Angst vor einem Rückfall des Partners

  • Hallo alle miteinander,

    hab mich mal herüber bewegt aus dem anderen Bereich. Um was es eigentlich geht kann nachgelesen werden unter:

    Bahnt sich ein Rückfall an?

    Noch mal kurz um was es geht:
    Um meinen Freund, der seine Nüchternheit irgendwie versucht so aus dem Ärmel zu schütteln :roll: . Kurz gesagt, die Grundbausteine werden nicht befolgt. Er trinkt seit 7 Monaten nicht. Machte keine LZT und geht auch in keine SHG. Braucht er wohl nicht 8). Nun gut, mag ja sein. Es schaffen ja auch welche ohne diese Schritte. Aber die kümmern sich dafür dann wenigstens anderweitig und machen sich Gedanken, wie sie das, was sie bis jetzt erreicht haben aufrechterhalten und ausbauen können, damit es zur Stabilität führt. Er irgendwie nicht. Oder er macht es heimlich :shock: . Man sagt ja, dass meist bei den „Außenstehenden“ die Alarmglocken eher gehen, als beim Betroffenen selber, der es noch (meist gar) nicht kommen sieht.

    Ich glaube, dass es für ihn vielleicht schwieriger ist nicht zu trinken, wenn er sich damit auseinandersetzt, als wenn er einfach nur nicht trinkt. Denn ständiges damit Auseinandersetzen heißt ständige Konfrontation, und das könnte ihn vielleicht wieder unter Druck setzen? Nach dem Motto: "Oh Gott, so viel und das alles muss ich dafür tun? Ist das wirklich nötig? Ne, da trink ich lieber mal schnell einen drauf, das mir zu fülle!" Aber ich denke, wenn man es wirklich will lautet für einen selber die Antwort: JA, es ist nötig und hilft und bringt einen vor allem weiter als ohne derartige Schritte und Vorsicht! Man muss ja nicht gleich alles auf einmal bewältigen, aber zumindest die Grundregeln beherzigen. Grundregel 1, die für mich am wichtigsten erscheint, wäre: ALKOHOL SO GUT ES GEHT MEIDEN. SICH NICHT AUF EXPERIMENTE EINLASSEN. Denn das tut er :evil:. Wahrscheinlich, um es sich selbst zu beweisen. Ich hab ja noch Hoffnung, dass ihm dieses "Guck-mal-was-ich-kann-Getue" irgendwann langweilig wird und er es lässt.

    Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mal in einem Forum um Hilfe frage. Aber ich habe an mir selber gemerkt, dass man wirklich erst ziemlich down und ratlos sein und den Willen haben muss, um mal nach Hilfe zu gucken. Ich habe zuvor hier auch schon über 1 Jahr mitgelesen und habe einen Einblick auch in die Denkweise von süchtigen Menschen erhalten.

    Gruß
    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • So, erstmal bißchen Training gemacht, nun geht´s wieder besser.

    Ist hier zufällig momentan jemand in der gleichen Situation wie ich? Partner trinkt nicht mehr, aber weiter wird auch nichts getan von seiten des Partners, als nur nicht zu trinken?

    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • Hallo jamie,

    allzuviel kann ich Dir zwar dazu nicht schreiben, da mein Mann noch nie solange ausgehalten hat nicht zu trinken.

    Bei uns war es aber jedesmal so, daß diese "Experimente" immer wieder zu einem Rückfall geführt haben.

    Er will auch keine Hilfe von außen annehmen, daß ist schließlich was für "richtige Alkoholiker". Bei ihm beschränkt sich´s ja schließlich auf Bier. (Was eigentlich gar kein Alkohol ist - wir leben in Bayern)
    Er geht nur auf mein Drängen zu einer Beratungsstelle, was aber natürlich unter Zwang wenig aussicht auf erfolg hat.

    Das blöde ist halt, daß man sich auch in diesen Hausgemachten Trockenphasen immer fühlt, als würde man neben einer Zeitbombe sitzen und man nie weiß, wann sie wieder losgeht.

    LG Lenjana

  • Hallo Lenjana,

    Zitat von Lenjana


    Das blöde ist halt, daß man sich auch in diesen Hausgemachten Trockenphasen immer fühlt, als würde man neben einer Zeitbombe sitzen und man nie weiß, wann sie wieder losgeht.

    Genau so fühl ich mich auch und das macht einen fertig. Einerseits freut man sich, dass er nicht mehr trinkt aber gleichzeitig traut man diesem Gefühl nicht und fragt sich, passiert es oder nicht und wann. Ergo man kann das Gefühl, dass man eigentlich glücklich darüber ist, dass nicht mehr getrunken wird, nicht richtig ausleben. Schlimm so ein "Dasein" :?!

    Was für "Experimente" hat denn Dein Mann ausprobiert? Er hat sich also auch nicht an die Grundregeln gehalten?!

    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • Hallo jamie,

    mein Mann macht Experimente, ob vielleicht 1-3 Bier mal zwischendurch gar nichts ausmacht und er danach sofort wieder aufhören kann zu trinken.

    Weil eigentlich möchte er ja gar nicht nichts mehr trinken. Wie steht man denn sonst vor zB. Kollegen da, wenn´s noch auf ein Feierabendbierchen geht und er immer ablehnt.

    Als wäre es so schlimm, wenn jemand offen sagt, daß er keinen Alkohol trinkt.

    LG Lenjana

  • Hey,

    ich denke, dass ist auch ein Punkt, der bei den Männern erst überwunden werden muss: Wie steht man vor den Kollegen dar? Weil das Bier ja zum Mann gehört, wie der Panzer zur Schildkröte (oder so in der Art).

    Sie wollen halt keine Weicheier sein. Aber dass es auch Stärke ist, dazu zu stehen, dass man sich für einen anderen Weg entschieden hat, den OHNE, das können sie meist nicht verstehen. Lebt er sein Leben für seine Kollegen???

    Wie oft hat er denn schon versucht aufzuhören? Es müsste ihm doch zeigen, dass es so wohl nicht geht. Stell ihm bei Gelegenheit doch mal die Frage, ob er es wirklich will und wie sich für ihn der Gedanke ein Leben komplett OHNE anfühlt. Das wäre doch mal interessant.

    LG
    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • Hallo,

    ich finde, man ist ein viel größeres Weichei, wenn man eins mittrinkt, nur weil alle tun, als wenn man zudem steht, was man eigentlich möchte.

    Ich weiß nicht mehr wie oft er schon aufgehört hat. Es war jedenfalls nie von langer dauer.

    Oft gibt er dann auch mir die Schuld, weil er nicht genug gelobt worden ist, oder ich angeblich grundlos Streit anfange um ihn zu provozieren (als würde ich nur darauf warten, daß endlich wieder trinkt).

    Ob er wirklich aufhören will weiß ich nicht genau. Wenn, dann jedenfalls nur, weil er Angst hat, mich und die Kinder zu verlieren, wenn er so weitermacht und nicht weil er für sich was verändern möchte. Allerdings steht er inzwischen genau an diesem Punkt. Ich kann die ewigen ausreden nicht mehr hören und halt diese ständige Anspannung nicht mehr aus.

    Ist es bei deinem Partner das erste Mal, daß er nichts trinkt? Und was hat ausgelöst,daß er aufgehört hat zu trinken?

    LG Lenjana

  • Mein Freund hat mir nie die Schuld an irgendetwas gegeben, er wusste, dass es seine Schuld ist, dass er trinkt usw. Und, dass nur er das ändern kann. Ich glaube, er hatte es Oktober 2006 schon mal mit nicht trinken versucht. Nicht offiziell, aber zu der Zeit war mehr mit ihm los, man konnte mit ihm weggehen, er war irgendwie ständig nüchtern in meinen Augen. Ob er nun gar nichts getrunken hat, weiß ich nicht. Wir haben so nicht darüber gesprochen. Er sagte nur einmal, ich tue das für mich und nicht für dich. Ich wusste aber, was er meinte, weil ich es ja merkte. Es war wohl ein Versuch, von dem niemand wissen sollte, im Falle, dass es schief geht. So war es auch. Auf einem Altstadtfest meinte er was trinken zu müssen. Begründung: Wozu geh ich auf ein Altstadtfest, wenn ich nicht mal ein Bier trinken darf...Resultat: alles beim alten und ab dann bergab. Waren wohl 4 Wochen, die er durchhielt. Weiß nicht mehr genau.

    Ich habe es selbst gemerkt, dass es ständig bergab ging. Abstürze kamen immer öfter und länger. Ich war kurz davor Schluss zu machen. Das war Juni 2007. Ich konnte nicht mehr. Ich hätte es auch getan, wenn er nicht mit mir zur Beratungsstelle gegangen wäre, letzte Chance für ihn. Er hatte wieder mal Urlaub. Ich habe mir vorgenommen, in seinem Urlaub mit ihm dorthin zugehen. Er wusste, dass es Zeit war und ich auch. Ich merkte, dass er sich Gedanken machte, da öfter das Wort Therapie fiel. Ich fragte ihn, ob er nächste Woche mitkomme zu Frau Dr. Ja, er wollte. Es konnte ihm dann gar nicht schnell genug gehen mit der Entgiftung. Leider war nicht gleich ein Bett frei und wir mussten noch 6 Tage warten, dazwischen war noch das Wochenende, welches ja oft genutzt wurde, um sich gehen zu lassen. Aber nein, dieses Mal war es anders. Er hielt sich bis zur Einweisung zurück, packte und bereitete sich vor. Er wollte es wirklich. Am Tag der Einweisung gab es aber noch mal zum Frühstück bevor es dann losging einen Flachmann und ein Bier. Er war dann fast 3 Wochen zur Entgiftung. Nun ja, das ist nun 7 Monate her.

    Ich glaube, Du weißt selber, dass Du und die Kinder nicht der Grund sein dürfen, aufzuhören. Er muss es für SICH tun. Das wirst Du hier noch oft genug lesen.

    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • hi jamie,

    es ist verwunderlich, daß er schon a gesagt hat (mit der entgiftung) und jetzt nicht b sagen will (mit einer Therapie).

    ich glaube allerdings, daß mit der entgiftung trotzdem ein wichtige schritt von ihm getan wurde.
    hast du mit ihm mal ernsthaft darüber gesprochen, warum er´s jetzt nicht "richtig" durchzieht

    lg lenjana

  • Hey Lenjana,

    Zitat von Lenjana

    hast du mit ihm mal ernsthaft darüber gesprochen, warum er´s jetzt nicht "richtig" durchzieht
    lg lenjana

    das ist ein Hauptproblem glaube ich bei uns, dass wir nicht miteinander reden so richtig. Ich mag ihn nicht ständig auf das Thema ansprechen, weil ich mir immer denke, er wird schon wissen, was er tut. Aber tut er das? Wo nimmt er die Erfahrung her? Reicht es auf sein Gefühl zu hören? Wenn ich ihn ständig auf das Thema anspreche und sage das und das ist aber nicht richtig, denke ich, er fühlt sich nicht ernst genommen und glaubt, ich traue ihm das nicht zu oder vertraue ihm nicht. Aber wenn ich nie mit ihm rede, werde ich wohl nie erfahren, was er wirklich denkt. Und er nicht, was ich denke. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass er sich angegriffen fühlte bei dem Thema, darum meide ich es wohl auch so gut es geht, um Streit aus dem Weg zu gehen.

    Ich hätte so viele Fragen an ihn, die mich beschäftigen. Aber ich traue mich einfach nicht ihn damit zu konfrontieren, habe immer dieses Hirngespinst, ihn nur nicht an Alkohol erinnern, vielleicht ist der Moment gerade unpassend und er bekommt wohl möglich noch Appetit. Ich weiß, DAS ist ein Fehler meinerseits, denn er muss damit umgehen können. Ich habe gestern Abend mal wieder ein wenig mehr über ihn erfahren können, wir hatten etwas geredet. Aber wieder kein ausführliches Gespräch, es war mehr so nebenbei und blabla :roll:. So wie ich es verstanden habe, hatte er zum Anfang (bis zum 5. Monat, vielleicht auch nicht ganz so lange) wohl öfter Durst, Art innere Unruhe. Er hat da abends immer Schlaf- und Beruhigungstee getrunken. Nun nicht mehr. Dachte, dass macht er, damit er besser schlafen kann (obwohl es, seit er nicht mehr trinkt, mit schlafen überhaupt kein Problem ist, ständig müde). Und gestern nun sagt er mir, den habe er getrunken wegen Durst (denke er meinte keinen Durst nach alkoholfreien Sachen)?! Aber plötzlich hieß es dann doch wieder es war nur vorsichtshalber. Ach, er wisse es nicht mehr so genau. SOWAS VERGISST MAN DOCH NICHT :shock:? Er wollte mich wohl wieder mal nicht beunruhigen.
    Das sind Sachen, die mich interessieren, z. B. wie es ihm geht, ich aber einfach nicht weiß, weil er mir so was nie erzählen würde. Er würde nie sagen: "Oh, Du, ich hab aber gerade ziemlich Durst, was können wir da machen". Nein, Augen zu und durch und selbst ist der Mann. Na ja, er sagte dann noch, es ginge ihm gut. Das glaube ich ihm dann auch, wenn er mir das jetzt sagt. Aber hätte er mir das gesagt, als er noch seinen Tee jeden Abend hatte, und ich hätte gewusst warum der Tee, hätte ich das wohl nicht geglaubt.

    Er sagte mir gestern aber auch, er wäre nicht irgendwo hingegangen (z. B. Weihnachtsfeier), wenn er sich unwohl gefühlt hätte. Tja, beruhigt mich das nun wirklich :roll:?

    Zum Thema Therapie sagte er letztens sinngemäß: „Da fängt man ja erst recht wieder an zu trinken.“ Ist halt wie Knast für ihn. Das kann er nicht ab. Und da MÜSSTE er viel reden, was ja nun mal gar nicht sein Ding ist. Und aus diesem Druck heraus, dass er was macht, was er gar nicht will, würde er wohl wieder eher zur Flasche greifen als in „Freiheit“. In „Freiheit“ ist alles gut. Na ja…

    Wie sieht es denn bei Euch aus mit reden? Du magst ihn sicher auch nicht ständig darauf ansprechen oder? Verständlich, wenn man merkt, dass keine Einsicht da ist.

    Liebe Lenjana, was tust Du für Dich, um Deine Anspannung abzubauen außer hier zu schreiben? Kannst Du mit Freunden, Eltern usw. darüber reden? Kannst Dir da Rat und Trost holen?
    Wie viel trinkt Dein Mann denn? Hast Du schon bemerken können, dass es sich steigert? Oder sein Trinkverhalten sich ändert (z. B. morgens schon)?

    Sorry, ist wieder bisschen viel geworden :oops:.

    Gruß
    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • Hallo jamie!

    ich kann dir leider nur kurz antworten, mein mann ist nämlich zu hause under begrüßt es nicht unbedingt, daß ich ins forum gehe. ich möcht nicht wieder unnötig spannung aufbauen.

    mein mann ist auch keiner der viel redet. ich habe auch immer etwas angst davor das thema anzusprechen, weil ich dann bis vor kurzem immer zu hören habe, daß ich ihm nur mißtrauen würde oder einen grund zum streiten suche. ich habe ihm allerdings inzwischen klar gemacht, daß ich natürlich wenig vertrauen zu ihm habe, er solle sich mal überlegen wie oft er´s schon mißbraucht hat.

    mein mann trinkt auch immer beruhigungstee wenn er keinen alk trinkt, aber er hat mir mal dazu gesagt, er wüßte eigentlich garnicht sorecht, was er alkfrei trinken sollte.

    er hat eine zeitlang schon früh das ein oder andere bier getrunken. in der zwischenzeit hält er sich meistens an eine festgesetzte 16:00 Uhr grenze.
    er trinkt zu "normalen" zeiten jeden tag so 8-12 bier. gesteigert hat er´s bislang nicht und es ist auch nichts anderes zum bier hinzugekommen (wein, schnaps). es sei denn, es ist kein bier zu kriegen, dann geht auch mal was anderes.

    furchtbares zeug!

    lg lenjana

  • Hallo,

    @ all:

    Bei meinem Freund ist momentan die Hölle los auf Arbeit. Alle müssen noch schnell den Resturlaub wegbekommen, dadurch weniger Leute und mehr Arbeit für die anderen. Stress tut ihm gar nicht gut. War auch vor allem Stresstrinker, glaube ich. Mach mir Sorgen und weiß nicht, was in der Situation gut für ihn wäre. Wie er am besten abschalten und entspannen könnte. Hat jemand einen Rat?


    @ Lenjana,

    keine Ahnung, warum das mit dem Reden bei den Alkoholikern nicht so klappt, Mit ner Flasche am Mund lässt sich natürlich schlecht reden, vielleicht konnten sie es mal ganz gut und haben es durchs Trinken nur verlernt :roll:?

    Zitat von Lenjana


    ...er wüßte eigentlich garnicht sorecht, was er alkfrei trinken sollte.


    Es gibt zig verschiedene Sorten Tee, Wasser, das es auch mit Geschmack gibt. Fruchtsäfte, Brausetabletten etc. Kleine Ausrede von ihm? Er meinte bestimmt, er wüsste nicht so recht WARUM er alkfrei trinken soll?

    Zitat von Lenjana

    ...in der zwischenzeit hält er sich meistens an eine festgesetzte 16:00 Uhr grenze..


    Bei meinem Freund war es andersrum, Grenzen wurden einfach abgeschafft :?. Dein Mann trinkt nur Bier, wie er sagt. Aber die Menge ist wirklich viel. Da sollte er sich Gedanken machen. Ich wage mal zu behaupten, dass er das schon tut bzw. merkt, dass etwas nicht mit ihm stimmt. Sonst gäbe es wohl keine festgesetzte Grenze, weil Grenzen ja dazu sind, um sie nicht zu überschreiten und dann wären da ja auch noch die Pausen, die er einlegt. Wozu macht man sich um Pausen Gedanken, wenn man kein Problem hat? Ich denke, er weiß was los ist und hofft, dass es anders ist oder noch nicht sooo schlimm.

    Was macht Dein Mann den ganzen Tag? Jobmäßig? Und Du? Was treibst Du den ganzen Tag so?

    Und schreib nur, so wie ich, wenn Du wirklich Zeit hast. Nicht noch zusätzlich selber unter Druck setzen und versuch ein wenig abzuschalten. Wenn ich mir um etwas Gedanken mache oder mich etwas bedrückt, gehe ich gerne spazieren, wenn das Wetter mitspielt natürlich. Oder ein schönes Bad nehmen.

    Lieben Gruß
    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • Hallo Jamie,

    hast Du Hobbys? Wenn nicht, dann überleg Dir doch mal woran Du Interesse hast, womit Du Dich beschäftigen könntest. Du machst Dir nämlich viel zu viele Gedanken um Deinen Freund. Das bringt Dir nichts, Du machst Dich damit nur kaputt! Er muss sich selbst um seine Angelegenheiten kümmern! Das was Du zur Zeit erlebst kenne ich auch sehr gut. Auch mein Mann hat öfters Trinkpausen eingelegt, an eine kann ich mich noch sehr gut erinnern, war eine schöne Zeit, aber um so schlechter ging es mir als ich merkte das er wieder weiter trank. Ich bin dann jedesmal wieder sehr tief gefallen, war enttäuscht, wütend, traurig. Mit jedem Mal zerbrach mehr in mir, bis ich irgendwann wusste das er es nicht Ernst meint und bevor ich ihm nun wieder vertraute, glaubte ich ihm lieber nichts mehr und sagte auch nichts mehr dazu. Ihm war das sowieso egal was in mir vorging.
    Er machte eine Entgiftung und ein paar Wochen danach ging er dann in eine Tagesklinik. Schon als er nach seiner 5 tägigen Entgiftung wieder Nachhause kam merkte ich das etwas nicht ok war. Wenige Tage später wurde mir klar das er bereits wieder getrunken hatte, natürlich war ich daran Schuld das er wieder angefangen hatte. Aber das zog bei mir nicht mehr, denn ich hatte vorher bereits begonnen an mir zu arbeiten, an meinem Verhalten ihm gegenüber. Ja, ich hatte es ihm schön leicht gemacht immer wieder weiter zu trinken, er hatte keinen Grund zum aufhören, war doch alles bestens. Ich fing an mich zu ändern und fing endlich wieder an auf mich selbst zu schauen. Hatte ich denn in den ganzen Jahren mal etwas nur für mich getan? Nein, alles drehte sich um sein saufen! Tja und nach und nach entdeckte ich meine Interessen wieder, ich habe mehrere Hobbys glücklicherweise! Ich zwang mich immer wieder selbst dazu mich um mich zu kümmern und inzwischen kann ich das schon sehr gut. Ich bin nicht mehr von seinen Launen abhängig und ich regele soviel wie möglich selbst. Denn auch wenn mein Mann inzwischen in einer LZT war und regelmäßig zur SHG und auch zur Nachsorge geht, trotzdem kümmere ich mich auch weiterhin um mich und mache Dinge die mir Freude bereiten, die mir Spaß und Zufriedenheit bringen. Ich überlasse es inzwischen voll und ganz meinem Mann sich seine Trockenheit zu erhalten und daran zu arbeiten. Das muss er schon selbst und alleine tun, so wie ich was für mich tun muss und musste. Und mir geht es gut, einfach nur gut, ich habe jetzt soviel Freude an meinen Hobbys wie noch nie. Früher konnte ich mich nie richtig darauf konzentrieren, aber jetzt, jetzt kann ich das und ich habe Erfolgserlebnisse!!

    Mach was für Dich Jamie, es ist höchste Zeit!

    Viele Grüße von
    Ingane

  • hi jamie,

    hab nun auch hier weitergelesen und hoffe das du es schnellst möglich einsiehst.

    du kümmerst dich so sehr um ihn und er will doch garnicht. ich meine, wenn er etwas zu seiner entspannung beitragen will tut er das schon. du musst ihm da nix suchen. nicht mit dem hintergedanken "oh jeh sonst trinkt er" dass, liebe jamie wird er auch so tun wenn er es will. so läufst du nur noch mehr gefahr dir dann die schuld zu geben was ein völliges absurdum ist.

    schau nach dir. tu du was dir gut tut.

    es mag sich jetzt alles sehr anti-freund-lastig anhören was du zu lesen bekommst. aber bedenke bitte eines. keiner hier will dir etwas madig reden oder sonst etwas. DU bist wichtig, DU hast nach hilfe gebeten und es geht hier nur darum wie DU dich besser fühlst.

    liebe grüße
    carnel

    7. Juni 2005

  • Servus Jamie,

    Du schreibst im Thread von karmadorje:

    Zitat

    Es ist doch bei Weitem nicht so, dass alle Beziehungen mit einem trockenen Alkoholiker nicht funktionieren und stets ein unzufriedenes Leben gelebt wird. Das kann ich mir nicht vorstellen.

    Dazu möchte ich Dir zwei Dinge sagen.

    1.) Ich fände es schön, wenn Du statt "es ist doch bei weitem nicht so..." und "ich kann mir nicht..." sagen würdest "es fällt mir schwer zu akzeptieren dass..." und "ich will mir nicht...". Es ist leider sehr oft so und du kannst dir das auch vorstellen, willst es aber zur Zeit nicht.
    2.) Aus dem Zahlenmaterial u.a. der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen sowie dem von diversen großen Selbsthilfeorganisationen kristalliert sich seit Jahrzehnten ein Wert von ca. 2 - 5 % heraus. Stark vereinfacht gesagt: 2 - 5 % der Alkoholiker bleiben trocken. Das heißt im Umkehrschluß, dass 95 - 98% rückfällig werden. Ob Dir diese Zahlen nun passen oder nicht, sie spiegeln leider die Realität wider.

    Es wird Zeit für Dich, aufzuwachen und die Realität zu sehen. Die ist nun mal nicht immer so rosarot und "heile Welt" wie Du das gerne hättest.

    LG
    Spedi

    P.S.: Was hältst Du davon, mal eine Selbsthilfegruppe -am besten eine gemischte Gruppe- zu besuchen um Dich direkt mit Menschen auszutauschen, die Dir einfach um ein paar Jahre tatsächliche Erfahrung in diesem Thema voraus sind und aus der Realität berichten können? Ist zwar manchmal auch hart, aber sehr ehrlich und hilfreich!

  • Hallo alle zusammen,

    @ingane:
    Bin leider vor kurzem arbeitslos geworden. Bin meist den ganzen Tag zu Hause und sitze am PC. Ich beginne Ende Januar eine Weiterbildung, die 2 Monate dauert. Denke, das wird mir gut tun und mich ablenken.

    Dein Mann trinkt momentan nicht? Wie lange schon? Wie lange hast Du gebraucht bis Du eingesehen hast, Du musst "loslassen"? Wie lange waren seine Trinkpausen?

    Zitat von ingane


    Ich überlasse es inzwischen voll und ganz meinem Mann sich seine Trockenheit zu erhalten und daran zu arbeiten.


    Da möchte ich auch hin!!! Es alles gelassen zu sehen.


    So wie auch Carnel schreibt:

    Zitat


    ...wenn er etwas zu seiner entspannung beitragen will tut er das schon

    Du meinst also einfach machen lassen und schauen was kommt? Was mir, das muss ich zugeben, sicher gut tun würde, aber ob ich das hinbekomme? Ich möchte einfach lernen, es auch so gelassen zu sehen und auch so zu handeln. Es kann nur für beide Seiten von Vorteil sein, wenn ich ihm nicht ständig mistraue und mich bzw. ihn frage warum er schon wieder nicht nach den Grundbausteinen handelt.

    Zitat von Spedi


    Ich fände es schön, wenn Du statt "es ist doch bei weitem nicht so..." und "ich kann mir nicht..." sagen würdest "es fällt mir schwer zu akzeptieren dass..." und "ich will mir nicht...".


    Wahrscheinlich meinte ich das. Darum hab ich ja auch schon als Abschlusssatz geschrieben, ich bitte um Berichtigung. Danke also an dieser Stelle dafür. Ich müsste mich wohl mal ein wenig mehr mit den Fakten und Zahlen beschäftigen :roll:?! Aber Zahlen sind so gar nicht mein Ding, die kann ich mir immer nicht merken :D. Aber von den 2% habe ich gehört.

    Thema SHG, habe ich schon dran mal gedacht. Aber bisher noch nicht verwirklicht. Ich habe ja erst einmal euch. Ich hatte ja meinen ersten Thread auch aus dem Grund im Bereich der Alkoholiker und nicht bei den Co´s geschrieben, da ich hoffte, etwas mehr von den LZT zu erfahren. Des Weiteren habe ich einen Bekannten, der auch bereits seit 10 Jahren trocken ist. Dem werde ich auch noch einige Fragen stellen. Er sagt selber, dass gerade die ersten 3 Jahre für ihn nicht leicht waren. Z. B. Träume von Alk waren da keine Seltenheit. Wenn ein trockener Alkoholiker so etwas träumt, wie sollte seine Reaktion darauf sein? Froh sein, dass er aufgewacht ist und evtl. noch mit Herzrasen? Oder ist es auch ok, wenn er denkt, ach war ja nur ein Traum und fand es gar nicht schlimm? Ich glaub, ich muss wohl langsam mal aufwachen aus meinem Traum :oops:. Aber mal ehrlich. Kann man an Hand der Reaktion sagen: "Hey, Du meinst das mit dem Trockenwerden ja gar nicht ernst!", wenn er nicht über den Traum geschockt ist?

    Ich hoffe, ich habe hier nicht wieder zu viele falsche Ausdrucksweisen benutzt...

    Gruß
    Jamie

    Von nichts kommt nichts...

  • Servus Jamie,

    das hier im Forum verfolgte Ziel ist es, den jeweils betroffenen Menschen zu helfen. Du scheinst für mich in Deiner Coabhängigkeit ziemlich gefangen zu sein, und unser Bestreben ist es Dir Wege aufzuzeigen, wie Du Dich aus deiner Abhägigkeit lösen kannst.

    Ich sag's mal ganz offen und brutal:
    Uns geht es hier nicht um Deinen Partner!
    Von mir aus säuft er sich zu Tode, das ist seine Sache!
    Du bist hier und willst Hilfe für Dich, das ist wichtig!
    Wenn er Hilfe will, kann er sich selbst Hilfe holen - er weiss, wie das geht!

    Von daher befasse ich mich auch nicht mit seinen Träumen. Wenn er dazu eine Erläuterung will, kann er sich jederzeit selbst kundig machen...und was "man" anhand von Reaktionen sagen kann, interessiert auch nicht - keiner hier im Forum hat die Telepathie für sich gepachtet...

    Was wir aber tun können, ist Dir praktische Hinweise zu geben, wo Du Dich sinnvollerweise zusätzlich zum "hier lesen und schreiben" hinwenden kannst, da Dein Informationsbedürfnis scheinbar noch nicht gestillt ist. Und darunter fällt u.a. eine gemischte SHG. Auch ein Termin bei der Suchtberatung kann für einen Co-Abhängigen erhellend sein. Alles nur Ideen, was Du daraus mitnimmst, ist Deine Sache.

    LG
    Spedi

  • hi jamie,

    in deinen ganzen fragestellungen..bspsweise: wie reagiert er, was denkt er etc.... suchst du nach antworten die du so wie du sie willst niemals finden wirst.

    du willst es entspannter sehen etc... aber suchst nach dem weg des, für dich, geringsten widerstands. nämlich dem das alles schicki wird.

    ich, als alkoholiker, würde mir niemals anmaßen zu einem verschwindend geringen teil der menscheit zu gehören der es eine weile schafft trocken zu bleiben ohne shg, therapie oder oder oder... zumindest einmal die einstellung muss von VORNHEREIN stimmen. und nicht einmal das tut sie bei deinem freund. also was soll da dabei rauskommen?

    und es gibt nix was du tun kannst, ausser nach dir zu schauen.

    spedi hat es schon geschrieben, aufwachen heisst es. und zwar für dich.

    natürlich wirst du, wenn du genug leute fragst, irgendwann DEINE antworten bekommen. aber ob die dir helfen werden nur weil sie nach deinem geschmack sind???

    liebe grüße
    carnel

    7. Juni 2005

  • ..nochmal zur erklärung..

    der widerspruch in DEINEN ANTWORTEN soll darauf hinweisen dass es eben keine "wahren antworten" gibt die zugleich die situation schönreden

    carnel

    7. Juni 2005

  • Hallo Jamie,


    Zitat von jamie1


    @ingane:
    Bin leider vor kurzem arbeitslos geworden. Bin meist den ganzen Tag zu Hause und sitze am PC. Ich beginne Ende Januar eine Weiterbildung, die 2 Monate dauert. Denke, das wird mir gut tun und mich ablenken.


    Ich hatte Dich nach Deinen Hobbys, Interessen gefragt, nicht was Du beruflich machst. Ist der PC Dein Hobby? Sonst nix?


    Zitat von jamie1


    Dein Mann trinkt momentan nicht? Wie lange schon? Wie lange hast Du gebraucht bis Du eingesehen hast, Du musst "loslassen"? Wie lange waren seine Trinkpausen?

    Nein, mein Mann ist zur Zeit trocken. Er hatte im Sommer letztes Jahr eine LZT gemacht.
    Als wir nicht mehr die Miete bezahlen konnten und als meine Tochter ihrer Ergotherapeutin gegenüber sagte das wir nur noch streiten würden, als ich Gespräche mit einem ehemaligen Suchtberater hatte und als ich hier im Forum einige Threads gelesen hatte, wurde mir klar das Schluss sein muss, ich hatte meinen Tiefpunkt erreicht und gab auf, ich konnte nicht mehr.
    Wie lange seine Trinkpausen waren kann ich Dir nicht sagen und selbst wenn ich es könnte, was bringt Dir das? Nichts! Dein Freund ist ein erwachsener Mann, er ist für sich selbst verantwortlich! Du möchtest das er sich so verhält wie Du es als richtig ansiehst, aber so wird das nicht funktionieren, Du kannst ihn nicht ändern! Solange wie Du Dich so rührend um ihn sorgst, wird alles so bleiben, er wird nix ändern, im Gegenteil er wird weiterhin in seinem Selbstmitleid baden und Dir was vormachen, so nach dem Motto: "Ich armer, armer Alkoholiker, ich habe es aber auch soooo schwer.........." Du kannst seine Krankheit nicht verstehen, auch nicht wenn Du Dir noch so viele Infos darüber holst!
    Stell Dir doch einfach mal vor Dein Freund hätte eine Geliebte und er würde Dir davon erzählen, würdest Du Dich dann auch so um ihn kümmern? Wie würdest Du darauf reagieren?


    Zitat von jamie1


    Da möchte ich auch hin!!! Es alles gelassen zu sehen.

    Wenn Dein Freund nächstes Mal wieder jammert wie schlecht es ihm geht und wie schwer es ihm fällt nichts zu trinken, dann horch mal in Dich rein! Was fühlst Du bei seinen Worten, wie geht es Dir dabei? Gut oder schlecht?

    Er kann es schaffen, er kann vom Alkohol loskommen, aber dazu musst Du ihn erstmal loslassen, damit er begreifen kann!

    Ich denke auch, wenn Du wirklich willst, dann hast Du auch ein Hobby, eins was Dich mal auf völlig andere Gedanken bringt......

    Viele Grüße von
    Ingane

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