Vater alkoholkrank, Mutter c- abhängig und ich selbst?

  • Salut Lume

    Ich hoffe du hattest einen guten Tag.

    Ich denke das mit dem "Sich-Sorgen-machen" wird man auch nie ganz loswerden und auch das Traurigsein wird einen hin und wieder befallen, aber dafür ist man Mensch geworden; nämlich einer mit Gefühlen. Es ist wichtig seine Gefühle wahrzunehmen: in deinem Fall war es Angst und Sorge. Und du hast dir davon nicht den Urlaub verderben lassen. Was willst du in dieser Hinsicht mehr? ;-). Wir Kinderleins sind viel zu streng mit uns selbst. Ich selbst merke es auch immer wieder :-).

    Ja, momentan geht es mir gut; was mich aber nicht daran hindert immer noch skeptisch zu sein. Nach dem Motto: Mmh...irgend etwas stimmt da doch nicht. :-). Aber ich kann es schon mehr geniessen als früher; wahrscheinlich, weil ich mich jetzt besser kenne...

    Dir weiterhin alles Gute.

    Liebe Grüsse

  • Liebe Lume

    Natürlich haben wir Grund, optimistisch zu sein :-). Ersten haben wir die schwierige Zeit zu Hause überstanden, haben es sogar geschafft, von zu Hause weg zu kommen (Besuche sind ja nicht verboten), bekommen also von dem her nicht mehr jeden Tag diese schwierigen Dinge mit.

    Wir haben freiwillig eine Therapie begonnen, zu unseren Gefühlen gestanden (und stehen es hoffentlich immer noch) und wir haben viele Dinge über Alkoholismus gelernt, haben die Chance es anders zu machen, anders mit Problemen umzugehen, als unsere Väter dies getan haben und das haben wir ja auch gemacht.

    So könnte ich noch viel mehr aufzählen...
    Ich bin heute irgendwie positiver als sonst gestimmt...

    Klar wird man das Misstrauen nicht ohne weiteres verlieren, denn zu oft wurden wir belogen, benutzt o.ä. Aber sicher hast auch du schon einige positive Erfahrungen gemacht, die das Misstrauen mit der Zeit schwinden lassen.

    Ich kann z.B. viel besser auf Menschen zugehen, mich ihnen öffnen, um Hilfe bitten usw.
    Ich stehe viel besser mit mir in Kontakt als früher.
    Klar ist es nicht immer einfach, manchmal jede Gefühlsregung zu merken...ich muss ja manchmal heulen beim kleinsten Auslöser. Aber irgendwie gehört das halt im Moment zu mir.

    Ich habe z.B. immer wieder diese Selbstabwertungsphasen...z.B. habe ich manchmal Angst, im Job zu versagen, wo eine gewisse Stärke ja gefragt ist...Jetzt habe ich gelernt, mit mir zu reden, mich selber aufzubauen und mir zu sagen, dass das nicht stimmt und dass ich auch Fehler machen darf, Schwach sein darf usw.

    Ich wünsche dir nun noch einen schönen Abend und vielleicht fallen dir ja auch einige positive Sachen bei dir ein :)

    Liebe Grüsse

  • Hallo liebe Lume

    Als ich deine Nachricht las, musste ich fast ein bisschen Schmunzeln. Dieses "schlechte" Gewissen, dass man nur blufft, kenne ich doch auch :-). Es gibt auch jetzt nur wenige Momente (wie gestern), bei denen es mir tatsächlich gelingt, das zu glauben, was ich sage, empfinde.
    Wir wissen ja warum das so ist ;-).
    Ich habe das Thema jedenfalls immer wieder mit meiner Therapeutin...es braucht seine Zeit.

    Ich habe z.B.auch diesen schrecklichen Tick, mich wegen irgendwelcher Krankheiten, die viele Leute in meinem Umkreis bekommen, verrückt zu machen. Auch lass ich mir oft von anderen reinreden, was die beste Lösung wäre und lasse mich oft von meinen wegbringen. Das heisst es halt, üben, üben...

    Es freut mich sehr, dass deine Freundin so positiv reagiert hat. Ich denke das zeigt auch, dass es eine wirkliche Freundschaft ist, bzw. sie auch damit umgehen kann.
    Bei meiner Freundin, der ich es kürzlich erzählte, hat sie sehr distanziert und wortkarg reagiert, weil sie damit überfordert war.

    Ja, das stimmt. Durch dieses jahrelange Leid, kann man die schönen Dinge, plötzlich auch im Kleinen sehen. Wenn man das kann, ist man ja schon sehr weit :-).

    In dem Sinne schönen Abend noch und liebe Grüsse
    Cari

  • Heute musste ich mal wieder daran denken, was in den ganzen Jahren nun schon alles passiert ist und an diese acht Monate, in denen ich hart an mir gearbeitet habe.
    Das Komische ist, dass ich in den Jahren zu Hause es nicht einmal annährend so schlimm gefunden habe, wie in den acht Monaten. Vieles hatte oder musste ich in der Zeit verdrängen und jetzt habe ich nichts ausgelassen, habe jedes Gefühl bemerkt, sei es Wut, Trauer oder Enttäuschung. Sich selbst finden, nach all den Jahren der Selbstmissachtung. Es war hart, aber über den ersten grossen Berg scheine ich hinweg zu sein...Viele Verletzungen werden nicht einfach weggehen, manche bleiben ein Leben lang; damit werde ich leben müssen. Aber andereseits hat mich dies alles zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.
    Sensibel, einfühlsam usw. Ich möchte niemand anderes sein.


    In dem Sinne ein schönes WE an alle die das lesen.

    Cari

  • Hallo Lume

    Wie geht es dir denn momentan? Ich lese momentan so wenig über dich persönlich...

    Mir geht es recht gut, ausser, dass ich annehme, einen Eisenmangel zu haben. Ich schleppe schon seit ewiger Zeit so eine Müdigkeit und Schlappheit mit mir rum, bin richtig blass, habe aufgesprungenen Lippen, ständig das Gefühl heulen zu müssen usw. Habe jetzt von vielen gehört, die das hatten, dass es bei ihnen ähnlich aussah und oft dann richtig rauskommt, wenn man psychischen Stress hat. Wundern würde es mich nicht...
    Aber wie immer Geduld...

    Ja, habe auch oft hören müssen, dass ich alles zu negativ sehe, mich verrückt mache und mich viel zu sehr mit meiner Vergangenheit beschäftige. Dass es aber so wichtig ist, mit seiner Vergangenheit abzuschliessen, indem man sich nochmal mit ihr befasst, wissen wohl viele nicht. Aber eben, bei Therapien gehen die Meinungen ja sowieso auseinander. Ich habe auch schon gehört, dass man verrückt ist, wenn man zum Therapeuten geht ;-).

    Du hast Recht, immer wollte ich nicht ich selbst sein. Besonders vor sechs Monaten, als ich erst intensiv anfing, mich mit mir zu beschäftigen, wollte das nicht so recht gelingen und je mehr ich es wollte, desto weniger ging es. Ich habe mich kritisiert, ständig in Frage gestellt...Das war nicht einfach. Von daher habe ich einen grossen Schritt gemacht, dass ich das jetzt kann. Irgendwie habe ich in kürzester Zeit soviel aufgearbeitet, dass ich manchmal Mühe habe noch alles nach zu vollziehen oder kann es nicht wirklich glauben. Geht dir das manchmal auch so?

    Alles Liebe
    Cari

  • hi cari

    kann eisenmangel sein, aber auch was anderes. bei mir wars damals der eisenmangel, is ja nicht untypisch für frauen.

    ab zum doc und blutwerte nachchecken lassen, ich hab damals dann spezielle eisentabletten bekommen, die hab ich ein vierteljahr nehmen müssen (mein wert war wirklich drastisch im keller :oops: ) und damit das thema dann super in griff bekommen.

    liebe grüße -Dani-

  • Hallo zusammen!

    Wie immer danke, an eure Antworten :)

    Hatte jetzt am WE erstmal mit einer "tollen" Magen-Darm-Grippe zutun...Heute habe ich mir dann mal einen freien Tag gegönnt, mich noch ein wenig ausgeruht usw.
    Das habe ich sehr genossen, muss ich sagen :-).

    Wegen den Eisenwerten muss ich halt jetzt schauen...Mal sehen, was rauskommt

    Liebe Grüsse

    Cari

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