Beiträge von Oiseau

    Hallo, Melanie,

    ich verstehe deine Frage dahingehend, wie ich es überhaupt anstellen kann, Eigenliebe zu entwickeln! Oft geht diese ja durch eine suchtbelastete Beziehung irgend wie verloren... Nun, als Kind verfügt man in der Regel noch uneingeschränkt über Liebe zu sich selbst. Mir hat es schon oft geholfen, wenn ich mich gedanklich und gefühlsmäßig intensiv in meine eigene Kindheit zurückversetze. Dazu nehme ich mir mein Fotoalbum her und stelle mir vor, wie es mir damals ging. Was machte mich stark? Wie kam es, dass ich fast vor gar nichts Angst hatte - aber jetzt sooo oft vor den blödesten Situationen? Ich schaue mir die Fotos von mir damals an und mache mir bewusst, dass das ja ICH bin! Und dass da heute noch irgend etwas von dem niedlichen, taffen und patenten Mädchen von damals existieren muss! Ich habe sogar ein ganz süßes Bild aus meiner Kinderzeit im Wohnzimmer stehen!
    Probiere es mal aus und schreib mir, ob es dir geholfen hat.

    Alles Gute und viele Grüße,

    Oiseau

    Ach, liebe Gotti,

    ich schaue auch noch ab und zu bei dir vorbei und bin nun sehr betroffen, über deine neuesten Erlebnisse zu lesen.

    Eine Erkenntnis hat zumindest mir in den letzten Jahren geholfen:

    Wenn Entscheidungen anstehen, mache einen Schritt nach dem anderen und der Weg wird frei.
    Wenn du aber alles auf einmal tun willst, kommst du ins Straucheln und wirst überrannt.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die für dein Leben richtigen Entscheidungen treffen und deinen Weg finden wirst. Such dir alle Hilfe, die du kriegen kannst.

    Liebe Grüße,

    Oiseau

    Hallo, Gotti,

    du weißt, ich lese immer mit und wollte dir einfach mal einen schönen Sonntag wünschen und weniger Sorgen.

    Eine Idee habe ich für die nächste Feierlichkeit in der gestrigen Runde: Lege dir schon im voraus ein paar schlagfertige Antworten zurecht. Manchmal fallen einem doch ein paar Stunden später schon so tolle Erwiderungen ein und man ärgert sich, sie nicht gleich auf der Zunge gehabt zu haben. So ergeht es mir jedenfalls manchmal.
    In letzter Zeit erging es mir öfter so in Gegenwart eines mit uns befreundeten Ehepaares. Ich ärgerte mich anschließend wirklich furchtbar über mich selbst, dass ich mich immer wieder in Verteidigungszwang habe hineinmanövrieren lassen. Da hätte ich die entsprechenden Sätze anbringen sollen. Allerdings haben wir aufgrund der Vorfälle den Kontakt einfach abgebrochen. Sollte sich noch ein Treffen zufällig ergeben, werde ich alles sagen, was ich die ganze Zeit nur mit mir selbst abgemacht habe. Ich denke: Hätte ich doch schon früher ... Leider habe ich durch das Stillehalten alles mit mir allein bzw. im Gespräch mit meinem Mann abarbeiten müssen. Das war aber eher belastend. Also, Gotti, trau dich!! Du wirst den anderen dann den Wind aus den Segeln nehmen.

    Toll, dass du immer hier schreibst! Das hilft dir sicherlich sehr.

    Herzliche Grüße und viel Glück,

    Oiseau :lol:

    Liebe Gotti,

    für dich ist nun - nach dem Großwerden der Kinder und dem Trockenwerden deines Mannes - auch noch deine Mutter krank geworden. Alles das verändert dein Leben ganz gewaltig. Es kommt so viel auf einmal und niemand bereitet einen darauf vor, dieses alles schultern zu müssen.
    Gerade jetzt kannst du das, was du im Laufe der letzten Jahre durch die Alkoholprobleme mit deinem Mann gelernt hast, brauchen! Entspannung, an dich selbst denken ohne schlechtes Gewissen oder Grübeln über die Familie, Kraft tanken durch Sport und Gespräche, Gebete und innere Einkehr. Ich glaube, dass es deshalb wirklich ein großes Glück ist, dass du dieses Forum gefunden hast! Du profitierst auch in anderen Lebenssituationen davon!

    Mir ergeht es ähnlich wie dir: Kinder aus dem Haus, aber eben nicht ganz abgenabelt aus diversen Gründen, Mutter ziemlich alt. Sie ist Gott-sei-Dank gesund, aber sie wohnt sehr weit weg von uns und wenn was wäre mit ihr, hätten wir große Schwierigkeiten, alles "hinzubekommen"... Es ist zum Teil eine Gratwanderung. Niemand bereitet einen auf diese Jahre vor, in denen man auch nicht mehr ganz jung ist, sich aber um die Generationen vor UND nach einem selbst kümmern muss. Egal, wie viel Kraft und Energie man selbst hat.

    Mein Mann ist - ohne Rückfall - seit über zwei Jahren trocken und genießt sein "neues" Leben bewusst und zufrieden. Das ist wunderbar. Aber ich habe auch aus der "nassen" Zeit für mich etwas hinüberretten können, das mir vielleicht irgend wann auch in anderen oben geschilderten Situationen von Nutzen sein kann: An mich denken, mir Zeit für mich nehmen, die Freizeit viel intensiver genießen und mir auch im Alltag immer wieder Ruhepausen und Besinnung gönnen. Allein UND mit meinem Mann. Und wenn ich wirklich mal herausgefordert werden sollte, so hoffe ich, dann besser gewappnet zu sein als ich es früher war.

    All das verdanke ich und verdanken wohl viele von uns auch diesem Forum: Dem intensiven Austausch miteinander, den wahnsinnig tollen Anregungen und der Ehrlichkeit im Gespräch.

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du die kommenden Aufgaben mit Energie und Gelassenheit schultern kannst! Aber auch, dass es deiner Mutter bald wieder besser geht!! Ich lese täglich hier und fühle mit dir.

    Liebe Grüße,

    Oiseau. :D

    Hallo, Gotti,

    wollte dir auch mal einen besonders herzlichen Gruß dalassen. Manchmal denke ich - was den "Wurm drin" betrifft :wink: - dass alles auf einmal kommt, wenn denn was kommt. Aber ich habe auch schon erlebt, dass dieses nicht nur auf die schlechteren Zeiten zutrifft. Und eine gute Freundin hat mir einmal gesagt: Wer behauptet denn, das Leben müsse immer nur angenehm oder ausgeglichen oder besonders schön sein? Das, was wir täglich erleben, ist das Leben, nicht das, was wir uns am liebsten ausmalen würden.
    Ich weiß, dass auch bei euch wieder bessere Zeiten anbrechen werden. Deine Tochter wird eine neue Arbeitsstelle finden! Sie ist jung und gut ausgebildet! Hab Vertrauen!

    Deine Werbung für sportliche Betätigung hat bei mir jetzt endlich auch angeschlagen: Ich habe mit Walken begonnen!!! UND ich fühle mich absolut wunderbar danach. Fast schon habe ich den Eindruck, ich bin schon ein kleines bisschen süchtig danach! Mein Mann hat in der Kur Nordic Walking kennen gelernt, hat mir aber erst jetzt erzählt, dass er weiß, worauf man dabei achten muss. Also hat er es mir gezeigt, und ich komme erst mal auch ohne Stöcke gut zurecht und fühle mich grandios. Ich merke plötzlich Muskeln, von deren Existenz ich bisher noch nichts gewusst hatte! :twisted: Außerdem werden die Bronchien so herrlich frei! Jetzt gilt es nur noch, die gewonnenen Erkenntnisse irgend wie in den Alltag einzubauen. Ist dir der Einbau konsequent gelungen? Wann schaffst du es nicht? Ist es für dich besonders schwer, wenn es dir schlecht geht, oder gehst du gerade dann noch eher zum Sport? Das würde mich interessieren.

    Nun, ich hoffe, ich kann dran bleiben und danke dir auch für deine immer währende "Werbung". Bisher dachte ich immer, ich sei immun gegen Werbekampagnen, aber dem scheint doch nicht so zu sein. :oops:

    Ganz liebe Grüße sowie gute Gespräche und entspanntes Schweigen miteinander,

    Oiseau.

    Lieber trauriger Engel,

    die Phase, in der du gerade bist, ist mir auch noch gut im Gedächtnis. Ich weiß noch, wie ich jedes Mal, wenn mein Mann heimkam, überlegte, ob er getrunken hat oder nicht. Er log oft, und oft glaubte ich ihm. Heute weiß ich, dass er immer getrunken hatte, wenn ich es roch oder sah! Alles andere war Selbstbetrug, ich wollte gern glauben, dass es anders war.

    Als ich endlich die Kraft hatte mir das alles einzugestehen, stellte ich ihn vor die Wahl: Entweder er wird trocken oder ich verlasse ihn.

    Er hat eine Kur beantragt, nach langem Warten auch angetreten und ist seit der Zeit trocken. Er ist glücklich darüber, denn er lebt nun ein herrliches Leben, gestaltet es sich, wie er mag und genießt es richtig. Mein Vertrauen zu ihm ist inzwischen wieder ganz zurückgekehrt. Ich habe aber in der Zeit, in der er an sich gearbeitet hat, auch für mich viel getan.
    Dennoch weiß ich, dass ich um keinen Preis der Welt noch einmal einen nassen Mann neben mir haben will. Dann lieber gar keinen!

    Überlege dir, was DU willst! Sei ehrlich zu dir, und dann mach Nägel mit Köpfen. Alles andere ist nur vertane Zeit!

    Und alkoholfreies Bier ist nichts für Alkoholiker. Es erinnert zu stark an echtes Bier und irgendwann wird die Sehnsucht nach echtem Bier so stark, dass ein Rückfall ziemlich sicher ist.

    Ich wünsche dir, dass du deine Wünsche erkennst und durchsetzt und dass du nicht mehr so traurig bist. Dein Mann lügt dich ja nicht gern an, aber Lügen gehört zum Alkoholiker dazu. Das können dir die meisten hier wohl bestätigen. Lenk dich ab und suche dir Hobbys und Freunde, mit denen du was unternehmen kannst. Vielleicht gibt es ja auch eine Selbsthilfegruppe für dich in deiner Nähe.

    Alles Gute!
    Oiseau

    Hallo, Trauerkloß,

    ich muss meiner Vorrednerin Recht geben!

    Du bist Mitwisserin.

    Kannst du das mit deinem Gewissen vereinbaren?

    Wäre es dir möglich, deinem Mann die Autoschlüssel abzunehmen, wenn er betrunken fahren will?

    Meine Meinung ist: Für alles, was dein Mann tut, ist er selbst verantwortlich!!! ABER wenn du weißt, dass er besoffen fährt, dann musst du einschreiten.

    Denk nur, was alles passieren kann! Könntest du damit weiterleben, wenn wirklich was Schlimmes passiert?

    Ich weiß, wie schwer das alles ist, aber denke an evtl. Verletzte oder gar Tote UND denke auch an DICH!!

    Gruß,

    Oiseau

    Liebe Gotti,

    da scheinst du ähnlich gestrickt zu sein wie ich: Innere Angespanntheit wirkt sich postwendend auf den Rücken aus! Das zeigt mir immer, dass - auch, wenn ich noch so sicher bin, an mir gearbeitet und mich "im Griff" zu haben - das meiste von mir unbeeinflussbar abläuft. Und hier sehe ich auch das Problem bei der Bekämpfung der Co-Abhängigkeit: Bis alles absolut in Fleisch und Blut (eine passende Redewendung, oder?) übergegangen ist, kann es Ewigkeiten dauern. Oder man schafft es eben nur "oberflächlich".

    Es ist so schwer, das Erlernte (vor allem aus der Kindheit) abzulegen.

    Dennoch wünsche ich dir, dass du weiter "auf dem Weg" bleibst, mit dem Kompass in der Hand :wink: und auch die letzten Reste psychosomatischer Reaktionen ablegen kannst.

    Bei mir scheint das alles leider in doch noch sehr weiter Ferne zu sein.

    Einen wunderschönen Tag wünscht dir

    Oiseau.

    Liebe Gotti,

    danke auch dir für deine lieben Wünsche. Die kann ich gut gebrauchen.

    Dass dein Mann eine Einzeltherapie und/oder eine Kur bräuchte, habe ich mir schon so manches Mal gedacht, wenn ich bei dir mitlas. Bei meinem Mann habe ich erlebt, wie hilfreich so eine Kur sein kann, in der einem ja wirklich viel in den "Notfallkoffer" gepackt wird, das man später dann jederzeit abrufbereit hat. Ich drücke dir die Daumen, dass es jemand schafft, deinen Mann von der Notwendigkeit einer Kur oder einer Therapie zu überzeugen.

    Aber vor einem Rückfall ist niemand ganz sicher. Das ist mir immer bewusst.

    Ich denke mir oft, wenn mein Mann noch dieselbe Arbeit hätte wie zu seiner nassen Zeit, dann wäre er möglicherweise jetzt auch nicht ohne Probleme schon so lange trocken geblieben.

    Was ich selbst immer wieder lerne ist: ihn lassen, wenn er Entscheidungen trifft, auch, wenn er sich z.B. schadet. (Nicht zum Arzt gehen, wenn er krank ist. Rauchen trotz seines Hustens usw.) Früher hätte ich immer versucht ihn umzustimmen, aber heute kann ich ohne großes Bedauern sagen: Er ist erwachsen, er entscheidet, ich bin nicht für sein Tun verantwortlich. Dadurch mache ich mir auch nicht mehr so viele Sorgen um ihn. Aber ein Rückfall wäre was anderes, der lässt einen nicht kalt. Auch, wenn es seine Entscheidung wäre: Mit DER könnte ich nicht mehr leben!!!

    Was ich mir noch wünsche ist: Nach außen nehme ich das ganz gelassen! Aber die psychosomatischen Störungen machen mich zuweilen nachdenklich. Da müsste ich mir vielleicht auch mal eine entsprechende Kur genehmigen. Was meinst du?

    Einen schönen und harmonischen Abend wünscht dir

    Oiseau. :D

    Hallo, Vergissmeinnicht,

    wie schön wieder von dir zu lesen. Ich bin froh für dich und euch, dass dein Mann schon so lange trocken ist.

    Man denkt am Anfang, dass nun - wenn er denn nicht mehr trinkt und trocken bleibt und innerlich gefestigt ist - alles auf immer und ewig rund läuft und es keine Probleme mehr gibt. Auch ich dachte so.

    Aber es holt einen doch immer der Alltag wieder ein. Du musst dich neu finden, die Familie muss sich neu orientieren. Der Angehörige arbeitet daran, aus seiner Co-Abhängigkeit herauszufinden. Du baust dir einen eigenen Lebensbereich auf. All das ist dann auch für deine Familie wieder neu und sie müssen ihr Leben darauf einstellen.

    Du kannst stolz auf dich sein, dass du mit Freude und Elan deine neue Arbeit angetreten bist. Deine Familie braucht Zeit, sich zurecht zu finden, aber sie werden sich zurechtfinden. Dein Mann kann sich ja ruhig aufregen, aber er wird es lernen müssen, dass auch du tun kannst was dir gefällt. Und außerdem profitiert er ja davon. Irgendwann wird er bestimmt stolz auf dich sein. Wenn er verstanden hat, warum du arbeitest. Dann wird er auch eher bereit sein, sich mal auf dich einzustellen, statt immer nur DEIN Entgegenkommen zu erwarten!!!

    Alles Gute, du machst das schon superrichtig!!! :D

    Oiseau

    Hallo, Gotti,

    eine Taldurchquerung gibt es wohl in jeder Partnerschaft hin und wieder. Wenn dann wenigstens einer der beiden Betroffenen einen Kompass dabei hat, um wieder hinauszufinden, ist es ja gut. Die dunkle Zeit im Tal, bevor man wieder mehr Licht sieht in höheren Lagen, muss ausgehalten werden. Ich kenne das gut. Vielleicht tröstet es dich auch ein wenig, dass es auch bei uns solche Talausflüge gibt. Auch ohne einen Alkoholrückfall.

    Ein ganz wesentlicher Grund ist immer wieder das Nichtreden! Ich bin oft so müde, weil ich immer rede, er aber nicht. Das strengt an, und ich mag mich selbst oft nicht mehr hören. Und dann denke ich auch, ich will nicht so sein wie meine Mutter, die meinem Vater immer sagte, was er tun sollte, eben das, was ihrer Meinung nach richtig war. Dann sage ich mir: Mein Mann hat aufgehört zu trinken, ich kann darüber zufrieden sein, aber habe ich ein Recht, noch mehr Zugeständnisse von ihm zu verlangen?!

    Andrerseits kämpfe ich mit mir, aus dieser Abhängigkeit von seinem Redenwollen herauszufinden, was dann für mich auch so eine Talwanderung ist, dieses Mal allein. Aber - egal, ob ich einen Weg allein oder mit ihm zurücklege - wenn wir uns auf der Strecke erst wieder finden müssen, dann ist es eben anstrengend, dann ist es dunkel, oder zumindest dämmerig, dann bedrückt es mich, dann schlafe ich schlecht und habe Bauchweh.

    Diese Co-Abhängigkeit ist mir zwar bewusst, aber da sich vieles psychosomatisch abspielt, wird es mir vielleicht nicht gelingen hinauszufinden.

    Also sind mir die Täler doch lieber, die ich nicht allein durchwandern muss... :wink:

    Ich grüße dich und wünsche dir und euch ganz viel Licht nach der Dämmerung.

    Oiseau.

    Hallo, liebe Gotti,

    ich wollte dich mal schön grüßen und dir weiterhin viel Kraft und Entscheidungsfreude wünschen. Die letzten Wochen war ich im Urlaub und habe erst später vom Rückfall deines Mannes erfahren. Schade, dass es so gekommen ist!

    Alles Gute und dass ihr beide unbeschadet aus dem Tal herausfindet!

    Oiseau. :lol:

    Dazu fällt mir auch was ein: Waren kürzlich auch auf einem Musikfestival. Die Geschmäcker meines Mannes decken sich nicht immer mit meinen, also sind wir auch mal getrennt unterwegs gewesen - und was soll ich sagen? Ich habe es genossen, weil ich die Musik hören konnte, die ICH hören wollte!!!

    Schön, dass ihr auch solche wichtigen Erfahrungen macht! Weiter so!!!

    Liebe Grüße von
    Oiseau

    Liebe Gelsensabine,

    erstmal herzlich willkommen hier! Ich bin gerade online und spüre deine Verzweiflung. Wir alle hier haben ähnliches wie du durchgemacht, manche sind noch mittendrin. Also können wir dir auch gut nachempfinden, wie es dir geht. Lass dich erst mal von mir drücken.

    Wenn du dich hier ein wenig eingelesen hast, wirst du erkennen, dass jedem, der sich hier angemeldet hat, geschrieben wird: Du kannst am Alkoholkonsum deines Mannes nichts ändern! Ich weiß, das ist am Anfang schwer zu verstehen, auch bei mir hat es lange gedauert, bis ich es "begriffen" habe. Du kannst natürlich weiterhin weinen und argumentieren und kontrollieren, aber es bringt nichts - außer noch mehr Verzweiflung. Er wird so lange trinken, wie ER es will. Und er wird dich weiterhin belügen! (Ich hatte mit dem Belogenwerden auch meine größten Probleme.) Er lügt nicht, um dir wehzutun. Lügen gehört mit zum Krankheitsbild des Alkoholikers. Er schämt sich wahrscheinlich, dass er es nicht schafft sein Versprechen zu halten, denn er liebt dich ja.

    Also, es bringt rein gar nichts, an seinem Verhalten etwas ändern zu wollen und mit seinem Verhalten zu hadern.

    Aber es bringt was, wenn DU an DICH und deine Kinder denkst.
    Gibt es in deiner Gemeinde eine Beratungsstelle? Einfach nachschauen im Internet. Geh hin und lass DICH beraten, damit DU besser mit der Situation umgehen kannst.

    Schau, wie es deinen Kindern geht. Merken sie etwas vom Alkoholkonsum? Wie geht dein Mann mit den Kindern um? Kümmert er sich oder trinkt er nur die ganze Zeit? Wenn er sie angetrunken im Auto mitnimmt o.ä., dann musst du handeln, das ist klar.

    Sieh zu, dass du möglichst viel mit deinen Kindern außerhalb des Hauses unternimmst, vielleicht hast du auch eine gute Freundin, der du dich anvertrauen kannst, das kann manchmal enorm helfen.

    Schau auf DICH! Alles andere wird sich irgend wann ergeben.

    Ich wünsche dir hier einen regen und gewinnbringenden Austausch, der dir hilft, mit deiner Situation klar zu kommen.

    Alles Gute!!!

    Oiseau

    Hallo, Julchen,

    ich will doch noch einen lieben Gruß an dich da lassen.

    Ich finde, du bist eine Tapfere!

    Viel Glück weiterhin!

    Ich finde gut, dass du in meinem Thread geschrieben hast, denn das hat mich auch wieder zum Nachdenken gebracht, um alles auch mit anderen Augen zu betrachten und verschiedene Standpunkte zu verstehen.

    Danke!

    Oiseau.

    Hallo, Dagmar,

    das mit dem Parfüm ist ja so eine tolle Idee! Danke für den Tipp! Den muss ich mir merken. Ich habe richtig geschmunzelt beim Lesen...

    Ich ärgere mich nur, dass ich darauf nicht schon selbst gekommen bin. :twisted:

    Muss mir doch auch mal wieder überlegen, was ich mir selber geben kann.

    Einen lieben Gruß und viel Spaß mit deinem Duft! :wink:

    Oiseau

    Hallo, Julchen,

    so ganz kann ich deine Einwände nicht verstehen.

    Erstens: Uns ging es auch mal schlecht, wir waren am Boden und wussten lange nicht, wie unser Leben weitergehen würde.

    Zweitens: Niemand sagt, es sei einfach, aus dem Teufelskreis Alkohol oder Co-Abhängigkeit herauszukommen.

    Drittens: ich war zu keiner Zeit neidisch auf andere, die "es" schon geschafft hatten. Ich hatte nur ein Ziel: "Es" auch zu schaffen! Und dazu machten mir verschiedene Erlebnisberichte Mut. Ich wollte auch dahin kommen, wo andere schon waren, ob mit oder ohne meinen Mann. (Wenn die das schaffen, dann schaffen wir es auch).

    Gerade Gotti schreibt doch unheimlich genau und intensiv, was sie alles für sich tut und getan hat!!! Auch das hat mir immer Mut gemacht!

    Ich hatte im Grunde keinen Einfluss darauf, dass mein Mann trocken geworden ist! Aber ich habe ihm das Ultimatum gestellt und er hat sich für uns entschieden! Muss ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben? (Es klingt beinahe so.) Er HAT sich nun mal entschieden, es ist eine von mehreren Möglichkeiten!

    Der Thread kann anderen zeigen, dass sie nicht verzweifeln sollen, da es immer eine Lösung gibt. Es haben ja auch andere gepostet, die nicht bei ihrem Partner geblieben sind und denen es inzwischen gut geht. Auch das gehört unbedingt in diesen Thread. Nur - welchen Weg letztendlich ein jeder von uns geht, das bleibt eben jedem selbst überlassen.

    Neid soll es jedenfalls nicht erwecken. Es tut mir leid, wenn das bei dir so angekommen ist.

    Ich selbst habe für mich erreicht: Ich bin an Freunde und Verwandte herangetreten und habe vielen erzählt, was bei uns los war. Ich habe keine Komödien mehr gespielt, und das machte alles einfacher.
    Ich habe meinen Mann vor die Wahl gestellt.
    Ich habe seine Schwester informiert, denn sie war auch involviert.
    Ich habe meine Hobbys weiter gepflegt.
    Ich habe eine längere psychologische Beratung in Anspruch genommen.
    Ich habe mir hier im Forum Hilfe geholt.
    Ich habe Briefe geschrieben an Freundinnen.
    Ich habe meinen Mann in keiner Weise beim Trinken unterstützt.
    Usw.
    Die Liste ist nicht komplett, aber ich habe ja auch schon in meinen und anderen Threads davon geschrieben.

    Jedenfalls wünsche ich allen, dass sie nicht den Mut verlieren, nur, weil einige "es" geschafft haben; es kann auch bei uns zu Rückfällen kommen, was wohl allen bewusst ist, und dann müssten auch wir wieder sehen, welchen Weg wir weiter gehen.

    Einen schönen Abend und weiterhin alles Gute für dich!

    Oiseau.

    Schade, dass Gotti ihre Mutmachzeilen nicht hier im Thread abgelegt hat! :wink:

    Vieles von dem, was du schreibst, kenne ich auch, Gotti. Ich bin so richtig egoistisch geworden, was das Bekochtwerden betrifft! Etwas, was ich früher nie zugelassen hätte! Meine Zügel mal aus der Hand zu geben und es dann auch noch zu genießen! Herrlich!!! Wenn er kocht, sitze ich lieber hier am PC und schreibe z.B. im Forum :wink: oder lese oder nutze die Zeit für andere wichtige Dinge. Das hat sich für mich auch sehr geändert und darüber bin ich froh. Auch das gemeinsame Kochen macht uns Spaß! Das ging in der nassen Zeit eben immer nur, wenn er gerade keinen Kater hatte. Heute ist es eine "verlässliche Größe" in unserem Leben.

    Er fährt weg, z.B. für Besorgungen, ich fahre in der Zeit auch weg, z.B. um eine Freundin zu besuchen, und wenn wir beide wieder zu Hause sind, geht es froh und munter mit dem Tag weiter, ohne Fahne, ohne Schwanken, ohne Launen, ohne Müdigkeit, einfach in einer konstanten guten Laune! Das ist etwas, was ich ungeheuer genieße!

    Wir haben Glück, das weiß ich, er ist an meiner Seite, es geht ihm gut.

    Aber ich habe in den vergangenen Monaten auch gelernt, mehr an mich zu denken und mich auszuklinken, wenn ich es brauche. Mich nicht für alles verantwortlich zu fühlen. Die Seele mehr baumeln zu lassen.

    Es tut einfach gut.

    Eine Menge Sonnenschein euch allen! Zum Mutmachen!

    Oiseau.

    Herzlichen Glückwunsch auch von mir, liebe Trauerkloss.

    Für dich wünsche ich mir, dass du dich bald umtaufen kannst. Wie wäre es, den Namen "Freudentaumel" anzustreben? :wink:

    Bei deinen Zuschriften habe ich ganz stark das Gefühl, dass du auf der Suche bist nach jemandem, dem es genau so geht wie dir. Du suchst sehr nach Gemeinsamkeiten, stimmt das?

    Nun haben die meisten hier ja zwei Dinge gemeinsam: Einen trinkenden (oder selten auch trockenen) Partner und ihre eigene Co-Abhängigkeit.
    Ist es da nicht egal, wie alt jemand ist, wie viel Kinder er hat oder welche Hobbys? Entscheidend bist doch DU! Wir verstehen dich hier schon, auch, wenn deine Lebensumstände sich von den anderen unterscheiden. Das ist ja normal.

    DU sollst hier wieder "Land sehen"! Deshalb hoffe ich, dass du in Zukunft mal mehr von DIR erzählst.

    Also, DU hast z.B. Angst davor, dass dein Mann krank werden könnte. Eine Angst, die viele haben. Frage dich doch: Bist DU dazu bereit, diese evtl. Krankheit und alles, was damit zu tun hat, mit ihm zu teilen oder bist du es nicht???

    Wenn nicht, dann wäre doch der nächste Schritt, dir Alternativen zu überlegen: Was kannst DU tun, damit du so leben kannst, wie DU es willst! Es gibt für die meisten Situationen im Leben eine Lösung. Sieh dir nicht gleich alle möglichen Hindernisse und Schwierigkeiten, die dann für dich auftauchen KÖNNTEN, auf einmal an. Geh langsam vor, bewältige ein Problem nach dem anderen, sonst überforderst du dich nur. Stell dir ein Ziel klar vor Augen: Was genau willst du erreichen? Und dann versuch es zu erreichen. Das wird seine Zeit brauchen, aber irgend wann kannst auch du wieder glücklich werden.

    Dieses wünsche ich dir nachträglich zum Geburtstag!

    Liebe Grüße,

    Oiseau.