Wie soll ich mich verhalten?

  • Das hilft mir jetzt sehr, was du mir schreibst.
    Ja, auch bei uns ist es so, dass wir eigentlich sehr harmonisch leben. Und es gab nie irgend welche Übergriffe im Suff. (So etwas hätte ich auch nur ein einziges Mal mitgemacht, dann wäre sofort Schluss gewesen.) Jetzt stehe ich z.B. vor der Frage: Wie soll ich selbst mit Alkohol umgehen? Und ich habe eigentlich schon lange für mich entschieden, auch keinen Alk mehr zu trinken. Allerdings habe ich schon immer sehr selten Alk getrunken und immer sehr wenig. Da fällt mir das völlige Abstinentleben nicht schwer. Er erwartet es eigentlich nicht von mir und sagt, trink ruhig ein Glas, es macht mir nichts aus. Aber ich finde, es muss nicht sein.
    Dass sich ein "Saufdruck" ankündigt weiß ich, aber er hat es bisher nicht mir gegenüber artikuliert. Daher hoffe ich, dass er das in Zukunft schafft, denn die Kur scheint ihn dahingehend zu beeinflussen. Das wäre natürlich optimal. Ihm zu helfen, wenn ich kann, will ich schon, aber, wie du auch sagst, ich werde ihn weiterhin nicht "entmündigen", indem ich ihm Dinge abnehme.
    So falsch scheine ich nicht zu liegen mit dem, was ich tue bzw. mir vorgenommen habe.
    Danke! Ich habe jetzt schon viel mehr Mut bekommen für die Zeit nach der Kur.
    Oiseau. :)

  • Hallihallo,

    ich muss Dir da in manchen Sachen etwas widersprechen bokins. Co-Abhaengigkeit faengt schon damit an, dass wir uns einreden, dass wir trotzdem noch eine harmonische Beziehung haben, aber eigentlich derjenige ein starkes Alkoholproblem hat. Helfen kann man keinem Alkoholiker, frag mal Lilly, die kennt das, Alkoholiker koennen sich nur selbst helfen, indem sie fuer sich erkennen, dass sie Alkoholiker sind und auch ein Therapie machen.

    Ein Leben mit einem nassen Alki ist die Hoelle und es ist nicht einfach darueberhinwegzusehen, nur wenn ich stark in meiner Co-Abhaengigkeit bin, dann bleibe ich dort und schaue zu, drohe, schimpfe, suche Gespraeche, dann ist es mal ne zeitlang gut und es faengt wieder von vorne an.

    Ich weiss nicht, bokins, ob Dein Mann eine Therapie macht, wie lange er schon trocken ist.

    Aber eine Co-Abhaengigkeit ist auf jeden Fall immer dann vorhanden, wenn der Angehoerige trotz des Leidens bei dem alkoholkranken bleibt und nicht aktiv etwas unternimmt, das Leid fuer sich selbst zu beenden.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Jenny, oiseau,
    ja, ich weiß, und sogesehen befinde ich mich vielleicht in einem schwebenden Zustand. Der Leidensdruck war und ist für mich nicht groß genug als das ich für mich diesem ein Ende bereiten muss. Es kann ja noch kommen... was ich natürlich nicht hoffe. Du kannst nicht alle über einen Kamm scheren und sagen man muß sich von dem Alkoholiker trennen, das ist die einzige Lösung. Ich habe seinen Weg ja in 15 Jahren verfolgt, und bin nie einem so großen Leidensdruck ausgesetzt gewesen, mich von ihm trennen zu wollen. Auch ist mir bewusst, das er nur sich selbst allein helfen kann. Ich kann ihn da nicht aktiv befreien. Ist alles klar. Aber wir wollen uns doch auch gegenseitig Mut machen, dass es eine andere Lösung geben kann, mit der wir zurecht kommen können. Es muß doch nicht immer so radikal sein.
    Zu dir oiseau, ich freue mich, wenn ich dir Mut machen kann, unseren Weg müssen wir alle alleine finden. Aber du scheinst, wie ich auch, noch sehr große Hoffnungen zu haben, lass dich nicht entmutigen deinen Weg zu finden. Ich selbst habe auch Alk getrunken, und ich finde es schon schade, auf ein Gläschen ab und zu verzichten zu müssen. Da beginnt halt meine Hilfe. Ich bleibe dabei, es ist eine harmonische Beziehung, die ich mir durch Alkohol nicht kaputtmachen- oder reden lassen kann. Wie geagt, ich weiß nicht was noch kommt, aber es gibt nicht immer nur schwarz und weiß.
    Lieben Gruß, bokins

  • Hallo bokins,

    keiner hier will Dich zu einer Trennung überreden!

    Es sind nur Erfahrungswerte, die hier weitergegeben werden.

    Wenn Du glaubst, mit dem Alkoholkonsum Deines Mannes zu Recht zu kommen - wie schön für Dich!!!

    Mit den ganzen Tips und Ratschlägen möchten wir eigentlich anderen betroffenen Angehörigen nur einen langen Leidensweg ersparen, den viele von uns schon hinter sich haben.

    Aber wie gesagt, es liegt an Dir!

    Du musst für Dich wissen, wo Deine Schmerzgrenze liegt.

    Wenn Du keine Co. bist, das heißt, Du kannst Dich abgrenzen und stellst Deine Bedürfnisse nicht hinter seine, dann ist doch alles paletti.

    Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und hoffe für Dich, daß sich alles so entwickelt, wie Du es Dir wünschst!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Ja, das habe ich schon richtig verstanden, es ging ja auch nun nicht um mich, sondern ich wollte oiseau zeigen, dass es auch Angehörige(ob nun Co- oder nicht in dieser Definition) gibt, die sich in ihrer Situation befinden, eben noch gar nicht so recht wissen was sie tun sollen. Es ist wieder schwarz und weiß, ist meine Schmerzgrenze nicht erreicht, bin ich kein Co. ? Ist es dann überhaupt überflüssig sich zu Wort zu melden, weil ich nicht nachvollziehen kann, unter welchem Leidensdruck andere stehen? Ich komme selbstverständlich nicht mit dem Alkoholkonsum meines Mannes zu Recht, daher bin ich ja so glücklich dass er beginnt sich helfen zu lassen. Und alles paletti ist bei mir nun wirklich nicht...
    Trotzdem vielen Dank für deine Wünsche. bokins

  • Hallo bokins,

    Du fühlst Dich von mir auf den Schlips getreten?

    Das wollte ich nicht mit meinem Post bezwecken!

    Zitat von bokins

    Ist es dann überhaupt überflüssig sich zu Wort zu melden, weil ich nicht nachvollziehen kann, unter welchem Leidensdruck andere stehen?

    Es geht nicht darum, ob Du nachvollziehen kannst, unter welchem Leidensdruck andere stehen.

    Wie geht es Dir dabei, das ist die Frage.

    Natürlich freue ich mich, wenn Dein Mann jetzt etwas gegen seine Sucht unternimmt (wenn er es denn ernst meint) und natürlich sollst Du ihn unterstützen.

    Das habe ich auch gemacht (mein Mann ist jetzt seit 1 Jahr trocken).

    Wenn Du aber bei ihm bleibst, obwohl er weiter trinkt, dann unterstützt Du seine Sucht indem Du ihm sein Umfeld erhälst.

    Aber wie gesagt, ich wollte Dich sicher nicht angreifen und ich hoffe, Du teilst Dich hier weiterhin mit.

    Nochmals alles Gute für Dich und Deine Ehe!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • Hallo Bokins,

    Mutmachen, dass ist wichtig, da stimme ich Dir zu. Zur Trennung wird hier niemand ueberredet, so wie Speedy schreibt, berichten wir ueber unsere Erfahrungen, die Entscheidung liegt bei Dir.

    Wenn der Alkoholkonsum Deines Mannes nicht das Thema in eurer Beziehung ist und Du es nicht als schlimm empfindest, dann ist es eine Sichtweise.

    Hier melden sie ueberwiegend Menschen, deren Probleme das Alkoholproblem des Partners ist. Haeufig dreht sich deren Leben, Glueck und Zukunft nur noch um das Akoholproblem des Partners und sie sind ungluecklich damit. Sie fuehlen sie eingeschraenkt und alleine, aber wenn Du nicht der Meinung bist, dass man sich eher dann auf sich konzentrieren sollte und die Verantwortung fuer das Problem dem Alki ueberlassen sollte, dann sehe ich da schon eine Co-Abhaengigkeit, denn gerade viele Co-Abhaengige reden sich ein dem Partner helfen zu muessen und koennen.

    Ich habe bis jetzt noch keinen Angehoerigen kennengelernt, der sagt, er fuehrt eine harmonische Beziehung, dass einzige was mich stoert ist der Alkoholkonsum des Partners, aber das ist nicht so schlimm und ich kann damit leben :?:

    Ich wuerde gerne mehr von Deiner Geschichte hoeren, Bokins, es waere schoen wenn Du diese teilen wuerdest.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo,

    ja, ich werde gern später ausführlich berichten, vielleicht könnt ihr mein Post dann auch besser einordnen.
    Das Alkoholproblem meines Mannes steht momentan an erster Stelle in unserer Beziehung, und gelitten habe ich sicherlich auch schon viel, wie gesagt, 15 Jahre. Vielleicht habe ich ja einen Weg für mich gefunden das Problem mit dem Menschen den ich liebe in mein Leben einzubauen ohne das es mich kaputt macht.

    Ich habe jetzt leider wenig Zeit, aber melde mich nachher ausführlicher.
    Danke, bokins

  • Hallo Bokins,

    bitte eröffne dann doch einen eigenen Thread.

    Dieses hier ist der von Oiseau und das sollte er auch bleiben.

    Außerdem können wir, nachdem Du uns Deine Geschichte erzählt hast, auch besser auf Dich eingehen.

    @ Oiseau

    bitte entschuldige, dass wir Deinen Thread missbraucht haben!

    Lieben Gruß
    Speedy

  • An alle,

    ich bin euch nicht böse, dass ihr meinen Thread "missbraucht" habt. Im Gegenteil, ich finde die Diskussion sehr interessant und sie regt mich mächtig zum Nachdenken an.

    Aber es wäre sehr schön, bokins, wenn wir über deine eigene Geschichte Genaueres in einem eigenen Faden lesen könnten, denn dann können wir uns dort ganz auf dich konzentrieren und erfahren mehr über dich. Ich werde dich dann auch besuchen...

    Nachdem ich die vielen Antworten und kontroversen Meinungen gelesen habe, brummt mir richtig der Schädel und ich werde, bevor ich darauf genauer antworte, erst mal in mich gehen müssen und alles noch einmal auf mich wirken lassen.

    Bis nachher.
    Oiseau :shock:

  • Hallo Oiseau,

    ja klar, kann einem da der Schaedel brummen, Du triffst hier auf viele Leute mit unterschiedlichen Erfahrungen und unterschiedlichen Stationen im Leben. Leute, die mitten drin sind in der Co-Abhaengigkeit, Menschen die nicht glauben wollen das sie Co-abhaengig sind, trockene und nasse Alkoholiker, Menschen die gerade kurz vor oder kurz nach ihren Entscheidungen stehen. Wir alle lernen voneinander und wir alle teilen unsere Erfahrungen.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Oiseau.
    Ich kann dich voll und ganz verstehen, wenn du dich entschieden hast keinen alkohol zu trinken.
    Für meine frau war es selbstverständlich, darauf zu verzichten, denn wodurch unsere ehe fast gescheitert ist, solle für nur für den alki zählen und nicht für sie.
    Hört sich doch an als wenn es heisst, du hattest doch ein problem damit und nicht ich, oder du hast doch gesoffen und nicht ich.
    Irgendwie klingt es doch verückt, oder?
    Wir sind doch alle beide davon krank geworden und darum finde ich solche entscheidungen voll und ganz in ordnung.

    Gruss heinrich

    Der Mensch muss sich verändern wollen.
    Sonst ist jedes Bemühen sinnlos, jedes Wort zuviel und jede Anstrengung vergebens.

  • So, da bin ich wieder.

    Hallo, Heinrich,
    dass du mich, sozusagen aus der anderen Perspektive heraus, in meinem Vorhaben, auf Alkohol zu verzichten bestärkst, finde ich interessant.
    Ich werde es sicherlich so halten wie deine Frau.

    Aber, eine Frage, wie macht ihr es, wenn ihr Besuch habt? Bietet ihr denen auch nie etwas an? Ich habe mir schon überlegt, ob man nicht einfach klipp und klar sagen sollte: Bei uns gibt es keinen Alkohol mehr, und wenn ihr was trinken müsst, bringt euch selbst was mit. - Oder: wir werden im Mixen von gaaaanz leckeren Cocktails ohne Alkohol (da gibt es soooo gute Rezepte!!!) Profis, sodass sich im Laufe der Zeit die Freunde um eine Einladung bei uns reißen! :lol: Eine nette Vorstellung!

    Eine gute Nacht!

    Oiseau

  • Noch mal zum Thema: Harmonie in einer Beziehung TROTZ des Alkohols.

    Ich bin in mich gegangen und habe folgendes kapiert: Solange ich noch nicht wusste, dass ich belogen wurde, führten wir, trotz des Alkohols, eine harmonische Beziehung. Ich vertraute bei jedem Absturz und dem anschließenden Gespräch auf seine Versprechen, dass er nie wieder trinken würde. Ich hatte mit der Suchtproblematik keinerlei Erfahrungen. Doch seit etwa einem Jahr ist die Harmonie gestört. Ich kann nicht mehr vertrauen und fühle mich betrogen und hintergangen. Das wirkt sich auch negativ, irgend wie dämpfend, auf ansonsten schöne gemeinsame Unternehmungen aus, die wir immer noch hatten.

    So etwas wie ein fahler Beigeschmack, oder ein Bauchzwicken.
    (Ja, leider auch psychosomatische Störungen, die man ja wohl auch der Co-Abhängigkeit zurechnen muss.)

    Was ich mir wünsche ist eine totale Offenheit und auch ein Vertrauen seinerseits, dass er mir mitteilt, wenn er es nicht schafft, oder dass er mir sagt, wie es ihm geht.

    Diesen Wunsch habe ich ihm heute am Telefon noch einmal deutlich mitgeteilt, und zum ersten Mal hat er richtig zugestimmt und gesagt, Offenheit sei ganz ganz wichtig und er wünsche sich die auch für die Zukunft. Und er hat Alkoholismus thematisiert!
    Natürlich macht man als Angehöriger sein eigenes Verhalten auch von dem des abhängigen Partners "abhängig". Wenn wir zusammen bleiben wollen müssen wir miteinander reden und uns aufeinander einstellen. Uns jetzt auch neu kennen lernen. Das heißt aber für mich jetzt auch: Sollte es wieder einen Betrug geben, werde ich wahrscheinlich nicht mehr mit ihm zusammen bleiben können. Anders ist es mit einem Rückfall, den er mir mitteilt. Denn vor einem Rückfall ist er auch nicht gefeit.

    Gelernt habe ich, glaube ich, dass ich mehr darauf achten muss, dass es mir gut geht und dass ER allein für sein Leben verantwortlich ist, ich ihm nichts abnehmen kann.

    Es ist ein weiter, steiniger Weg, und ob es sich lohnt ihn zu gehen, wird sich erst noch erweisen.

    Haltet uns die Daumen.

    Oiseau

  • Hallo Oliseau,

    du sprichst mir aus dem Herzen. Rückfall gut, kann passieren, wird vielleicht passieren, müssen wir mit umgehen. Betrug und Lügerei muss ein für alle mal eine Ende haben! Das würde ich auch nicht mehr zulassen. Das Verhalten deines Mannes ist dem meines Mannes sehr ähnlich. Nachdem er erkannt hat, Alkoholiker zu sein, fällt das reden darüber auch leichter. Er hat die Tür hinter sich zugemacht. Ein Rückschritt in die Heimlichkeit würde einen großen Rückschritt in unserer Beziehung bedeuten.
    Alkohol sollte natürlich nicht im Hause sein, aber wenn Besuch kommt hole ich gezielt die Menge, die der Besuch üblicherweise trinkt. Der Rest wird weggeschüttet oder verschenkt. Ich bin ja dabei wenn wir Besuch bekommen. Bisher hat das gut funktioniert. Ich trinke dann überigens auch nichts.
    Ich wünsche dir, einen guten Pfad auf dem steinigen Weg zu finden, bokins
    p.s.: Die Idee mit den alkoholfreien Cocktails ist wirklich gut! Obwohl ich meinem Mann auch diesen nicht mixen würde, weil irgendwie das "Gefühl" vom Trinken da ist, ebenso gibt es bei uns auch kein alkoholfreies Bier mehr, der Geschmack und das positive "Belohnungsgefühl" ist da auch wieder gegeben.

  • Hi Bokins,

    schoen wieder von Dir zu hoeren.

    Was meinst Du mit den Worten: Ich bin ja dabei wenn Besuch da ist?

    Meinst Du dann, dass Du da nochmal ein extra Auge auf Deinen Mann wirfst, wenn ihr Alkohol im Haus habt?


    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hallo Jenny2,

    nein, so meinte ich das nicht, es war vielmehr so gemeint, dass mein Mann sich nicht den Alkohol heimlich besorgt hat damit er trinken kann, sondern dass wir gemeinsam entscheiden,ob, welchen und wieviel Alkohol wir kaufen für den Besuch.
    Ich bin ja nicht sein Wachhund. Damit würde ich mich sicherlich kaputt machen.
    Lieben Gruß, bokins

  • Hallo, bokins,
    danke für deine guten Wünsche.
    Alkoholfreies Bier oder Sekt o.ä. gibt es bei uns auch nicht.
    Aber die Cocktails schmecken nur fruchtig, haben mit Alk wirklich nichts zu tun.
    Man kann sie auch Gemüse- oder Obstsäfte oder -mixgetränke nennen.
    Im Winter schmeckt auch Multivitaminsaft oder Apfelsaft erhitzt, besser als jeder Glühwein, finde ich, und wärmt herrlich.
    Viele Grüße,
    Oiseau :wink:

  • Hallihallo,

    es ist gut, wenn ihr versucht dem Partner zu vertrauen nach absolvierter Therapie. Auch mein Stiefvater hat eine Therapie gemacht, meine Mutter war voller Hoffnung, sie sind auch beide damals zu einer Selbsthilfegruppe gegangen, eine zeitlang. Mein Stiefvater hatte mehrere Entgiftungen und eine Entziehungskur hinter sich.

    Leider hat er einen Rueckfall bekommen, ganz oeffentlich und irgendwann hat meine Mutter es aufgegeben, sie hat noch alles versucht und sie hat bis zum bitteren Ende noch halbwegs versucht das Trinkverhalten zu kontrollieren. Er hat oeffentlich daheim getrunken und heimlich an der Eckkneipe, nur damit meine Mutter nicht den ganzen Umfang mitbekommt, ausserdem hatte er so seine Verstecke, eine Alkoholiker der rueckfaellig geworden ist, ist nicht ehrlich, nicht das was ich mitbekommen habe.

    Die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, sind leider so, dass meine Mutter wirklich am Besten meinen Stiefvater haette verlassen sollen, damit er wirklich gemerkt haette, was wirklich los ist, dass er keinen mehr hat, der die Waesche waescht, kocht und buegelt, er waere dann auf sich alleine gestellt gewesen und das mit seiner Sucht.

    Meine Mutter hat auch ihren Freundeskreis, nahen Verwandtenkreis aufgegeben, sie hat die gesamte Familie abgekapselt und sie hat nichts mehr fuer sich getan.

    Mein Stiefvater ist mit 56 Jahren verstorben, er war am Tag vor seines Todes nochmal so richtig betrunken. Meine Mutter hat niemals geschafft aktiv zu werden.

    Nur mal so zum Nachdenken,

    Jenny

  • Hallo,

    die cocktails darfst du dann aber auch nicht servieren wie Cocktails, der Kopf und die Augen trinken immer mit !

    Ich glaube fest daran, dass nicht alle Alkoholiker gleich sind. Wenn man schlimme Dinge im Bezug auf ein alkoholkrankes Familienmitglied mitgemacht hat, sind sicherlich alle Alarmglocken bei dem geringsten Anzeichen an. Ich kann dich gut verstehen Jenny, wenn du uns sensibilisieren willst und danke dir dafür. Ich denke viel nach und wäge oft ab, wofür ich mir das eigentlich alles antue. Ich schreibe hier nicht aus Langeweile, sondern weil mich das Problem Alkohol selbst betrifft. In dir, oliseau, erkenne ich mich wieder, die gleichen Fragen habe ich mir auch gestellt. Ich will meinen Mann nicht fallenlassen, will aber auch gleichzeitig keine Putzfrau, Bügelfrau etc. sein. Das weiß er auch, denn er ist der Hausmann bei uns... :roll:
    Liebe Grüße an euch, bokins

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