punkt, der bei den Männern erst überwunden werden muss: Wie steht man vor den Kollegen dar? Weil das Bier ja zum Mann gehört, wie der Panzer zur Schildkröte (oder so in der Art).

    Sie wollen halt keine Weicheier sein. Aber dass es auch Stärke ist, dazu zu stehen, dass man sich für einen anderen Weg entschieden hat, den OHNE, das können sie meist nicht verstehen. Lebt er sein Leben für seine Kollegen???

    Wie oft hat er denn schon versucht aufzuhören? Es müsste ihm doch zeigen, dass es so wohl nicht geht. Stell ihm bei Gelegenheit doch mal die Frage, ob er es wirklich will und wie sich für ihn der Gedanke ein Leben komplett OHNE anfühlt. Das wäre doch mal interessant.

    LG
    Jamie

    Hallo Lenjana,

    Zitat von Lenjana


    Das blöde ist halt, daß man sich auch in diesen Hausgemachten Trockenphasen immer fühlt, als würde man neben einer Zeitbombe sitzen und man nie weiß, wann sie wieder losgeht.

    Genau so fühl ich mich auch und das macht einen fertig. Einerseits freut man sich, dass er nicht mehr trinkt aber gleichzeitig traut man diesem Gefühl nicht und fragt sich, passiert es oder nicht und wann. Ergo man kann das Gefühl, dass man eigentlich glücklich darüber ist, dass nicht mehr getrunken wird, nicht richtig ausleben. Schlimm so ein "Dasein" :?!

    Was für "Experimente" hat denn Dein Mann ausprobiert? Er hat sich also auch nicht an die Grundregeln gehalten?!

    Jamie

    Hallo alle miteinander,

    hab mich mal herüber bewegt aus dem anderen Bereich. Um was es eigentlich geht kann nachgelesen werden unter:

    Bahnt sich ein Rückfall an?

    Noch mal kurz um was es geht:
    Um meinen Freund, der seine Nüchternheit irgendwie versucht so aus dem Ärmel zu schütteln :roll: . Kurz gesagt, die Grundbausteine werden nicht befolgt. Er trinkt seit 7 Monaten nicht. Machte keine LZT und geht auch in keine SHG. Braucht er wohl nicht 8). Nun gut, mag ja sein. Es schaffen ja auch welche ohne diese Schritte. Aber die kümmern sich dafür dann wenigstens anderweitig und machen sich Gedanken, wie sie das, was sie bis jetzt erreicht haben aufrechterhalten und ausbauen können, damit es zur Stabilität führt. Er irgendwie nicht. Oder er macht es heimlich :shock: . Man sagt ja, dass meist bei den „Außenstehenden“ die Alarmglocken eher gehen, als beim Betroffenen selber, der es noch (meist gar) nicht kommen sieht.

    Ich glaube, dass es für ihn vielleicht schwieriger ist nicht zu trinken, wenn er sich damit auseinandersetzt, als wenn er einfach nur nicht trinkt. Denn ständiges damit Auseinandersetzen heißt ständige Konfrontation, und das könnte ihn vielleicht wieder unter Druck setzen? Nach dem Motto: "Oh Gott, so viel und das alles muss ich dafür tun? Ist das wirklich nötig? Ne, da trink ich lieber mal schnell einen drauf, das mir zu fülle!" Aber ich denke, wenn man es wirklich will lautet für einen selber die Antwort: JA, es ist nötig und hilft und bringt einen vor allem weiter als ohne derartige Schritte und Vorsicht! Man muss ja nicht gleich alles auf einmal bewältigen, aber zumindest die Grundregeln beherzigen. Grundregel 1, die für mich am wichtigsten erscheint, wäre: ALKOHOL SO GUT ES GEHT MEIDEN. SICH NICHT AUF EXPERIMENTE EINLASSEN. Denn das tut er :evil:. Wahrscheinlich, um es sich selbst zu beweisen. Ich hab ja noch Hoffnung, dass ihm dieses "Guck-mal-was-ich-kann-Getue" irgendwann langweilig wird und er es lässt.

    Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal in einem Forum um Hilfe frage. Aber ich habe an mir selber gemerkt, dass man wirklich erst ziemlich down und ratlos sein und den Willen haben muss, um mal nach Hilfe zu gucken. Ich habe zuvor hier auch schon über 1 Jahr mitgelesen und habe einen Einblick auch in die Denkweise von süchtigen Menschen erhalten.

    Gruß
    Jamie