Was soll ich tun? Scheidung oder Weiterhoffen?

Hallo Christine,
alles okay? Mir gehts so halbwegs gut, hab mir ein wenig Freiraum geschaffen und einige Kurse weggegeben, damit ich mehr Luft bekomme und zur Ruhe komme. Es tut mir gut, entspannter zu arbeiten und mich auch einmal hängen lassen zu können. Hast deinen Crash schon verdaut? Ich habe heute auch in der Waschstraße den Spiegel nicht eingeklappt, na was glaubst, er hats nicht überlebt. hab aber schon einen neuen. Ist ja mein Problem und sonst von niemandem. Auch habe ich bei meiner relativ neuen Küchenbank heute einen großen Fettfleck wegbügeln wollen, leicht angesengt. ABer was kümmerts mich. Ist ja auch mein Kaffee. Früher wäre ich auch ausgeflippt, aber so sag ich mir, war halt heute nicht mein Tag. Und am Montag muß ich noch einen Servicedienst für meine Waschmaschine holen und die Nähmaschine ist auch hin. Also sieh mal, auch bei mir rührt sich einiges. Aber ich kann damit umgehen. Hauptsache ist, uns gehts gut. Was tun da schon die kleinen Mißgeschicke des täglichen Lebens.
Wünsch dir schönes Wochenende, ich bin für WE in Wien arbeiten.
LG
Renate

Liebe Christine,
du hast recht. Große Steine liegen manchmal da.
Aber so wie ein Bergsteiger denke ich mir, Steine sind dazu da, um überwunden zu werden. Also gehen wir schnurstracks den Weg weiter, ob mit oder ohne Steinen. Und man freut sich ja viel mehr, wenn Steine dazwischen liegen, die man überwindet. Sonst wäre es ja ohne Erfolgserlebnis.
Arbeite nicht zuviel, wünsch dir auch ein schönes WE.
Liebe Grüße
Renate

Liebe Christine,
lese erst jetzt deine Zeilen. Bitte leg sofort die Gedanken ab, daß diese Pannen eine Strafe für dich sind. Du bist nicht herzlos, auch so wie ich es nicht bin. Bin heute zur Einsicht gekommen, daß nur ich mehr wichtig bin und wie es MIR geht. Und wenns ihm schlecht geht, dann soll er gefälligst was tun dagegen. Ich trinke ja nicht und habe auch nicht die Beschwerden, egal ob körperlich oder seelisch. Mußte mich nur damit abquälen, bis heute. Und das ist auch Schluß. Es hat ja nichts geholfen. Weder die Scheidung noch sonst irgendwas. Also was gehts mich noch an. Und das mit den Kindern- das ist auch so ein Kapitel. Man muß auch die Entscheidung der Kinder akzeptieren, denk dir, dir wäre es so ergangen. Die Kinder suchten den Vater zum Liebhaben, haben sie ihn gefunden? Nein. Sie sind auf ihn zugegangen, ist er es? Nein. Für mich ist jetzt der Schritt reif geworden, alles endgültig zu beenden und ich habe es getan. Und mit den Pannen: Ich habe auch noch meine schöne Küchenbank versengt. Wollte einen Fettfleck mit allen Mitteln wegbringen. Und jetzt ist es halt braun. Doch was sollte er mir helfen? Er hätte nur seinen Senf dazu gegeben, wie so etwas passieren kann, aber helfen, nein, das konnte er nie. Hatte auch immer Ansgst, wenn mir was passierte. Und ich, ich habe nie gelästert, wenn ihm eine Panne passiert ist. Jetzt juckt es ganz fürchterlich. Also ist mein Ex das Juckübel. Der Gedanke allein bringt mich schon zum Jucken. Und ich will, daß es mir auch wieder gut geht. Und ich muß auch noch schauen, wie ich mein Heizöl, 3000 l finanziere. Aber es wird schon irgendwie gehen. Hab schon so vieles geschafft. Und du wirst es auch schaffen. Denk dir, wenns runter geht, gehts auch wieder rauf. So wie unsere Berglein und Hügelchen eben sind. Freu dich auch auf morgen, so wie ich, ist sicher wieder so schönes Wetter. Und am WE möchte ich auf den Berg gehen. Freiheit, wohin man sieht. Und auch im Herzen bin ich schon frei. Das spüre ich jetzt, obwohl es erst eine Stunde her ist, daß ich mich losgelöst habe.
In Gedanken, ich drücke dich, du spürst es sicher, bist ja ganz in meiner Nähe.
Renate

Liebe Christine,
alles okay? Melde dich kurz.
Renate

Guten Morgen Christine,
ich freu mich riesig, dich hier so positiv zu lesen. Es ist gut, daß du die Zimmer geräumt hast. Es ist dasselbe auch bei mir. Wenn mich etwas im Kopf noch irgendwie an den Ex belastet, dann muß es weg. Somit werden die Entfernungen von ihm immer weiter weg und das tut mir riesig gut. Gestern kam er wieder an, um Post abzuholen. Frühstück mitgebracht aber... zu spät. Ich hatte schon gefrühstückt und schickte seines wieder mit ihm mit. Er war enttäuscht, wollte mir eine Freude machen. Doch er sieht schön langsam, daß ich nichts mehr von ihm wissen will.
Mein Leben zählt für mich und sonst niemandem. Wir haben heute Glück. Es wird schönes Wetter und ich bin auch in den Weingärten der Südsteiermark unterwegs. Mit einer Gruppe, die ich noch nicht kenne. Laß mich überraschen.
Viel Spaß und genieß den Tag.
Renate

Liebe Christine,
hoffe, du hast das WE genossen. Das mit dem schönen Wetter war wohl nichts. Nebel hing in den Weinbergen, aber es war trotzdem ein schöner Tag. Liebe neue Leute kennen gelernt und mich gut unterhalten. Einmal ganz was anderes. Werde es wieder machen, einen Wandertag mit wildfremden Leuten. Da sieht und hört man andere Sachen wie sonst im eigenen Umfeld.
Wünsche dir eine schöne angenehme Woche.
Renate

Liebe Christine,
ich zerkekse mich gerade bei deinen Zeilen. Obwohl dir nicht danach zumute ist. Aber laß es bitte, bitte zu, daß es noch jemanden anderen gibt, der um dich Kreise zieht. Ich hoffe für dich, daß er anruft. Nimm es an. Du hast es verdient, ein besseres Leben, umworben zu werden und daß einer für dich kämpft. Und vergiß deinen Ex, meiner hat auch heute angerufen. Natürlich wieder betr..... und wollte mit mir nur reden. Aber ich hatte, so ein Pech, so gar keine Zeit. Und vor allem auch keine Lust. Und es sagt ja schon alles dein Satz aus: "Mittlerweile ist mir das aber total egal, von mir aus kann er weiter trinken. "Da siehst du ganz genau in deinem Herzen, was du noch für ihn empfindest. Mußt auch für DICH! noch eine Korrektur machen. Du hast nicht deinen Mann verraten, höchstens den Ex. Und was Ex ist, ist vorbei! Und verraten? Warum? Du bist für niemand mehr Rechenschaft schuldig und schon gar nicht zuständig. Nur du allein zählst.
Laß du mal den Wind durch dein Herz fegen, wird dir guttun. Nimms locker und gelassen und genieß es einfach. Ich habe gestern auch nette Bekanntschaften gehabt, war eigenartig. So das 1. Mal allein mit fremden Männern und natürlich auch Frauen. Alles Singles, und wir hatten viel Spaß und nette Gespräche, ohne daß man sich etwas erwartete. Ich mach es vielleicht wieder einmal, wenn ich wieder Lust und auch Zeit dazu habe.

Nun träum mal schön, ich arbeite noch, mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Seh dich vor mir, wie du grübelst. Brauchst vielleicht von mir einen Schubser.
Ich schick ihn dir.
Alles Liebe auch für dich.
Renate

Liebe Christine,
es freut mich, daß du zum Schmunzeln kommst. Ich habe ganz intensiv an dich gedacht, daß der Anruf kommt und dir den Schubs gibt. Hat geholfen. Hast Schmetterlinge im Bauch? Und wie 17? Das hatten wir schon fast vergessen. Wenn du heute nervös bist, nimm Notfallstropfen, das hilft. War nur Spaß. Ich brauchte sie jetzt nur, wenn Ex daherschlich. Hoffe auch für mich, daß ich sie einmal anderwärtig brauche. Und richt dich heute schön her, es geht um was, obwohl nur innere Werte zählen. Und so ein frischer Wind beflügelt einen auch, wieder etwas für sich zu tun. Im Unterbewußtsein tust du es ja schon, da du ausgeschlafen sein möchtest und passabel aussiehst. Ich freu mich riesig für dich.
Genieß den Tag, ich denke an dich mit einem Lächeln im Gesicht. Es macht mir so viel Herzensfreude, dich positiv zu lesen.
Renate

Liebe Christine,
schade, daß es nicht gleich geklappt hat. Aber gut Ding braucht Weile. Oft hilft es auch, ein wenig ruhiger zu werden und die Gedanken ordnen zu können. Schön, daß ihr wenigstens in tel. Kontakt seid. Ich freue mich für dich, daß es dir auch so gut geht wie mir. Ich habe gestern auch meinen Thread von Anfang durchgelesen und konnte es auch nicht glauben, daß innerhalb so kurzer Zeit eine so große Wende in mir passirt ist.
Du hast recht, dieses Forum und vor allem dein lieber Kontakt haben mir auch sehr geholfen. Wir sehen es, daß wir beide meist nur mehr positives von uns schreiben. ist das nicht schön? Ich wünsche mir nur, daß der Kontakt auf dieser Ebene trotzdem noch bestehen bleibt. Es tät mir leid und du würdest mir abgehen. Gehörst irgendwie in mein Seelenleben.
Ich habe gestern eine Riesenfuhre Holz bekommen, nicht vom Ex sondern von einem Holzhändler, da habe ich am WE Beschäftigung genug, es zu verräumen. Aber ich freue mich darüber, daß ich selbst alles zustande gebracht habe. Auch mein Auto hat schon von mir die Winterstiefel verpaßt bekommen. Mir wird immer mehr bewußt, daß mein Ex die letzten Jahre nur mehr für solche Tätigkeiten da war, aber nicht für meine Seele und mein Herz.
Also habe ich auch kein bißchen Wehmut, daß es vorbei ist. Fürs Herz muß mir erst wieder einer übern Weg laufen. Aber wird schon werden. Und wenn nicht, ich bin so auch glücklich, mir geht es einfach gut.
Es ist auch schön zu lesen, daß du dir ein neues Outfit zulegen möchtest. Ich habe mich auch sehr verändert. Die Kilos schmelzen von selbst weg, vorher angefressen vor lauter Frust und jetzt komme ich mir auch schon vor wie 17. Acuh die Kleidung wird wieder frecher, nicht mehr biederhaft und ist eh egal, was man anzieht. Sah Ex ja doch nicht, wenn man sich hübsch machte. Aber meinen Kursteilnehmern fällt es jeden Tag auf, daß ich lache, locker drauf bin und strahle. Sie fragten schon, ob es eine neue Liebe gibt. Meine Antwort: Nein, Liebe zu mir selbst gefunden.
Wünsche dir einen schönen Tag.
Renate

Liebe Christine,
ich antworte dir gleich, weil ich wieder weg muß.
Auch mir geht es gleich wie dir. Auch ich sehe gute Zeiten in den vergangenen 30 Jahren, aber die letzten Jahre waren so ganz anders als man aushalten kann. Dadurch sehe ich unseren Weg gerechtfertigt. Wir haben doch auch noch Anspruch auf einen Lebensabschnitt, der frei und ohne Sorgen ist. Jahrelang hatten wir alle versorgt, Mann, Kinder, Eltern.... wo sind wir geblieben?
Ich denke an den Ex schon jetzt ohne Beigeschmack, da ich auch erkennen muß, daß er sich nicht helfen lassen will. Und auch nicht mehr kann. Ich glaube es jedenfalls nicht. Und wenn, dann tut er es nur noch für sich. Vielleicht können wir später einmal wieder in Ruhe miteinander reden. Momentan möchte ich überhaupt keinen Kontakt. Es geht mir einfach so besser.
So auch genug Philosopie, ich gehe meine Kurse herrichten und dann ab in die Südsteiermark.
Laß die Maschen nicht fallen.
Renate

Liebe Christine,
da scheint ja viel los zu sein bei dir. Zum einen das Zulassen deiner Gefühlswelt, zum anderen das Organisatorische wegen dem Haus.
Wegen der Gefühle kann ich dich voll verstehen. Ich war heute auch in Graz bei lieben Kolleginnen. Habe offen darüber gesprochen, was bei uns so ablief daß es zur Scheidung kam. Gott sei Dank hatten sie volles Verständnis und bestätigten auch meinen Entschluß. Ich weiß, daß es von allen ehrlich gemeint war. Sogar die Referentin erzählte von ihrem Leben, daß es ihr auch einmal so erging. Hat mich sehr überrascht. Also ist unser Problem ja wirklich ein allgemeines geworden, was so oft vorkommt, daß man es gar nicht glauben kann.
Ich an deiner STelle würde mir keine Gedanken machen wegen der Tel. Nr. Weitergabe. Sags deinem Verehrer einfach, wie du genau drauf bist und daß du lange Zeit brauchen wirst, wieder zu vertrauen. Wenn er es ehrlich meint, wird er es verstehen. Wenn nicht, hast du nichts zu verlieren. Solange du dir keine Hoffnungen machst, kann dir nichts passieren. Ich denke da auch noch gleich. Ich wäre sicher noch nicht bereit für eine andere Partnerschaft. Muß auch erst meinen Weg finden, obwohl, so glaube ich, schon viel geschafft habe. Zur Zeit arbeite ich ja wirklich viel, aber aus voller Freude, da hätte sowieso niemand Platz. Glaube nicht, daß einer das akzeptieren würde.
Und wegen dem Haus mach dir keine Sorgen. Der Interessent wird es sicher verstehen, wenn du ihm sagst, daß du erst kurze Zeit raus bist und noch keine Zeit oder auch Kraft gehabt hast, etwas zu räumen.
Wenn er es wirklich möchte, kann ihn das nicht stören. Das kann man ja alles entsorgen. Und dein Ex wird sicher nicht bereit sein, dir dabei zu helfen. Das ist eine Trotzreaktion, daß er dich hängen läßt. Erlebe ich auch immer wieder. Mein Ex hat mir Holz versprochen, bis heute nicht geliefert, nur große Worte, da wäre ich schon längst erfroren. ABer ich hab mir Abhilfe geschafft, neues bestellt und auch schon im haus. Da kann Ex seines gleich wieder mitnehmen. Zeige ihm jetzt immer öfters die Grenzen und was er mit mir nicht mehr machen kann. Auch ein eingeschriebener Brief liegt schon länger bei mir für ihn, ich habe es ihm mitgeteilt, wenn er ihn nicht holt, ist er selbst schuld. Ich renne ihm nie mehr nach. Ist doch seine Angelegenheit. Das ist meine Taktik. Was er kann, kann ich schon lange. Sonst bin ich ruhig und ausgeglichen.
Ich halte dir für morgen alle Daumen! Und zerbrich dir nicht den Kopf, es kommt meist anders als man denkt.
Renate

Liebe Christine,
ich gebe dir jetzt meine Taktik mit, die in meinem Fall geholfen hat und noch immer hilft.
Dreh den Spieß um und BESTIMME, was zu sein hat.
Wenn dein Ex die gleichen Züge hat wie meiner, so fügt er sich in deine Bestimmungen. Alkoholiker reden nur groß, sind aber sehr, sehr schwach. Ich konnte und kann das auch noch immer feststellen. Obwohl es nicht meine Art ist, Menschen zu befehlen, bleibt mir ja wohl manchmal nichts anderes übrig.
Versuch es einmal, wünsche dir, daß es funktioniert.
Ruf Ex an und sage ihm, wo es langgeht. Klipp und klar, mußt über dich hinaus wachsen. Biete ihm die Stirn und sag ganz klar: So nicht! Wünsche dir, daß es hilft. Denk du bist ein Löwe und mußt um dich kämpfen!
Alles Gute, ich halte dir die Daumen.
Renate

Darf ich Dich fragen, was Du unter "schwach" empfindest? Es würde mich dahingehend interessieren, da ich ja auch ganz gerne durchsetzen würde dass ich nicht mehr belästigt werde - sei es durch Anrufe (die ich zwar nicht annehme, die mir aber dennoch nicht gut tun) oder persönliche Besuche des Müll abladens. Zwar rufe ich die Polizei (spreche selber nicht mit ihm) - der letzte Einsatz war recht extrem, aber ich weiß nicht, ob die von Dir angesprochene "Schwäche" mir vielleicht solche Aktionen vom Hals hält.

Ich hatte leider Probleme mich durchzusetzen und so den Ton anzugeben - zumindest in der letzten Zeit, weil da die Agression doch sehr groß war. Als das Level noch nicht so tief war konnte ich auch versuchen ihm mal mitzuteilen dass es nicht schlecht wäre, wenn er seine gewaschene Wäsche mal in den dafür vorgesehenen Schrank legen würde. Im Regelfall gingen aber bis zum Umsetzung dann doch Wochen ins Land.

Lieben Gruß von Dagmar

Liebe Dagmar,
für mich persönlich trifft das zu. Das ist natürlich kein Rezept für alle. Ich kann nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten. Der Spruch: "Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und größer als ein Ja, das nur gesagt wird, um zu gefallen oder um Schwierigkeiten zu vermeiden." begleitet mich schon lange.
Ich halte an diesem Spruch fest, da ich gelernt habe, mich durchzusetzen um mich zu schützen. Schützen vor verbalen Angriffen, Beleidigungen, Schuldzuweisungen usw. Ich kümmere mich überhaupt nicht mehr um den Ex, egal, ob und wie seine Wäsche eingeräumt ist, obs bei ihm warm ist oder er was zu essen hat. Kurz nach der Scheidung gelobten wir uns, noch zusammenzuhalten und auf uns gegenseitig zu schauen. Doch 3 Monate danach ist nichts mehr von dem Versprochenen beim Ex zu finden. Also habe ich mich auf die Beine gestellt und sage jetzt klar: NEIN!, wenn ich etwas nicht möchte oder es mir nicht guttut. Ich habe gelernt innerhalb kürzester Zeit, meine Co - Abhängigkeit abzulegen und habe durch dieses Forum und nur hier gelernt, meine Person in den Vordergrund zu stellen. Und auch glaube, es ist richtig. Du kannst ja meine Geschichte in meinem Thread nachlesen. Sie war nicht ohne.
Ich hoffe, ich konnte dir einiges erklären.
Renate

Hey Renate,
das hatte ich schon so verstanden, dass der Weg bei Dir funktionierte. Wie gesagt Wäsche ect. geht mich schon seit zwei Monaten nichts mehr an wir sind getrennt und ich nehme auch keinen Kontakt an, eben Gewalttaten und Sachzerstörung spielen sich vor meiner Türe ab.

Ich denke auch, das "Nein" ist das wichtigste. Wobei mein "nein" auch ein "Ja" zu Polizei und anderen Institutionen ist, weil es eben in meinem Fall notwendig ist.

Ich hoffe eben einfach innerlich dass durch diese Polizeiaktion, die keine kleine Nummer war, die Angst/Schwäche von der Du sprachst mir einfach die endgültige Ruhe verschafft. Jetzt hoffe ich nur noch für mich, die Gegenseite soll einfach nur weit weg bleiben von mir.

Lieben Gruß von Dagmar

Liebe Christine,
du siehst es richtig. Wir sind machtlos. Und daß wir den Kranken allein lassen ist unser Selbstschutz. Und du kannst sicher mit ruhigem Gewissen sagen, du hast alles Mögliche versucht, ihm zu helfen. Auch bei mir war es so. Am Anfang nach der Scheidung hat er mir auch leid getan, wenn ich sah, daß er immer mehr und mehr dem Alk verfallen war. Doch heute sehe ich es ganz objektiv. Es ist so, wie es ist und ich kann einfach nichts daran ändern. Er kommt jetzt auch keinen Verpflichtungen mehr pünktlich nach. Versprechungen werden nicht eingehalten usw.
Da bin ich dankbar, daß ich das Ganze so weit abgrenzen konnte, daß ich nicht mehr hineingezogen werde. Auch beim Ex war seine Mutter sehr dominant, sie unterstützte ihn mit Alk und auch Geld als Belohnung für Arbeiten, die selbstverständlich waren mit dem Argument: Kauf dir eine Kiste Bier. Heute bin ich ihr nicht mehr böse, da tot, und es wäre an ihm gelegen, nein zu sagen. Aber die Krankheit war stärker. Das habe ich akzeptiert und angenommen. Heute morgen bin ich total entspannt und gehe mit Gelassenheit zum Grab meiner Mam. Die Jahre zuvor waren immer fürchterlich. Er richtete es so ein, daß er mir einredete, ich muß ja zu meinem Familiengrab und er fährt allein zu seinem. Das Endergebnis dieses Tages kannst dir ja vorstellen. Ich kam mir immer so allein gelassen vor. Hätte doch auch gerne gemeinsam mit ihm beim Friedhof gewesen. Er hat eine ungeheure Macht über mich gehabt und ich war zu schwach und habe dieses ständige Alleinlassen zugelassen.
Und Mund gehalten und diplomatisch vorgehen habe ich auch gemacht. Aber das erforderte jedes Mal riesige Kraft- und Energieaufwände. Das will ich nicht mehr. Das Leben kann so einfach sein, wenn man es sich nicht selbst schwermacht. Auch mein Ex hat das Gleiche verloren wie deiner. Und wenn das nicht Grund genug ist, die Krankheit anzupacken, was dann. Doch das müssen sie selbst erkennen.
Ich schicke dir Kraft von meinem Paket, es ist noch genug für mich da.
Liebe Grüße
Renate

Liebe Christine,
ich bin heute allein und mit meinen Gedanken zu Hause. Es tut mir auch gut, wieder Ruhe zu finden. Fernsehen, ein wenig schlafen zwischendurch und eine Handarbeit beenden gehörten heute zu meinen Leistungen.
Mit dem Auszug von deinem Ex hast du da keine gerichtiliche Handhabe? Mit Datum oder so?
Mein Ex hat auf die Termine gerichtlicher Natur sehr großen Respekt gezeigt. Mußte nur noch ein wenig nachsetzen, daß es mir ernst ist oder war.
Es freut mich, daß du heute Kaffe und Torte genossen hast. Leg den Satz "Wird wohl noch lange dauern, bis ich drüber weg bin. " vielleicht in: " wird noch wohl ein wenig dauern,....." um.
Ich habe heute für mich überlegt, ob ich einsam bin oder mich einsam fühle. Nein, fühle ich mich nicht. Ich genieße auch die ruhigen Zeiten in meinem jetzigen Leben. Obwohl ich mir schon jemand wünsche, der mit mir vertraut einen Spaziergang macht oder so. Aber so schnell kann ja nichts gehen und außerdem, wenn ich nicht rausgehe, kann mich ja keiner finden. Auch das dauert noch. Bin auch noch nicht soweit.
Morgen ist sicher schönes Wetter und ich wünsche dir einen lustigen Damenwandertag. Ich habe mir für morgen vormittag die Kinder und dazugehörigen Jetztpartner, ich nenne sie so, zum großen Frühstück eingeladen. Darauf freue ich mich. Und nachmittag müßte ich noch Laub rechen oder Buchhaltung oder Bestellung machen. Ich werde sehen, was mich freut. Oder ich fahre in die Stadt? Es lebe der Moment.

Schönes Wochenende von ganzem Herzen mit viel Sonnenschein von innen und außen
Renate

Liebe Christine,
es freut mich, daß du den Wandertag genossen hast. Es ist gut so, daß du den Verkauf des Hauses voran treibst. Geht ja auch um Finanzielles. Es ist auch schön zu lesen, daß du lernst, auf dich zu schauen. Ich bin auch dabei. Und so wie du bei mir geschrieben hast, Gefühle lassen sich nicht von heute auf morgen wegschieben, kann ich dir nur recht geben. Obwohl bei mir keine Gefühle mehr da sind, tut es mir weh, wenn er so kaltschnäuzig ist. Aber das ist auch für ihn Selbstschutz. Ich hab ihn doch nicht mehr an mich herangelassen, nicht nur körperlich sondern auch seelisch. Das hat er doch begriffen. Auch für mich ist das Selbstschutz, um nie mehr verletzt und enttäuscht zu werden. Heute ist mein Tief wieder vorbei, die Arbeit kann mit frischem Mut wieder begonnen werden. Es ist doch die beste Entscheidung auch bei gewesen, mich scheiden zu lassen. Er hatte auch mindestens 2 Jahre Zeit, umzudenken. Aber es wurde, so wie bei dir, auch kein Versuch gemacht. Das beweist, daß unsere Ex überhaupt nichts begriffen haben. Und somit müssen sie und auch wir beide die Konsequenzen tragen. Aber wir beide wissen wenigstens, was wir wollen. Ein Leben in Frieden und Harmonie. Das hatten wir doch lange nicht mehr.
Wünsche dir auch eine schöne Woche.
Renate

Liebe Christine,
muß dir wieder einen Schritt weiter von meiner endgültigen Loslösung berichten. habe dem Ex gerade ein mail geschrieben, daß er am Freitag seine allerletzten Sachen holt und mir von seinem Haus das Kinderspielzeug, welches dort noch gelagert ist, zurück bringt. Und dann will ich mit ihm nichts mehr zu tun haben. Habe mit den Kindern gestern noch lange gesprochen. Wir leider ganz stark an seiner Arroganz, nur an sich selbst zu denken. Er hat nie nach den Kindern gefragt und zu mir ist er auch bösartig mit seinen Blicken und Äußerungen. Das haben wir nicht mehr nötig und lassen es uns auch nicht mehr gefallen. Wenn er am Freitag erscheint, sage ich ihm, daß ich ihn nicht mehr sehen möchte und auch nichts mehr von ihm hören möchte. Ich muß das machen, da ich bemerke, daß es mir schlechter gehen anfängt. Und dabei ging es mir schon so gut. Er hat nichts eingesehen und sich eigentlich nie darüber geäußert, was alles so passiert ist. Ich bekomme bei jedem Treffen den Vorwurf, hast ja du dich scheiden lassen und mich rausgeworfen. Das kann ich einfach nicht mehr hören. Ich habe vorher einmal geschrieben, daß er sanft ist. Aber nur mit Alk. Gestern kam er nüchtern und da zeigt sich das wahre Gesicht. Meine Tochter sagte mir heute, daß er schon immer so war. Berechnend, eifersüchtig auf alles und noch einmal draufsteigen, wenn man schon ganz unten war. Das habe ich lange nicht bemerkt oder nicht bemerken wollen. Aber jetzt ist Schluß! Ich will einfach nicht mehr. Hat er doch gestern die Beine für meinen Schreibtisch gebracht, und fragte ganz blöd, ob ich die Laden auch brauche. Ich könnte ihn ja darum bitten. Soweit kommts noch. Er glaubt wirklich, er kann mit mir umspringen und mich runter drücken. Nein, das lasse ich nie mehr zu. Der soll mal schauen, wo er bleibt. Uns hat er für immer verloren.
So, jetzt habe ich Dampf abgelassen, hoffe, dir geht es besser. Ich denke, wir haben noch viel zu schreiben, bis wir alles verarbeitet haben.
Ich wünsch dir eine gute Nacht, ich bin natürlich noch am Arbeiten. Kann ja so und so nicht schlafen, so verärgert und enttäuscht bin ich. Und auch wütend.
Liebe Grüße
Renate

Liebe Christine,
ich bin auch stolz auf dich, daß du eine Entscheidung getroffen hast. Wenn du deinem Ex eine Wohnung suchst, meinst du nicht, er sieht es als Unterwerfung?
Ich würde es nicht tun, sonst hätte mich mein Ex wieder in den Fingern und würde es sehen, daß ich einsehe, es tät mir leid. Du darfst dir wahrscheinlich nicht erwarten, daß er dann netter zu dir ist oder dir behilflich ist beim Hausverkauf. Ich sehs bei meinem Ex, welche Versprechungen er noch vor 2 Wochen machte bezügl. Holz usw. Nichts ist gekommen, aber auch gar nichts. Hab mir inzwischen schon selbst eins gekauft.
Meine Kinder haben zum Ex überhaupt keinen Kontakt und wollen ihn gar nicht sehen, geschweige denn mit ihm reden. Und mir macht es gar nichts mehr aus, daß sie keinen Kontakt wollen.Ich glaube, ich hätte gleich reagiert, wenn mein Vater so zu mir gewesen wäre. Sie haben doch sehr viel mitgemacht und mehr gesehen, als ich es geschnallt habe.
Aber so wie du sagsts: ENDE DER TÄUSCHUNG. So gesehen, können wir doch froh sein, daß wir aufgewacht sind.
Und ich bin heilfroh darüber, das kannst mir glauben.
So, nun bin ich voll munter, muß nur noch meine km schreiben, dann ist diese blöde Buchhaltung auch fertig.
Schlaf gut, und genieß deine Freiheit. Hast du toll gelöst, es soll Dir gutgehen. Wir sind auf dem richtigen Weg, wir beide.
Renate