Geht´s zusammen oder nur getrennt?

  • Hallo chrishdma,

    ich heiße Dich herzlich Willkommen hier. :) Es ist schön, daß Du hier her gefunden hast.

    Zitat


    Ich hatte die letzten Wochen zunehmend Depressionen und hab gar nicht kapiert, warum es für mich so beängstigend ist, dass er dauernd in die Kneipe geht.

    Entschuldige bitte, wenn ich so direkt sage, was ich denke. Wie kannst Du einen Menschen, der bewußt mit Deinen Gefühlen spielt, mit anderen Frauen, wie Du sagst, knutschen will, als wundervollen Partner bezeichnen? Der dauernd in der Kneipe sitzt, den es nicht stört, daß Du darunter so leidest, daß Du daran erkrankst? Also bitte!

    Die einzige Möglichkeit, Klarheit für Dich zu finden, ist, daß Du Dich hier schlau machst, wie die Alkoholkrankheit enden wird, nämlich tödlich, wenn er nichts dagegen tut. Und Du Dich fragen mußt, ob Du damit leben willst.

    Du kannst für ihn nichts tun, sondern nur für Dich. Und dazu gehört auch die Frage, ob es sich für Dich lohnt, bei ihm zu bleiben. Dies kannst Du Dir nur selbst beantworten!

    Ich wünsche Dir, daß Du hier ganz viel Verständnis bekommst, worauf Du Dich einläßt, wenn Du bei einem trinkenden Menschen bleibst.

    Hast Du ihn schon mal auf seinen Alkoholkonsum angesprochen?

    Liebe Grüße
    S.Käferchen [Blockierte Grafik: https://beispiel.rocks/beispiel.rocks/www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k025.gif]

  • Hi Chrishdma,

    erstmal herzlich Willkommen.

    Ein nasser Alkoholiker wird immer Gruende und Wege finden zum Trinken und er wird auch sicherlich nicht die Verantwortung nehmen sondern wie bei Dir Eifersucht als Grund vorschreiben.

    Du schreibst, dass er abgesehen von seinem Alkoholproblem ein wundervoller Partner ist, aber Du kannst das Alkoholproblem da nicht ausklammern, es gehoert zu ihm, wenn Du das dann mit reinnimmst, wie siehst Du ihn dann, jemand der mit anderen Frauen rumknutschen will, jemand, der gerne in Kneipen sitzt und sich vollsaeuft?

    Du kannst reden und reden und reden, das hilft bei einem Alkoholiker nicht, da wirst Du nichts erreichen. Die einzige Sprache, die ein nasser Alkoholiker versteht ist konsequent zu handeln und ihn machen lassen, denn er ist selbst fuer sich verantwortlich. Mischt Du Dich ein, haelst Predigten ab, versuchst ihm zu helfen, rutscht Du in die Co-Abhaengigkeit immer mehr rein. Du kannst ihm nur durch NICHTHILFE helfen, dass ist das einzige was Du machen kannst.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi Chris,

    auch ein liebes Hallo von mir.

    Ich hoffe "die Sache" ist heute für Dich gut gelaufen.

    Wie Jenny schon geschreiben hat, nutzt es nichts mit einem trinkenden Partner zu reden (zumindest nicht dauerhaft). Es sind Konsequenzen, die sie spüren müssen. Und das ist es was so schwer fällt. wirklich kosequent zu sein und vor allem zu bleiben.

    Momentan funktionierst Du noch ganz gut. Damit will ich sagen, dass seine Schuldzuweisungen Dich noch treffen.

    Fühlst Du Dich nach solchen Attacken schuldig und schlecht? Super, dann hat er sein Ziel erreicht und Du bist erstmal für die nächste Zeit mundtot gemacht. Er kann in Ruhe trinken und seine Mäzchen mit anderen Frauen "mit denen ja nichts ist" weiter laufen lassen.

    Ist es für Dich so, dass Du seinen Argumenten nichts entgegensetzen kannst und oft denkst, dass er recht hat???? Wenn es so ist, dann sei froh, dass es dieses Forum gibt. Hier bekommst Du auch andere Meinungen und Ansichten als Feedback (von wegen Du bist krankhaft eifersüchtig und gönnst ihm seine Sozialkontakte nicht).

    Hier bekommst Du ein wenig mehr Sicherheit, dass Du mit Deiner Meinung gar nicht so falsch liegst.

    Meiner Meinung nach bist Du nicht krankhaft eifersüchtig. Welche Frau sieht ihren Partner schon gerne mit einer anderen Frau knutschen. Und muss eventuell noch annehmen, dass das wieder passiert.

    Was seine Sozialkontakte angeht, die sehe ich genauso bedenklich wie Du. Das sind die Kumpels aus der Kneipe, die sich gemeinsam volllaufen lassen und dann wenigstens vor sich selbst ihr Alibi basteln können. Nach dem Motto: der B. trinkt ja viel mehr als ich. Oder: alle trinken das ist normal.

    Dein Partner hat die Realität wohl ein wenig aus den Augen verloren. Normal ist das nicht, was er da so bringt.

    In diesem Sinne ein Säckchen voll Kraft für Dich.

    Liebe Grüße

    Gigi

  • Servus chrishdma,

    Zitat

    Geht´s zusammen oder nur getrennt?


    Eigentlich ganz einfach:

    wenn's zusammen nicht geht, geht's getrennt mit Sicherheit besser!

    Achte auf Dich - nur, wenn es Dir gut geht, kann es auch der Partnerschaft gut gehen. (statt Partnerschaft kannst Du auch was beliebig anderes an der Stelle einsetzen). :!:

    LG
    Spedi

  • Liebe Chris,

    ein nasser Alkoholiker wird immer Gruende finden warum er trinkt oder warum Du als Angehoeriger falsch liegst, denn er ist suchtkrank und will seine Sucht ausleben.

    Dieser Satz ist besonders krass find ich:

    Zitat

    Die Krönung war dann, dass er meinte, ich müsste mir keine Sorgen machen, dass er im Vollsuff mit ner anderen schläft, da würde er nichtmal einen hochkriegen.

    Willst Du so mit Dir umgehen lassen. Ein selbstbewusster und sich selbst liebender Mensch, haette dort schon die Beziehung beendet, einfach weil derjenige gesehen haette, dass es einfach keine Beziehung mit Vertrauen und Respekt ist.

    Liebe Chris, Du schreibst Du liebst ihn, bist Du Dir ganz sicher? Du kapselst dort die Suchterkrankung von Deinem Partner ab und nimmst diese Sprueche und Verletzungen in Kauf, aber das gehoert zu Deinem Partner dazu, sicherlich ist er krank, aber er hat keine Krankheitseinsicht und ist ziemlich weit entfernt davon den Alkohol stehen zu lassen und trocken zu werden. Ueberleg Dir genau, ob Du solch eine Beziehung haben willst, denn Alkoholismus wird schlimmer. Denk mal ueber Deinen Selbstwert und Deine Selbstliebe nach.

    Alles Liebe,

    Jenny

  • Hi Chris,

    klar vom Kopf her wissen es viele hier, aber das Umsetzen und Aktivwerden fuer sich selbst ist der springende Punkt.

    Wichtig fuer Dich ist wirklich tief im inneren zu erkennen, was Du willst, was Du Dir selbst wert bist.

    Bis dann,

    Jenny

  • Liebe Chris,

    natürlich bist Du an allem Schuld

    aus seiner Sicht. Die möge ihm unbenommen bleiben.

    Die Gründe für die Probleme in der Partnerschaft werden für Ihn NIIIEEEEE bei ihm liegen. Das sieht er nicht.

    Du nervst ihn, weil er nicht ungestört mit anderen knutschen und ungestört trinken kann. Klar bemerkst Du, dass du für ihn unangenehm bist, wenn du Forderungen stellst und ihn auf sein Verhalten ansprichst. In solchen Situationen fühlst du dich natürlich auch nicht gut. Und schon hast Du den Hammer auf dem Kopf. ER (damit meine ich ihn) wird nun gnadenlos zuschlagen können, weil Du in diesen Momenten schwach bist, weil es Dir peinlich ist und du nicht weißt, ob Deine Forderungen und dein Verhalten gerechtfertig ist. Du bist unsicher. Und jetzt kommt der Moment in dem er leichtes Spiel hat. Er argumentiert und Du weißt nicht, ob Du recht hast oder er. Aus dieser Unsicherheit heraus kannst Du Deine Aussagen nicht mehr richtig formulieren, weil du ja im Moment nicht weißt, ob sie richtig sind.

    Sorry, meine Liebe, sie sind es.

    Ein kleiner Tip für die nächste Diskussion:

    1.
    guck einfach nur, mal wie Du dich fühlst wenn Du ihm bestimmte Dinge (knutschen, Kneipenbesuche….) vor hälst. Bist Du da unsicher, ist da vielleicht ein ängstliches Gefühl, ein Kloß im Bauch, Dein Herz schlägt vielleicht schneller. Du atmest vielleicht ein bisschen mehr, die Hände werden feucht….?? All dies wären Anzeichen dafür, dass Du in diesem Moment wacklig bist. Verwundbar. Frei für seinen Hammer. Offen dafür, seinen Argumenten Glauben zu schenken. Unsicher, ob Deine Argumente wirklich stimmen und nicht er doch recht hat.

    2.
    Erkenne, wenn Punkt eins zutrifft ( das klingt vielleicht), dass du da eine Schwachstelle hast, wo er dich erwischen kann.
    Wenn Du das erkannt hast, ist das schon ein ordentlicher Schritt. Dann kannst Du nämlich beginnen an Dir zu arbeiten. Und diese Schwachstelle beseitigen. Es wir dir Sicherheit geben, wenn Du dich in solchen Situationen beobachtest und weißt, was mit Dir passiert und du weißt, warum er dich in diesen Situationen so herumschwätzen kann. Sag Dir einfach zum Beispiel: OK, jetzt geht mein Herz schneller, da ist mein Kloß im Bauch. Jetzt fange ich an unsicher zu werden. Wenn Du dich beobachtest und weißt was kommt, dann wird es immer leichter in diesen Situationen für dich.

    Ganz wichtig: Es ist egal ob er Recht hat. Wichtig ist nur eins: Wie es Dir dabei geht.

    Liebe Grüße Gigi

  • Liebe chrishmda.
    Das kommt mir alles sehr sehr bekannt vor was ich hier lese. Mein Freund und ich waren uns auch emotional sehr nah. Ich vermisse ihn unendlich, seine Nähe, seinen Geruch, morgens beim Erwachen als erstes sein geliebetes Gesicht zu sehen. Nie mehr gemeinsame Dinge mit ihm erleben können. Er fehlt überall. Du schreibst, ob du das jemals wiederfindest? Wenn du irgendwann dazu bereit bist, vielleicht.
    Er will jetzt Therapie machen, warum jetzt auf einmal. Zusage? Will er dich besänftigen, ist es ihm gelungen?
    Wenn du dich ganz auf ihn einlässt, hast du Angst dich selbst zu verlieren, aber du geniesst seine Nähe, oh ja das kenne ich und es gab Zeiten da hätte ich ihm alles gelaubt. In anderen Beziehungen hatte ich das Problem auch nicht, jedenfalls nicht so extrem. Woran das liegt frage ich mich auch gerade. Es ist der Reiz. Ich habe mir vorgestellt wie es wäre, wenn der Alkohl nun eine Frau wäre die so eine wichtige Rolle in seinem Leben spielt, das er nicht wirklich von ihr ablassen kann. Was würden wir dann tun? Uns zum Affen machen? wohl eher nicht. Ich glaube es hat viel mit dieser unsichtbaren Nebenbuhlerin Alkohol zu tun, er betrügt uns schließlich nicht körperlich, nur emotional. Und wir hoffen das wir doch gegen die allemal eine Chance haben. Ich hatte keine. Sucht ist eben stärker als Liebe. Ich wünsche dir, dass du für dich die richtige Entscheidung irgendwann treffen kannst.
    LG bluevelvet

  • Liebe chishmda,

    ich schliesse mich bluevelvet an, alles sehr sehr bekannt.

    Mein Ex will auch eine Therapie machen, doch auch ich bleibe sehr sehr skeptisch. Denn reden kann er viel, ER hat zwar seine Termine ( die er bisslang nur im Suff wahrnahm ) und ein Termin zur Stationären Entgiftung steht auch demnächst an, aber er hat erst vor kurzem einen Termin zum entgiften saussen lassen.

    Solange ER nur redet und keine Taten walten lässt, glaube ich ihm kein Wort mehr.

    Zu groß ist das Fallen nach einer investierten Hoffnung.

    Liebe grüße riverdance

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