• ich dachte auch so wie Du, das ist jetzt 8 Jahre her....

    Mittlerweile stehe ich an den Scherben meiner Existenz, an Schutt und Asche von meiner Beziehung und habe selber sehr viel Kraft verloren, die ich mir erst langsam wieder erarbeiten muss.

    Ich für mich muss sagen, ich war am Anfang der Beziehung die Starke, die meinte jederzeit aus einer schädlichen Beziehung rauszukommen. In den Jahren wurde ich schwach und die schädliche Beziehung immer gefährlicher für mich - rausgekommen bin ich nicht mehr.....

    Liebe - das dachte ich bei meinem Ex-Partner auch einmal. Ab einem gewissen Level konnte er nicht mehr lieben (falls ihm das zuvor überhaupt möglich war, erzählen kann er viel) sondern nur voller Sehnsucht in seinen Hobbykeller gehen um Flasche für Flasche in sich hereinzuschütten. Nur ein "Feierabendbier" ...... allerdings liegt die Menge nun wohl eher im zweistelligen Bereich.

    Ich selber habe es nicht geschafft ihn zur Einsciht zu bewegen und kann nun nur versuchen mich selber vor noch mehr Schaden zu bewahren, ob es klappt, das weiss ich noch nicht.

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Liebe MousseAuChocoat,

    Dein Freund lebt in einer Alkoholikerfamilie und hat dort gelernt, mit zu trinken. Als erstes muss er da raus und erkennen, dass er gefährdet ist.
    Er muss aber erst einmal den Gedanken zulassen, dass seine Eltern Trinker sind und das er so nicht werden möchte.
    Das ist besonders schwierig, wenn er noch abhängig von ihnen ist und sie liebt. Der Alkohol scheint die Familie zusammen zu halten – letztendlich zerstört er sie aber.

    Du kannst ihm nur sagen, was Du siehst und empfindest. Mehr nicht.
    Und dann bleibt es Deine Entscheidung – ob das Dein Leben sein soll.
    Denn Du wirst unweigerlich das Elend mit erleben, so lieb er auch ist.

    Und damit steht Deine Zukunft auf dem Spiel!
    Den es wird Dir viel Kraft nehmen, Deine eigenen Weichen zu stellen, wenn Du mit ihm zusammen bleibst.
    Und das ist jetzt ganz besonders wichtig!!
    Denn was Du jetzt schaffst, ist der Grundstein für morgen.

    Gerade weil Du noch so jung bist, rate ich Dir, einen anderen Freund zu suchen. Du hasst noch so viel Chancen. Alles, was Du jetzt erlebst, wird Dich zeichnen und zu dem machen, was Du morgen bist.

    Willst Du Dich an Trinker gewöhnen? ist doch nicht wirklich prickelnd, oder?

    Liebe Grüße
    Ettena

  • Liebe Mousse…,

    ich kenne das Gefühl sehr gut. Bei mir ist es noch gar nicht so lange her…

    Aber leider, je mehr er sich von kontrolliert fühlt, umso mehr wird er wahrscheinlich trinken. Und Vorwürfe stoßen auch nur auf Widerstand.
    Das bringt nichts, sondern verschlimmert den Zustand immer mehr.

    Aber – Du musst nicht zusehen und Dich für ihn aufgeben. Das verschlimmert Deine Situation und bringt weder Dir noch ihm etwas.

    Als allererstes versuche doch erst einmal Grenzen für Dich zu setzen und Dein Leben auch langsam wieder ohne ihn zu mögen, treffe Dich mehr mit Freunden und warte nicht mehr auf ihn.

    Wenn er nüchtern ist, sage ihm ruhig offen, was Du empfindest. Aber versuche zu vermeiden, in Angriffshaltung zu gehen. Je ruhiger und gefasster Du wirkst, um so eher wird er Dir vielleicht zuhören und Dich verstehen wollen.

    Redet er denn auch über seine Probleme? Das wäre ein Anfang und kleiner Schritt in Richtung Erkenntnis.

    LG, Ettena

  • liebe mousse...

    mir geht/ ging es ähnlich, die Aussagen und versprechungen damals zum thema zusammenziehen verliefen auch in etwa so wie bei dir.... wirst sehen, wenn wir erstmal zusammenwohnen wird es besser,... ich habe miterlebt, wie seine beziehung vor mir wegen dem alk auseinanderging,...

    und habe mich einlullen lassen,... er würde sich nur so verhalten, weil er sie nicht mehr liebt,... usw.

    ich war zu naiv und glaubte es, aber rucki zucki erging es mir so wie mit seiner EX...kaum drin in der gemeinsamen wohnung ging es los.... alles
    leere worte... leider

    ich begreife es immer noch nicht und ich bin schon 2x drauf reingefallen...

    deshalb wünsche ich dir für DEIN Leben, einen besseren Weg, ich weiß auch, das die Worte vielleicht nicht richtig bei dir ankommen, dein verstand dir sagt zieh die Reißleine bevor es zu spät ist... und dein herz weint,... ach schei.....

    alles gute für dich

  • Liebe Mousse…,

    mein Ex war 17, als er Anfing zu trinken und hat es mit Mitte vierzig immer noch geschafft. Sein Vater war auch Alkoholiker. Und obwohl er es schlimm fand, wie sein Vater war, er schlug den gleichen Weg ein.
    Er war mehr als 20 Jahre verheiratet und hat Kinder. So lange hat sein Frau gebraucht, da raus zu kommen. Und heute fühlt sie sich alt und aufgebraucht.

    Ich hatte ihn frisch getrennt kennen gelernt und das erste halbe Jahr war er fast dauerbreit. Er wollte auch mit mir zusammen ziehen und sein Leben ändern. Wir hatten sogar schon eine Wohnung, aber am Tag der Unterzeichnung kam er nicht. Wer weiß, was ich dann erlebt hätte. Bestimmt nicht so, wie ich es mir wünschte. Mit blieb ganz sicher einiges erspart.

    Wir waren trotzdem noch über 2 Jahre zusammen. Aber als Fernbeziehung. Und trotzdem hatte er Macht über mich und ich saß oft weinend zuhause, weil er sich öfters tage- oder wochenlang nicht meldete oder verletzend und lieblos am Telefon war. Ja – und ich war seiner Meinung nach auch Schuld, dass er so mit mir umging.
    Wenn er da war, war er wie ausgetauscht. Verschmust, sehr hilfsbereit und lieb. Und ich wollte glauben, dass er immer so wäre, wenn er nicht mehr trinkt. Aber – zum Einen trank er weiter – zum anderen verändert Alkohol das Wesen und die Gefühle; kann dauerhafte Schäden in Kopf und Körper anrichten – und keiner weiß, wie dieser Mensch auch dann sein wird, wenn er beispielsweise lange trocken ist. Mag sein, dass er nie wieder der ist, der er mal war.

    Dein Freund ist noch jung und könnte, wenn er aufhört, die schlimmsten Schäden vermeiden. Aber genau deshalb, weil er noch so jung und unerfahren ist und wahrscheinlich noch nicht genug in der Sch.... saß, sieht er nur einen Genuss im "High sein". Es benötigt schon eine Menge Disziplin und Willensstärke, aber meist auch erst viele negativen Erfahrungen vorweg. Und auch das ist keine Garantie.

    Wenn Du Dir und Euch etwas Gutes tun willst, versuche mehr Abstand zu bekommen, höre auf, ihm Vorwürfe zu machen oder zu kontrollieren. Er ist genauso wenig Schuld an Deinem Dilemma, dass Du Dich nicht lösen kannst. Er trinkt nicht, um Dir zu schaden, sondern weil er süchtig ist.

    Du bist genauso für Dich verantwortlich, dass es Dir gut geht – nicht er! Er schafft es momentan nicht mal, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.

    LG, Ettena

  • Hallo Mousse…,

    ich denke, das Du noch nicht so tief in der Co-Abhängigkeit steckst. Super, wie Du Dich machst! Und Dich nicht klein kriegen lässt.

    Gib ihm seine Probleme zurück – es sind nicht Deine. Und Du bist NIEMALS Schuld, wenn er nicht los oder klar kommt. Und lass Dir nichts in die Schuhe schieben. Wenn Du´s schaffst, trage ihn nicht mehr nach Hause. Lass ihn das sitzen und gehe! Mitleid ist da eh nicht angebracht und gut. Er muss da durch und seine Erfahrungen machen. Und es darf ruhig weh tun. Nur so begreift er vielleicht mal irgendwann. Aber bitte, warte nicht. Weil das kann dauern… Er steht gerade am Anfang. Und da ist die Einsicht oft noch in weiter Ferne.

    Du kannst so viele tolle Typen haben. Schaue Dich doch mal genauer um.
    Flirte und lerne neue Leute kennen (nüchtern, natürlich). Ich glaube, Du stehst eh jetzt nicht mehr drauf, dass Dich einer in der Disco "anlallt".

    javascript:emoticon(':mrgreen:')


    Lg. Ettena

  • aber Vorsicht, Falle: Es könnte gut sein, dass er Dir alles verspricht oder nach Wochen anruft mit den Sätzen: "Ich trinke nicht mehr". Glaube ihm das nicht so einfach, denn so einfach geht das wahrlich nicht. Er müsste therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, einen Entzug machen und auch danach hat er noch lange damit zu tun. Also – wenn er Dich mal in ein paar Jahren anruft und Dir das erzählt…

    Warte nicht drauf. Es wird Sommer. Nächste Woche wird´s heiß. Raus mit Freundin ans Wasser. Mache einen Einkaufsbummel und leiste Dir ein schönes T-Shirt, lerne z.B. Tango Argentino tanzen (super sexy, und da wird wenig Alkohol getrunken), oder Salsa… es gibt so tolle Freizeitbeschäftigungen… Viel Spaß!

    LG, Ettena

  • Liebe Mousse…,

    das war sehr stark und erwachen, wie Du Dich verhalten hast!
    Ich weiß, dass es jetzt erst mal sehr weh tut.
    Du hast ihm seinen Weg gezeigt.
    Kontrolliertes Trinken gibt es nämlich nicht für einen Alkoholiker. Leider nur ganz oder gar nicht.

    Dieses Forum würde ihm auch helfen.
    Wir sind weiterhin da.

    Lg, Ettena

  • Hallo mousse,....

    es ist wirklich erschreckend bzw. unfassbar....

    aber exakt die selben worte, das selbe verhalten... hat mein freund bei meinem 1. Versuch von ihm wegzukommen,... auch benutzt....

    Ich aber, habe mich einlullen lassen,... hinzu kam ja noch, daß die Kinder ihm ja so leid tun, wenn sie mit mir allein leben,... und wiederrum mir in "trockenen" Zeiten zu sagen, was für ne tolle mutter ich bin und, wie toll ich sie erzogen habe und wie sehr alle leute meine Kinder mögen,.....
    Naja ist meine Baustelle,.,..
    aber mousse weißt du was,.... es hat sich NIX geändert... NUR eben die Zeit lang, bis er mich weider sicher hatte...

    ich wünsche Dir von Herzen... das Du es durchziehst und dich nicht mehr klein machen läßt...

    alles liebe für dich Co maus

  • Du selbst kannst ihm nicht helfen. Er muss lernen, ohne "Strohhalm" auszukommen. Wenn es für Dich o.k. ist, in diesem Portal kann er sich auch informieren, austauschen und stärken. Schicke ihm eine Email.

    Denn er muss sich professionelle Hilfe suchen. Ein Gruppe der Anonymen Alkoholiker gibt es bestimmt auch in Eurer Stadt.

    Und ob Du den Kontakt ganz auf geben sollst? Müssen schon mal gar nicht. Es besteht halt die Gefahr, dass Du Dich nicht frei machen kannst und man ist schneller wieder drin, als gut ist. Er kennt alle Tricks.
    Wenn er wirklich aufhören will, ist eine vorübergehende Kontaktsperre selbstverständlich. – Und ansonsten ist es wie gehabt… und willst Du das dann weiter mit erleben?

    LG, Ettena

  • …Ich denke, solange er bei seinen Eltern wohnt, die ja auch gut "bechern", wird das schwierig sein, weil er immer mit Alkohol konfrontiert ist. Und das geht schon mal gar nicht. Die Eltern müssten gleich mit entziehen und kein Alkohol mehr im Haus. Und seine Freunde trinken ja auch gut, oder?…

    Also, mache Dir nicht all zu viele Hoffnungen, damit Du dann nicht enttäuscht bist. Es wird auf jedem Fall ein langer und schwieriger Weg für ihn. Aber es ist zu schaffen - wenn er will. Aber das ist momentan noch nicht der Fall.

    Konzentriere Dich lieber auf Deine Prüfung und nimm Abstand.

    Ettena

  • Hi Mousse,

    es ist nicht leicht, ich weiß. Man quält sich noch mehr.
    Ich habe auch noch Tage, an denen er mir sehr fehlt und ich weine. Und meine Liebe ist auch noch nicht erloschen. Wird wohl noch dauern. Bei mir waren es drei Jahre. Aber auch ich hatte öfters das Gefühl, dass er es nicht wirklich Ernst meint und ich eher ein "Lückenfüller" bin.
    Vergiss nicht, wenn sie Kummer haben, "spülen" sie ihn weg. Das Gefühl wird auch weg gesoffen. Und dann machen sie Dinge, die man bei klarem Verstand nicht machen würde. Und Männer ticken da eh noch mal anders – auch nüchtern.

    Egal, was er macht. Erst mal Prüfung bestehen. Versuche Dich nicht mit ihm abzulenken!

    Ich drücke Dir die Daumen
    Ettena

  • Gib Dir Zeit. Du denkst bestimmt bald wieder anders. Es ist normal, das Dein Gefühl Achterbahn fährt. Und denke immer daran, was Dich wieder erwartet. Du verlängerst nur Dein Leiden. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, oder?

    Wenn Du lernst, Dir wichtiger zu sein, kann Dir in Zukunft nichts mehr passieren. Du brauchst jetzt erst mal Abstand (ohne Schnüffeln), sonst rutschst Du noch weiter ab.

    LG, Ettena

  • Eine Trennung tut immer weh. Das geht aber vorbei. Aber noch schlimmer ist, aus der Abhängigkeit nicht raus zu kommen. Dann kann er mit Dir machen, was er will und Dich manipulieren. Un das tut er schon bereits.
    Er will erreichen, dass Du akzeptierst, das er weiter trinkt – und trotzdem bleibst. Er wird Dich eifersüchtig machen, Dir Schuldgefühle machen u.s.w..
    Sein Alk ist wichtiger als Du. Er will halt nur nicht alleine sein. Ob mit Dir oder einer anderen. Er ist vom Alk abhängig, aber nicht von Dir.

    Aber Du von ihm – und das weiß er auch. Und er kann damit spielen, wenn Du ihm diese Macht gibst. So erreichst Du gar nichts. Er wird Dich nicht mehr Ernst nehmen, wenn Du Deinen Entschluss zurück ziehst. Und dann erst recht weiter trinken.

    Halte durch! Auch wenn es er st mal richtig weh tut. Es wird immer weniger…

    LG, Ettena

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