Puh, der Saufdruck steigt!!!

  • Hi Catti,

    bitte trink nicht. Deine vierzehn Tage wären dahin. Du wärst fürchterlich enttäuscht von dir selber und würdest dich kein bißchen besser fühlen. Du kannst dann auch morgen möglicherweise nicht einfach wieder aufhören. Nein, der Suff würde sofort wieder beginnen.

    Versuche, dir absolut einzuhämmern, dass Alkohol trinken heute keine Option ist. Egal, was noch passieren mag und egal, wie schlecht Du dich fühlst: ICH TRINKE HEUTE KEINEN ALKOHOL. Auch nicht mit liebäugeln. Es ist allein die Sucht, die dich zur Flasche treibt. Wenn Du ihr nachgibst, wirst Du dich schrecklich fühlen.

    Das mit dem Saufdruck wird auch nicht so bleiben. Das ist nur am Anfang so schlimm.

    Geh doch mal raus und marschier dich ordentlich müde o.ä.

    Zur Frustationstoleranz: Seit ich trocken bin, hab ich eine innere Ruhe aufgebaut, wie ich sie nie zuvor hatte und wie ich sie gar nicht für möglich gehalten hätte. Manchmal bin ich fast dankbar für meine Alkoholkrankheit, denn sie ist eine große Herausforderung, an der ich täglich wachse. Man denkt ja auch irgendwann gar nicht mehr an Alkohol, ist also viel ruhiger.

    Hoffentlich helfen dir diese Worte etwas.

    Halte dir bitte vor Augen, wie Du dich fühlen wirst, wenn Du zur Flasche greifst. Dann gehst Du genau dahin, wo Du nicht hinwillst im Leben.

    Liebe Grüße
    Eric

  • Hallo Catti !
    Willkommen im offenen Forum erstmal !!!

    Bitte trinke kein Alk, sondern stattdessen viel Wasser (!!), das hilft bei Saufdruck.

    Ich kann sehr gut verstehen, dass Du Dir um Deinen weiteren beruflichen Weg Gedanken machst. Aber schau doch zunächst nach Dir und Deiner Deiner Gesundheit. Deine Jobfrage wird sich schon regeln lassen - nur halt nicht jetzt im Moment. Dafür ist es noch zu früh.

    Catti, da nicht alle im Vorstellungsbereich lesen können, wäre es gut, wenn Du hier noch mal kurz Deinen bisherigen Weg beschreiben könntest. Ok ?

    Liebe Grüße
    Biene

  • Hallo Catti,

    erst einmal ein Herzliches Willkommen von mir!

    Also: Meiner einer wäre froh, wenn er es zu einer festen Einstellung in einer Agentur bringen würde – Gewinnmaximierungen finde ich nicht schlimm :wink:. Leider habe ich meine Ausbildung zu einer nicht ganz so günstigen Zeit abgeschlossen und mittlerweile bin ich ja auch schon 33 … Altes Eisen und auch nicht mehr bereit, ein 12-monatiges, unbezahltes ‚Praktikum’ zu absolvieren. Aber das ist nun auch ein eigenes Thema :wink:

    Zitat

    mir ging es jetzt die letzten 14 Tage total gut, ich hatte wirklich sehr euphorische Gefühle, wenn ich an meinen "Neustart" dachte... eigentlich bis heute Mittag, ich weiss auch nicht, was passiert ist.


    Ich lese da jetzt heraus, dass Du erst seit ca. 14 Tagen abstinent lebst. Nun, da sind Schwankungen in der Stimmung und auch Zweifel keine Seltenheit. Letztendlich ist dieser von Dir beschriebene Saufdruck ja nur der Wunsch nach Flucht. Dir wird klar, was Du alles ändern möchtest und dabei eben auch, dass es eine Menge Arbeit wird. Hmmm, aber das ist natürlich kein Grund, sich wilde Vorstellungen vom Sozialamt und Zwangsmaßnahmen zu machen. Da bist Du noch lange nicht und vielleicht auch noch lange nicht an einem Punkt, an dem Du für Dich eine Sicherheit gewonnen hast, wie Du Dein Leben in Zukunft gestalten möchtest. Hier sind kleine Schritte immer noch die effektivsten und der momentan wichtigste ist doch, dass Du in Deiner Trockenheit stabil wirst.

    So als Tipp gegen den Saufdruck: Power Dich richtig aus (Joggen/Fahrrad/Schwimmen … whatever!). Am besten so, dass Du am Ende nur noch ins Bett kriechen magst. Geh zumindest raus und unternimm etwas an einem Ort, an dem Alkohol keine Rolle spielt: Geh z.B. in den Wald für einen langen Spaziergang. Viel trinken hilft auch (Wasser ist am Besten).

    Diese Tipps bekämpfen zwar nicht den Grund für den Saufdruck, mildern ihn jedoch in seiner Intensität. Für den Rest brauchst Du aber sicher vor Allem noch ein wenig Zeit und Geduld.

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

  • Hallo Catti,

    dieses Gefühl ist vielen und auch mir am Anfang nicht unbekannt.

    Hier setzen ja gerade deine alten Verhaltensmuster ein, irgendwelche Emotionen, Ängste, Entspannungswünsche etc. wie gewohnt mit Alkohol zu dämmen.

    Und hier heißt es seinen Tag, meist seine Freizeit, sein eigenes Tun zu strukturieren, neue Verhaltensmuster einzusetzen.

    Es wurden schon von den VorschreiberInnen einige Beschäftigungsmaßnahmen vorgeschlagen, halte dich zudem fern von jeglichem Alkoholumfeld ... und schöpfe nach dieser neuen "Ersatzbefriedigung" zufrieden deinen weteren, alkoholfreien Tag ... immer aufs Neue.

    Und tausche dich aktiv hier aus ... du schaffst das.

    Gruß, Freund.

  • Zitat von Catti1974

    Trinke ich, weil ich Probleme habe oder habe ich Probleme, weil ich trinke????? Auf den wahren Grund der Trinkerei bin ich irgendwie noch nicht gestossen....

    Ich habe getrunken, weil ich alkoholsüchtig war.

  • Hallo,

    ich möchte das noch mal kurz erklären.

    All diese Erklärungen/Gründe/Vorwände hatte ich damals auch, weswegen ich angeblich getrunken habe.

    Aber Probleme, egal welcher Natur, begleiten uns das ganze Leben ... und drum müssen wir nicht das ganze Leben saufen, wenn wir es nicht zulassen wollen.

    Wir ändern nur unsere Verhaltensmuster, nehmen also Glück, Freude, Ärger, Streß, Trauer, Entspannung etc. nicht zum Anlass, zur Flasche zu greifen, sondern "belohnen" uns anders dafür.

    Gruß, Freund.

  • Hallo Catrin,

    Zitat

    Ich will nicht, dass ich doof bin!

    Wer will das schon? :D:D:D Im Ernst: Ich glaube nicht, dass man so schnell doof wird. Sieben Jahre sind zwar eine lange Zeit, aber ich habe Menschen kennen gelernt, die über 20 Jahre wüstesten Alkoholkonsum hinter sich gebracht haben, ohne davon doof geworden zu sein (was nicht bedeutet, dass man es aber doch irgendwann ganz sicher wird!).

    Wir sind keine Kinder/Jugendliche mehr, die neue Informationen wie ein Schwamm aufsaugen und sie auch behalten. Manche Dinge verlieren sich auch durch mangelnde Übung: Wenn ich mir überlege, wie ich vor 15 Jahren Kurvendiskussionen ohne Taschenrechner gelöst habe und heute selbst bei einfachsten Kopfrechnungen manchmal arg ins Straucheln komme, dann wird mir bewusst, dass da auch immer wieder etwas verloren geht. Aber eben wegen fehlender Übung und nicht, weil mir jetzt die Gehirnzellen fehlen :wink:.

    Von daher ist Gedächtnistraining auch nicht verkehrt, aber bitte jetzt nicht panisch werden.

    Noch mal kurz zum Thema Amt: Ich bin nun auch seit einiger Zeit Kunde bei der Arge (Das Sozialamt ist ja seit Hartz IV nur noch für die Fälle zuständig, die nicht mehr arbeitsfähig sind, und das trifft ja bei Dir nicht grundsätzlich zu) und habe dort bisher keine Probleme bekommen und wurde auch noch nicht zu irgendwelchen Maßnahmen gezwungen. Wenn man dort nett, freundlich und ohne Vorurteile aufschlägt, dann wird Dich auch niemand zwingen, mit einem spitzen Stock durch den Park zu rennen um Papierschnippsel vom Boden zu picken.

    Also: Kopf hoch und heute Abend eine lange Runde gedreht!

    Liebe Grüße

    J.

    Was ist, ist - was nicht ist, ist möglich! ///// 17.07.07

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