Der Führerschein für den Menschen ohne Alkohol!!

  • Ich bin entgiftet.Der letzte Schluck,wie lange ist das schon her?

    Mir erscheint es wie eine Ewigkeit

    Was heisst eigentlich entgiftet?
    Ich habe doch nur gute Sachen getrunken.

    Der Whisky,der Weinbrand oder das Glas Bier,ist doch nicht vom billigen Jakob gekauft worden.

    W i e s o denn Bitteschön Gift?
    Ich soll mir eine Gruppe suchen,wurde mir gesagt,Warum?Wofür brauche Ich eine Gruppe?

    Na gut,ihr habt ja recht:Welche Gruppe darf es denn sein für den gnädigen Herrn?Iss doch egal,D i e sind doch alle gleich.Zuerst wollen Sie deine Geschichte hören um sich daran aufzugeilen,anschliessend fachsimpeln und schließlich wird die Aussage getroffen.

    Sie haben die letzten x..... Jahre zuviel getrunken!

    Kunststück,wenn ich denen alles erzähle.Ich werde also nichts sagen.
    Aber was soll ich denn da?Ich bin bisher überall durchgekommen.

    Na gut,gehe da mal eben hin,hole mir ein paar kleine Tipps&Tricks ab.

    Kostet ja nichts und kann man vielleicht irgendwann mal gebrauchen.

    Ich lasse anrufen,einen Termin verabreden und die genaue Adresse durchgeben.Warum soll ich das selber machen,mein Umfeld möchte ja,daß ich trocken werde und bleibe.

    Was für ein schreckliches Wort trocken!!!

    Montag:

    Ich habe ein schreckliches Wochenende hinter mich gebracht.Ein verdammtes blödes Gefühl,Magenkrämpfe,Juckreiz,leerer Kopf.Ich hätte da ein altes Hausmittel,das man ja anwenden könnte,aber ich kann-da- ja nicht mit einer Fahne ankommen.

    Hinterher Zähne putzen mit Mundwasser spülen und Pfefferminze lutschen.Hat keinen Zweck, das kennen D i e !?!?Was mache ich jetzt nur?

    Der Zeiger der Uhr läuft unerbittlich auf 18:00 Uhr zu,denn um diese Zeit,soll ich da antreten.

    Ohne den Beistand aus der Flasche und anderen Hilfsmitteln mache ich mich auf den Weg.Schnell ist die Strasse,das Gebäude und die Tür gefunden,aber was ist das:D i e verdammte Tür ist verschlossen.

    Noch ist die Entschlossenheit,zu diesem Verein zu gehen,nicht gebrochen.Kurzer Blick nach rechts zur Klingelleiste .Ach Du Schreck,48 kleine Knöpfe,die mich zum lesen der dazugehörigen Namensschildern auffordern-eine Entscheidung von großer Tragweite zu treffen.Ich beginne die Namen von oben bis unten durchzuforsten,aber leider ohne Erfolg.

    Na ja,man kann nicht alles haben.Ich habe es ja versucht und das da nichts von Sucht und/oder Alkohol auf den Namensschildern zu lesen ist,dafür kann ich doch nun wirklich nichts.D I E hätten doch ein großes Plakat aufhängen,oder mich an der Tür erwarten können.

    Schneller als gekommen bin ich verschwunden, mit einem sehr guten Gewissen. Denn ich war da,ich hatte den Mut gehabt und war entschlossen gewesen,dem Alkohol den Stempel der Vergangenheit aufzudrücken.

    Diese verdammte Tür,warum ist sie verschlossen gewesen???

    Daheim angekommen-Fragen-Vorwürfe-alles Lüge,dann aber die helfende Hand,weisst Du was,ich rufe da nochmal an.Gerettet,so etwas kann viel Zeit in Anspruch nehmen.


    Dienstag

    Telefonische Anfrage:Termin Donnerstag.

    Donnerstag

    Die gleiche Prozedur wie am Montag-mit weichen Knien,Gummi in den Beinen und tausend Gedanken im Kopf gehe ich zur Schlachtbank.Hinter großen Fenstern neben der Eingangstür bewegt sich etwas,die Tür öffnet sich,ich werde von einem Mann begrüßt und herein gebeten.

    Jetzt ist es passiert,ich bin in deren Fängen,und das auch noch halbwegs freiwillig.Vornamen wurden ausgetauscht,Kaffee angeboten und ein wenig über Gott und die Welt geplaudert.Kein erhobener Zeigefinger,kein böser Blick,keine Strafpredigt,keine quälenden Fragen,kein...kein...kein.

    Ja,wo bin ich denn hier gelandet?Bei den"Heiligen Samaritern"?

    Aber Hallo,diese Art und Weise kam mir doch wie gerufen.

    Halt-Stopp beinahe hätten sie es geschafft.Die wollten mich einseifen und gefügig machen,um mich hinterher zu rasieren.Meine Angaben beschränkten sich auf den Vornamen,Beruf Alter.

    Auf die Frage:Bist Du Alkoholiker?
    Kam ein schnellesNein aus mir herraus.Was sollte mir denn da unterstellt werden?Ich habe doch noch nie im Rinnstein gelegen oder habe mich zu den Pennern am Hauptbahnhof gesellt,-Na gut,ich hatte da schon mal einen kleinen Aussetzer.

    Ja,also gut,es waren schon ein paar Aussetzer mehr als ich mir eingestanden habe,aber dann hätte ich doch schon längst auf den Stoff verzichten müssen.

    Meine teilweise etwas eigentümliche Art der Fortbewegung konnte ich ja mit den Worten-ich bin ein Mann von de Küst-(Seemann)erklären.

    Aber das mit der Sprache und mit dem Gedächtnis,dafür hatte ich schon lange keine glaubwürdige Erklärung mehr zur Verfügung!!


    Diese Geschichte,ist Urheberrechtlich nicht geschützt,und dient der Arbeit mit Suchtmittelabhängigen,die unentschlossen sind,eine SHG zu besuchen!

    Gruß Andi

  • interessant.

    so hab ich auch mal rumgeeiert.

    nämlich zu jener zeit als ich selber nicht den wunsch verspürte nicht mehr zu trinken. es eher von außen kam.

    das war vor 6/7 jahren.

    solange mußte ich noch weiter trinken und konnte aus gruppen wie diesen nicht schöpfen.

    erst als ich nicht mehr trinken wollte konnte ich annehmen und wieder für mich handeln. jetzt darf ich sogar ins leben zurückfinden.

    danke andi für den beitrag.

    lg panther

    Kompromisse bedeuten ein Rückfall riskieren
    (vor dem trink - Rückfall geht ein Verhaltensrückfall vorraus)
    nicht Trinkende seid 04.03.07

  • Klasse auf den Punkt gebracht, aber wenn du tief genug unten bist, nimmst du jede hilfe gerne an. Lebe jetzt 3 Jahre trocken, aber diesen Kampf am anfang vergisst man nicht. Jetzt muß ich nicht mehr kämpfen! wünsche Dir viel Erfolg, daß du hart an dir arbeiten kannst mit der entsprechenden Hilfe an deiner Seite! Informiere uns mal, wo du gerade gedanklich stehst. Wünsch Dir alles Glück dieser Erde!

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