Wie Trennungsschmerz "ausschalten" wie verstehen,

  • Wo finde ich meinen Ausschaltknopf für Herzschmerz und für die Spiele, die Coalkohliker und Alkholiker spielen?

    Es ist zum verzweifeln:
    8 Jahre Beziehung
    seit 2 Jahren klinke ich mich aus weil ich seinen Alkohol nicht ertrage (Sexuell aber auch in Gesprächen ging nicht mehr viel).
    Vor zwei Monaten sagte ich ihm dass ich nicht mit dem Menschen zusammensein will, den der Alk aus ihm gemacht hat.

    Bingo: er nahm sich einen Seitensprung

    Wir versuchten in Gesprächen alles auf die Reihe zu bringen und uns zu überlegen ob wir die Beziehung retten wollen und beschlossen einen Besuch zumindest mal in einer Eheberatung um allen Themen näher zu kommen. Als Alkoholiker betrachtet er sich zwar nicht, war aber bereit das eine Eheberatung entscheiden zu lassen. Dazu gekommen ist es nicht....

    Wir fanden am Freitag eine "Lösung" am Samstag war er beim Seitensprung um mit diesem Schluß zu machen (was er nicht tat) Ab Sonntag war bis Freitag alles einigermaßen o.k. und durch viele Gespräche (wohl zu viele) überlagert. Mit dem Seitensprung hatte er nicht Schluß gemacht weil es ihr nciht gut gegangen war, und er dafür den richtigen Zeitpunkt suchen müsse.... (räusper).

    Am Samstag, nachdem es 5 Tage nach Einigung aussah, bemerkte er daß er noch Werkzeuge beim Seitensprung hat und die nun wohl holen möchte. Zuvor besorgte er noch die Speisen für das Abendessen und ward nicht mehr gesehen, dass ist nun seit gestern. Ans Handy geht niemand, logisch....

    Ein paar Tage schaffte er es den Alkohol zu reduzieren, wohl um mir zu beweisen, dass er es "ernst" meint, aber bereits am 6 Tag dürfte er bei seinem Seitensprung wieder am Fläschchen genippelt haben. Vielleicht nicht nur am Bierfläschchen ;)

    Ich habe Probleme das alles zu verstehen, ich würde so gerne begreifen, warum ich diesen Schmerz empfinde. Denn verloren habe ich mit einem Menschen der so handelt keinen Partner sondern nur einen Schmerzverursacher. Was soll eine solche Handlungsweise? Bei dem ich bin, dessen Lied spiel ich, oder was ist das?

    Sind also alle diese vermeintlichen "Aussagen"der Form "ich habe mich für Dich entschieden weil ich Dich liebe" weniger wert als die Pfandgelder, die er im Keller stehen hat?

    Kann tatsächlich ein Mensch 8 Jahre - die auch schön waren bevor der Alk seine Freudin Nr. 1 wurde - einfach für den nächsten Spaß mit Alk eintauschen?

    Scheinbar kann er ....

    Nur kann ich nicht mit dem Schmerz umgehen, wobei der Kopf weiß dass es für mich höchste Zeit ist..... Aber es tut so weh....

    Über Eure Erfahrungen oder Hilfestellung wäre ich sehr dankbar, denn ich komme mir vor, als falle ich ins Bodenlose.

    Dagmar

  • Liebe Dagmar,

    ich selbst habe auch in einer Hin- und Her- Beziehung mit einem Alkoholiker gelebt – abgesehen von den ständigen Realitätsverschiebungen ist das nur der Anfang vom Lied und Du wirst ihn nicht retten können. Und mit Liebe hat das auch nicht mehr viel zu tun. Je mehr Du versuchst, ihn zu kontrollieren und zu retten, umso mehr wird er sich zurück ziehen. Reue und Größenwahn, Verletzungen und Liebesgesäusel – mal so und mal so – und Du weißt bald nicht mehr, was Du glauben sollst. Alkohol verändert die Wahrnehmung und das Gefühlsleben. Er wird zwei Gesichter bekommen.

    Sei gewiss, er muss selbst erkennen, was mit ihm los ist. Und dann ist noch nicht sicher, ob er aufhören WILL! Und ob die Affäre nur mit dem Alkohol zu tun hat oder nicht, ist eine andere Sache. Tatsache ist jedenfalls, dass so ein Partner Dir nicht gut tut und Du kannst Dich entscheiden – ob Du lieber einmal heftig leidest und dann wieder kräftig aufatmen kannst oder viele weitere Jahre bis zur Selbstaufgabe eine unglückliche Beziehung zu retten versuchst und dabei Stück für Stück Deine Selbstachtung verlierst – Du hast die Wahl! Wer sich so verhält wie Dein Freund, ist weder verlässlich, noch glaube ich, dass er Dich so liebt, wie Du es brauchst. Ihr hattet bestimmt mal ein schöne Zeit, doch was jetzt folgt, erspare es Dir. Er mag Dich bestimmt noch gern haben, aber Liebe läuft anders – und wenn er obendrein auch noch ein Alkoholproblem hat, wird er eh mal so und mal so empfinden und Dir kein adäquater Partner sein können. Jedes weitere Jahr wird es Dir nur noch schwerer machen, von ihm los zu kommen – und wenn Du nicht aufpasst, bist Du zum Schluss völlig aufgebraucht und rutschst selber ab.

    Packe Deine Sachen und gehe. Wenn er noch nicht zu tief drin ist und Dich nicht verlieren möchte, kommt er vielleicht zur Besinnung. Vielleicht.
    Aber nur so! Ansonsten wird er so weiter machen. Und wenn Du Dich noch mal auf ihn einlassen und es mit ihm versuchen möchtest, dann NUR, wenn er eine Entziehungskur macht und sich therapeutische Hilfe und eine AA-Gruppe sucht. (AA= Anonyme Alkoholiker). Alleine schaffen es die wenigsten, aufzuhören. Glaube ihm nicht, wenn er einfach nur sagt, er trinke nicht mehr. Wenn er Einsicht hat und sich helfen lässt, dann besteht vielleicht noch eine Chance.

    Aber mal ganz ehrlich und unabhängig davon: Was willst Du mit einem Mann, dem Du nicht mehr vertrauen kannst? Der Die Verantwortung gegen eine Kiste Bier eintauscht? Der acht Jahre wegen eines Abenteuers aufs Spiel setzt? Willst Du ihm demnächst auch noch die Windeln wechseln oder sein Erbrochenes aufwischen? Wenn Du etwas Gutes tun willst – tue Dir gut! – Und ihm tust Du NICHT Unrecht, wenn Du ihn verlässt – sondern zeigst ihm, wo er steht und das er Verantwortung übernehmen muss.

    Du schaffst das auch. Du bist sehr stark!

    Liebe Grüße
    Ettena

  • Liebe Ettena,
    nur das Herz spielt noch nicht mit.

    Meine Koffer würde ich gerne packen, hätte ich eine passende Bleibe, dann nämlich wäre mein Suchtmittel verschwunden. Nächste Woche erscheinen zwei Anzeigen zwecks Haussuche und ich verhandle noch mit den Zeitungen hier zwecks Rabatt für mehrere Schaltungen.

    Dass ich so schnell wie möglich gehen muss ist mir klar - was noch auf ihn zukommen wird auch - und vor allen Dingen auch die Tatsache, dass ich nicht dabei sein möchte!

    Tja liebe Ettena: Hoffnung habe ich keine berechtigte - sondern nur als Zufallstreffer. Er ist meines Erachtens (allerdings kann ich das als Nichttrinker seiner Meinung nach nicht beurteilen) tiefer drin als man tief bezeichnen kann und an Einsicht ist ebenfalls nicht zu denken. Da mache ich mir nichts, aber auch absolut nichts vor! Sollte es eine Person wie er überhaupt jemals begreifen, dann nur wenn er ein paar Wochen in der tiefsten sch..... sitzt die im Umkreis von 50 km auffindbar ist. In diesen Zusammenhang muss ich auch klar sagen, dass mir bewußt ist, dass ich ihn nicht retten kann. NOch nicht einmal die Augen öffnen, denn sonst wäre das bereits geschehen, vor dem Seitensprung. Dieser Seitensprung ist lediglich ein Austausch der Partner die er benötigt um die notwendige Selbstsicherheit zu haben. IN meinem Fall war es noch das Aussehen nach außen zu kaschieren.

    Liebe? Das kann er meiner Meinung nach nicht, er liebt den Alkohol und sich selbst, was ihn dazu bewegt den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.

    Du hast das lieb geschrieben mit dem "Du bist stark". Allerdings fühle ich mich im Moment alles andere als stark, sondern sehr sehr zerbrechlich. Zumal ich neben der neuen Bleibe einen neuen Arbeitsplatz suchen muss, weil der meinige wegrationalisiert wurde, mit 46 nicht gerade ein Kinderspiel. Wobei ich mit der Arbeitssuche bzw. der Arbeitslosigkeit nicht so das Problem habe da ich doch regelmässig wenigstens Vorstellungsgespräche habe. Aber alles zusammen ist eigentlich zu viel für die Kraft, die ich noch habe.

    Allerdings habe ich mir die Freiheit heraus genaommen am Samstag ein Gespräch mit einer Psychotherapeutin zu führen. Ich weiß über den Kopf genau was abläuft, leider springt mein Glasherz in immer mehr Scherben. Vielleicht kann Sie mir helfen eine bessere Mitte mit mir selber zu finden. Einfach dadurch, dass sie (die mich ja kennt) vielleicht Gefühle anstoßen kann, die ich selber nicht in Wallung bringe.

    Zumindest habe ich vorhin mein Bettzeug und den Wecker ins Schlafzimmer gebracht, damit wir nicht mehr zusammen schlafen. Seiner Mailbox habe ich erzählt dass ich akzeptiere, dass er nicht mehr da ist und ihn in Liebe in seine persönliche Freiheit entlasse. Somit also keine weiteren Gespräche oder Diskussionen zwischen uns mehr nötig sind.

    Dadurch möchte ich mir selber ersparen Gespräche führen zu müssen, die so und so zu nichts führen können. Aber zerreißen tut es mich doch fast....

    Lieben Gruß von Dagmar

  • Hallo Dagmar,
    ich kann dich gut verstehen, dass es "dich zerreisst". Wie oft habe ich dies verspürt, bis ich psychisch so am Boden war, dass die Kraft, sich zerrissen zu fühlen nicht mal mehr vorhanden war.
    Leider war ich so dumm die ganze Sache (der Kinder wegen ?) noch viel länger auszuhalten, was ich aber keinem raten möchte.
    Ettena hat mir aus dem Herzen geschrieben: Pack deine Sachen und geh.
    Ganz egal, wie es finanziell aussieht, du findest Hilfe. Ganz sicher.
    Hauptsache, du hilfst dir! Therapie ist da sehr hilfreich. Du wirst merken, was sich alles so angesammelt hat, wo und wie du dir helfen kannst.
    Ich wünsche dir gute, starke Stunden für heute und eine ruhige Nacht!
    LG Gotti.

    Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

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