Ganz am Anfang und doch mittendrin

  • Hallo, ich ( Co - Abhängige, seit 24 Jahren verheiratete und Mutter zweier erwachsener Kinder) suche den Rat und Erlebnisse von Gleichgesinnten.
    Mein Mann ist seit 15 Wochen trocken, geht nur einmal wöchentlich zur SHG.
    Wir sind seitdem wie ein frisches Paar. Alles ist anders. Nur die Sorgen oder Probleme unserer Ehe sind gleich. Oder doch nicht? An manchen Tagen merke ich, dass wir schon sehr , sehr weit auseinandergelebt lebten. Gefühle waren abgestorben.
    Jetzt ist alles anders. Aber gefühlsmäßig geht noch nicht sehr viel.
    Und dann immer die Gereiztheit . Wegen jeder Kleinigkeit kriegen wir uns in die Haare. (Sicher normal für die Entzugszeit??) Dabei möchte ich jetzt doch endlich wieder glücklich sein.
    Habe ich zuwenig Geduld?
    Bestimmt bin ich nicht die Einzige mit diesen Sorgen.
    Ich freue mich auf euere Antworten,
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo gotti!

    Sei doch froh darüber, das dein mann schon 15 wochen ein alkoholfreies leben führt und regelmässig in eine selbsthilfegruppe geht.
    Erwarte doch nicht gleich wunderdinge, denn er muss sich doch erst mal orden wo er steht.
    Die 24jahre ehe bleiben so, wie sie waren denn daran ist nichts mehr zu änders, da es vergangenheit ist.
    Ist es ihm jetzt ernst, so wird es eine neue beziehung die ihr eingehen werdet und es wird nie mehr so sein wie früher, weil jetzt das suchtmittel nicht mehr da ist was ihn so werden lies wie er war.
    Es muss doch neues vertrauen aufgebaut werden und das geht nicht von heut auf morgen.
    Ich sage mir immer, ich habe ja auch über jahre hin gesoffen, also braucht es zeit um eine gesunde zufriedene abstinenz zu haben.
    Dein mann muss erst mal belastbar für die neue situation werden und sein selbstwertgefühl stärken, das gleich zählt auch für dich.
    Als ich damals nach meiner thera nach hause kam, besuchte ich gleich eine SHG fragte aber meine frau, ob sie auch mitgehen wolle.
    Sie ging mit und redete dort mit anderen CO abh. Sie lernte viel, vor allen dingen, das sie für sich verantwortung hat und sich nicht nur nach den bedürfnissen des abhängigen richten solle.
    Ich höre des öfteren von co`s, ach wäre er doch wieder so wie früher als er noch nicht so viel trank.
    Von diesem satz sollte man sich schnell verabschieden, denn wäre es so, so kommt das gleiche wieder.
    Wie früher kann es nie mehr werden aber anders. Für dich wäre es wichtig auch was zu machen, denn bleibst du nicht auf augenhöhe mit deinem mann, so bleibt einer auf der strecke.
    Es geht nämlich nicht, das wenn er nichts mehr trinkt sich alles von selbst erledigt. Es treten neue situationen auf, wo der partner anders reagiert wie früher und damit muss man lernen umzugehen.
    Der trockene alk übernimmt wieder verantwortung für dinge die er während seiner saufzeit nicht konnte und da gilt es lösungen zu finden die beide zufrieden stellen.
    Nimm dir zeit und geht mit kleinen schritten aufeinander zu, den vertrauen muss beiderseitig erst wieder aufgebaut werden.

    Ich wünsche dir und deinem mann alles gute auf den weg zu einem zufriedenen miteinander und das ihr sorgsam und respektvoll mit euch umgeht.

    Herzlichst heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Guten Abend Heinrich,
    vielen Dank für deine Antwort. Sie baut mich sehr auf und gibt zum Nachdenken. Keine Angst aber, denn ich bin selbst auch in der Angehörigengruppe in unserem Ort. Dort reden wir über alles mögliche, natürlich auch über meine/unsere Probleme. Es gibt auch eine ältere Frau, die mir schon viel geholfen hat. Sie redet auch aus eigener Erfahrung, was alles anschaulich macht.
    Wahrscheinlich bin ich ganz schön ungeduldig. Das ist leider sehr oft meine Art. Aber ich bemühe mich schon, diese Ungeduld meinem Mann gegenüber zu bremsen. Ich denke, dass da schon noch viel Liebe auf beiden Seiten übrig ist.
    Danke, für deine Worte.
    Dir und deiner Frau wünsche ich auch eine gute Zeit,
    Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo,
    jetzt habe ich schon sooooooo viel in allen möglichen Threads gelesen, mich oft eingemischt (hoffentlich nicht zuviel Mist verzapft), da ist es mal an der Zeit, mich hier noch mal zu melden.
    In den letzten Wochen habe ich auch sehr, sehr viel nachgedacht, über das Gelesene. Ich glaube, ich bin schon als Kind Co - abhängig geworden. Abhängig von meiner dominanten Mutter. Die hat zwar keinen Alk getrunken, aber ansonsten alles bestimmt. Dumm wie ich war (und immer noch bin !?) habe ich das nicht gemerkt, bis heute. Meine ältere Schwester hats eher gerappelt, und ist schnell ausgezogen.
    Dann habe ich einen dominant-erzogenen und dominant gewordenen Mann geheiratet, den ich (bin ja Erzieherin mit Fachabitur!) umerziehen wollte. Am Anfang hat es ja auch so ausgesehen, alles lieb, charmant, fürsorglich,... Bis ich gemerkt habe, dass er doch öfter trinkt. Heimlich.
    Zwischendurch - die Kinder. Sehr viel Erziehung blieb an mir hängen. Vor allem die Besuche in den Schulen. Aber meistens war ich froh, alleine gehen zu können, denn in seinen "Zuständen" wollte ich ihn gar nicht mitnehmen.
    Die Zustände haben sich im Lauf der Jahre ( wie allseits üblich) gehäuft. Geburtstage etc. liefen immer auf Fiasken heraus. Ich habe mich so oft für ihn geschämt und wurde selbst nur heruntergeputzt, weil mein Mann ja alles so viel besser weiss und kann. -- Erbe väterlicherseits ----
    Mein Selbstwertgefühl ? habe ich eines?
    MEine Arbeit liebe ich. Ich liebe Kinder, auch wenn sie oft nerven, denn ich bin nicht nachtragend. Aber , die "lieben " Kolleginnen! (Bekanntes Problem in allen Kitas). Ich rede hier nicht von "Mobbing". Es ist einfach: Nicht gönnen. Nicht gönnen, dass man ein Lächeln auf den Lippen zustande bringt. Dass Eltern auch mal zufrieden sind. .... Da wird krampfhaft nach Fehlern gesucht und natürlich gefunden, denn bei ständiger Kontrolle, ohne Selbstwertgefühl kann sich jeder vorstellen, was passiert.
    Und mein Mann hat für sowas "keinen Nerv". Das wollte er noch nie hören.
    Alleine war ich trotzdem nicht. Ich bin eigentlich sehr "umgängig". Sportlich und ehrenamtlich habe ich viele Bekannte. Meine damalige gute Freundin hat sich schnell scheiden lassen, nachdem sie merkte, dass ihr Mann trinkt. Aber : "BEI UNS WAR ES DOCH NICHT SO SCHLIMM!" Ich war echt sehr naiv.
    Bis die Kinder älter wurden, die Exzesse häufiger und ich nicht mehr konnte. Ich stellte ein Ultimatum. Das wurde natürlich nicht eingehalten. Dann hat es noch ein paar Wochen gedauert, in denen ich begreifen musste: Hast du noch ein kleines bisschen Rückgrat? Willst du deinen Kindern nicht doch ein Vorbild sein? Und da schaffte ich es. Entweder sofort zum Arzt od. ä. oder ich zum Anwalt.
    Mein Mann brauchte an diesem Abend 10 Minuten, um sich zu entscheiden. 10 Minuten später begleitete ich ihn zu einer SHG. Seitdem ist er Trocken.
    Seitdem arbeite ich an mir. Durch euch alle hier. Durch meine SHG. Und natürlich meine Höhere Macht.
    In der letzten Woche habe ich mit meinem Schwager tapeziert. Das Wohnzimmer meiner Eltern. Sie sind ja sehr , sehr dankbar, aber wieder und wieder spürte ich "Dominanz" meiner Mutter. Jetzt, wo ich auf mehr
    "höre". Naja, die körperlliche Anstrengung, dann Druck auf der Arbeit, mein Mann keinen Nerv für mich , ------- Da kommt man schon ins Grübeln.
    Heute der krönende Abschluss: mein Mann "muss" 10 Min. im Auto auf mich warten. Kommt ins Geschäft, brummt was von: wie lange dauerts noch, das dauert ja ewig! Verschwindet wütend und versteht nicht, dass ich die Verkäuferin gebeten habe, ein Mittel für seinen Schuppen zu suchen. Er sitzt wie "der Blödel" im Auto - so seine Meinung. Wie ich dann bei der Verkäuferin ausgesehen habe, will er nicht kapieren. --- Seitdem ist bei uns Funkstille.
    So. Nun habe ich mich ausgelassen. Vielleicht liest ja einer mein verkorkstes Leben. Dabei bin ich eigentlich ein fröhlicher Mensch.
    Euere Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,

    es ist immer wieder sehr interessant und erschreckend wie oft ich hier meine Geschichte lese.

    Mein Nochmann hat es immer noch nicht geschafft, ich lebe aber seit 5 Monaten endlich wieder und das ist das was für mich zählt.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hallo Malou, hallo Elocin,
    schön, dass ihr mich versteht :!:
    Zu deiner Frage Malou:
    Mein "lieber " Mann hat vorhin mit mir Abendbrot gegessen, mit mir ganz normal geredet, als ob nichts vorgefallen wäre. Auf meine Frage, warum er den ganzen Nachmittag nichts mehr gesagt hat, kam die Antwort: Du hast doch auch nichts mehr gesagt.
    Und damit ist wieder alles o.k.
    Was soll ich machen? Jetzt weiter beleidigt zu sein hilft doch nicht weiter. Oder?
    Stillheimlich hat er es ganz bestimmt gemerkt, dass er einen Fehler gemacht hat, aber er kann ihn halt nicht zugeben. Ich hoffe, dass er das noch irgendwann in seiner SHG lernt. Ansätze von Entschuldigungen hat er gleich nach den ersten Stunden gezeigt. Also, die Hoffnung stirbt zuletzt. Oder???
    Ach ja, wir wohnen natürlich noch immer zusammen, teilen auch noch immer unser Ehebett. Mit dem kleinen Unterschied: jetzt bin ich meistens die erste, die schnarcht :)
    Tschau, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo, schnell nochmal,
    es hat mir gutgetan, heute hier soviel zu schreiben. Auch wenn das meinem Mann ein wenig suspekt ist. Er macht sich jetzt - nüchtern - wahrscheinlich schon so seine Gedanken über sein Verhalten. Schade, dass wir uns nicht besser aussprechen können. Vielleicht kommts ja noch, irgendwann?
    Malou, wie geht es deinem Freund? Seid ihr wieder zusammen?
    Und dir Elocin, wünsche ich dass dein Mann auch die Kurve kriegt. Ist zwar im Moment noch nicht ganz das Wahre mit uns, aber schon 1000000 mal besser als Vorher. Aber :!: LEBE WEITER !
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • ,

    hallo gotti!

    Du kopierst doch voll deine mutter in deiner schon 24 jährigen ehe.
    Du hast damals deinen mann, so zurechtgerückt, wie du ihn haben wolltest und er hat es mit sich machen lassen.
    Ich glaube nicht, das er jemals dominant war, sondern nur andere ansichten hatte, die nicht in dein chema passten.
    Als dir ihm seine sauferei zuviel wurde, hast du ihm die pistole auf die brust gesetzt, um was von ihm zu fordern, wie du es schon immer machtest, weil du nichts anderes gelernt hast.
    Bist du überhaupt bereit, was an dir zu ändern?
    Dann frage dich mal, was dich hindert, deinen mann anzusprechen um sich mit ihm über eure beziehung auszusprechen.
    Hast du angst vor verletzungen, die ihr euch gegenseitig zufügen könntet.
    Ich glaube, dein mann möchte gleichberechtigter partner sein, aber dieses durfte er von anfang an nicht in eurer ehe.
    Du hast dir die hosen angezogen und obwohl er am anfang dagegen ankämpfte, hatte er nach einiger zeit den kampf augegeben und um das alles ertragen zu können zu flasche gegriffen. Mit den jahren kam dabei das raus wie es jetzt bei euch ist.
    Braucht so nicht sein aber in ein paar dinge war es bei mir ähnlich.
    Am anfang unserer ehe war ich die bestimmente person, die sagte wo der weg lang ging.
    Es gab auch keinerlei streit, denn meine frau war damit zufrieden, weil ich mich auch in anderen dingen gut behaupten konnte.
    Ändern tat sich erst etwas, als unsere tochter mit 5 jahren an allergie asthma erkrankte.
    Da drehte sich alles um die krankheit meiner tochter, womit ich die ersten jahre noch gut zurecht kam.
    Mit der zeit stand bei meiner frau nur noch die krankheit meiner tochter im fordergrund und unsere ehe rückte immer mehr in den hintergrund. Sagte ich mal was, so hatte ich meine frau am halse und sie stellte mich so dahin, als wäre mir unsere tochter nicht wichtig.
    Sie machte damit meine tochter kränker als sie war und die wäre doch blöd was daran zu ändern.
    So fing mein absturz in die sucht an, weil, um das ertragen zu können ich vermehrt zur flasche griff.
    Ich habe mir mal gedanken darüber gemacht, woher das alles kommen könnte.

    Ich hatte ein schöne kindheit und konnte machen was ich wollte, wurde aber nie dafür zur verantwortung gezogen.
    Meine mutter hüllte mich im mantel der geborgenheit ein, stellte ich streiche an die nicht richtig waren so schützte sie mich.
    Da mein vater den ganzen tag an der arbeit war, bekam er davon nichts mit, denn erziehung war damals sache der frau.
    Mir wurde nach meiner saufzeit bewusst was ich in meiner kindheit nie gelernt hatte und unbewusst mein späteres leben bestimmte.
    Mir wurden in meiner kindheit keine grenzen gesetzt und wie konnte ich später selbst grenzen setzen wenn ich es nicht gelernt hatte.

    Dein mann soll dich zufrieden stellen, wofür du selbst zuständig bist.
    Du setzt deinen mann schwer unter druck, wofür er noch nicht belastbar genug ist, genauso wie du.
    Ihr habt beide angst, dinge anzusprechen, die euch nicht passen, weil ihr euch dabei verletzt fühlen könntet.
    Weißt du überhaupt, ob dein mann zufrieden ist, das er nicht mehr trinkt oder er sich nur krampfhaft trocken hält, weil du es so möchtest.
    Ich habe dir schon mal geschrieben das alles nur in kleinen schritten geht, aber dazu gehört, die leichen (probleme) in sich zu entsorgen und nicht, es bei den partner zu machen, denn dafür ist der verantwortlich.

    Ich bin ein alter spritkopf, der auch weiss was co-abhängigkeit heisst, da ich dieses bei meiner tochter bin.
    Ich konnte meine tochter nicht mit gewalt von der suaferei wegbringen, genauso weinig, wie es meine frau bei mir konnte.
    Ich konnt aber eins, ihr hilfe anbieten. Da sie diese nicht wollte musste ich mir grenzen ihr gegenüber setzen und zeigen wie weit sie bei mir gehen kann.
    Das ist mir bestimmt nicht leicht gefallen und ich habe dabei gelitten wie ein hund.
    Bei allem musste ich nicht meine tochter oder meine frau die es nicht wahr haben wollte aushalten, sondern mich selber musste ich aushalten.
    Das dadurch spannungen zwischen uns entstanden ist normal und um diese abzubauen brauchte ich einen mülleimer wo ich sie lassen konnte.
    Ich wusste, wo ich darüber reden konnte und die verständnis für meine situation hatten.
    Ich kann deshalb verstehen wie es bei euch ist, weil ihr beide noch nicht belastbar genug für manche dinge seit und angst, hilflosigkeit, wut, enttäuschung sehr gross ist.
    Abstinenz zu leben will gelernt sein und ihr steht noch am anfang des weges.
    Euer gefühlsleben hemmt euch noch dabei, weil die angst da ist seine gefühle auszusprechen.
    Meine frau und ich haben fast 3jahre dazu gebraucht um eine gewisse zufriedenheit zu haben.
    Es werden noch viele steine im wege liegen, die ihr beiseide räumen werdet, aber es lohnt sich, so schwer es einem manchmal auch fällt dieses auszuhaltenn

    Es grüsst recht herzlich heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Malou,
    erst mal schade, dass es bei dir wirklich so kommen muss. Aber wichtig ist einfach die Konsequenz. Alles Gute, viel Kraft für dich.!!!
    Keine Angst, nach der langen Zeit gebe ich meinen Mann nicht so leicht auf. Wenn ich so neben ihm liege, seinen Schlaf beobachte, dann - ich liebe ihn. Ganz einfach. Und wir geben nicht auf.
    Jetzt zu dir Klaro.
    Vielleicht hast du was anderes rausgelesen, aber die "Hosen" hatte und habe ich bei meinem Mann nie angehabt. Ich traue mich jetzt noch nicht vieles auszusprechen, weil ich Angst (?) vor seiner Reaktion habe. So ist das.
    Mein Mann kommt aus einer Familie, in der der Vater der "Oberste Chef" ist. Jeder (seine Frau sowieso ) hat, kuscht immer noch vor ihm. Ich will dir hier ein kleines Beispiel schreiben, wie es bei Vater und Sohn abläuft:
    Einkaufen. Der Mann hat den Einkaufszettel, schiebt selbstverständlich den Wagen, nur er kann richtig aus- und einräumen, ... Reicht das?
    Meinst du, dass das nur ein Ausweg aus meiner Dominanz ist.?
    Du hast mir viel zum Nachdenken gegeben, aber ich will nicht noch mehr Co werden als ich schon bin.
    Grüße, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Bin nochmal da.
    Mein Mann hat gewusst, dass sein Vater nicht richtig handelt, seine Mutter zuhause unterstützt, sich um Probleme seiner Geschwister gekümmert - da waren wir noch nicht verheiratet - . Aber er behandelt mich genauso wie sein Vater die Schwiegermutter. Mit dem Unterschied, dass ich selbst arbeiten gehe und schon immer ein eigenes (wenn auch kleines ) Gehalt habe. Vielleicht erscheine ich dadurch dominant? Meine Schwiegermutter ist komplett abhängig.
    Jedenfalls ist heute viel zu schönes Wetter, als dass ich mir schon wieder mal Gedanken über meinen Schwiegervater mache!!! :!:
    Ich nehme meinen Hund und verschwinde.
    Tschau, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Bin wieder da.
    Habe mir heute natürlich viele Gedanken zu Heinrichs Antwort gemacht.
    Es war eigentlich logisch, gleich am Anfang zu denken, dass ich Schuld bin, dass er säuft. Keine Frage, denn ich war/ bin noch fast immer an allem Schuld. Ach, ich mag hier keine Beispiele schreiben.
    Es hat lange gedauert (bestimmt 15 Jahre) bis mir deutlich geworden ist, dass mein Mann schon vor unserer Bekanntschaft getrunken hat. Es war damals nur eben nicht so häufig und nicht so viel. (Hat mir meine Schwiegermama nach und nach gebeichtet - "Er musste halt Schicht arbeiten, schwer, ...) Dass sich das Trinkmass erhöht, logische Folge siehe Foren - habe ich leider erlebt.
    Meinst du ich bin dominant, weil ich ihn so oft gedeckt habe. Sein Verhalten (wenn er besoffen war ) entschuldigt habe bei Verwandten und Freunden?
    Klar, ich musste fast immer allein zu Elternabenden oder - sprechtagen. Probleme (hatten wir genug, beide haben abgebrochen) durfte ich lösen. "Ich arbeite ja nur halbtags und er ist immer fort (Schicht)." Schicht arbeiten heisst aber auch, dass er an manchen Tagen zuhause war, an denen er gut mitgekonnt hätte. Hinterher bekam ich dann zu hören: Warum hast du das nicht mit dem Lehrer besprochen, oder jenes vergessen?
    Nein, ich bin alles andere als dominant. Nicht mal gegenüber meinem Hund . Der macht trotz einjähriger Hundeschule manchmal was er will. :roll:
    Übe ich Druck aus, wenn ich meinen Mann frage, warum er mich (bestimmt ein dreiviertel Jahr her) nicht mal wieder in den Arm nimmt? Damit meine ich keinen S..
    Muss jetzt aufhören, Pause machen,
    grüße euch alle, Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hi Gotti,

    ich war in der ersten Zeit nach Beginn des Trockenwerdens auch sehr gereizt und jähzornig. Da ich aber mittlerweile ein zufriedenes, abstinentes Leben erlangt habe, hat sich das gelegt.
    Es dauert eben seine Zeit. Meinungsverschiedenheiten und kleinere Reibereien wird es natürlich immer geben, ist eben im Zusammenleben so. Trotzdem würde ich nicht alles "hinnehmen", sondern auch mal die Meinung sagen und mir nicht alles gefallen lassen. Schliesslich bist ja nicht du (alleine) schuld, dass er getrunken hat.

    lg klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Hallo Klarerkopf,
    klar seid ihr am Anfang gereitzt, jähzornig. Ich denke auch nicht, dass ich Druck ausübe. Im Gegenteil. Ich frage nicht laufend, wie es ihm geht. Will ihn nicht nerven. Höchstens unterstützen.
    Sage ihm nur, dass ich stolz auf ihn bin.
    Vielleicht sollte ich mal ein paar Tage abschalten, mich hier raushalten.
    Vielleicht denke ich zu viel.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • klar seid ihr am Anfang gereitzt, jähzornig.
    ...

    Hallo Gotti
    Verallgemeinere uns bitte nicht.Ich war traurig,hilflos und erschrocken,über das ,was war.Was aus mir wurde.
    Aber ich bin auch jetzt noch beim Finden von mir selbst.
    Deinem Mann wird es ähnlich gehen.
    Eigentlich finde ich es gut,das du dir soviel Gedanken darüber machst.
    Aber unterscheide zwischen Sucht und Beziehungsproblemen.

    LG Lütze

    Trocken seit 2.11.2007

  • Liebe Gotti,

    ich hab auch geschrieben, du sollst dir trotzdem nicht alles gefallen lassen. Ich wünsch dir auf alle Fälle alles Gute für deine Partnerschaft.
    Du schaffst es sicher irgendwie, in diesem Forum zu schreiben, hilft einem auch über manche Dinge hinweg, nicht?
    Muss morgen sehr früh aus dem Bett, mach`s gut und gute Nacht.

    lg klarerkopf

    Mein abstinentes Leben begann am 25. Okt. 2005

  • Tag, Lütze,
    Wenn ich nur wüsste, wo der Unterschied zwischen Sucht und Beziehungsproblem liegt.
    Wenn man hier im Forum liest, kommt man automatisch ins Grübeln.
    Ich merke, dass ich bei jedem Gespräch mit meinen Mitmenschen immer mehr nachdenke.
    Übrigens, wie war dein Tag gestern mit deinem "Kleinen"?
    Ich war gestern ganz allein, alle anderen ausgeflogen. War richtig gut. Nur mein Hund wollte was von mir. Aber bei dem schönen Wetter waren wir auch dreimal Gassi. Den restlichen Tag habe ich mit Lesen, Wäsche machen, für mich kochen und einem Bad verbracht.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Sorry, bin etwas durcheinander geraten.
    Hallo Klarerkopf, danke für die letzte Antwort.
    Es hat lange gedauert bis ich mich getraut habe, meinem Mann zu widersprechen. Mir nicht mehr alles gefallen zu lassen. Frage nicht, wie es mir in den 10 Minuten ergangen ist, die er damals gebraucht hat sich für die absolute Trockenheit - mit Hilfe - zu entscheiden :!:
    Wahrscheinlich wäre es nicht schlecht, wenn ich auch mal zur Therapie ginge. Damit ich meine Feigheit loswerde, oder zumindestens besser in den Griff kriege.
    Oder schaffe ich es mit euch?

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo gotti!

    Als ich damals mit meiner therapie fertig war, sagte ich zu meiner frau,
    das es sinnvoll für sie wäre, auch eine einzureichen.
    Durch gespräche mit einer therapeutin war sie schliesslich bereit dazu.
    Die 4 wochen haben ihr sehr gut getan, denn sie hatte genug zeit um
    Über sich nachzudenken. was sie für sich will. Sie hatte dabei keine störungen von aussen, die ablenkend auf dich wirken konnten
    Ich persönlich rate auch deinen mann eine stationäre thera zu machen, damit er sich auch überlegen kann, wie er sein zukünftiger weg ohne alk sein sollte.
    Ich habe die erfahrung gemacht, das es sehr schwer ist, zu einer zufriedene abstinenz nur mit besuchen einer SHG erlangen zu wollen.
    Es sind viele davon nach einiger zeit rückfällig geworden.
    Schreibe dir mal den weg, den ich nach meiner thera mit meiner frau gegangen bin

    Ich machte damals eine 3monatliche therapie.
    Wenn ich nun glaubte, das nach der Therapie der Weg im Alltagsleben wie früher
    weiterlaufen würde, nur ohne Alkohol, so wurde ich eines besseren belehrt, denn
    da ja eine Veränderung in mir geschehen war, also nüchtern sein, hatte in mir aber
    noch nicht das nüchterne Denken begonnen. Denn ich musste meine Veränderung
    dem Umfeld anpassen und nicht das Umfeld bei mir, was mir am Anfang schwer fiel.
    Also machte ich noch über 1Jahr Ambulant weiter, was mich noch stabiler in
    meiner Abstinenz machte. Auch eine Selbsthilfegruppe suchte ich auf und fand eine,
    die meinen Ansprüchen entsprach und wo ich meine Krücken, die ich aus der
    Therapie mitbekam, hinstellte und wo sie Heute noch stehen. Jetzt da ich ja keinen Alk mehr zu mir nahm, begann ein neuer Abschnitt für mich, denn ich musste Lernen
    wie ich mit meinen Gefühlen umging, zu mir und zu anderen. Dabei bewundere
    ich heute noch meine Frau, das sie meine Unzufriedenheit, die ich mir, und ihr
    gegenüber hatte, Ertragen konnte. Um eine zufriedene Alkoholfreie Zukunft
    erreichen zu wollen, reichten mir meine regelmäßigen Gruppenbesuche nicht
    und besuchte mit meiner Frau im Jahr zwei Partnerschaftsseminare, das von
    einem Ehepaar geleitet wurde, die von Beruf Therapeuten sind. Dabei lernte
    ich, das man auch seine Mitmenschen akzeptieren sollte und auch deren Meinung
    respektieren muss. Was für mich wieder einmal schwierig war, da ich dachte
    was von meinem Ego abzugeben, also Schwäche zu zeigen. Es wurde aber das
    Gegenteil daraus, denn je mehr Akzeptanz ich zeigte, so bekam ich auch mehr
    Anerkennung. Nach 3Jahren bemerkte ich an mir eine Veränderung, die für
    mich positiv war, denn ich wurde ruhiger und meine innerlichen Spannungen
    waren fast verschwunden. Dadurch wurden auch die Spannungen, die noch in
    meiner Familie und in meinem Umfeld waren, wurden schwächer, so das ich auf dem
    richtigen Weg war, den zu meiner Gesundung. Nur kamen jetzt öfter von meiner Frau die Worte, das ich ein schwieriger Fall wäre, aber ich glaube, das es ihr so lieber ist, als wenn ich wieder in meinem früheren Fahrwasser kurven würde. Von jetzt an ging es mit mir Bergauf, welches ich auch an meinem Umfeld bemerkte,
    von welchem ich Wärme, Anerkennung ,Zuneigung usw. bekam.


    Ich wünsche euch all erdenkliches gute für euren weg aus der sucht, zu einer beiderseitigen zufrieden abstinenz

    Herzlichen gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Hallo Heinrich,
    danke. Schön wäre es, wenn ich meinen Mann dazu überreden könnte, auch in diesem, oder einem anderen Forum zu lesen.
    Er will und wollte es von Anfang an nicht stationär oder mit Therapie schaffen. Kann er nicht mit seinem Beruf verbinden. Den verliert er dann.
    Ach, ich glaube, ich muss noch viel mit ihm arbeiten.
    Aber erst mal muss ich mit mir arbeiten. Werde nochmal drüber schlafen und dann jemanden suchen. Tipps habe ich ja schon in vielen Beiträgen erlesen. z. B. anrufen, und auf die Stimme hören, ob sie sympathisch klingt. 8)
    Und dann werde ich fleißig hier im Forum weiterlesen.
    Jetzt muss ich Schluss machen, mein Großer 23 J., möchte was am PC arbeiten.
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo, will mich nur schnell mal melden.
    Vorhin habe ich bei Oiseau geschrieben, dass mein Mann sich vor der SHG drücken wollte. Phhh, er ist gegangen :roll:
    War es falsch zu sagen, dass er aber nicht wegen mir gehen soll?
    Ich mache mir natürlich Gedanken.
    Die letzten zwei male konnte er aus dienstlichen Gründen nicht gehen.
    Heute Nachmittag hat er sich auch wieder über ein Thema in der Familie aufgeregt: im Sommer steht ein großes Familienfest aus. Sowas hat ihm noch nie gefallen. Wir werden hoffentlich das meiste auswärts feiern können, so dass er sich herausziehen kann, falls es anstrengend wird. Aber Übernachtungsgäste haben wir trotzdem.
    Naja, das macht uns jetzt halt schon Sorgen.
    Vielleicht beruhigt mich nachher meine Bibelstunde. Beten hilft mir meist weiter,
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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