KANN man überhaupt helfen? SOLLTE man?

  • Hi Kahry,

    ja lass das erstmal sacken. Wenn man langsam erkennt, dann fuehlt man sich als waere man von einem ICE im vollen Tempo ueberfahren worden :shock: . So hab ich mich damals gefuehlt. Ich wollte auch nicht loslassen, hab genauso reagiert wie Du, hab gehofft, unterstuetzt, hab geweint, gebetet, gebettelt, geschrien und irgendwann ja irgendwann dann hab ich erkannt was ich mit mir gemacht habe. Ich hab mich als Kaempferin gesehen, jawohl, ich wollte es mir, allen anderen und dem Alkohol beweisen, aber was war passiert, ich war in einer absoluten Opferrolle.

    Alkoholsucht, das ist eine Sucht mit vielen haesslichen Gesichtern und mit vielen Luegen, Halbwahrheiten, Taeuschungen und Vertrauensbruechen. Aber all das hab ich erst gesehen, als ich schon fast am Ende war.

    Wie weit es mit Dir gehen wird, wie lange Du durchhalten kannst, das weiss keiner. Die einzige Frage ist nur, warum stellst Du Dein Leben so weit hinten auf Deine Liste und konzentrierst Dich auf Deinen Freund so sehr?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi Kahry,

    klar kann man sich jetzt den Kopf darueber zermartern, warum es so ist, dass wir uns immer auf andere konzentrieren, aber nicht auf unser Problem eigentlich konzentrieren. Unser Ego scheint uns da irgendwo immer ablenken zu wollen, denn unsere Probleme die wir mit uns selbst haben sind irgendwo auch unsere Schutzschilder. Es ist natuerlich einfacher sein Problem von einem Problem eines Menschen abhaengig zu machen, denn dann machen wir uns ja unschuldig. Schuld ist dann in diesem Fall der Partner der trinkt, dass es uns schlecht geht. Bleiben wir aber bei uns selbst, dann erkennen wir, dass wir Schuld an unserem "Schlechtsein" sind, denn wir fuehren dieses Leid was wir erleben selbst weiter. Wenn wir wirklich und wahrlich erkannt haben, dass wir unsere Selbstliebe und Selbstachtung von dem Alkoholkonsum unseres Partners abhaengig machen, dann sind wir schonmal einen ganzen Schritt weiter, raus aus der Co-Abhaengigkeit.

    Wir Co's sind bequem, lieber den Teufel, den wir kennen als Veraenderung, weil wir ja nicht wissen was da passieren kann.

    Liebe Kahry, nur Du haelst Dein Leben und Deine Zukunft in den Haenden. Du kannst jeden Tag, jede Stunde, jede Minute entscheiden, was passieren soll. Geh einfach davon aus, dass DU niemanden aendern kannst, nur Du kannst Dich selbst aendern.

    Mach Dich wieder gluecklich.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Servus Kahry,

    Zitat

    ich bin so fassungslos. // Wie kann es sein, dass ich dermaßen BESCHEUERT bin? // Ich meine, das war doch abzusehen, alles, was ihr geschrieben habt, war richtig. // Und es ist mir peinlich. Aber so ist es nunmal.


    Und was machst Du nun mit dieser -Deiner- Erkenntnis?

    Folgt daraus für Dich irgend eine Handlung?

    Oder "hakst Du es ab" unter der von Dir genannten Rubrik "ist halt so"?

    Lass Dich nicht gehen, geh' selbst - wohin auch immer... :)

    Viel Kraft gewünscht

    LG
    Spedi

  • Na, dann muss man/frau ja leider sagen: "Welcome back, liebe Kahry" Nicht schön, aber wohl leider der übliche Gang der Dinge.

    Ja, unsere Hoffnung, die wollen wir - ich - noch nichteinmal aufgeben wenn wir gegangen sein sollten. Auf Worte reagiere ich gerne und schnell, wenn sie meiner Beruhigung dienen, lasse ich mich doch gerne anlügen, wenn dann wieder die "Heile Welt" da sein sollte.

    Nun, bei mir gab es keine heile Welt sondern nur ein paar Tage den Anschein.

    Ich bin auch wegen meinem damaligen Partner weg gezogen von Freunden und Familie. Bin von der Großstadt aufs Land und nun quasi "alleine". Aber ich habe gute Freunde, nicht viele, aber die sind gut! Ich habe hier ein schnuckeliges kleines Häuschen gefunden und fühle mich wohl.

    Auch ich bin wie Du arbeitslos! Und verdammt noch mal, das war meine Chance! Auf der einen Seite brach die Welt zusammen kein Job, keine Partnerschaft, alleine und am Arsch der Welt.

    Aber wann und wie kann man besser umziehen? Wann und wie sich besser um Wohnungen bemühen? Ich denke, meine Arbeitslosigkeit hat mir geholfen zu sagen ich habe alles verloren, was kann jetzt noch schiefer gehen.

    Ich muss noch bearbeiten, fühle mich manchmal als habe ich einen an der "Klatsche" aber ich lebe wieder. Ich freue mich an der Sonne, meinem Grün um mich herum und gewöhne mich nun daran dass der alltäglich Horror und meine Angsthaltung "was passiert wohl heute" langsam schwindet.

    Das Gefühl von Trauer, Sinnnlosigkeit und nichts wissen ist o.k., aber nicht darin verharren, liebe Kahry.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Kahry,

    du kannst leider nicht im offenen Bereich editieren. Wenn du möchtest kopiere dir dein Posten in ein Schreibprogramm, ändere es und ich lösche deinen Beitrag.

    Der offenen Bereich kann von jedem aus dem www. gelesen werden und sollte auch nur mit der nötigen Vorsicht beschrieben werden.

    im erweiterten Bereich können es nur eine Anzahl von Menschen lesen und ist dadurch geschützter. Wenn du möchtest kannst du auch einen Zugang beantragen.

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Warum wir tip(p)en? Nun, weil viele von uns noch auf den 6er im Lotto warten: Juhu, ein Wunder geschieht und der Lover wird eine Spontanheilung.

    Ja, auch darüber habe ich gelesen, aber wollte wohl nur lesen was ich mir einbildete in diesem klugen Buch: Spontanheilung bedeutete dort nämlich mit Hilfe einer Selbsthilfegruppe oder Therapeut - ohne Langzeittherapie. Spontanheilung bedeutete keinesfalls "aufhören und juhu die Welt ist in Ordung".

    Ich bin auch von der Stadt aufs Land - ich bin ebenso pleite -finanziell fertig. Existenzangst.

    Die Antwort muss nicht lauten "Trenn Dich", aber sie wird immer lauten "Finde Dich". Ich selber musste gehen a) aus Gefahrenmomenten, die entstanden und b) um überhaupt Abstand zu bekommen. Davon mal abgesehen habe ich alleine durch meine Gegenwart (wie sich jetzt herausstellt) dafür gesorgt, dass er sich bemühte nicht ganz so auffällig zu sein.

    Liebe Kahry, ich will einen Partner, für den ich eine Bereicherung darstelle - aber nicht einen, für den ich die Lebensgrundlagen schaffe. Das ist nämlich keine Liebe, die ihn an mich bindet sondern die Fassade, die ich durch mein Tun aufrecht halte. Meine Aufgabe in der Beziehung war es letztendlich ihm und mir die eigene Verantwortung wieder zu überlassen.

    Liebe Kahry, Du wirst Dir einfach die Frage stellen müssen wie lange Du es wie aushältst. Ich habe lange in einer solchen Beziehung gelebt. So lange, bis der Leidensdruck nicht mehr erträglich war. Und das genau wird der Punkt von jeder/m von uns sein. Erst dann, wenn wir genau wissen was wir wollen oder nicht wollen können wir beginnen das umzusetzen - und auch dann folgt noch ein sehr langer Weg.

    Ich schreibe, um meinen Weg zu verfolgen. Wenn dann wieder meine Zweifel kommen ob ich Unrecht dachte oder ob alles doch nicht so schlimm ist, dann lese ich die Tage nach, an denen ich nicht mehr konnte - mir mein eigenes Leben nicht mehr lebenswert war. Und dann weiß ich "es war noch viel schlimmer".

    Wie Du das aushalten sollst? Genau das wird sich mit oder durch Deinen persönlichen Tiefpunkt zeigen - ob Du an ihm ankommst oder nicht oder wann dieser Tiefpunkt sein wird. Vielleicht erst in vielen Jahren, weil jetzt ja alles "noch nicht so schlimm" ist.

    Unsere Gefühle - nun die sind vielleicht zuweilen näher zu betrachten ob sie das sind, was sie zu sein scheinen. Meine Zuneigung wurde irgendwann einmal durch den Ekel der ständigen Fahne ersetzt. Meine "Liebe" konnte nicht mehr gelebt werden weil ich mich schämte mit ihm in der Öffentlichkeit aufzustreten, weil immer ein Rausch resultierte. Eine Beziehung konnten wir nicht mehr leben weil unsere Interessen sich über die Jahre meilenweit entfernten. Unsere Freundeskreise waren zu unterschiedlich..... Nun, die Liebe, die ich noch spüre - ist nun Trauer um eine Gemeinsamkeit und Zukunft, die nicht lebbar ist.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Servus kahry,

    Zitat

    Wisst ihr, DIESE Beziehung, DAS sollte eigentlich meine Chance sein.


    Hast Du für Dich schon mal herausgefunden, ob Du Dich selbst "aushältst", sprich: auch eine Zeit lang zufrieden alleine Leben kannst? Oder definierst Du Dich (vorwiegend) über eine wie auch immer geartete Beziehung?

    Zitat

    Aber wisst ihr, ihr seid auch immer so schnell mit allem... egal, was ich schreibe, die Antworten lauten (fast) immer: trenn dich, bleib nicht stehen, zieh Konsequenzen.... was ja auch völlig okay ist.


    Ist es das? Ist es für Dich OK? Klingt mir nicht so... Und wenn es für Dich eben nicht OK ist, dann beantworte Dir selbst die Frage, warum das so ist.

    Zitat

    Aber dann frage ich mich... wozu schreiben wir dann hier?


    Ganz einfach: um zu Veränderungen zu kommen. Vom Reden/Schreiben alleine hat sich noch nie etwas geändert. Reden/Schreiben kann immer nur ein Mittel sein, um durch konkrete Handlungen zum Ziel zu kommen. Was Dein Ziel ist, definierst Du für Dich - schließlich lebst Du Dein Leben.

    Mein Spruch: Wer will, findet Wege - wer nicht will, findet Gründe

    LG
    Spedi

  • Hi Kahry,

    welcome back.

    Der damals letzte Stand war ja, dass Dein Freund im Prozess ist, dass er mit dem Trinken aufhoert. Nun hast Du die Erkenntnis, dass er nach wie vor noch trinkt und eigentlich nicht aufhoeren will damit. Was ist denn Deine Konsequenz daraus fuer Dich? Was willst Du fuer Dich tun, damit Du wieder gluecklich wirst.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Liebe Kahry,

    dann musst Du halt derzeit so weitermachen, wenn Du es halt nicht schaffst. Dir muss aber auch bewusst sein, dass Du damit weiterhin Dein persoenliches Leid verlaengerst.

    Aus meinen aktiven Co-Tagen kann ich auch nur berichten was Du geschrieben hast

    Zitat

    Zum einen war es dieser Punkt... naja, immer, wenn es heißt, ich kann nicht mit dir zusammenbleiben, wenn du weitertrinkst, kommt: nimm mich so, wie ich bin, ich ändere mich nicht für dich blabla...

    Ein nasser Alkoholiker wird alles aber auch alles versuchen solange an seiner Sucht festzuhalten wie nur moeglich. Er wird versuchen Dir mit seinen Begruendungen klarzumachen, warum er nicht kann oder warum er das muss und warum alles einfach so ist. Genauso wie Du uns jetzt erklaeren willst, warum es nicht geht, warum Du noch bleibst, warum, warum, warum.....Der Grund ist, Du hast und auch Dein Partner noch nicht den persoenlichen Tiefpunkt erreicht um ueberhaupt etwas tun zu WOLLEN, denn vom KOENNEN haengt es naemlich nicht ab, man KANN naemlich nur wenn man WILL.

    Eins kann ich Dir aber garantieren, so wie es derzeit bei euch aussieht, geht die Spirale nur noch abwaerts, wie schnell, dass ist sicherlich individuell, aber definitiv abwaerts, solange bis halt endlich etwas aktiv gemacht wird. Es ist ebenfalls traurig zu hoeren dass Kinder wahrscheinlich darunter leiden werden, nicht gerade sehr verantwortungsvoll.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Mittlerweile, liebe Kahry, aber erst jetzt - viel zu spät - muss ich auch für mich sagen, dass es einen Teil meiner Verantwortung ausmacht zu sagen so nicht um Konsequenzen zu ziehen.

    Das sind a) die Konsequenzen mir selber gegenüber, ich muss nämlich wieder ganz langsam lernen meine Bedürfnisse zu erfüllen und nicht seine. Jetzt gelingt es mir ohne Probleme sinnvoll einzukaufen und nichts weg zu werfen. Das war in "unserer" Zeit ganz anders. Kühlschrank voll, damit er gut versorgt ist. Das eine oder andere wurde schlecht. Vieles, welches ich für Gerichte eingekauft hatte wurde einfach geöffnet, es fehlte die Organisation.

    b) die Verantwortung meinem (Ex-)Partner gegenüber indem ich sage verantworte, lebe und handle selber.

    Ich wurde ausgetauscht gegen eine andere co, das war mein Risiko. Ich bin es gegangen und muss sagen, ich beneide dieses Paar nicht. Ich glaube nicht an die wundersame Heilung, dass plötzlich alles ganz anders wird - und eine Heilung aus heiterem Himmel fällt. Zumindest habe ich nur die Spirale erlebt, von der Jenny spricht.

    Ich selber habe die Spirale erlebt und das obwohl ja quasi neues Liebesglück da war und eigentlich nun alles schön und gut sein sollte, ja, sogar ein Grund da wäre aufzuhören, oder? Also noch viel mehr Grund, als wenn ich noch die Partnerin wäre und das Spiel weiterspielen würde, welches Du gerade mitspielst.

    Schau Kahry, jeder kann Dich verstehen denke ich dass Schmerz, Trauer und räumliche Trennung (die in einem Haus sein kann) unendlich schwer sind. Auch eine lange Zeit, zumindest bei mir, benötigen. Aber ich dachte auch immer "nur die drei Bier" und "er tut mir ja nichts" .... und wie schnell hat sich das geändert..... von heute auf morgen....

    Wenn Du Dich bewußt entscheidest so weiterzumachen ist das o.k., dann ist es Deine Entscheidung. Ich selber habe über 8 Jahre alles verdrängt und keinesfalls bewußt entschieden. Das habe ich nachgeholt.

    Dir ist aber klar, übrigens ich bin auch arbeitslos, deshalb weiß ich wovon ich spreche, dass ein neuer Arbeitsplatz für ihn noch mehr Druck und Stress darstellen wird, der zum Entlastungsbierchen verführen könnte, oder? Du schreibst selber, dass nun das "beherrschen" wegen dem Arbeitsplatz entfällt und sich somit die Mengen steigern könnten? Du bist Dir auch im Klaren, dass wir die effektiven Mengen nicht kennen, die konsumiert werden? Dir sind die gesundheitlichen Auswirkungen bewußt, die durch Alkoholkonsum entstehen könn)t)en?

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Kahry, ich klinke mich mal bei Dir ein. Habe soeben Deinen Thread gelesen. Zuerst jedoch: Ja, es trifft zu, dass Du PN nur an die Moderatoren und unseren Admin schreiben kannst. Nur mit einem kostenpflichtigen erweiterten Zugang kannst Du Dich via PN auch mit anderen austauschen.

    Bei uns Co-Abhängigen ist das wie beim Alkoholabhängigen. Wir brauchen unseren persönlichen Tiefpunkt, um Veränderungen, die uns aus dieser ungesunden Beziehung führen, in die Wege zu leiten.

    Dein Leidensmass ist noch nicht voll, Du brauchst anscheinend noch eine ganze Portion mehr. Tut mir leid, dass mit anzusehen, -lesen, aber es gibt Menschen, die nur durch eigene Erfahrungen lernen und die die von anderen nicht oder nur beschränkt annehmen können.

    Die Spirale muss sich also noch weiter nach unten drehen. Bisher hattest Du zu nass die Assoziation von einem Kind, dass sich einnässt. Pass auf, dass es mit Deinem Partner nicht zu einer Realität wird.

    Ansonsten wünsche ich Dir eine schnelle Erkenntnis und die Kraft, ohne es selbst bitter erfahren zu müssen, aus den Erfahrungen anderer lernen zu dürfen.

    LG Skybird

    Lebendige Grüsse
    skybird

  • Hallo Kahry.

    Zitat

    Hartmut
    danke, ich komme darauf zurück. Du meinst also, ich schreib den Beitrag neu, schick es dir per PN, und du ersetzt den Beitrag dann?

    Ja,ich oder die anderen Moderatoren. :wink:

    Wenn du was schreibst kannst du dir das auch erst in der Vorschau anschauen und selbst schon deinen Text im Vorfeld abändern. :wink:

    Gruß Hartmut

    Gruß Hartmut

    ------------------

    Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe!

  • Hi Kahry,

    Du schreibst:

    Zitat

    Aber wisst ihr, ihr legt hier schon eine etwas abschreckende Strenge an den Tag.
    Ihr alle, ob ihr nun selbst suchtkrank wart oder einen suchtkranken Partner hattet (oder noch habt), wisst doch, dass es seine Zeit dauert?
    Gibt es hier jemanden, der von der ersten Ahnung einer Erkenntnis über das Anerkennen der Realität bis zum Handeln innerhalb von drei Tagen gegangen ist?

    Das was Du als Haerte empfindest ist die nackte Wahrheit. Wir sind hier ehrlich zu Dir, einfach weil Du es verdient hast, dass wir ehrlich mit Dir umgehen und Dir erklaeren wie wir aus der Co-Abhaengigkeit rausgekommen sind. Vielleicht erscheint es Dir hart, weil Du aktiv werden musst, denn wir Co's sind ja Meister im leiden und unaktiv rumsitzen und abwarten, aber das hilft leider nicht um aus dem ganzen Dilemma rauszukommen. Vielleicht hast Du auch erwartet, dass wir Dich mit Mitleid unterstuetzen. Mitleid gibt es genug, aber das hilft Dir auch nicht weiter, also kommen wir dann wieder zu unseren Erfahrungen. Wie lange Du brauchst, dass liegt an Dir, niemand wird Dir das absprechen. Wir stellen lediglich die Begruendungen infrage mit denen Du kommst um weiterhin unaktiv rumzusitzen und Deine Co-Abhaengigkeit auszuleben, denn Du willst doch wieder gluecklich sein, oder?

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Liebe Erdbeere,
    was tust Du für Dich selber, damit Dein Seelenkostüm belastbar bleibt oder wird? Wenn Du diesen schwierigen Weg gehen möchtest, was nachvollziehbar ist, so wirst Du Kraft benötigen.

    Die Kraft solltest Du Dir aufbauen, wobei Punkt 8 schon mal ein guter Anfang ist :)

    Ähem, alkoholfreies Bier ist nur alkoholarm, aber nicht frei - Schnaps oder Bier ist meiner Meinung nach einerlei, weil beides Alk ist, oder liege ich da falsch??

    "Ich will ihn dazu bringen" ist immer so eine Konstante, von der ich befürchte, sie geht ins Auge, weil das eine Fremdbestimmung ist. Eigentlich die Fremdbestimmung, die wir als Co lernen wollen von uns fern zu halten. Somit wäre es vielleicht ganz gut, sie dann nicht dem Partner zu servieren - einfach auch, damit er / sie sich nicht gegängelt fühlt, oder?

    Lieben Gruß von Dagmar
    ++die mal ebenso dachte wie ihr++

  • Hallo,

    Kinders Kinders, sorry aber ich muss jetzt mal die Haender ueber den Kopf zusammenklatschen.

    Liebe Erdbeere, es ist sehr verstaendlich, dass Du nicht hoeren willst, dass Du Deinem Mann nicht helfen kannst, Du versuchst es immer noch nun mit Deinem Plan, jeder trockene Alkoholiker oder auch inaktiver Co wird da aber ganz laut "STOPP" schreien.

    Du kannst Deinem Mann seinen Schritt nicht annehmen und um nicht noch staerker in Deiner Co-Abhaengigkeit reinzukommen solltest Du Dich davor hueten einen Plan zumachen Deinen Mann trockenzulegen. Und alkoholfreies Bier hat auch einen bestimmten Prozent an Alkohol drin, ausserdem riskiert durch das Suchtgedaechtnis Dein Mann wieder darauf und wird wahrscheinlich auf richtigen Alk zurueckgreifen. Mensch Erdbeere, glaubst Du wir saugen uns das hier alles aus den Fingern??? Co-Abhaengige wollen den Partner trockenlegen, sie wollen den Partner aendern, nur koennen sie nicht verstehen, dass man jemanden nicht einfach aendern kann, die Einstellung muss von dem der betroffen ist selbst kommen.

    Du kannst natuerlich das alles probieren, aber ich sag Dir da seh ich schwarz.

    Du solltest Dich vielmehr um Dich kuemmern und wirklich hier mal mehr lesen im Forum. Ich weiss es ist hart, aber lass es erstmal sacken.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hey Kahry,
    das finde ich einen super Schlußsatz "Sich selbst zu ändern ist schon schwer genug"

    Eigentlich haben wir da ja schon des Pudelskern. In dem Moment, wo wir bei uns anfangen, führt uns das zu unseren Wünschen, Vorstellungen und machbaren Resourcen. Wenn wir mal bei uns angekommen sind, dann können wir uns mit "ihm" beschäftigen.

    Das aber wird wohl erst gehen, wenn jeder für sich weiß, was er/sie ertragen kann und will und im Leben erreichen kann und will.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hi Kahry,

    ich freu mich ueber Deinen letzten Beitrag, nicht weil Du die Trennung als unumgaenglich siehst, sondern das Du wieder einen Schritt auf Dich zugegangen bist und etwas fuer Dich tun willst, erkennst, dass Du Deinen Partner nicht aendern kannst.

    Bleib am Ball,

    Jenny

  • Liebe Kahry,

    ich kann Dich verstehen, man sieht die guten Seiten am alkoholkranken Partner, will ihm helfen, ihm seine Last vielleicht sogar abnehmen oder erleichtern. Es geht aber nicht bei Suchterkrankungen, er muss da alleine durch.

    Seh es mal so, Du bist da, bist fuer ihn noch eine Art Normalitaet des Alltags, eine Bestaetigung fuer ihn auesserlich, dass alles nicht so schlimm sein kann. Wenn er jetzt alleine waere und sich zuschuettet, dann ist er mit all den alltaeglichen Problemchen und Aufgaben selbst beschaeftigt. Wenn er dann noch dazu seine Sucht auslebt, muss er sich um all die alltaeglichen Dinge auch noch kuemmern, die werden ihm nicht abgenommen. Wenn er diese also nicht abgenommen bekommt, dann hat er eine Chance zu sehen was eigentlich die Sucht fuer Auswirkungen hat.

    Die Partnerschaft zu einem Alkoholiker ist eine sehr kranke Partnerschaft, sie fuehrt zu Abhaengigkeiten auf beiden Seiten, beide Seiten brauchen sich um ihre Sucht auszuleben. Wird eine Trennung (jetzt mal nur raeumlich gesehen) beigefuehrt, besteht eine Chance, dass Du heilwerden kannst und der alkoholkranke Partner eventuell erkennt, dass er fuer sich etwas aktiv machen muss. Es ist keine Garantie, aber die einzige Chance die ich sehe. Hart aber leider wahr.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Servus kahry,

    Zitat

    ich sehe einfach, ich brauche noch ein bisschen.


    Es ist Dein Tempo für Dein Leben.

    Du entscheidest, ob, wann und wie es Dir gut geht. Denn Du bist für Dich in Deinem Leben verantwortlich, auch mit all Deinen Gefühlen. :wink:

    LG
    Spedi

  • Hi Kahry,

    ich schliess mich Spedi dort an. Es ist Dein Leben und Dein Tempo, Du musst fuer Dich entscheiden wann was gut ist, von uns kannst Du nur die Erfahrungen mitnehmen, die wir gemacht haben, um aus dem Mist rauszukommen. Schau was Du annehmen kannst fuer Dich.

    Bis dann,

    Jenny

Unserer Selbsthilfegruppe beitreten!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!