Hey Angela,
Hm, schwer zu sagen. Erstmal möchte ich aber vorausschicken, dass wir hier keine medizinischen (und auch keine rechtlichen) Auskünfte geben sollen und dürfen, es handelt sich also lediglich um Erlebnissberichte, die aber nicht verallgemeinert werden sollten.
Aber ich versuch mal, ein bisschen Licht reinzubringen.
Diese extremen Abstürze gehen häufig damit einher, dass der Alki auch nichts mehr isst und auch ausser Alk nichts flüssiges zu sich nimmt. Dies kann zu Mangelerscheinugen führen, in manchen Körperbereichen wird dann Mangels Altenativen der fehlende Stoff durch Alk ersetzt (Thema Gleichgewicht, Motorik, usw), etc. !
Der Vitamin B Mangel wirkt sich z.B. auch auf das Gehirn aus (bitte google dazu mal nach "Wernicke" und "Korsakow").
Diese Mangelernährung über einen längeren Zeitreum steckt der Körper irgendwann nicht mehr einfach so weg, dto die Vergiftung (denn Alk ist nunmal ein GIFT). Dazu kommen noch die Entzugserscheinungen beim abrupten Absetzen des Giftes (muss ja nicht mal willentlich/gezwungenermassen sein, man kann ja u.U. auch einen Unfall o.ä. haben, was einem den Zugang zum Alk nicht ermöglicht), also u.a. z.B. Delir. (auch hier bitte ergooglen, ebenso wie Leberzirrhose). Der Körper spielt auch in der Zeit ein bißchen verrückt, die Blutdruckwerte schwanken innerhalb von Minuten sehr stark, das Allgemeinbefinden geht von überschwänglich bis zu tode betrübt, usw.
Etwas zurück bleibt natürlich immer, ich stell mir das so vor wie ein Gummiband, das man immer so weit auseinanderzieht, bis es fast reisst. Beim nächsten (oder übernächsten) Mal kann ich dann nicht mehr so weit auseinanderziehen wie beim ersten mal bzw es reisst früher. Verstehst Du, was ich meine?? Meiner Mutter hat der Neurologe jedenfalls gesagt, ihr nächster Absturz bringt sie entweder ins Pflegeheim oder in die Kiste.
Und ich denke, dass er ausieht wie ein Häufchen Elend und psychisch so sehr angeschlagen ist (u.U auch wirres Zeug redet oder alles dreimal erzählt) hat zum einen sicherlich mit den Medikamenten und (noch) mit dem Alk zu tun (anfangs ersetzen sie ja den Alk mit einer anderen Droge, um die Entzugserscheinungen in den Griff zu bekommen), zudem ist ihm sicherlich klar, dass es ihm schlecht geht und, warum es ihm schlecht geht. Und glaub mir, Du wärest auch nicht himmelhochjauchzend, wenn Dir einer beim Waschen oder Anziehen helfen müsste, oder??
Wie auch immer, ich denke, im Khs ist Dien Vater gut aufgehoben. Mein Mutter war auch nach dem letzten Absturz lange in der Klinik und hat sich inzwischen (das war im Januar) wieder soweit berappelt, dass sie wieder alleine zu Hause ist und für sich sorgt. Also, nur Geduld, 8 Tage sind viel zu kurz, um über Spätfolgen zu sinnieren.
Ich hoffe und wünsche für Euch, dass es Deinem Vater bald wieder besser geht und viel Kraft, wenn's nicht so werden sollte.
GLG und denkt auch an Euch
Der Insulaner