Hallo Jenny,
da ich etwas schreibfaul bin, hänge icheinfach mein Schreiben von der Vorstellung an. Ich glaube, daß ich darin vieles beschrieben habe.
Habe jetzt auch einiges der anderen Berichte gelesen um andere Erlebnisse zu vergleichen. Es liegt mir sicher nicht daran, Katastrophenturi zu sein. Ich finde es super, daß es Menschen gibt, die offen zu Tatsachen stehen.
Aber die Frage, die mir am meisten brennt, kann mir keiner beantworten: Wenn ich ihn nicht verlieren will. - Aufgeben gehört nun nicht zu meinen Stärken und Tugenden - Was muß geschehen, damit er das Problem erkennt und es ändern will?
Hier nun die KOPIE:
Hallo Leute,
nun versuche ich es mal auf diesen Weg und hoffe, dass ihr mir helfen könnt, das Ei des Kolumbus zu knacken.
Seit 41/2 Jahren lebe ich nun in einer Beziehung. Als wir uns kennen lernten, waren wir zuerst gute Freunde. In dieser Zeit machte er gerade die harte Zeit seiner Scheidung durch. Aber die ist ja bekanntlich nie die Leichteste!
Damals habe ich versucht, ihm Halt als Freund zu geben. Bereits damals war mir klar, dass die Familie wegen seiner „Sauferei“ und der „guten Freunde“ kaputt gegangen ist. Es soll keine Vorentschuldigung sein, dass ich seine „Freunde“ angreife. Aber ich bin halt ein Freund, der jemandem sagt, wenn er in meinen Augen Fehler macht und nicht nur froh bin, einen Pausenclown zu haben.
Gerne würde ich euch hier die Situation erklären. Er ist der Meinung, dass er kein Aklproblem hat. Was meint ihr dazu und wie soll ich reagieren?
Sein Trinkverhalten: Er trinkt ausschließlich Bier. Bei einer Größe von 174 cm und einem Gewicht von gerademal 60 kg reichen 2 davon aus, dass er „wackelt“.(d.h. Er wiegt sich auf dem Stuhl und wird bereits unsachlich) Leider trinkt er dann auch noch weiter. Er schläft nie ein, jedoch wird er lästig, indem er alles 5x erzählt und ganz sicher immer recht hat. Außerdem liebt er dann auch alle und jeden. Jedoch zähle ich zu der Ausnahme. Früher war es die Familie, jetzt ich. Vermutlich immer die Personen, die ihm besonders nahe stehen. Bisher hat er mich noch nie geschlagen. Soweit reicht seine Beherrschung (noch?!)
Wie bereits erwähnt, er trinkt nur Bier. Das nimmt er zur Rechtfertigung, dass er kein Aklprob hat. Das „kein Problem haben“ zeigt sich aber darin, dass er, wenn er seine 2 Bier hat, alles in den falschen Hals bekommt. Wenn ich meinen Mund halte und gar nichts sage, dann ist es auch verkehrt. Aber was erzähle ich euch?! Ist euch sicher bekannt.
Er: Ist ein wirklich lieber Mensch! Ich kenne niemand, dem er nicht sympathisch ist oder der ihn nicht mag. Wo er ist, ist auch immer Stimmung. Auch wenn er nicht getrunken hat. Darum hab ich ja das Problem, dass ich keine Unterstützung habe, wenn ich der Meinung bin, dass es nicht zum guten Ton gehört, selbstverständlich Alkohol anzubieten. Ich selbst trinke fast nie. Alkohol in jeder Form (bis auf Eierlikör ) schmeckt mir einfach nicht. Auch mag ich es nicht, wenn ich unter Strom stehe und mich dann so dümmlich oder primitiv benehme, wie ich es bei anderen beobachten kann.
In der Arbeit: Er hat eine Führungsposition und ist auch dort sehr „beliebt“. Er rafft es nicht, dass die jüngeren Kollegen ihn gerne als Freund ziehen und nach der Arbeit auch mal gerne noch mit ihm „ein Feierabendbier“ trinken, weil sie dann etwas zu lachen haben, wenn es halt 2 werden. Sein Job ist gesichert, da die Firma insgesamt säuft. So viele Fehler könnte er gar nicht machen, dass er wegen Alkohol Ärger bekommt. Trotzdem ist er in seinem Job aber super und macht nichts, was nicht leicht von ihm ausgebügelt werden könnte.
Seine Werte: Alles definiert sich über das Geld. Was teuer ist, ist gut. Altes ist Schund. Das kommt noch aus dem Elternhaus. Diese Eltern – Mutter und Stiefvater waren auch schon in der Kneipe zu finden. Er hat 6 Geschwister. Manche kennt er, andere wurden zur Adoption freigegeben. Wer sein richtiger Vater ist, hat er nie erfahren, jedoch wurde er vom Ersatzvater verprügelt. Selbstwertgefühl hat er gar keines, obwohl er immer versucht, den großen Macho zu spielen.
Puh!!! Wer macht sich noch die Arbeit und liest dieses blöde Gejammer von mir?
Also. Bis jetzt habe ich vieles versucht. Z. B. Wenn wir mit dem Motorrad unterwegs waren, habe ich gesagt, dass ich keinem verbieten kann, zu trinken und zu fahren. Deshalb könnte mich auch keiner zwingen, in die gleiche Richtung zu fahren. Seitdem funktioniert es und wenn’s mal schief geht, biege ich in die andere Richtung ab.
Nun das Ende. Was soll ich eurer Meinung nach tun? Hat er vielleicht tatsächlich kein Problem mit Alkohol? Was kann ich machen?
Ich bedanke mich für eure Zeit, die ihr euch genommen hat und wünsche allen einen schönen Tag.