Einfach mal was von der Seele schreiben

  • Hallo,

    ich bin hier...weil ich nicht weiß wie es weitergehen soll.

    Ich bin mitte 30 , unsere Tochter ist 12 und mein Mann säuft sich am Wochenende regelmäßig die Hucke zu.
    Vor allem die Tochter leidet sehr darunter . Ich rede mitlerweile sehr offen mit ihr darüber.

    Es gibt Zeiten, da drinkt er sehr kontrolliert, mal ein Wein zum Essen und dann...so alle paar Wochen säuft er ohne Sinn und Verstand.

    Ich habe schon oft mit ihm darüber geredet und hat dann auch meist längere Zeit ein schlechtes Gewissen und ist unglaublich lieb.
    Aber was nutzt das, wenn er dann ein paar Wochen wieder so viel säuft, das er igendeine Treppe runterfliegt, oder sich vollp...., weil er einfach die Kotrolle verliert.

    Ich habe die Schnauze voll und muss jetzt irgendetwas tun...
    Die Tochter leidet auch sehr darunter und gerde in der Pupertät sollte er Vorbild sei und zwar ein gutes und kein Negativbeispiel.

    Ich bin so sauer und so traurig, das ein so lieber Mensch so wiederlich sein kann und sich immer wieder so Menschenunwürdig erniedrigt.

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Wenn ich hier so lese, glaube ich noch mehr die Handbremse anziehen zu müssen. Ich glaube es ist bei meinem Mann nicht so schlimm wie bei manch anderen hier im Forum.

    Aber, so geht es auch nicht mehr weiter. :(:cry:

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo Sabine,

    Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum.

    Im Grunde gibt es kein Schlimm und schlimmer.

    Jrde Situation ist für die Beteiligten so schlimm wie sie sie empfinden.

    Das hat auch was mit der Leidensfähigkeit zu tun und dem Selbstwert und noch vielen anderen Dingen.

    Wenn deine Situation für dich nicht mehr ok ist dann musst du was ändern und nicht darauf warten das es noch schlimmer wird.

    Ich Wünsche dir hier einen regen Erfahrungsaustausch und das du deinenWeg findest.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Elocin,

    danke fürs Antworten. Ist doch schön zu wissen, das man mit dem Problem nicht allein ist.

    Ja, ...du hast recht. Ich muß was ändern, aber so ganz weiß ich noch nicht, wie es anfangen soll. Naja, das ich mit meinem Mann darüber rede und ihm immerwieder klar mache, dass ich darunter leide.

    Werde ihn mir nochmal vorknöpfen, wenn wir mal eine Ruhige Minute (Stunde) haben.

    Danke fürs zuhören

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Liebe Sabine,

    liebe Sabine, ich schliesse mich da Elocin an, es gibt kein schlimm oder schlimmer, es gibt den Alkoholismus. Es ist eine Krankheit, egal ob jemand jeden Tag sich vollaufen laesst oder nur am Wochenende. Die Frage ist, wie gewillt ist Dein Mann nichts mehr zu trinken. Scheinbar verliert er die Kontrolle darueber, also ganz oder gar nicht und das ist schon ein Alarmzeichen fuer sich, wenn Du und Deine Tochter leiden, dann hilft nur konsequent zu sein, da hilft drohen nicht und zum Teil Gespraeche nicht, da helfen nur Taten.

    Ich hoffe Du findest Deinen Weg.

    Jenny
    Angehoerige

  • Hallo Sabine,
    mich erstaunt immer wieder, wie sich hier im Forum die Geschichten ähneln, wie wir Co - Abhängige immer wieder gleich denken.
    Bei meinem Mann war es anfangs auch so. Er hat nur manchmal getrunken. Da hat man (ich) natürlich auch wieder zwischendurch verdrängt, wie schlimm letztendlich das letzte Erlebnis war. Man liebt ja seinen Mann.
    Aber da ist deine Tochter. Du schreibst, dass sie ein gutes Verhältnis zu dir hat. War und ist bei mir und meiner Tochter genauso. Gerade sie hat ( und das schon letztes Jahr) zu mir gesagt: Lass dich doch scheiden. Damals konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen. Wir redeten (Tochter und ich) auch darüber, welche Konsequenzen das für uns alle hätte.
    Erst im Herbst war ich soweit diesen Schritt tun zu können.
    Zu unser aller Glück hat mein Mann sich für uns entschieden. Er ist seit 4 Monaten trocken. Und das nach 24 Jahren ehelichem und wer weiß wie langem unehelichem Trinkgenuss.
    Vielleicht macht dir das ein bisschen Mut.
    Den wünsche ich dir, ganz egal, wie du entscheidest,
    Gotti.
    P.S. Schön, dass du hier mitschreibst und liest :!:

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Hallo Gotti,


    was ich hier lese macht mich sehr nachdenklich und ich fange langsam an zu begreifen, was hier passiert.

    Gestern gab es eine ruhige Minute ....mein Mann erkennt immerhin , das wir unter ihm leiden und es tut ihm leid.

    Er ist aber auch extrem verunsichert, weil er noch nicht genau weiß wie er das Problem in den Griff bekommen soll. Er hat erkannt das sein Problem Alkohol ist und er weiß auch das sein Körper diesen Stoff braucht.

    Er hasst es selbst, daß er in Partylaune die Kontrolle verliert und nicht mehr aufhören kann.
    Ich habe ihm gesagt, das unsere sonst recht harmonische Ehe darunter leidet und daran kapput gehen wird, wenn er nichts unternimmt.

    Ich hoffe ich habe die Kraft taten folgen zu lassen, wenn sich nichts ändert.

    Unsere Tochter hat eigendlich auch ein gutes Verhältnis zu ihrem Vater, wenn er nicht mal wieder voll war. Aber meist bekommt sie nicht alles direkt mit. Naja, aber die Kids sind ja doch cleverer als man denkt.

    Ich sehe schon...ich bin hier richtig.

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Liebe Sabine,

    die Erkenntnis ist schonmal wichtig, dass ist normalerweise der erste Schritt eines Alkoholikers zur Bewusstwerdung. Leider aber bleiben die meisten bei dem ersten Schritt stehen, denn die Erkenntnis alleine reicht nicht aus. Alkohol ist ueberall zu finden, es ist eine gesellschaflich anerkannte Sache und diese gesellschaftlich anerkannte Sache will man nicht unbedingt loslassen. Die Frage ist nun, was Dein Mann dagegen tut. Wird er konsequent sein und eine Therapie machen oder denkt er, dass er alleine durchkommt? Aus meinen Erfahrungen heraus, kommt ein Alkoholiker nicht alleine durch, es gibt zu viele Fallen im Alltag.

    Wichtig ist, dass Du konsequent bleibst, Gespraeche und Drohungen alleine werden nicht helfen, genauso wenig wie Abwarten und Tee trinken.

    Ich hoffe, dass es bei euch ein gutes Ende nimmt.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Jenny,

    danke für die Antwort! Ich hoffe auch es nimmt ein gutes Ende.
    Für mich fängt es jetzt erst richtig an, denn mir wird viel klar in den letzten Tagen.
    Je mehr ich hier lese umso schockierter bin ich.

    Ich bin mitten drin und hab es Jahre lang nicht wahr haben wollen.
    Jetzt habe ich es erkannt und muss etwas tun, aber....den richtigen Weg muss ich noch suchen.

    Wie lange darf ich meinem Mann Zeit lassen sich zu ordnen? Oder will ich ihm Zeit lassen.?

    Meine Hauptsorge ist meine Tochter.!!

    Ach..alles sch...!! Was ein Gefühlchaos.

    :?

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hi Sabine,

    mach Dir mal keine Vorwuerfe. Wir kennen das alle, wir haben uns alle in die Tasche gelogen und das Erwachen ist manchmal schlimm. Wichtig ist jetzt Du bist Numero Uno, die Nummer eins. Du musst handeln und aktiv werden, damit es Dir besser geht. Was Dein Mann macht ist sekundaer und sollte nicht von Deinem Glueck abhaengig sein.

    Alkoholiker handeln nicht durch Gespraeche und Drohungen, Alkoholiker handeln nur, wenn Taten folgen. Das ist was ich gelernt habe.

    Zu welcher Tat bist Du bereit?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi Jenny,

    bevor Taten folgen, muss ich mich glaube ich noch etwas in die Materie einlesen und viele Gespräche führen.

    Ich weiß das der letzte Ausweg die Trennung ist, aber so weit bin ich noch nicht. In den nächsten Tagen werde ich da schlauer sein.

    Ich bin froh hier gelandet zu sein .

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo Sabine,

    Du kannst Dir soviel Zeit nehmen wie Du willst, es ist Deine Entscheidung und Dein Leben. Hier bist Du erstmal gut aufgehoben, verkriech Dich nicht schreib hier weiterhin Deine Gedanken und den Verlauf auf.

    Du bist nicht alleine mit Deinem Problem.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Liebe Sabine,
    sei konsequent und lass Taten folgen. Nichts anderes ist wichtig. Vor allem für deine Tochter. Oder willst du, dass du vor ihr "das Gesicht verlierst"? (So dachte ich damals, und das war gut so).
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

  • Gestern habe ich es endlich geschafft mal Klartext mit meinem Mann zu reden. Ich habe ihm versucht darzulegen, was sein Kosum für Folgen für unsere Familie hat.

    Seine Reaktion war nicht wie ich gehofft hatte, aber so wie hier in etwa beschrieben.

    Erst fühlte er sich angegriffen und dachte, alles sei schlecht gewesen in unserer Ehe. Ich habe versucht ihm klar zu machen, das ich mir Sorgen um ihn und seine Sucht mache und um unsere Tochter, der er doch ein Vorbild sein sollte und das ich dabei bin meine Achtung vor ihm zu verlieren.

    Ich glaube er hat nur zum Teil begriffen....

    Mir wurde im Verlauf des Gesprächs klar, das ich all die Jahre geglaubt hatte, mir würde es nichts ausmachen...und deshalb nie etwas gesagt habe.

    Ihm sei nicht klar gewesen, das wir unter ihm leiden.
    :roll:

    Er hätte zwar gewusst das ich es nicht gut finde, aber leiden...nein das hätte ich doch nie gesagt.
    Umso froher bin ich das es jetzt draußen ist.

    Ich habe ihm gesagt das er uns verliert, wenn er so weitermacht.
    Er wollte von mir wissen, was ich von ihm erwarte, wie er mit dem Alkohol umgehen sollte. Ob es mich immer stören würde, wenn er etwas drinkt, oder nur die totalen Abstürze. Er würde doch nicht aggressiv werden...
    Es wäre doch nur einmal im Quartal......

    Ich hatte dabei nicht das Gefühl das er begriffen hat, wie es uns geht.., er hat sich erst mal verteidigt . Das große Gefühl kommt immer erst mit dem Alkohol, so kann er die nicht raus lassen..

    Ich denke er glaubt er könnte seinen Konsum steuern, wenn er einfach weniger trinkt. Ich habe ihm auch gesagt, das ich keine Ahnung habe, ob er das noch kann. Ich sei kein Suchtberater. Einfach bei einer Feier nur ein paar Bierchen trinken und dann aufhören. Ich glaube nicht das er das kann... Locker wird er nur mit Alk, ohne kann er nicht so aus sich rausgehen, dafür spielen Drogen in seinem Leben schon zu lange eine Rolle.

    Schritt eins ist getan, jetzt muss ich mir klar werden, wie lange ich ihm Zeit lassen will sein( unser) Problem zu lösen...., bevor ich es für uns löse.

    Eine Frage....ist es überhaubt möglich seinen Kosum so zu regulieren...?
    Das man nur ab und an ein Bierchen trinkt und diese total Abstürze vermeidet? Fällt es nicht mit jedem Bier schwerer nicht noch mehr zu trinken, weil die Hemmungen weg sind?
    Macht er sich nicht etwas vor?

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo Sabine,

    Zitat

    Eine Frage....ist es überhaubt möglich seinen Kosum so zu regulieren...?
    Das man nur ab und an ein Bierchen trinkt und diese total Abstürze vermeidet? Fällt es nicht mit jedem Bier schwerer nicht noch mehr zu trinken, weil die Hemmungen weg sind?
    Macht er sich nicht etwas vor?

    Ja, er macht sich was vor.

    Es gibt kein kontrolliertes Trinken. Es kann eine Zeit gut gehen aber dann geht es wie gewohnt oder sogar noch schlimmer weiter.

    Es gibt nur ein entweder oder und das muss er verstehen sonst wird es nichts. Und er muss es für sich machen nicht für euch.

    Liebe Grüsse
    Elocin

  • Hi Sabine,

    willst Du eine ehrliche Antwort hoeren, aber wir wollen ja ehrlich zueinandern sein.

    Nein, es ist nicht moeglich :!:

    Wenn jemand das Problem hat entweder ganz oder gar nicht beim Alkohol, der hat ein Problem und zwar ein Alkoholproblem, egal ob es quartalsweise ist oder taeglich. Dein Mann, wenn er selbst nicht erkennt was los ist und wenn er nicht ohne Alkohol leben will, dann hat er noch einen weiten Weg vor sich. Die Frage ist nur, wie weit willst Du diesen Weg gehen, manche Menschen wachen niemals auf.

    Ich selbst bin mit einem Stiefvater aufgewachsen, der getrunken hat, meine Mutter hat geschimpft, gedroht, aber eines hat sie niemals gemacht, Taten folgen lassen.

    Mein Stiefvater ist tot, er ist letztes Jahr mit 56 Jahren gestorben, diese Alkoholkrankheit und die Co-Abhaengigkeit hat unsere Familie zerstoert. Du kannst ja meine Geschichte Dir mal durchlesen.

    Vielen sind die Konsequenzen nicht deutlich genug und am Ende all des Dramas steht immer ein sehr trauriges Finale.

    Ich wuensche Dir viel Kraft und Mut,

    Jenny

  • Danke,....für eure ehrlichen Antworten.

    Ich weiß das ihr recht habt und das tut jetzt gerade unglaublich weh...

    War ich denn all die Jahre so blind? Ja..., ich wollte nicht verstehen, weil er doch so ein netter Mensch ist und immer jeder sagt "Och..ist doch nicht so schlimm ab und zu mal voll. Klar, machen doch alle."
    Die bekommen ja auch nicht alles mit,....

    Oh man, ich glaub ich mach jetzt erst mal einen langen Spaziergang oder grab den Garten um, sonst platz ich noch...

    Danke für eure Hilfe...ich fühle mich hier wohl und der Schritt zur Tastatur ist doch erstmal einfacher, als zu einer Suchtberatung zu rennen.

    Nicht ärgern nur wundern!

  • Hallo sabine!

    Dein mann ist deiner aussage nach ein periodentrinker, der wenn er denn ersten tropfen alk auf der zunge hat, nicht aufhören kann zu saufen weil er keine kontrolle über seinen konsum hat.
    Das beantwortet schon deine frage, ob kontrolliertes trinken geht.
    Ich finde es richtig, das du deinen mann vor die wahl stellst, was er will, nämlich familie oder weiter saufen.
    Denke bitte daran, das auch einzuhalten was du ihm sagst, denn machst du das nicht so wirst du für ihn unglaubwürdig und er wird dir was husten, mit dem saufen aufzuhören.
    Wenn du der ansicht bist, das die kinder nichts mitbekommen so täuscht du dich. Sie bekommen wohl alles mit den sie merken doch die spannungen, die zwischen dir und deinem mann sind. Sie sagen euch nur nichts, da sie euch beide lieben und angst haben, einen von euch zu verlieren.
    Wenn es deinem mann ernst ist, was für seine sauferei zu machen, so geht das nur mit offenheit zu sich selbst. Das heisst ich hole mir dort hilfe, wo ich sie bekomme.
    1. zum arzt 2, beratungsstelle 3, Selbsthilfegruppe
    ohne diesen weg gibt es keinerlei möglichkeiten aus der sucht zu kommen, denn geht man ihn nicht so ist man noch nicht bereit mit dem saufen aufzuhören.
    Ich kann verstehen, das man sich vorwürfe macht was falsch gemacht zu haben und sucht fehler bei sich, aber man macht sich doch keine grossen gedanken über den vermehrten alkoholgenuss und glaubt, er/sie hat probleme und trinke mal ein bischen mehr, aber es wird sich mit der zeit wieder legen.
    War doch bei meiner sauferei genauso. Für jeden schluck den ich damals mehr trank kam eine erklärung und da das andere noch ganz gut funktiunierte war alles noch im bereich der norm, so glaubten ich und meine frau dass doch.
    Auffällig wird es erst wenn das kind in den brunnen gefallen ist und dann versucht man, mit allen mitteln es sio schnell wie möglich wieder heraus zu holen. Dieses geht meistens schief, denn was sich jahrelang angestaut hat, kann man nicht von heute auf morgen abstellen.
    Du kannst an deinem mann nichts ändern, was er nicht möchte, aber du kannst an dir was ändern.
    Mache seine sauferei nicht zu deiner, denn du trichterst es ihn nicht ein, sondern er nimmt es sich selbst.
    Es ist sein problem und nicht deins, auch wenn du noch so sehr daran glaubst mitschuldig zu sein.
    Er muss genau wissen was auf ihn zukommt andert er nichts an seinem verhalten. Da helfen keine drohungen, versprechungen,bemittleiden uvm. Sondern nur konsequentes handeln für sich selbst. Bei dieser krankheit kann sich der spritkopf nur selbst helfen und in verantwortung nehmen und kein anderer.
    Du kannst dir nur grenzen ihm gegenüber setzen, wie weit er bei dir gehen kann und diese auch einhalten.
    Es ist ein schmerzhafter prozess, aber dieses muss man aushalten können, dich aushalten und nicht deinen partner.
    Ich bin nicht nur ein spriti sondern auch ein CO (tochter)und weiss wie schmerzhaft es ist um dies alles ertragen zu können.
    Ich habe gelitten wie ein hund, denn dinge die mir an den kopf geworfen wurden gingen schon stark unter die gürtellinie.
    Ich musste stark für mich sein und die grenzen einhalten, die ich gesetzt hatte.
    Ich brauchte auch hilfe, obwohl ich schon jahrelang in der suchthilfe tätig bin.
    Ich suchte vertraute personen auf die für meine probleme den mülleimer machten um meine spannungen abbauen zu können.
    Es hat seine zeit gebraucht, bis bei meiner tochter die einsicht kam und ohne bedingungen zu stellen hilfe annahm.
    Sie hat auch ein kind 8jahre, welches alles mitbekam. Nur hatte mein enkelkind mich und sie erzählte mir viel über ihr gefühlswelt.
    Ich nahm meine enkelin mit in die verantwortung und sagte zu ihr, sage es deine mutti, wie du dich fühlst.
    Meine enkelin stellte ihre mutti vor die wahl, entweder du machst was oder ich komme nicht mehr nach hause und bleibe bei oma und opa.
    Meine enkelin weiss auch, das ich früher auch mal gesoffen habe, weil ich offen über die krankheit rede und ihr sage, wie man gesund werden kann.
    Liebe sabine, wenn dein mann nicht diesen weg gehen möchte, so mache was für dich und gehe mal in eine SHG oder beratungsstelle und hole dir dort informationen über alkohl in der familie.
    In der SHG sitzen viele abhängige und bertoffenen, die den weg aus der sucht gegangen sind. Dort kannst du on angesicht zu angesicht mit denen reden und wirst viel verständnis für deine lage bekommen.
    Kannst deinen mann fragen ob er mit will und wenn nicht so gehe du, egal ob er mosert oder nicht.
    Ist oft sehr hilfreich, wenn derjenige den ersten schritt wagt, der bereit ist hilfe anzunehemen.
    Bei uns kommen öfter erst CO“s und machen sich kundig über sucht.
    Der saufende schämt sich noch so sehr, das er nicht bereit ist mitzugehen. Mit der zeit wird der aber immer unzufriedener, weil er merkt, das sein partner sich verändert. Er hat dann schwierigkeiten diese veränderungen zu ertragen, weil er sich ausgeschlossen fühlt.
    Es kann passieren das er noch mehr säuft oder da ihm was an der partnerschaft liegt auch was für sich tut.
    Ich habe, als mich meine frau machen lies was ich wollte und sie machte was sie wollte erst vermehrt gesoffen und da ich mich immer mehr isoliert und einsam in meinem suff fühlte veränderungen vor genommen.
    Sage heute dazu, es hat unsere leidenszeit beendet.

    Herzlichst heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • Liebe Sabine,

    lass den Schmerz zu, versuch nicht zu verdraengen. Mir hat es immer sehr geholfen, mit all meinen Freunden darueber zu sprechen, denn wenn Du es oeffentlich machst, dann stehst Du zu der Situation. Du glaubst gar nicht wieviel Unterstuetzung Du von Freunden bekommst.

    Ich wuensche Dir viel Kraft,

    Jenny

  • Hallo Klaro,

    wow deine Antwort musste ich erst mal verdauen...Die Wahrheit tut weh und das ich wohl all die Jahre nicht verstehen wollte.

    Also mein Mann trinkt meist in gelöster Antmosphäre, also auf Partys.
    Ich hab schon keine Lust mehr mit ihm irgendwohin zu gehen.

    Etwa im ein bis zwei Monatsrhythmus. Ich denke er glaubt, das es langt einfach weniger zu trinken und er hat auch noch nicht begriffen wie ernst die Lage ist.
    Ich hoffe ich habe den Mut das in aller Konsequenz durchzustehen.

    Ich hatte heute ein Gespräch mit einer Kollegin. Vater schon ewig Alkoholiker. Sie hat sich immer gewünscht ihre Mutter wäre mit ihnen ausgezogen. Die ist vor ein paar Jahren gestorben und meine Kollegin meinte nur," Naja...warscheinlich wußte sie nicht mehr wie sie weiterleben soll, also ist sie einfach gestorben..."

    Ich habe mir eine Frist bis zum Ende des Jahres gesetzt, es sei denn vorher passiert wieder igendwas.

    Die Suchberatung ist bei mir um die Ecke..., aber ich habe mir gerade erst eingestanden , das ich ein Problem habe,...aber bitte tretet mir weiter in den Hintern.... das brauche ich und bin froh hier zu sein, danke .

    Sabine

    Nicht ärgern nur wundern!

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